Neuentwicklung Karstadt-Areal in der Breite Straße

  • Da ich und viele andere den Artikel nicht voll lesen können: Kannst du oder jemand anderes etwas zu der genauen Begründung für die Abriss-Idee sagen? Falls es wirklich soweit kommt: Man könnte ja zumindest die Fassade zur Breite Straße erhalten…

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    Die Fassade entlang der Breite Straße steht unter Denkmalschutz und bleibt auf jeden Fall erhalten; ansonsten hat der Investor ziemlich freie Hand, weil es keinen Bebauungsplan für das Gebäude gibt. Er kann also entweder Wohnungen, Büros oder Geschäfte planen - ganz nach belieben. Es soll aber auf jeden Fall eine Tiefgarage entstehen. Heute wird das Projekt der Politik präsentiert.

  • Das heißt, dass die Karstadtfiliale schließen wird? Oder wird sie verkleinert? Sagt der Artikel was dazu bzw. ist da bereits was bekannt und ich weiß nicht?

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    Was da genau geplant ist, wird erst heute dem Stadtrat vorgestellt. Karstadt hat noch einen langfristigen Mietvertrag, gehört aber ebenso wie das Gebäude dem Investor Benko. Ich persönlich glaube nicht, dass Karstadt erhalten beleibt.

  • Ist das sicher mit dem Denkmalschutz? War nämlich gestern etwas irritiert, dass man eines der wenigen erhaltenen historischen Gebäude auf der Breite Straße einfach so abreissen könnte. Kann den Artikel allerdings auch nicht lesen.

  • Galeria Karstadt Kaufhof wird sich nicht dauerhaft mit zwei großen Häusern in 500m Abstand selber Konkurrenz machen.

    weder im Köln, noch in Frankfurt oder an anderen Orten, wo ähnliche Konstellationen existieren.


    Es gibt an einigen Standorten in Karstadthäusern noch Kündigungsschutzvereinbarungen, wenn da die kritische Masse der Beschäftigten, für die diese Regelungen gelten, unterschritten wird, werden die wohl in den benachbarten Kaufhof-Standort umziehen dürfen, so dass das Karstadt-Haus geschlossen werden kann. In Bonn ist das ja bereits passiert.

  • Ist das sicher mit dem Denkmalschutz?

    Kölner Denkmalliste (Quelle: Stadt Köln)

    Laut der Quelle (Stand jetzt): DNLR: 4453, Breite Str. 103-135.

    Laut anderer Quellen stammt die monumentale Fassade wohl von C. Moritz (Stichwort alte Oper). Ich habe auch noch Fotos, wo die Fassade vor nicht allzu langer Zeit eingerüstet war (Sanierung?). Meiner Meinung nach könnte das Projekt ob seiner Größe, Örtlichkeit und historischen Bestands einen eigenen Thread verdienen.

  • tiefgarage geplant?? Völlig aus der Zeit gefallen. Ich hoffe nur wirklich, dass die alte Fassade erhalten bleibt. Das wäre eine Katastrophe diese abzureißen....

  • Neue Infos über das Vorhaben in der Rundschau:


    Es gibt einen neuen Eigentümer, der die Immobilie 2020 gekauft hat.

    Dieser (ungenannte) Besitzer möchte neu bauen und hat dafür schon mal Testentwürfe von einen Architekturbüro entwerfen lassen, die er heute der Bezirksvertretung Innenstadt präsentiert.

    Karstadt hat noch einen Mietvertrag und möchte in dem Gebäude bleiben, allerdings benötigt das Warenhaus als "regionaler Magnet" zukünftig wohl nicht mehr soviel Platz. Das Erdgeschoß könnte ausreichen, was dem Investor die Möglichkeit böte, darüber Wohnungen und/oder Büros zu bauen.

    Das Parkhaus soll durch eine Tiefgarage ersetzt werden, wodurch mehr Raum für Wohnungen zur Verfügung stünde.

    Ohne die Einwilligung von Karstadt geht jedenfalls nichts und die wird sicherlich Geld kosten.

    Die Stadt verlangt die Erhaltung der Fassade an der Breite Straße und erwartet für den Neubau einen Architekturwettbewerb.

