ULAP Quartier (geplant)

  • Für das BV habe ich einen eigenen Thead angelegt: ULAP Quartier (Neugestaltung/Planung)


    Bin etwas verwundert, dass folgende Onlinebeteiligung bisher noch nicht den Weg ins Forum gefunden hat.


    Am Standort rund um das ehemalige Landeslabor in der Invalidenstraße soll ein neues Stadtquartier (ULAP-Quartier) entstehen. Unter folgendem Link können die Projektbeschreibung, sowie drei Entwürfe/Beteiligungen eingesehen und kommentiert werden.


    https://mein.berlin.de/projekte/ulap-quartier/

  • Danke für den Link - ist mir tatsächlich komplett entgangen.


    Und um hier noch ein bisschen Werbung zu machen: Es ist von 4 Hochhauspunkten die Rede ... kommt hier im Forum doch immer gut an :)

  • Nur Geduld, lieber Friedward, da kommt wie sonst auch sicher bald eine Bauamputationsdirektorin und verstümmelt alles, bis es "attraktiver" aussieht.

  • Friedward Warten wir es ab: Keiner der Hochpunkte soll auch nur annähernd 180 Meter erreichen. Das ist bekanntlich soooo deutsch und wäre in keiner anderen Stadt als Berlin möglich! ;)


    Im Ernst: Ich hatte davon auch noch nichts gehört (Dank an Fips_65). Wo kommt das denn plötzlich her? Freue mich sehr drauf: Ein heruntergekommenes Quartier, das Entwicklung gut vertragen kann. Noch dazu eine Erweiterung des Ensembles um den Hauptbahnhof, die dann auch von Westen auf den 100-Meter-Turm am Europaplatz hinführt. Bin gespannt auf konkrete Entwürfe.


    @Georges Henri Das Ganze ist von der Stadt/vom Bezirk initiiert. Alle Vorschläge enthalten ähnliche Hochpunkte. Sie sind also offenbar politisch gewollt. Aber ein Joke wie "Bauamputationsdirektorin" zieht hier natürlich immer. *Schenkelklopf*

  • Bei mir entfalten diese immergleichen 60-90m "4 Kant Bolzen" langsam eine gewisse Gleichgültigkeit. Es wird doch wohl möglich sein in dieser Stadt wenigstens einen einzigen Hochhausentwurf zu ermöglichen, der aus dieser simplen Hochhaus-Urform ausbricht. Der "rote" Vierkänter zum Bahnhof hin hätte sich zum Beispiel angeboten. Warum hier nicht z.B. mal ein kreisrundes Hochhaus oder gar eine Ellipsenform, Rautenform, Kleeblattform? Irgendwas, das einen emotional mitnimmt. Wahrscheinlich reicht dann aber wieder die Höhe nicht, weil dann natürlich nicht jeder qm ausgemaxxt werden kann und der Investor ein paar Stockwerke mehr braucht um das auszugleichen. Und wahrscheinlich bekommt eine Lüscher das nicht in ihr Weltbild, dass Hochhäuser nicht blos Büros aufnehmen sollen, sondern auch den Fußgängern und Berlinern einen Mehrwert bieten sollen, der nicht blos durch funktionale (Pseudo)Teilhabe bestimmt (öffentliche Terrassen usw.) wird, sondern von besonderer Ästhetik und dem Wunsch nach architektonischer Ausdruckskraft und "kosmopolitischer Zierde" getragen wird.


    Kann man "Tobias Nöfer" als neuen Senatsbaudirektor vorschlagen? Geht das irgendwo? Da würde ich sogar die Giffey für wählen. :gruppe2:

  • Erst einmal Danke für den Link und den Hinweis, ich kann nur für mich sprechen aber das beteiligungsformat richtet sich doch eher an die Anwohner deren wünsche sind in vorangegangener Beteiligung längst geäußert und ich hoffe berücksichtigt.


    Um den Drang eines Kommentars zu den Entwürfen als Form der Beteiligung nachzugehen müsste man wohl irgendwie angesprochen von dem Vorhaben oder betroffen sein.

    Für Hochhauspunkte bietet sich das Gelände allemal an -

    Die Kommentare zu den vorgestellten Entwürfen unter mein Berlin stehen bisher bei null wobei man auch fragen kann welche Auswirkungen denn die Kommentare auf die Entwürfe noch hätten?


    Der erst präsentierte Entwurf kommt so fröhlich bunt mit fantasievollen Fensterformationen daher, dass jede Bundeswehrkita neidisch werden würde.

    Ich denke der wird’s auch - die anderen Entwürfe ernten bei mir nur Stirnrunzeln und Achselzucken besonders der letzte Entwurf mit seinem Dunklen massigen Turm erinnert eher an ne deutsche Bank Filiale aus dem 80ern ansonsten kann ich für meinen Teil sagen dass mich dieser ganze Distrikt mit seinen Insektenhotelschachteln wohl nie abholen wird, um sich da hin zu verirren braucht man wohl jemanden der dann da wohnt.


