Stadtgeschehen Braunschweig

  • ... diese Zurschaustellung der eigenen Moral mit Absolutheitsanspruch hat etwas Übergriffiges. [...] Völlig unabhĂ€ngig vom Inhalt hat das etwas Erzieherisches. Ich jedenfalls möchte nicht fĂŒr irgendwelche politischen oder religiösen oder ideologischen Aussagen der Stadt in Geiselhaft genommen werden. Da ist nicht viel von der viel beschworenen Toleranz zu spĂŒren. Klingt fĂŒr mich eher nicht nach DiversitĂ€t, sondern Meinungsdiktatur.

    "Absolutheitsanspruch", "Geiselhaft", "Meinungsdiktatur": Da hatte sich aber wohl einiges aufgestaut. Merken Sie, was fĂŒr Bilder Sie hier zeichnen? Eben diskutierten wir noch ĂŒber einen kleinen, bunten Zebrastreifen... Ich werde diese Wortwahl hier nicht weiter kommentieren, möchte aber einen dringenden Appell loswerden: RĂŒsten Sie hier verbal bitte einmal ab!

  • Der Satz „Braunschweig ist bunt.“ klingt fĂŒr Sie nach Meinungsdiktatur Richard L ?

    Ich wĂŒrde mal behaupten bunt steht hierbei einfach nur fĂŒr eine vielfĂ€ltige Gesellschaft und was wĂ€re dann daran Falsch? Eine vielfĂ€ltige Gesellschaft bedeutet ja einfach nur, dass die Stadt aus vielen verscheidenen Menschen besteht. 250.000 Braunschweiger haben nun mal viele unterschiedliche Eigenschaften, Religionen, Herkunften, Interessen, Wertvorstelleungen, politische Ansichten, Hautfarben, Lebensgeschichten, WĂŒnsche und TrĂ€ume... das alles ergibt dann das vielfĂ€ltige Gesamtbild einer bunten Stadt. Und es schliesst Sie doch zudem dann auch mit ein – egal wie tolerant Sie nun selbst sein mögen oder nicht. Das ist ja der Sinn von „bunt“ – es meint eben ALLE.

  • Diese Diskussion gehört hier nicht in ein Architekturforum und hat auch nichts mit der Stadtentwicklung Braunschweigs zu tun.

    Lassen sie die Menschen so leben wie sie sind, sie machen es schließlich auch. Heutzutage sollte es keine Rolle mehr spielen, welche Haarfarbe, sexuelle Orientierung, welches Geschlecht und welche Hobbies jemand hat.

    Ich verstehe, dass der Zebrastreifern durchaus provokant sein kann- soll er ja auch irgendwo. Andererseits muss die Gesellschaft weiter kÀmpfen, weil es immer noch zu Gewalt und Diskrimierung kommt. Da ist der Zebrastreifen durchaus ein richtiges Signal!

    Wissen Sie, ich wĂŒrde ihnen aber raten aus dem Klein in das Groß zu gehen. Braunschweig hat ganz andere Probleme.

    Packen sie mit an, gestalten sie und beenden sie diesen Stillstand in vielerlei Hinsicht (Bauen, Infra, Kosten, Ideen) etc. mit.

  • sweet_meat

    Es geht nicht darum, sie unsichtbar zu machen, Blödsinn. Es geht um die Art und Weise und die (IMO) Obsession mit der Thematik. In den 2000er Jahren waren Minderheiten ja auch nicht unsichtbar. Wieso muss z.B. ein AmpelmĂ€nnchen homosexuell sein? War es vorher denn heterosexuell? Nein, es war eigentlich gar nichts, einfach die Darstellung einer Figur ohne spezifische Eigenschaften. Stellenanzeigen wie die erwĂ€hnte habe ich selbst gesehen, als ich auf Jobsuche war, es stand dort in etwa: "Wir freuen uns besonders ĂŒber Bewerber, die ...", nichts mit M/W/D, womit ich nicht sagen möchte, dass es nicht legitim ist, wenn beispielsweise die Polizei oder andere Behörden versuchen, einen Querschnitt der Gesellschaft zu reprĂ€sentieren, die das bisher nicht tun. Letztendlich geht es darum, was das Ziel ist: eine Gesellschaft, in der man sich auf Gemeinsamkeiten besinnt und in der jeder die gleichen Chancen und Möglichkeiten hat, oder eine, die eine Partikularisierung fördert und Unterschiede hervorhebt und verstĂ€rkt und damit letztlich ein Auseinanderbrechen der Gesellschaft herbeifĂŒhrt. Ich sehe momentan vor allem letzteres, eine positive Entwicklung, die ins Negative gekippt ist. Aber klar, wenn das Ziel sein sollte, die Mehrheitsgesellschaft fĂŒr ihren Rassismus zu bestrafen und ihr vor Augen zu fĂŒhren, wie sich Minderheiten fĂŒhlen, dann wurde das erreicht.


