Nachnutzung des Klinikums Holwedestraße

  • Nachnutzung Standort Holwedestraße


    Die Stadt Braunschweig hat bereits Ende Januar einen offenen zweiphasigen städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerb für das voraussichtlich 2024 freiwerdende Areal des Klinikums an der Holwedestraße ausgelobt. Als Nachnutzung ist ein hochwertiges Wohnquartier mit verschiedenen Wohnformen und -angeboten unter Einbeziehung von günstigem und gefördertem Wohnungsbau, gemeinschaftlichen Wohnformen, Bildungs- und Sozialeinrichtungen sowie einem Wohn- und Quartierszentrum vorgesehen. Der Erhalt des vorhandenen Baumbestands und der wertvollen historischen Bausubstanz sollen ebenso berücksichtigt werden wie die Herstellung eines weiteren Abschnitts des öffentlichen Okerwanderwegs entlang des Umflutgrabens. Aus den Beiträgen der bereits beendeten ersten Phase werden jetzt zehn Beiträge vom Preisgericht für die weitere Bearbeitung in Phase 2 ausgewählt. Die abschließende Entscheidung des Preisgerichts ist für die KW 39 vorgesehen, also Ende September 2022.


    Weitere Infos: https://www.wettbewerbe-aktuel…rasse-braunschweig-200722

  • Oh, das hab ich ein bisschen aus den Augen verloren ... ein leckeres Gebiet für jeden Planer, denke ich... Bin auf die Ergebnisse sehr gespannt.

    Aus der Ratsinfo habe ich die folgende Geländeübersicht rausgezogen ... die Dr. Morgenstern-Schule hat laut Beschluss schon mal Anspruch auf eine Fläche von 2.000 m 2 zur Erweiterung erhoben ...




    Fotonachweis: Stadt Braunschweig
    Quelle: Ratsinfo der Stadt

  • Nachnutzung Klinikum Holwedestraße

    Die Stadt Braunschweig hat bereits Ende Januar einen offenen zweiphasigen städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerb für das voraussichtlich 2024 freiwerdende Areal des Klinikums an der Holwedestraße ausgelobt. [...] Die abschließende Entscheidung des Preisgerichts ist für die KW 39 vorgesehen, also Ende September 2022.

    Der Wettbewerb hat zu einem Ergebnis geführt. Hier die offizielle Pressemitteilung der Stadt:


    Wie soll das Areal des Braunschweiger Klinikums an der Holwedestraße genutzt werden, wenn es wie vorgesehen im Jahr 2024 bis auf einzelne Gebäude der Klinikverwaltung im Norden geräumt wird? Um verschiedene Entwicklungsmöglichkeiten darzustellen, initiierte die Stadt Braunschweig einen offenen städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerb zur Nachnutzung. In einer ersten Phase waren für das ca. 51.800 Quadratmeter große Gelände die neun überzeugendsten Nutzungskonzepte für eine zweite Überarbeitungsphase ausgewählt und den bearbeitenden Büros Hinweise für die Überarbeitung gegeben worden.


    Am 2. November hat eine Wettbewerbsjury unter dem Vorsitz des Berliner Stadtplaners Uli Hellweg einstimmig einen ersten Preisträger auserkoren. Das Braunschweiger Planungsbüro jensen und hultsch architekten hat in Gemeinschaft mit dem Berliner Landschaftsarchitekturbüro studiofutura, Matteo Basta, den Siegerentwurf erarbeitet. Er sieht ein Quartier mit dem Schwerpunkt Wohnen vor, wobei in rund 300 Wohneinheiten unterschiedliche Wohnformen, zum Beispiel auch gemeinschaftliches Wohnen, verwirklicht werden sollen. Rund die Hälfte des Areals soll aus Grünflächen bestehen, was bei Neu- und Umplanungen ein außergewöhnlich hoher Anteil ist. Das Quartier soll weitgehend autofrei werden. Parkraum stellen Tiefgaragen zur Verfügung.


    Aus Sicht der Jury bietet der Siegerentwurf eine überzeugende Lösung der komplexen Planungsaufgabe unter Berücksichtigung der besonderen Anforderungen des Standortes hinsichtlich städtebaulicher, freiraumplanerischer, sozialer und klimatischer Aspekte. Die Jury unter Vorsitz von Stadtplaner Uli Hellweg resümiert: „Die Okerumflut und ihr Grünraum werden zum entwurfsbestimmenden Merkmal und geben dem gesamten, im Bestand sehr heterogenen Wettbewerbsareal einen identitätsstiftenden Zusammenhang.“ (die komplette Begründung im Anhang). Der Jury gehörten neben dem Vorsitzenden und Stadtbaurat Leuer Vertreterinnen und Vertreter aus Fachverwaltung, Wissenschaft, Ratspolitik und Stadtbezirksrat an.


