Nbger Zentrum: Opernhaus-Sanierung

  • Die Kongresshalle war rein als "Jubelhalle" für den jährlichen Partei(schau)kongress geplant, der nicht einmal einen ganzen Tag gedauert hat. Für Marschkolonnen, militärischen Drill und Kampfspiele waren andere Bauten und Flächen vorgesehen.


    Der heutige Innenhof sollte der Saal werden und war bzw. ist nicht unterkellert. Wen es interessiert: auf S. 9 gibt es den UG-Grundriss https://online-service2.nuernb…ile.asp?id=858415&type=do). Ich weiß aber nicht, inwieweit im Hof schon Fundamente bzw. Bodenvorbereitungen für den geplanten Saal vorhanden sind. Da das auch Baustelleneinrichtungsfläche war, ist das bestimmt keine "unbelastete" Fläche.

  • Genau, das werden zwar sicherlich sehr viele so wissen, aber man muss im Laufe der Diskussion die Begrifflichkeiten sauberhalten: Halle = Hof, da schließlich das geplante Dach fehlt - bzw. keiner weiß, ob es heute noch stehen würde, da die damals sehr waghalsige Statik nie einer Überprüfung stand halten musste. Wer da mal im "Hof" stand, hat die Ausmaße noch im Kopf- Da drin kann wie auf der Ponderosa stundenlang drin herumreiten


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    An mehr als das gut durchdachte Dokuzentrum, die vergleichsweise schüchternen Nutzung des Serenadenhofes (das andere Hufeisenende)


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    sowie der teilweisen Nutzung des Ringgebäudes als Schulmöbellager oder damals durch die Quelle hat man sich bisher nie heranwagen wollen.


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    oder es eben auch als politisch nicht sinnvoll gehalten hat. so fand eine typische SPD-(Zwischen-)Lösung statt: bisschen öffentlich "ekeln", bisschen erinnern, bisschen nutzen, bisschen ignorieren. Ein Konzept findet (wie beim Rest der RPG) nicht statt - großteils aus Kostengründen (man sieht ja schon, was allein das "bisschen" Sanieren an der Zeppelintribüne kostet, teils weiter aus "Ekel". Keiner wagt/e sich daran. Das verständliche Mitgegacker wäre enorm. Man verbrennt sich sehr schnell die Finger. Immer stellt sich die Frage: ist eine profane Nutzung "Blasphemie" im sensiblen Umgang mit dem Thema RPG oder eben genau das Richtige, um den Nazis die Zunge herauszustrecken. Ich hab da im laufe von Jahrzehnten immer wieder die Meinung gewechselt.


    Durch die selbst verschuldete Dringlichkeit einer Saalsuche, die sich die Stadt als Ei gelegt hat. erscheint mir aber ein weiterer vergleichsweise pansicher "Schnellschuss" unglücklich. Ich hatte noch keine Zeit, mehr Material draufzuschaffen, wie man sich das konkret vorstellt. wird drin mittig "ein Zelt aufgestellt"? wird etwas an den Rand geklebt? Ich muss gestehen, ich war noch nie im Serenadenhof und habe daher keine Ahnung ob der nicht ausreichen würde als Interimslösung. Kann gut sein, dass das viel zu klein ist-


    Aber so wie es jetzt im Moment klingt, wird dann da in der großen Halles = Hof eine leere Stelle genutzt, die so gut und schlecht ist wie jeder anderen Stelle in der Stadt, die schon verworfen wurde für den zweiten Konzertsaal/Ausweichspielstätte. z.B. an den beiden Seiten an der Meistersingerhalle.


    Auch bin ich gespannt, wie die Stadt das Geld durch Zuschüsse zusammenkratzen will, durch Corona sind die Stadtsäckel leerer denn zuvor. M.A. wäre das einigen Konsequente eine komplette Freiluftoper zu bauen - oder eigetllich besser DORT ganz die Finger davon zu lassen. In unseren Breiten braucht trotz man trotz Klimawandel immer noch an eine Halle, sonst ist die Opernsaison sehr kurz. Und das ist alles außerdem zu teuer. Einen kleineren Bau-im-Bau kann ich mir schon optisch kaum vorstellen. Das ist doch alles der helle Wahnsinn. Also Finger weg aus, genug Gründen.


    Das kommt es ja noch billiger, auf dem Parkplatz zwischen Meistersingerhalle und Lutpoldhain die fehlenden Bodenvoraussetzungen für eine Ausweichspielstätte zu schaffen.


    So, jetzt ist erstmal genug Bedenkenträgerei von meiner Seite aus. Eine gute Lösung für den aktuellen maroden Opernhausbau hab ich auch nicht. Das heißt aber nicht. dass es die nicht gibt

  • Es scheint sich bei der Opernsanierungskonzeption anzudeuten, was ich weiter oben schon als meine Hoffnung dargestellt habe: Das Opern-„Interim“ in der Kongresshalle könnte nach der Rückkehr von Oper und Ballett ins dann sanierte Opernhaus stehen bleiben und weitergenutzt werden. Jedenfalls hätte das Landesamt für Denkmalpflege dagegen keine Einwände.


    https://www.nordbayern.de/regi…chutz-denkt-um-1.11726957


    Das wäre nicht nur nachhaltig und kosteneffizient, sondern auch kulturpolitisch wünschenswert. Idealerweise bekommt Nürnberg so doch noch das Konzerthaus, das im Luitpoldhain nicht realisierbar ist - nur eben später als gedacht und erst nach Fertigstellung des Opernhauses. Ich hoffe, dass alle möglichst bald auf diesen einzig vernünftigen und sinnvollen Kurs einschwenken.