    Braunschweiger

    Ich muss hier nicht ewig diskutieren, ich antworte nur auf andere BeitrĂ€ge. So eine Diskussion entwickelt sich eben (und du nimmst ĂŒbrigens auch munter daran teil) und immerhin ist das ja hier die Lounge. Kann ja sonst auch ausgelagert werden.

  • Ich finde es einfach schön, wenn in unserer standardisierten Welt mal etwas aus der Reihe tanzt. Braunschweig hatte zum Beispiel auch mal mit einem 3D-Zebrastreifen fĂŒr Schlagzeilen gesorgt:

    3D-Zebrastreifen in Braunschweig soll Verkehrssicherheit erhöhen | STERN.de

    Auch da hatten die BedenkentrÀger am Ende den Sieg davongetragen.


    Über Ampeln mit allen möglichen Motiven freue ich mich, wenn ich sie irgendwo mal sehe. Es gibt zig verschiedene Motive.


    Ob man jetzt bei allem eine Erziehungsabsicht unterstellen muss, stelle ich infrage. Wenn Fontane oder Friedrich Engels auf der Ampel aufleuchten, soll das nicht unbedingt heißen, dass die Stadt die Querenden zur LektĂŒren von deren Werken auffordert und ein Bonifatius mit Kreuz auf der Ampel ist kein PlĂ€doyer fĂŒr's Christentum. Das soll nur heißen: die gehören zu uns!


    FrĂŒher waren allerorten immer nur gemischtgeschlechtliche Paare oder hellhĂ€utige Menschen zu sehen und jetzt, da sich die Gesellschaft geĂ€ndert hat, sieht man auch mal andere Konstellationen. Die Dominanz der althergebrachten Rollenbilder von der Werbung bis zum Piktogramm ist immer noch erdrĂŒckend, daher wundere ich mich dann schon, warum es bei Ausnahmen von der Regel mitunter so einen Aufschrei gibt.


    Die Vermengung mit anderen heiß diskutierten, bundespolitischen Themen in diesem Strang befremdet mich mindestens ebenso. Warum so unentspannt?

  • ... Letztendlich geht es darum, was das Ziel ist: eine Gesellschaft, in der man sich auf Gemeinsamkeiten besinnt und in der jeder die gleichen Chancen und Möglichkeiten hat, oder eine, die eine Partikularisierung fördert und Unterschiede hervorhebt und verstĂ€rkt und damit letztlich ein Auseinanderbrechen der Gesellschaft herbeifĂŒhrt. Ich sehe momentan vor allem letzteres, eine positive Entwicklung, die ins Negative gekippt ist. ...

    Eine Gesellschaft in der jeder die gleichen Chancen und Möglichkeiten hat wĂ€r' super – da ist doch schon unsere Gemeinsamkeit. Das bedeutet aber ja nicht dass in dieser Gesellschafft alle gleich sein mĂŒssen, die unterscheidlichen Individuen und Gruppen mĂŒssen sich nur gegenseitig tolerieren, akzeptieren und respektieren. Wenn wir das hin bekommen wĂŒrden, wĂ€re ja schon alles gut.

  • Ziegel

    Ich habe meinen Standpunkt ja nun mehrmals versucht zu erlÀutern. Vielleicht haben wir da einfach eine unterschiedliche Wahrnehmung.



    Das bedeutet aber ja nicht dass in dieser Gesellschafft alle gleich sein mĂŒssen

    NatĂŒrlich nicht, habe ich auch nicht behauptet.