    Das neue Gebäude darf nicht höher als das jetzige werden. Außerdem möchte man, dass Karstadt als Mieter gehalten wird.


    Das sind - wie gesagt - die Infos aus der Rundschau.

    Ich glaube allerdings, dass Benko (Signa Holding) kein großes Interesse mehr an der Immobilie hat und im Grunde froh wäre, dort die Zelte abzubrechen.

    Als ich das letzte mal bei Karstadt war, fiel mir auf, dass dort kaum noch investiert wird. Der Laden wirkt, als wäre er in den 90er Jahren stehengeblieben.

    Abgesehen davon: die Fläche zu verkleinern wäre eine Bankrotterklärung für ein Warenhaus, dessen Geschäftsmodell es doch ist, ein möglichst großes Sortiment anzubieten.

    Ich vermute, man verkündet jetzt große Pläne, um eine möglichst große Entschädigung beim neuen Besitzer herauszuholen. Außerdem hat man vor kurzem noch über 200 Millionen an Hilfskrediten von der Bundesregierung bekommen; da kann man nicht kurz darauf den Abbau von Arbeitsplätzen verkünden.

    2 Mal editiert, zuletzt von tieko () aus folgendem Grund: Ergänzungen

  • Das die Fassade in der Breite Straße erhalten bleiben soll, ist erst mal gut. Das Gebäudeaussehen in der Hämergasse, Am Alten Posthof...da wäre ein Abriss sehr, sehr wünschenswert. Aber was ist mit dem überdachten Teil Olivandenhof? Ich hoffe das hier Maßgabe wird, dass die überdachte Passage bleibt. Ein Architekturwettbewerb ist bei der Größe des Komplexes m.E. zwingend geboten. Echt interessante Entwicklung, die, wenn es gut gestaltet wird, den Bereich der Innenstadt massiv aufwerten könnte.

  • Der Kölner- Stadtanzeiger liefert neue Infos zum Karstadt-Projekt


    Der Investor ist das luxemburgische Immobilienunternehmen Aroundtown, das in Köln zum Beispiel das Hotel im Wasserturm besitzt.

    Zusammen mit dem Berliner Architekturbüro Petersen präsentierten sie ihren Entwurf, der einige bemerkenswerte Vorstellungen enthält:

    Im Neubau sollen Wohnungen, Büros und ein Hotel untergebracht werden.

    Den Sockelbereich will man ringsherum mit Geschäften füllen , was wiederum das Ende für Karstadt bedeuten würde.

    Möglicherweise hat man sich - trotz anderslautender Erklärungen- schon über das Auslaufen des Mietvertrages geeinigt.

    Auskünfte darüber werden verweigert. Offiziel spricht Karstadt weiterhin von einen langen Mietvertrag, will aber die Dauer nicht nennen.

    Aroundtown hat die etwas seltsame Idee, die denkmalgeschützte Fassade als Einzelbauwerk stehenzulassen - als so eine Art gepflegte Ruine. Je nachdem wie es gemacht wird, könnte es durchaus interessant, eventuell auch schrecklich aussehen.

    Für so eine Lösung ist allerdings die Zustimmung der Denkmalschutzbehörde notwendig.

    Solange man die Höhe und Breite des Vorgängers nicht überschreitet, kann man relativ frei planen, da es - wie schon erwähnt - keinen Bebauungsplan gibt. Dafür wird es auf jeden Fall einen Architekturwettbewerb geben, der sich aber eng an den Vorstellungen des Investors orientieren soll.

    Man kann gespannt sein.


    https://www.ksta.de/koeln/immo…werden-konkreter-39486882

    Einmal editiert, zuletzt von tieko () aus folgendem Grund: link hinzugeügt

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    Wenn man so tolle Pläne mit Karstadt Köln hat:


    Warum verkauft man die Filiale an einen Projektentwickler?

    Warum investiert man über Jahre scheinbar nur das Notwendige?


    Wenn man einen so langfristigen/ wasserdichten Mietvertrag hat:


    Warum führt man dann mit dem Investor überhaubt Gespräche?

    Wieso kommt der schon jetzt mit konkreten Plänen?

