Bad Homburg: Projekt "Louis" auf Ex-Kreiskrankenhaus-Areal

  • Wohnbauprojekt "Louis" - Neuentwicklung Areal Kreiskrankenhaus (Urseler Straße 33)

    Die früheren Gebäude der Hochtaunus-Klinik, bekannter wohl unter dem alten Namen Kreiskrankenhaus, stehen seit längerer Zeit leer. 2015 wurden die Bauten noch vom Land Hessen angemietet und in der Folge für mehrere Millionen Euro für eine Nutzung als Notunterkunft für Flüchtlinge ertüchtigt. Zu diesem Zweck genutzt wurden sie jedoch zu keiner Zeit.


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    Bild: Google


    Heute stellte das Unternehmen Die Wohnkompanie Rhein-Main das Wohnquartier "Louis" auf dem 28.500 m² großen Klinikareal vor. Ende August 2021 hatte der Projektentwickler das Areal an der Urseler Straße, zwischen Taunusstraße und Jacobistraße, vom Hochtaunuskreis erworben. Nach Abbruch des Altbestands soll ein Wohnquartier mit einem Mix aus Wohnen und Gewerbe und auch ein Kindergarten entstehen. Geplant sind Stadt- und Reihenhäuser im Zentrum des Areals, freistehende Stadtvillen an der Taunusstraße, Mehrfamilienhäuser sowie ein Quartiershaus mit Café im Erdgeschoss. Noch in diesem Jahr sollen die Abbrucharbeiten beginnen (Quelle).


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    Bild: Die Wohnkompanie Rhein-Main


    Noch im Verfahren befindet sich offenbar der Bebauunngsplan Nr. 90 "Urseler Straße, Taunusstraße, Jacobistraße". Dazu ein schon älterer städtebaulicher Entwurf der Kasseler Baufrösche Architekten (ohne Gewähr für Aktualität):


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    Grafik: Baufrösche Architekten und Stadtplaner GmbH

  • Ertüchtigt werden musste das Gebäude, nachdem man wertvolle "Rohstoffe" von Elektro bis Wasser dem Gebäude des drohenden Abrisses wegen entnommen hatte. Da seinerzeit die Turnhallen nicht ausreichten, wurde es entsprechend ertüchtigt wieder Menschen zu beherbergen, wenn auch mit einem anderen Hintergrund. Wozu es dann nicht kam. Es ist kein politisches Statement von mir, nur beispielhaft genannt wie mit den Steuergeldern in der Not umgegangen wird.


    Aber schön, das sich dort nun etwas tut. Rechts nebenan wird ja schon reichlich Wohnraum geschaffen!

  • Dem Entwickler ließ sich noch entlocken, dass man 50,4 Mio. Euro für die Fläche zahle. 2017 hieß es noch in der örtlichen Presse, dass die interessierten Investoren damals bis zu 30 Mio. Euro geboten hätten.

  • ^ Sollen auch geförderter Wohnraum entstehen?


    Der überwiegende Teil der Grundstücksfläche ist für freistehende Stadtvillen und Reihenhäuser verplant. Und es bleibt nicht bei den 50,4 Mio. EUR Erwerbskosten für die Fläche. Mit anderen Worten in Bad Homburg besteht möglicherweise kein Bedarf an günstigem Wohnraum?

  • Das Konzept von 2017 sieht 20% "preisgünstigen Wohnraum" vor. Ob damit nun geförderter Wohnraum im engeren Sinn gemeint ist oder irgendeine Form von selbst gestrickter Preisdämpfung, wird man abwarten. Außerdem ist die Frage, was davon wie im derzeit entstehenden B-Plan verankert wird.


    Im Prinzip ist das also ein von der Politik angesprochenes Thema. Art und Umfang der Umsetzung wird sicher Teil der derzeit laufenden Verhandlungen sein.

  • Es scheint sich etwas zu tun. In den letzten Wochen wurde das ganze Grün, das noch auf dem Luftbild in #1 zu sehen ist, entfernt. Die Bagger der Gartenbaufirma sind mittlerweile wieder abgerückt. Ein Rundumblick um die abzureißenden Gebäude, angefangen in der Jacobistraße über die Urseler Straße und das letzte Bild dann aus der Thomasstraße.