    „Der Entwurf bietet die große Chance, im Westlichen Ringgebiet in unmittelbarer Innenstadtnähe eine attraktive Fläche neu und zukunftsfähig zu nutzen“, kommentiert Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer und weist besonders auf den großzügigen Freiraum entlang der Westlichen Okerumflut hin. Leuer betont, dass insbesondere die Freistellung und unmittelbare Einbeziehung des denkmalgeschützten Klinikumhauptgebäudes besonders gelungen sei.

    Städtebauliche Leitidee des Siegerentwurfs sind sechs halböffentliche Höfe, in denen Bestand und Neubau verknüpft sind, mit Schwerpunkt unterschiedlicher Wohnnutzungen, aber auch Sozialeinrichtungen und Raum zum Arbeiten.

    Die Nutzungsarten im Einzelnen:

    • Schwerpunkt Wohnen, wobei verschiedene Sozialgruppen und Wohnformen (gemeinschaftliches Wohnen, Mehrgenerationen usw.) berücksichtigt werden sollen; 30 Prozent geförderter Wohnungsbau entsprechend der Ratsbeschlüsse;
    • Sozialeinrichtungen wie Kita, Junioren- und Seniorenzentrum;
    • ein Quartiersplatz mit Quartierszentrum als zentraler Anlaufpunkt, auch für die Bestandsbebauung;
    • eine Mischung von Wohnen und Arbeiten mit Dienstleistungen, Büros, Ateliers, Gastronomie, Ausbildung;
    • Kinder- und Jugendspielflächen in den Grünstrukturen.


    Die Höhenstaffelung ist vier- bis fünfgeschossig, an den Eckpunkten Südwest und Nordost jeweils als Akzent mit sieben Geschossen.

    Die Wettbewerbsergebnisse sollen ab Dezember und über den Jahreswechsel im Rathaus ausgestellt werden. Ort und Zeiten werden noch bekannt gegeben. Darüber hinaus beabsichtigt die Verwaltung, einen Beschluss über die Weiterführung des in Aufstellung befindlichen Bebauungsplanes auf der Basis der Empfehlung der Wettbewerbsjury im Dezember 2022 herbeizuführen.


    Dazu noch Bildmaterial vom siegreichen Entwurf:



    © jensen und hultsch architekten partgmbb und studiofutura




    © jensen und hultsch architekten partgmbb und studiofutura


    Link zur Quelle: http://www.presse-service.de/data.aspx/static/1115563.html

    2 Mal editiert, zuletzt von Ted Mosby () aus folgendem Grund: Links bearbeitet

  • Die FAZ berichtet, dass die Stadtverwaltung von Braunschweig einen städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerb „Nachnutzung des Klinikums Holwedestraße“ ausgelobt hatte. Das Preisgericht vergab den ersten Preis an einen Entwurf, der vorschlägt, alle betroffenen Gebäude abzureißen und durch Neubauten zu ersetzen. Das umfasst auch das denkmalgeschützte Hauptgebäude der Klinik (um welches es nach Maßgabe des Fotos im Artikel schade wäre).


    Link: https://www.faz.net/aktuell/fe…itik-abfuhr-18523526.html

  • Das wäre wirklich unglaublich auch im Hinblick auf die ähnliche Diskussion, die man bei Stadthalle geführt hat. Dort hat man sich gegen einen Abriss und für den Umbau entschieden.

  • Das Preisgericht vergab den ersten Preis an einen Entwurf, der vorschlägt, alle betroffenen Gebäude abzureißen. (...) Das umfasst auch das denkmalgeschützte Hauptgebäude der Klinik.

    Das ist falsch. Die Wettbewerbsergebnisse sind doch weiter oben bereits dokumentiert (#4). Die Bildunterschrift im verlinkten FAZ-Beitrag weist auch ausdrücklich darauf hin, dass das historische Hauptgebäude des Klinikums erhalten bleiben soll. Bei den - m. E. nicht zu Unrecht beanstandeten - Abrissvorhaben geht es um Nebengebäude. Siehe dazu auch die Bestandsgrafik in #3.

  • Zu dem Thema berichtete kürzlich auch die „Braunschweiger Zeitung“. Auch hier noch einmal die Bestätigung: „Das denkmalgeschützte Hauptgebäude bleibt erhalten, darüber hinaus auch noch einige weitere Gebäude wie zum Beispiel die Berufsschule.“ Dennoch werde es auch etliche Abrisse geben.


    In die engere Wahl der Jury seien vier Entwürfe gekommen. Neben dem Siegerentwurf wurde für zwei Arbeiten gleichrangig der dritte Preis vergeben (studiomauer GbR mit Nolte|Gehrke Landschaftsarchitekten und prasch buken partner architekten mit Schoppe+Partner Freiraumplanung). Der vierte Entwurf (Pysall Architekten mit WES Landschaftsarchitektur) erhielt einen Anerkennungspreis. Dieser vierte Entwurf habe so viel wie möglich von der existierenden Bausubstanz zu erhalten versucht.