  • Wenn man langfristige Arbeitsplatzgarantien zu erfüllen hat (vereinbart mit Ver.di noch von Karstadt/Benko um Lohnzurückhaltung durchzusetzen), ist gelegentlich die Unmöglichkeit die Arbeitsplätze zu bieten, ein praktischer Ausstieg.


    Und man muss über die letzten paar Jahre bei Galeria Karstadt-Kaufhof auch sehr genau hinschauen, wann welcher der aufeinander folgenden Eigentümer welche Entscheidunfg und Vereinbarung getroffen hat. Mietverträge mit Benko beispielsweise, die kein vernünftigeer BWLer mit ihm abgeschlossen hätte, die aber zu Zeiten getroffen wurden, wo der auch Eigentümer von Karstadt war und die Gewinne abschöpfen wollte, sind für Galeria heute ein Klotz am Bein.

  • Abriss-Pläne für Karstadt in Köln: Galeria will an der Breite Straße festhalten | Kölnische Rundschau (rundschau-online.de)


    Lt .Pressemeldungen hat der Investor bereits mehrere Planungsvorschläge der Stadt Köln unterbreitet. Jedoch hab ich noch nirgendwo etwas konkretes finden können.

    Vielleicht hat ja jemand mehr Infos oder sogar Darstellungen davon gesehen?


    Bekannt ist nur, das ein Hotel (wieder eins! - was ist mit Marktsättigung??) entstehen soll sowie Eigentumswohnung (wahrscheinlich für Normalos unbezahlbar). Die historische Fassade an der Breite Straße soll in jedem Fall erhalten bleiben und integriert werden.


    Hab das als neues Thema gewählt, da es ein größeres städtebauliches Ding wird und noch nichts gefunden wo das Thema reinpassen würde.


    Beim googeln gesehen, dass ähnliches in einigen anderen deutschen Städten geschieht und die Galeria ihren Immobilienüberhang überall dort loswerden will, wo gleichzeitig auch ein gut florierender Kaufhof ansässig ist. Es wird halt tatsächlich weiter aufgeräumt und dünner im stationären deutschen Einzelhandel.

  • In einer Mitteilung an die BV Innenstadt ist nur von einem "Neubau mit Tiefgarage" die Rede. Es soll wohl ein großes Gebäude mit einigen Innenhöfen entstehen. Dies ist jedoch nur die Darstellung aus einer Bauvoranfrage. Inwiefern noch ein Wettbewerb stattfindet oder die Kubatur schon feststeht, weiß ich nicht.

    Und zur Marktsättigung und Hotels: Man liest immer wieder von der Koelnmesse, dass die Stadt insbesondere im oberen Segment (4 oder 5 Sterne) noch Häuser bräuchte. Vor Corona stieg die Anzahl der jährlichen Übernachtungen auch von Jahr zu Jahr. Ich denke also, die Tourismusbranche wird weiterhin bald wieder wachsen und ist noch nicht gesättigt.


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    Quelle: Stadt Köln, Ratsinformationssystem

  • Kleine Zusatzinfo. In dem Einzelgebäude Ecke "Am alten Posthof" / "Hämergasse" steht das rechte Ladenlokal leer. Neben einem Hinweisschild, wohin das Geschäft verzogen ist, befindet sich dort ein zweites Schild mit der Aufschrift "Nicht zu vermieten!" "Nicht zu verkaufen!"
    Das kann man wohl als Hinweis sehen, dass die Tage des Gebäudes gezählt sind und die Fläche im Rahmen des Neubauprojektes mit einbezogen wird.

    https://www.google.com/maps/@5…bfov%3D100!7i13312!8i6656

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    Der Besitzer wollte wohl seinerzeit nicht verkaufen oder hatte sich bei den Verhandlungen verkalkuliert, jedenfalls stand das Haus Karstadt immer im Weg.

    Bin mal gespannt, ob der Neubau nun auf die traditionelle Straßenbreite vorrücken darf, oder in den Grenzen des heutigen Karstadt bleiben muss.

  • tieko Wenn der Neubau in den heutigen Grenzen bleiben müsste, könnte man sehr gut im EG Gastronomie ansiedeln und die freie Fläche mit Außengastronomie "bespielen".