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  • Seit einigen Tagen tut sich wieder etwas, wenn auch nicht sehr viel. Im Eingangsbereich hat ein Bagger Pflastersteine, Teer etc. heraus gerissen und auf Häufchen sortiert. Mal beobachten ob das Vorarbeiten für den Abriss sind.

  • Update aus der online FNP zum Projektstand:


    • Bagger brechen aktuell den Asphalt vom Parkplatz im Eingangsbereich auf
    • Die Abbruchgenehmigung für das gesamte Areal wurde erteilt
    • Bevor der Abbruch beginnt, muss noch ein Schadstoffgutachten (Asbest etc.) erstellt werden
    • Der gesamte Abbruch (Rückbau) soll bis Mitte 2023 abgeschlossen sein
    • Der Bebauungsplan muss noch erstellt werden
    • Der gesamt Abbruch wird durch die Fa. Kolb aus Langen durchgeführt
  • 8 Monate nach dem letzten Rundgang sind nun erste Abrissfolgen sichtbar. Die Firma Kolb waltet ihres Amtes und vor dem ehemaligen Haupteingang liegt schon neues "Besteck" für Longfront-Bagger Aktivitäten bereit. Für diese wurden Anbauten an den Hauptgebäuden bereits abgerissen um einen besseren Zugang zu ermöglichen.


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    Einmal editiert, zuletzt von MathiasM () aus folgendem Grund: Firmenname geändert

  • Aktuell läuft die Entkernung des Altbestandes auf allen Ebenen. Laut der FNP soll dies noch ca. 4 bis 6 Wochen andauern bevor dann Longfront-Bagger zum Einsatz kommen. Der nagelneue zuvor gezeigte Arm ist jedenfalls (noch) nicht für Abrissarbeiten gedacht, sondern hat eine Mulde befestigt in die Abrissgut aus dem Inneren, meist in große Säcke verpackt, aus den jeweiligen Stockwerken nach unten befördert wird. Wie weit man mit der Entkernung ist, kann man gut an den beschädigten Fassadenelementen sehen.


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  • Der Longfrontarm mit der Kippmulde ist verschwunden und ein Mobilkran muss nun die Mulde hoch halten. Auch am Anbau zur Thomasstraße (#2) hin wird bereits gezerrt und hinter dem Krankenhaus (## 3 + 4) ist ein wahres Prachtexemplar von Bagger daran Löcher in den Anbau zu beißen.


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  • Vor einer Woche berichtete die FNP, dass es in 2 Wochen mit dem Abriss losgeht. Allerdings wollte der 36 Meter lange Longfrontarm doch nicht ganz so lange warten und das große Knabbern hat begonnen.

    Zuerst wird das Hauptgebäude abgerissen, die Bauten zur Taunusstraße hin bleiben als Dreck- und Lärmschutz erstmal stehen. Allerdings ist in diese Richtung eine Baustraße eingerichtet worden um den Schulbetrieb auf der Seite der Jacobistraße nicht zu stören. Daten die den Abriss betreffen sind 179.000 m³ umbauter Raum und 51.000 Tonnen Schutt, die vor Ort erstmal zerkleinert werden bevor der Abtransport rollt. Löcher im Boden bzw. Keller werden aber auch mit Bauschutt verfüllt damit die Bagger nicht in Schieflage geraten.


    Ein paar Bilder von der Jacobistraße aus aufgenommen. Der OP Trakt fehlt bereits ganz auf dem ersten Bild.


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  • Um es mal in senkrechten Riegeln auszudrücken, sieben der zehn Fensterriegel der rechten Gebäudehälfte sind dann mal weg. Vom Standpunkt aus gesehen sind 7 Bagger und ein Radlader aktuell im Einsatz.