  • ja genau, so hab ich mir den Schildbürgerstreich 2022 vorgestellt. Der kleine Saal wird entweder in den Innenraum geklebt, oder auf eine schöne Grünfläche an den Dutzendteich, oder halb auf den Volksfestplatz gestellt (bei einer Unterbrechung der der Fahrstraße zur Großen Straße). Der einzige noch erträgliche Standort ist vorne an der Bayernstraße - aber der wird nicht kommen, denn wenn die Stadt auswählen kann, nimmt sie gerne den blödesten in Visier.


    Nur weil man sich unbedingt auf den Standort "irgendwo am Kolosseum" verbeißen wollte, wurde eine Arbeitsgruppe von städtischen Mitarbeitern in Marsch gesetzt, eine weiße Pappschablone so lange auf dem Plan an der Kongresshalle hin und herzuschieben, bis es irgendwie halbwegs passen (soll). Das ist so eine typische Nürnberger Kettenreaktion: da klappt der langgehegte Plan , oh staun, plötzlich nicht, den großen Parkplatz östlich der Meistersingerhalle zu nutzen.


    Dann wird, statt das Probleme zu lösen, nur kurz gesucht, die anscheinend einzige und zugleich vermeintlich denkbar blödeste Lösung gefunden, den Saal auf der anderen Seite der Halle unter großen Kollateralschäden hinzupropfen. Klappt auch nicht, aus anderen Gründen. Dann stehen die städtischen Fachleute wieder ratlos in der Gegend herum. Der Plan kommt auf - warum auch immer - in so einer großen Stadt das Innere oder Äußere der Kongresshalle zu nehmen.


    Und so wird es dann auch aussehen: Ein komischer kleiner Neubau pappt an einer unsanierten/unsanierwürdigen (je nach Einstellung zu dem Thema, aus Kostengründen oder "Pietäts"gründen) Ruine. Die Zeit drängt, aus der öffentlichen Diskussion wird alles alles andere weggewürgt. Die NN-Hofberichterstattung redet das Thema pflichtbewusst schön.

  • Sehe ich bisschen anders, SteffenSetzer. Du kennst doch bisher weder den genauen Ort noch die Gestaltung noch die Größe des Saales. Kann ja auch noch niemand kennen, weil das alles noch nicht feststeht. Es steht ja auch noch gar nicht fest, ob es nur ein Interimsbau wird (bisheriger Plan) oder doch eine dauerhafte Lösung (so die jetzt im Raum stehende Idee).


    Was aber jetzt schon feststeht, ist, dass sogar für die standortoffene Interimslösung ein Architektenwettbewerb durchgeführt werden soll. Für eine permanente Lösung wäre das dann sicher erst recht der Fall. Ich bin mir sehr sicher, dass bei so einem interessanten, weil auch schwierigen, Vorhaben eine entsprechende Resonanz gegeben wäre und dass Architektenbüros gute Lösungen entwickeln würden.


    Sollte da ein Entwurf rauskommen, der einem nicht gefällt, kann man im Nachhinein immer noch unzufrieden sein. Aber zum jetzigen Stand halte ich das Vorgehen für vollkommen richtig. Gerade weil hier nicht städtische Angestellte vor sich hin planen, sondern weil man die Weiterentwicklung in enger Abstimmung sowohl mit der Denkmalpflege als auch mit Vertretern der Erinnerungskultur in professionelle und kreative Hände geben will. Ich bleibe optimistisch.

  • Es scheint sich bei der Opernsanierungskonzeption anzudeuten, was ich weiter oben schon als meine Hoffnung dargestellt habe: Das Opern-„Interim“ in der Kongresshalle könnte nach der Rückkehr von Oper und Ballett ins dann sanierte Opernhaus stehen bleiben und weitergenutzt werden. Jedenfalls hätte das Landesamt für Denkmalpflege dagegen keine Einwände.


    https://www.nordbayern.de/regi…chutz-denkt-um-1.11726957


    Das wäre nicht nur nachhaltig und kosteneffizient, sondern auch kulturpolitisch wünschenswert. Idealerweise bekommt Nürnberg so doch noch das Konzerthaus, das im Luitpoldhain nicht realisierbar ist - nur eben später als gedacht und erst nach Fertigstellung des Opernhauses. Ich hoffe, dass alle möglichst bald auf diesen einzig vernünftigen und sinnvollen Kurs einschwenken.

    Lieber SteffenSetzer, warum denn gar so pessimistisch?? Da hat sich ja scheinbar so einiges an Frust aufgestaut bei dir zu dem Thema. Ich stimme nenntmichismael zu: vieles steht doch noch gar nicht fest und ein Architektenwettbewerb ist doch schonmal ein guter Anfang. Dann sieht man weiter.