    Bis auf die sichtbare übriggebliebene Gründerzeitbebauung war das Gelände wohl mehr oder weniger ein weißes Blatt Papier im Bahnhofshinterland dem sich sozialer Massenwohnungsbau anschließt - den baut man nun in Farbe und in die Höhe viel verkehrt machen kann man da eigentlich nicht mehr und alles ist wohl besser als die vergeudete Brache da bisher, wenn’s durchgrünt, luftig, bunt angemalt und nah versorgend erschlossen ist, hat man dann ja alles berücksichtigt ach ja und irgendwas mit Kultur kommt auch immer gut. mehr brauch man für erstkolonisation auf der Ecke nicht. Mal sehen was wird.

  • Bei mir entfalten diese immergleichen 60-90m "4 Kant Bolzen" langsam eine gewisse Gleichgültigkeit. Es wird doch wohl möglich sein in dieser Stadt wenigstens einen einzigen Hochhausentwurf zu ermöglichen, der aus dieser simplen Hochhaus-Urform ausbricht. Der "rote" Vierkänter zum Bahnhof hin hätte sich zum Beispiel angeboten. Warum hier nicht z.B. mal ein kreisrundes Hochhaus oder gar eine Ellipsenform, Rautenform, Kleeblattform? Irgendwas, das einen emotional mitnimmt ......


    Kann man "Tobias Nöfer" als neuen Senatsbaudirektor vorschlagen? Geht das irgendwo? Da würde ich sogar die Giffey für wählen. :gruppe2:

    ... Du siehst ja, wenn dann mal ein Turm wie der von Gehry am Alex etwas aus der Art schlägt wird er gleich niedergemacht.


    ... und eigentlich hatten wir doch unser geschätztes Forumsmitglied Georges Henri für den Posten des nächsten Senatsbaudirektors ausgeguckt ....:thumbup:


    ansonsten fände ich das erstmal ziemlich schnucki wenn das so kommen würde. Auch wenn es erstmal nur wieder "Berliner Mass' ist, trägt es doch erheblich zur Urbanisierung des Bereichs bei.

  • .........ansonsten kann ich für meinen Teil sagen dass mich dieser ganze Distrikt mit seinen Insektenhotelschachteln wohl nie abholen wird, um sich da hin zu verirren braucht man wohl jemanden der dann da wohnt.

    Sie kennen die Gegend offensichtlich nicht. Die Lehrter Strasse z.B. halte ich für eine der spannensten Strassen überhaupt in Mitte. Dort gibt es Geschichte noch und nöcher. Sportanlagen (Poststadion, 1929), der Geschichtspark ehemaliges Zellengefängnis Moabit ,Reste einr Besetzerromatik inkl. Kulturangebot, extravagante Ateliers und runtergekommen IBA-Bauten. Wahnsinnig durchmischt. Hier findet jeder Architekturliebhaber etwas, was dessen Herz erwärmt.

  • Also der dritte vorgestellte Entwurf wäre mein Favorit. Die Verdichtung direkt am Hauptbahnhof mit einer Höhe von 100 Meter wie dort angegeben gefällt mir gut. Ebenso die Gestaltung des weiteren Quartiers.


    Der erste Entwurf mit diesen vier Stumpen verteilt ergibt für mich keinen Sinn. Mal sehen wie lange es dauert bis es konkret wird.

  • Also der dritte vorgestellte Entwurf wäre mein Favorit.


    Der erste Entwurf mit diesen vier Stumpen verteilt ergibt für mich keinen Sinn.


    das sehe ich ganz ähnlich. gerade dieser hochpunkt von über 100m höhe (ich würde mir hier sogar eher 120m wünschen) hat in diesem bereich gefehlt. ganz besonders fällt dieses auf, wenn man über die kronprinzenbrücke und am kapelle-ufer läuft bzw fährt. die aktuelle sicht auf die hbf-umgebung wirkt sehr kalt, monoton und nüchtern. einige hochpunkte im hintergrund würden ein harmonisches bild schaffen und dem hbf endlich ein würdiges umfeld geben.


    überraschenderweise gefällt mir aber auch der erste entwurf. man müsste dem hh an der kreuzung invalidenstr und clara-jaschke-str nur ca 30 - max 40m mehr an höhe zugestehen und den direkten blockrand (in der visualisierung rot) auf die höhe des edge grand central anpassen. dann wäre dieser entwurf aus meiner sicht perfekt 😉


    aber unabhängig von meiner persönlichen sichtweise, bieten alle drei entwürfe eine enorme aufwertung und passen sich der hbf-umgebung an. unabhängig davon welcher entwurf am ende realisiert wird, es wird kein fremdkörper entstehen

  • Die Planungen riechen auf jeden Fall nach etwas mehr Vielfalt und Überraschungen im Stadtbild, weil nicht alles auf die selbe Form herunter gestutzt wirkt. Wie wohltuend, wenn dann auch noch die Formensprache und Behandlung der Volumina etwas variieren sollte. Hoffentlich ist bis dahin auch die Ära der quälenden Raster endlich überwunden.

