Hochhaus "Süd-Tor" (ca. 80m) [in Planung]

  • Der Bonner Unternehmer Friedhelm Tang plant im Bereich Godesberger Allee (B9)/ Hochkreuzallee die Errichtung eines Hochhauses mit ca. 20 Etagen. Konkret geht es um die Grundstücke Hochkreuzallee 1-3 und Godesberger Allee 69. Tang ist Eigentümer der Grundstücke. Das Vorhaben steht im Einklang mit der Rahmenplanung Bundesviertel, die an dieser Stelle ein Hochhaus der Kategorie M mit ca. 80m Höhe vorsieht ("Süd-Tor"). Zur Umsetzung des Vorhabens ist das Planungsrecht zu ändern und ein vorhabenbezogener Bebauungsplan (Nr. 6817-3) aufzustellen (Plangebiet). Dem Bebauungsplanverfahren wird ein Wettbewerb zur städtebaulichen, hochbaulichen und freiraumplanerischen Qualifizierung unter Beteiligung von mindestens sechs Planungsbüros vorgeschaltet.


    Das ehemalige Bürohaus an der Hochkreuzallee (heute von JOHN REED Fitness genutzt) muss für das Vorhaben abgebrochen werden. Das Grundstück an der Godesberger Allee liegt brach. Es wurde bis vor Kurzem vom Theater Malente genutzt, das inzwischen mit seinem Spiegelzelt in die Jahrmarktshalle nach Beuel umgezogen ist.


    Das Hochhaus ist als hybrid genutztes Gebäude mit einer Büronutzung auf ca. acht Etagen und einer Wohnnutzung auf ca. 12 Etagen geplant. Nach dem Bonner Baulandmodell sind 50 % der geplanten Wohnfläche als geförderter Wohnungsbau nachzuweisen.


    Mehr dazu im Ratsinformationssystem.

  • ^ Dazu ergänzend noch einige Ansichten aus der Sichtfeldstudie zur Rahmenplanung Bundesviertel:


    Bild: https://abload.de/img/skyline_bundesviertela9k3g.jpg Bild: https://abload.de/img/skyline_bundesviertelv0jiw.jpg Bild: https://abload.de/img/skyline_bundesviertelchjab.jpg

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    © Stadt Bonn/ CITYFÖRSTER a+u


    Damit bekommt man einen ganz guten Eindruck von der Lage dieses Hochhauses in der Skyline. Wie man sieht, ist der Standort ziemlich isoliert, weil er die Einfahrt zum Bundesviertel von Süden markieren soll. Denn die Idee der Rahmenplanung ist u.a., mit Hochhäusern "Tore", "Mitten" sowie "Achsen" und deren Kreuzungspunkte zu markieren. Die Idee erinnert an den Frankfurter Fingerplan und ist m.M.n. ziemlich aus der Zeit gefallen. Der Standort, der irgendwie auch die Dominanz der Godesburg, des Wahrzeichens Bad Godesbergs, im Stadtpanorama bedroht, wird sicher noch zu Diskussionen führen.


    Dennoch, die Verdichtung entlang der B9, die über eine gute Verkehrsanbindung (Straße, Stadtbahn) und auch bereits über großformatige Gebäudestrukturen verfügt, ist im Grundsatz richtig. Das gilt besonders für den Standort an der Hochkreuzallee, wo nach mehrheitlichem Wunsch der Politik später ein S-Bahn-Haltepunkt entstehen soll. Ich hoffe deshalb, dass man das Gebäude auch für eine gewerbliche Nutzung öffnen wird (Bäckerei, Kiosk, Fitness-Studio).


    Übrigens, von den in der Sichtfeldstudie zu sehenden Hochhäusern befinden sich das "Ost-Tor" (auf 65m geschrumpft als Sitz der Europäischen Wetterbehörde EZMW) und das Hochhaus "Mitte Plaza" (KREER Development) bereits in der konkreten Planung.

  • Fand im ersten Moment die Leitidee einer Achse von Hochpunkten, mehr od. weniger parallel, entlang der B9 ganz gut.