    Die Wettbewerbsergebnisse werden derzeit öffentlich ausgestellt (siehe #5)


    Quelle (ggf. Paywall): https://www.braunschweiger-zei…uf-Klinikum-Gelaende.html

  • Aktuelle Aufnahmen vom Gebäudebestand 1/2


    Dieser Bau am Südende des Areals soll lt. des Siegerentwurfs des städtebaulichen Wettbewerbs abgerissen werden:


    img_2467imfi8.jpg


    Hier das alte Hauptgebäude, das, wie weiter oben bereits erwähnt, selbstverständlich erhalten bleiben wird:


    img_24686iek6.jpg


    Die Norderweiterung des Hauptgebäudes wird, der aktuellen Planung entsprechend, dagegen wieder entfernt:


    img_2471glcp0.jpg


    Das Gebäude der derzeitigen Berufsschule am Übergang der Holwedestraße zur Freisestraße soll erhalten bleiben:


    img_2474vtcsg.jpg


    Hier der langestreckte Nordflügel des Baus, der ebenfalls erhalten wird:


    img_2477ewe4e.jpg


    (Sämtliche Bildrechte liegen bei mir.)

    Einmal editiert, zuletzt von Ted Mosby ()

  • Aktuelle Aufnahmen vom Gebäudebestand 2/2


    Dieses Haus am heutigen Hubschrauberlandeplatz hat laut Planung keine Zukunft:



    Der Nachbarbau mit Backsteinfassade ist dagegen Teil des Siegerentwurfs und soll stehen bleiben:



    Auch dieses eher unscheinbare Haus an der Freisestraße wird laut Entwurf erhalten:



    Ebenso diese Altbauten am Nordrand des Areals:



    (Sämtliche Bildrechte liegen bei mir.)

  • Öffentlichkeitsbeteiligung zum Bebauungsplan


    Es geht voran: Der Verwaltungsausschuss hat am 28. Oktober dem Bebauungsplan „Holwedestraße“ und der entsprechenden Änderung des Flächennutzungsplans zugestimmt. Das berichtet die Stadt in einer Pressemitteilung (https://www.presse-service.de/data.aspx/static/1201055.html). Der Geltungsbereich umfasst primär das rund fünf Hektar große Gelände des ehemaligen Klinikums Holwedestraße zwischen Holwedestraße, Freisestraße, westlichem Okerumflutgraben und Sidonienstraße.


    Zitat: „Die Planung legt einen besonderen Fokus auf eine nachhaltige Bauweise unter Berücksichtigung einer ressourcenschonenden Bestandserhaltung. Das aus einem Wettbewerb hervorgegangene städtebauliche Konzept sieht ein Quartier mit sechs Höfen entlang des Königstiegs, der Holwedestraße und der Freisestraße vor, welches Bestandserhaltung und Neubau in gelungener Weise verbindet. Geschaffen werden sollen ca. 300 bis 360 Wohneinheiten, darunter auch solche für gemeinschaftliche Wohnformen. Dabei ist eine Mindestquote von 30 Prozent der Wohnfläche für den geförderten Wohnungsbau sowie mindestens zehn Prozent für das mittlere Preissegment nachzuweisen. Rund um einen zentralen Quartiersplatz sowie südlich davon können sich Gewerbe, kleinere Einzelhandelseinrichtungen und Gastronomie ansiedeln. Auch eine Kindertagesstätte ist geplant. Eine großzügig dimensionierte Grünachse mit Kinder- und Jugendspielflächen sowie einer Fortführung des Okerwanderweges soll Höfe und Okerumflut verbinden.“


    Das Quartier werde durch seine kompakte Struktur, die zentrale Lage und die Anbindung an den ÖPNV sehr gute Voraussetzungen für ein weitgehend autounabhängiges Wohnen bieten. Stellplätze sollen in einer zentralen Quartiersgarage als „mobility hub“ und in Tiefgaragen gebündelt werden.


    „Zahlreiche Fahrradstellplätze sowie ein dichtes Netz an Rad- und Fußwegeverbindungen stärken den Fuß- und Radverkehr. Dach- und Fassadenbegrünungen, Photovoltaik-Anlagen, viel Grün und eine weitgehende Versickerung des Niederschlagswassers vor Ort im Sinne des Konzepts „Schwammstadt“ sorgen für die ökologische Ausrichtung des Quartiers. Offene Bebauung und begrünte Innenhöfe ermöglichen eine von der Oker ausgehende Kühlung an heißen Sommertagen.“


    Vom 6. November bis 8. Dezember sind die wesentlichen Unterlagen zum jetzigen Planungsstand unter http://www.braunschweig.de/veroeffentlichte-bauleitplaene einzusehen. Außerdem ist dies an zwei Info-PCs in einem Büro im 2. OG des Rathaus-Altbaus, Platz der deutschen Einheit 1, möglich. Das Infoterminal ist an Arbeitstagen von 8 bis 17 Uhr geöffnet. Nach der Veröffentlichung werden die eingegangenen Anregungen ausgewertet, und es wird geprüft, ob und inwieweit sie in der Planung berücksichtigt werden können. Danach soll der Bebauungsplan finalisiert und den Gremien zum Satzungsbeschluss vorgelegt werden.