  • ULAP Quartier (Neugestaltung/Planung)

    Aufgrund der Größe des Projektes mache ich für dieses mal einen neuen Thread auf. Dazu gab es schon einige Beiträge im Thread „Lehrter Stadtquartier & Hauptbahnhof Umfeld“, die ich nun hierhin verschoben habe. Auch einen älteren Eintrag in der DAF-Karte, bisher ohne DAF-Beitrag, habe ich entsprechend aktualisiert.


    Hier nochmal der schon gepostete Link auf mein.berlin.de


    Es gibt noch einen etwas aktuelleren Artikel im Tagesspiegel vom 15.09..2021, der einige der Viusalierungen zeigt.


    Entwürfe und Varianten auch direkt auf der Seite von kepler32

  • Das sind ja ganz schöne Dimensionen...


    D.h. unten in rot markiertes Areal wäre zum Abriß freigegeben (Quelle Google Earth + Eigene Darstellung):


    42579889rs.jpg



    Anbei noch die Entwürfe der 3 Finalrundenkandidaten aus dem Tagesspiegel:


    https://up.picr.de/42579887vz.jpg


    https://up.picr.de/42579888lo.jpg


    https://up.picr.de/42579886yc.jpg



    (c) Tagesspiegel: https://www.tagesspiegel.de/wi…eher-hinaus/27554474.html


    Eingebundene Tagesspiegel-Grafiken aufgrund mangelhafter Quellenangabe geurlt. Bitte künftig die Richtlinien für das Einbinden von Bildern beachten! Danke

  • Sehe ich auch so. Ich verstehe nicht, warum es für die Architekten so schwer ist, sich an die Straßenkanten zu halten? Die Gebäude wirken so, als hätte man sie für einen anderen Ort geplant, hierfür einfach übernommen und lose platziert. Dadurch entsteht undefinierter öffentlicher Raum, der keine klare Nutzung erkennen lässt. Ein Problem, das wir aus den versagten Siedlungen der Moderne doch eigentlich kennen...


    Insbesondere die spitze Ecke am westlichen Eingang könnte man durch eine tolle Gebäudeform zur Landmarke machen, doch hier wird wie zu Wiederaufbau-Zeiten einfach ein Querriegel nach hinten versetzt und eine unnötige Freifläche erzeugt, die dem Viertel eine Verbindung zur Straße verwehrt.

  • ^ bis an die Straßenkante wird zum Beispiel in der Europacity und am Südkreuz gebaut (was nicht zwangsläufig zu mehr Urbanität führt) und bei BJP und Urbanophil doch auch, oder?

    Ein Drunter und Drüber würde ich sehr begrüßen.

    Die Fehler der Europacity, bei der ganze Blöcke und kilometer lange Riegel in einer Hand sind und dürfen sich nicht wiederholen.

    Wenn es so wie in der Visualisierung von BJP kommt, wäre das ein sehr vielseitiges und ansprechendes Stück Stadt. Aber selbst wenn man sich auf diesen Entwurf verständigen würde, bin ich pessimistisch, dass es schließlich auch so umgesetzt wird. Die nichtarchitektonischen Zwänge sind es, die das Bild unserer Neubauviertel prägen. Und Ästhetik und urbanes Leben lassen sich nicht erzwingen. Man kann es als Planer und politischer Entscheider bestenfalls ermöglichen und den Rahmen stricken. Letztlich bestimmt aber der, der das Geld ausgibt, was daraus gemacht wird.

  • Sehr gute Nachrichten für das Premium-Filetstück am HBF. Ich frage mich seit 10 Jahren, wann das Areal, das im früheren Westberlin eine Randlage war, endlich abgerissen wird.


    Architektonisch habe ich wenig Hoffnung. Der sehr sterile HBF strahlt negativ auf die gesamte Umgebung aus. Siehe Europacity. Da man in Berlin seit 1990 nie Bau- und Architekturinitiativen erlebt hat die Pro-Ästhetik, Pro-Repräsentation oder Pro-Lebensqualität gehen, wird es wohl auch hier eher Gesichtsloses a la Lüscher geben.

  • ... Insbesondere die spitze Ecke am westlichen Eingang könnte man durch eine tolle Gebäudeform zur Landmarke machen, doch hier wird wie zu Wiederaufbau-Zeiten einfach ein Querriegel nach hinten versetzt und eine unnötige Freifläche erzeugt, ...

    Wo siehst du denn da eine spitze Ecke? Meinst du die Spitze ganz hart an der Straßenkreuzung Invalidenstr./Alt-Moabit? Diese wird dauerhaft durch die Straßenbahn-Kurve abgetrennt (die bleibt trotz deren Verlängerung zur Turmstraße) und zudem gibt es östlich von dieser noch einen Querweg. Daher steht nur eine stumpfe Ecke zur Verfügung. Man könnte dort höchstens ein Gebäude mir einer leicht gerundeten Fassade errichten.


    westecke_ulapquartier00.jpg

  • Das war den Renderings kaum zu entnehmen, danke für die Auskunft. Außerdem steht die architektonische Ausführung eh noch nicht fest, man mag also gespannt sein, ob das Potential dort schön ausgenutzt wird.