    Aber von den Seiten (Talrändern) betrachtet, wirken die Hochpunkte doch eher sehr zufällig gesetzt!


    Man erkennt nicht unbedingt eine Zentrierung oder Clusterbildung an Stellen hoher Nutzungsintensität z. Bsp. das zukünftige LAB Kreuzung B9 / Autobahn Südbrücke, wo durchaus mehrere Hochpunkte dies hätten unterstreichen könnten. Ebenso der Bereich um das ehem. Regierungsviertel, was durch den Wegfall der drei von Asbeck geplanten Hochhäusern noch mehr an optischer Bedeutung verliert.


    Von der B9 aus gesehen ergibt jedoch der straßenparallele Blickwinkel einen gewissen Sinn mit mehreren hohen Orientierungspunkten entlang der Strecke.

    Fazit: - Also sowohl als auch!?

  • ^^

    Hier ergänzend die Aussicht auf das Baugrundstück vom Dottendorfer Jugendkreuz am Venusberg. Die Pfeilmarkierung stammt von mir. Links davon das neunstöckige "Hochhaus" Godesberger Allee 90, rechts das Wohnhochhaus Grüner Weg 43, das zwölf Stockwerke hat. Dieses ist etwa 400m näher am Betrachter. Ob am geplanten Standort ein Hochhaus mit bis zu 80m hinpasst, möge jeder selbst beurteilen. Der Fernblick nach links (Norden) ist übrigens aufgrund der Bewaldung nicht möglich.


    Und hier die Ansicht unmittelbar von der Godesberger Allee (B9) aus.


    rob02, du sprichst einen wichtigen Punkt an. Die Wahrnehmbarkeit aus dem Stadtraum einerseits und aus der Ferne andererseits. Die Topographie des engen Rheintals einhergehend mit der dichten Bewaldung verhindert eigentlich jede Wahrnehmbarkeit der gesetzten "Markierungspunkte" von den Talrändern. Die gezeigten Sichtfeldstudien sind geschönt und zeigen z.B. den Blick vom Flakturm(?) auf dem Venusberg, sonst würde man dort außer Bäumen so gut wie gar nichts sehen.


    Und schaut man längs des Tals, verstellen die einzelnen Hochhäuser den Blick auf die in der Kette dahinter stehenden, so z.B. vom Stadthaus oder vom Beueler Rheinufer aus. Das Konzept der "Tore" und "Mitten" ist von dort noch weniger ablesbar:

    Bild: https://abload.de/img/skyline_bundesvierteljvcrv.jpg Bild: https://abload.de/img/skyline_bundesviertelmmiw1.jpg

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    © Stadt Bonn/ CITYFÖRSTER a+u


    Ich stimme dir insofern zu, es wäre m.E. richtig gewesen in Bereichen hoher Nachfrage und Nutzungsintensität sowie auf Potenzialflächen wie dem Landesbehördenhaus geeignete Zonen für Hochhäuser auszuweisen und Maximalhöhen festzulegen und alles Weitere dem Markt zu überlassen. Rund um Verkehrsknotenpunkte wie etwa am Hochkreuz zu verdichten, finde ich wie schon geschrieben sinnvoll, nur würden dort 40m reichen, um den gewünschten stadträumlichen Effekt zu erreichen. Zwischen Post-Tower und Kanzlerplatz dürfte es dagegen gerne etwas mehr sein.


    Aus nicht nachvollziehbaren Gründen war es planerisches Ziel im Stadthaus, einen oder mehrere Cluster zu verhindern und das wurde den Planungsbüros so wohl auch mit auf den Weg gegeben.

  • ga-bonn.de berichtet, dass die Telekom sich von der Hälfte ihrer Büroflächen trennen möchte! Wieviel davon in Bonn aufgegeben wird, ist nicht bekannt.

    Ich glaube, dass das nur der Anfang ist! In Zukunft wird es weniger Büroflächen geben. Die Investition in neue Büros finde ich daher gewagt.