  • Hallo, Braunschweiger ;)


    das Rattenproblem besteht stadtweit. Nach meinen Beobachtungen (und Aussage des Gesundheitsamtes mir gegenĂŒber ) geht es oft einher mit dem unerlaubten extensiven FĂŒttern von Tauben, das zwar formell verboten ist, das Verbot ist aber angeblich kaum wirksam durchsetzbar. Die BZ berichtete kĂŒrzlich ĂŒber die Rattenplage am Amalienplatz, flugs kamen die Vogelfreunde und protestierten gegen den Wunsches nach stĂ€rkerer Durchsetzung des Verbotes. So werden wir die Ratten nicht los.


    Zweiter Grund sind die im gesamten Stadtgebiet oft anzutreffenden ĂŒberquellende MĂŒlltonnen sowie das Ablegen von HausmĂŒll in öffentliche Papierkörbe. Der MĂŒll quillt ĂŒber, weil zusĂ€tzliche Abfuhr Geld kostet, das sich Anwohner lieber sparen. Oft ist zu beobachten, dass der MĂŒll dann neben die Tonnen gelegt wird oder herausfĂ€llt. Die KrĂ€hen picken das auf, alles liegt herum und lockt Ratten an. HausmĂŒll in Papierkörben wird oft abends oder nachts beim Gassigehen mit dem Hund dort platziert (selbst mehrfach gesehen und auch dem Bezirksrat gemeldet) in Bereichen, in denen es MĂŒlltonnen gibt, die pro Einwurf mit Chips abrechen. So kann man sich bequem die Kosten fĂŒr die Entsorgung des eigenen HausmĂŒlls sparen. Ein Hoch auf die Theoretiker, die die Idee mit der Chip-Abrechnung hatten. Auch hier quillt alles ĂŒber, die KrĂ€hen(plage) zieht die TĂŒten aus den Papierkörben, verteilt alles lustig u.s.w.


    Dann habe ich mehrfach gesehen, wie NeubĂŒrger (bevor wieder jemand protestiert, ich habe die Leute angesprochen) die auch im gesamten Stadtgebiet oft anzutreffenden Kaninchen fĂŒttern, wohl aus falsch verstandener Tierliebe oder weil es frĂŒher bei Ihnen im Lande normal war. Da werden Salatköpfe und Brot und MohrrĂŒben auf den Rasen geworfen. So etwas habe ich frĂŒher nie beobachtet. Freuen sich auch die Ratten.


    Der neueste Trend beim Verschmutzen ist (vor Jahren auch nie gesehen), dass der Kot von Hunden zwar aufgenommen wird, weil alle gucken, wenn niemand mehr da ist, werden die vollen Kotbeutel dann in die GebĂŒsche geworfen, da gibt es StrĂ€ucher, die sind voll von diesen TĂŒten. Unglaublich.


    Ansonsten seht man im gesamten Stadtgebiet seit Monaten ungepflegte GrĂŒnflĂ€chen, Unkraut (nein, es wird nicht besser, wenn man es Wildkraut nennt) an allen Ecken, aus allen Ritzen sprießen. An Straßenbahntrassen sprießen StrĂ€ucher und halbe BĂ€ume aus den Bordsteinen, ragen in die Fahrbahn oder auf Radwege. Wirkt alles sehr ungepflegt. Hierzu gab es Leserbriefe in der BZ (nicht von mir ;) ), scheint wohl anderen auch aufzufallen.

  • Stimmt, die BZ hatte ĂŒber Wilwuchs berichtet und dabei ging es auch um die Stadtverwaltung.

    Besonders wenn Schilder nicht mehr erkennbar sind oder BĂŒrgersteige viel kleiner werden.

    Was wird eigentlich mit den Wurzeln gemacht, wenn es BĂŒrgersteige sind? Geht da was kaputt?

    Wie ist es in Braunschweig? Im Winter könnte es etwas besser werden ;)

  • hab bei YT ein Video zum Hagenmarkt gefunden.

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  • Ich wĂŒnsche allen Teilnehmenden und Lesern in diesem Forum ein fröhliches neues Jahr 2025!

    NatĂŒrlich verbunden mit der Hoffnung, dass Braunschweig wieder mehr Schwung bekommt und sowohl private als auch öffentliche Projekte beginnen. Das kann bei einer kleinen Idee anfangen und gemeinsam etwas Großes werden.

    Wenn dann noch die Baugebiete aus dem Winterschlaf erwachen, kann es auch beim Bau weitergehen.

    In guter Hoffnung!