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  • Die rechte Hälfte und auch der Trakt mit den Aufzügen und Treppen ist mittlerweile komplett gefallen und entweder entsorgt oder im Keller verfüllt. Die Dimension des Grundstücks wird immer klarer erkennbar. Auch die Blick auf Bad Homburg, von Oberursel kommend, wird sich verändern wenn das Krankenhaus weg ist. Dann werden die beiden Kirchen und der Schlossturm alleine die Skyline bilden.


    Dann kann es ja munter weitergehen nach Ostern


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  • Während der Abriss diese Woche wieder Fahrt aufnahm fiel mir auf, dass weitere 3 Gebäude ebenfalls abgerissen werden, die wir aber bisher nur am Rande mal auf den Fotos hatten. Im Beitrag #1 sieht man das Hochhaus im Kreuzungsbereich Taunusstraße/Hessenring als auch rechts davon die 2 weiteren Gebäude die bei der Aufnahme noch mit Bäumen größtenteils verdeckt waren. Auf der Visualisierung des Areals ist das der rechte eingezeichnete Bereich der auch weiter verdichtet wird mit der Neubebauung.


    Hier ein Bild vom heutigen Zustand


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  • Dann sind es nur noch 3 senkrechte Fensterriegel abzureißen und das Hauptgebäude ist dann weg.


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  • Noch eine frische Info gleich hinterher. Der Kliniktrakt ist bis auf die letzte Fensterreihe abgerissen . Bevor diese aber fällt, wurde jetzt erstmal mit dem Abriss des zur Urseler Straße hin gelegenen Seitenflügels begonnen. Sieht also so aus, als wenn der Abriss jetzt von der Urseler Straße aus sich an der Thomasstraße entlang Richtung Hessenring hinunter fortsetzt. Dazu ein Panoramabild, dass alle Gebäude enthält die noch abgerissen werden.


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    Viel Gelände, wenig Manpower. die Bagger im Detail:


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  • Der Braun-farbene Anbau sowie die letzten 3 senkrechten Fensterreihen der Klinik sind weg, Der rechten Anbau und die 3 weiteren Gebäude sollten dann auch in den nächsten 2 Monaten verschwinden. Die ersten 3 Bilder aus der üblichen Position geknipst, die letzten 2 aus der Taunusstraße.


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  • Im Vergleich zu den letzten Bildern ist nicht viel mehr abgerissen worden. Die Arbeiten haben sich im wesentlichen auf das zermahlen und abtransportieren des Bauschutts begrenzt-


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  • 50 Millionen € Problem


    Zumindest in 2023 scheint der vom Kreis fest eingeplante Einnahme-Betrag für das alte Klinikgelände von 50,4 Millionen € nicht zu fließen (Quelle FNP).


    Die geplante Einnahme für das 2021 veräußerte Grundstück, steht unter dem Vorbehalt, dass die Stadt Bad Homburg bis Ende 2023 einen Bebauungsplan aufstellt. Das ist bis jetzt nicht geschehen und ist wohl auch im laufenden Jahr nicht mehr zu bewerkstelligen. „Aktuell müssen wir davon ausgehen, dass ein Bebauungsplan in diesem Jahr aus verschiedenen Gründen, die ausdrücklich nicht von der Stadt Bad Homburg zu verantworten sind, wohl nicht beschlossen werden kann“, heißt es aus dem Landratsamt.


    Die Stadt Bad Homburg verweist darauf, das mit dem Investor ein vorankommen in Sachen Vertrag schwierig sei, da er mehrfach bereits verhandelte Punkte neu aufgerufen hat. Da u.a. auch Wegebezeichnungen nicht geregelt sind, gibt es auch noch keinen B-Plan, damit kein Baurecht und damit kein Geld. Zur aktuellen Lage äußerte sich Landrat Krebs in der Art, dass man mit allen Beteiligten im Gespräch sei. Eine Neuausschreibung müsste dann gegebenenfalls stattfinden wenn es zu keiner Einigung kommt.


    Damit ist wohl sicher, dass nach dem Abriss sich die Entwicklung des Areals verzögert.

    Einmal editiert, zuletzt von MathiasM ()