Pforzheim: Holz-Hybrid-Hochhaus CARL (45m, Bauphase)

  • In Pforzheim entsteht derzeit am westlichen Stadteingang im Stadtteil Arlinger (Google Maps) ein ca. 45m hohes Wohnhochhaus in Holz-Hybrid-Bauweise (Projektname CARL). Der Baubeginn war im vergangenen Oktober (Pressemeldung). Die Fertigstellung soll Ende 2023 erfolgen.


    An das Hochhaus angrenzend werden zwei vier- bzw. sechsgeschossige Gebäuderiegel errichtet. Insgesamt umfasst das Projekt 73 neue Wohnungen, eine Tiefgarage sowie eine Kindertagesstätte und eine Gewerbeeinheit (Bäckerei/ Café). Der Entwurf für den dreiteiligen Neubau-Komplex stammt vom Pforzheimer Architekturbüro Peter W. Schmidt.


    Der Treppenhauskern wurde bereits im Gleitbauverfahren erstellt. Jetzt haben die umfangreichen Holzbauarbeiten begonnen.



    Pressemeldung der Ed. Züblin AG:


    31.08.2022

    Heimisches Holz für CARL: ZÜBLIN Timber startet mit Holzbauarbeiten für Hochhaus in Pforzheim


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    © Peter W. Schmidt Architekten GmbH


    Baustart für die markante Holzkonstruktion für CARL: Nachdem der Stahlbetonkern des Holz-Hybrid-Hochhauses im Stadtteil Arlinger dank Gleitbauverfahren innerhalb von nur rd. 11 Tagen mit seinen 14 Etagen beachtlich an Höhe gewonnen hat, starten nun die Holzbauarbeiten durch das Spezialunternehmen ZÜBLIN Timber.


    Die Direktion Karlsruhe der Ed. Züblin AG realisiert als Generalunternehmen für die Baugenossenschaft Arlinger eG den schlüsselfertigen Neubau mit rd. 45 m Höhe. Der Entwurf für den insgesamt dreiteiligen Komplex, der neben dem Hochhaus noch zwei weitere Gebäuderiegel mit Wohnungen, Tiefgarage, einer Kindertagesstätte und Gastronomiebetrieb beinhaltet, stammt vom Pforzheimer Architekturbüro Peter W. Schmidt.


    Den Treppen- und Aufzugsturm aus Stahlbeton hat die ZÜBLIN-Direktion Karlsruhe bereits errichtet, nun erstellt ZÜBLIN Timber die Geschosse des Hochhauses mit der optisch aussagestarken, vertikal strukturierten, Holzfassade.


    Holz ist Trumpf!

    Die Geschosse bestehen aus tragenden Holzrahmenbauwänden mit Stützen aus Furnierschichtholz, Buche und teilweise Brettschichtholz, auf denen wiederum Holzbetonverbund-Decken ruhen. Die Stützen sind in die Außenwände integriert, so ist das Tragwerk nicht sichtbar. Für die Decken werden 100 mm dicke LENO®-Brettsperrholzelemente verlegt, auf die 12 cm Ortbeton aufgebracht wird.


    13 der insgesamt 14 Stockwerke entstehen in Holzbauweise. Verbaut werden unter anderem rd. 2.900 m2 LENO®-Deckenmodule aus Brettsperrholz und ca. 1.500 m2 Holzrahmenbau-Außenwände mit einer Wandlänge von bis zu 11,2 m und integrierten Stützen aus Furnierschichtholz Buche. Dazu kommt eine Fassadenschalung aus Douglasie und weitere knapp 1.000 m2 Wohnungstrennwände aus LENO®-Brettsperrholz und Gipsfaserplatten. Die durchgängige Anwendung von CAD-Systemen ermöglicht in Verbindung mit CNC gesteuerten Fertigungsanlagen eine präzise und wirtschaftliche Vorfertigung der einzelnen Holz-Bauelemente. Dadurch kann sichergestellt werden, dass die hohe Qualität und die ambitionierte Montagezeit eingehalten werden.


    Heimisches Holz aus Pforzheim

    CARL steht für Effizienz, Nachhaltigkeit und Regionalität. Als Holz-Hybrid-Haus ist es energiesparend nach KfW-Standard 55 EE. Bei der Herstellung der Brettsperrholz-Elemente verbaut ZÜBLIN Timber im Werk in Aichach Holz aus dem Pforzheimer Forst. Rund 375 m³ dieses regionalen Holzes werden allein in den Decken des Hochhauses verbaut. Der heimische Stadtwald wird nachhaltig und naturnah bewirtschaftet und liefert qualitativ hochwertiges Material. Holz gilt als klimaneutraler Baustoff. Durch die Holzkonstruktion und den regionalen Bezug profitiert das Klima sogar doppelt: 2.000 t CO2 werden bei CARL eingespart im Vergleich zu herkömmlichen Massivbauarten.


    Ein Drehbuch für CARL

    „Bei einem Bauvorhaben dieses Umfangs muss mit höchster Genauigkeit gearbeitet werden – schon in der Planungsphase von der Detailabstimmung mit den einzelnen Gewerken bis zu den Anforderungen des Brandschutzes, die bei einem Holzhochhaus in Hybridbauweise nicht normativ geregelt sind“, berichtet Projektoberbauleiter Andre Essig vom Bereich Schlüsselfertigbau der ZÜBLIN-Direktion Karlsruhe. „Auch die weiteren Schritte von der Materialbeschaffung über den Zuschnitt bis zum Zusammenbau der Elemente im Werk und der Montage auf der Baustelle erfordern größte Sorgfalt.“


    Der Transport der Holzelemente für Decken und Wände erfolgt per Sattelzug aus dem Werk in Aichach. Die Fassadenelemente werden dort so weit vorgefertigt, dass sie nach Blechnerarbeiten und der Fenstermontage als fertige Elemente nur noch angefügt werden. Die einzelnen Geschosse montiert ZÜBLIN Timber im Zweiwochenrhythmus: „Wir haben gemeinsam mit der ZÜBLIN-Direktion Karlsruhe und den angrenzenden Gewerken dazu ein Drehbuch erstellt, das die Montagearbeiten koordiniert“, erklärt Projektleiter Fabian Krug von ZÜBLIN Timber. „So soll ein reibungsloser Ablauf zwischen den Gewerken gewährleistet werden – auch in Bezug auf die sehr beengten Platzverhältnisse auf der Baustelle. Um dies bestmöglich umzusetzen, werden Anlieferungen bis ins Detail geplant und just in time geliefert.“ Die vollständige Montage der Elemente ist von September 2022 bis Mai 2023 geplant.


    Weitere Informationen zum Holz-Hybrid-Hochhaus CARL finden Sie in einer Video-Animation zum Projekt und unter carl.arlinger.de.



    Weitere Visualisierungen:


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    © Peter W. Schmidt Architekten GmbH



    Links:


    Peter W. Schmidt Architekten => Projekt

    Webcam 1 | Webcam 2

  • Die Holzbauweise ist gewiss interessant. Vielleicht hilft es auch einen möglicherweise angespannten Wohnungsmarkt in Pforzheim etwas zu beruhigen. Aber rein optisch? Hat die Physiognomie der 50er/60er Jahre. Optisch spannend oder pfiffig geht anders finde ich...