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Ehemaliges Reichsparteitagsgelände - Wie weiter?
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- N
- Dexter
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Meine Prognose ist: Das "Interim" wird gebaut, die Oper parallel saniert. Das denkmalgeschützte Jugendstil-Opernhaus bleibt nach der Generalsanierung die Spielstätte von Oper und Ballett. Im "Interim", das erhalten bleibt, gibt es eine zusätzliche Möglichkeit für Kulturdarbietungen, insb. für Konzerte. Der Konzertsaal im Luitpoldhain dürfte sich damit dann allerdings erledigt haben. Vom Ergebnis her fände ich das aber ein fast ideales Szenario.
Ich sehe es genau andersrum. Eine moderne Bühne samt Technik in das alte Opernhaus zu transplantieren wäre sehr aufwendig und daher auch sehr teuer. Daher halte ich es für wahrscheinlicher, dass die alte Oper, so wie ehemals auch in Frankfurt, einmal ein Konzerthaus sein wird.
Und das Operninterim an der Kongresshalle wird uns wohl auf lange Zeit erhalten bleiben, auch wenn es "reversibel" sein soll. Denn hier entsteht der kritische Bereich (Bühne, Technik) komplett als Neubau, während das alte Torso die Erschließung etc. übernimmt. Das ist dann wieder gut für 50 Jahre...
Für die nächsten 10 Jahre wären so mehrere Probleme gelöst.
- Die Oper als Gebäude wird verhältnismäßig kostengünstig saniert weil man beim Umbau zum Konzerthaus aus dem alten Dampfer keine Concorde machen muss
- Das dahindämmernde Torso mit brauner Vergangenheit, das ohnehin jedes Jahr als Teil des Geländes mehr Touris anzieht, wird für Nürnberg teils zur Hochkulturstätte, mitsamt überregionaler Marketingstrahlkraft aufgrund der wohl einmaligen Konstellation.
Die Gesamtkosten für die Rochade wären wohl in Summe deutlich niedriger, da aus allen Bauvorhaben Komplexität genommen wird...
d.
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Interessanter Ansatz, der vom baulichen Gesamtaufwand her etwas für sich hätte. Aber daran glaube ich trotzdem nicht. Die teurere Sanierung wäre die des Opernhauses als Konzerthaus - ohne dass es ein Orchester gäbe, das dort eine ähnlich hohe Auslastung garantieren könnte wie bisher Oper und Ballett. Für international tourende Orchester wiederum ist das Opernhaus mit seinen 1.400 Plätzen zu klein und die Akustik, auf die solche Orchester Wert legen, wäre wohl auch nicht konkurrenzfähig.
Wir reden hier ja vom Staatstheater Nürnberg und dem Staatsorchester als festen Akteuren. Die werden nicht ihr Stammhaus verlassen und in ein Interim ziehen - sei dies noch so gut und mittelfristig noch so beständig - während das Stammhaus mit hohem Aufwand für Dritte instandgesetzt wird.
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Interessant.
Das "reversibel" würde ich mal als rein rhetorische Botschaft verstehen. Hatte nicht einst irgend ein Architekt vorgeschlagen, das denkmalgeschützte Opernhaus angesichts der Kosten doch besser abzureißen und die Sandsteinquader wieder zu verwenden? Naja, das wäre tatsächlich handwerklich möglich. Man könnte das Opernhaus so weit entfernen, dass es ist als hätte es nie existiert. D.h. reversibel ist in der Architektur alles. Hier macht sich die theoretisierende Fachwelt dauerhaft etwas vor, hilft es doch beim Glauben an die eigene Autorität. Deswegen glaube ich nicht, dass das Votum des Denkmalrates zu einer echten Richtungsänderung in der Planung oder einem Kompromiss zwingt.
Ich habe letztens eine Führung durch das Künstlerhaus mitgemacht. Auch ein Denkmal. Es gilt auch hier, dass alle Eingriffe Reversibel sein müssen. Und was bekam der geneigte Besucher zu sehen: Verlängerte Treppenhäuser, tiefergelegte Keller, entfernte Pfeiler und abgefangene Decken, neue Betonbalustraden.
Und warum sollte jemand das irgendwann mal wieder zurückbauen? Wir gehen Tag für Tag mehr Kompromisse ein bei der Sanierung von Denkmälern, Fahrstuhleinbau, energetische Maßnahmen, Barrierefreiheit: Warum sollte man soetwas denn jemals zurück bauen? Bei der nächsten Sanierung werden die Eingriffe eher noch stärker und tiefgreifender sein.
Ich hoffe also, dass man ein klug geplantes und integriertes, dauerhaft haltbares "Interim" bauen wird.
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Das mit dem Rückbau hab damals ich vorgeschlagen, daher witzig, dass du das als professionelle Meinung in Erinnerung hast
Ich bin immer noch davon überzeugt, dass das die beste Lösung wäre. Da es sich nur um ein zusammengeflicktes Stahlbetonbauwerk handelt und eigentlich nur die Fassade das schützenswerte ist. Wäre auch das Innere ein so wichtiges Denkmal, dann könnte man ja gar nicht brandschutzgerecht sanieren. Mein kürzlichen Besuch im Humboldt-Forum in Berlin hat mich in der Ansicht übrigens noch weiter bekräftigt. Der Bau war günstiger, als die ersten Schätzungen fürs Opernhaus und dort musste die gesamte (deutlich aufwändigere) Fassade rekonstruiert werden!
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Für international tourende Orchester wiederum ist das Opernhaus mit seinen 1.400 Plätzen zu klein und die Akustik, auf die solche Orchester Wert legen, wäre wohl auch nicht konkurrenzfähig.
Das geplante Konzerthaus an der Meistersingerhalle hätte doch auch "nur" 1500 Plätze bekommen. Und die Akustik in der Oper ist im ursprünglichen Saal wohl exzellent gewesen, erst durch die Umbauten in den 30ern verschlechterte sich diese. "Verlassen" muss man das Stammhaus in dem Sinne ja auch nicht. Es bleibt ja Teil des Portfolios.
Aber klar, das alles ist Spekulation, wir wissen das nicht.
Für mich bleibt halt die Frage, warum man überhaupt diese Rochade weiterverfolgt, wo man doch eigentlich kosten sparen will. Einen Grund muss der plötzliche Einfall mit dem Kongresshallentorso ja haben! Und ich vermute eben, das die bauliche Transformation der alten Oper in was modernes so günstig nicht ist und daher eine neue Oper die Tür zum Konzerthaus, das fehlt, öffnet. Da braucht es den Neubau an der Meistersingerhalle nicht mehr...
d.
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Die FAZ meldet, dass der Stadtrat sich mit deutlicher Mehrheit nun auch für den nordwestlichen Standort innerhalb des Torso der Kongresshalle als Interim für die Oper entschieden hat.
https://www.faz.net/aktuell/fe…elaende-aus-18188673.html
PS Es ist für die FAZ schon bemerkenswert darüber zu berichten, Nürnberg taucht da alle Schaltjahre mal auf. Das meine ich mit "Marketing"...
d.
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Das Opernhaus hat schon lange keine 1400 Plätze mehr, sondern nur noch etwas über 1000. Zum einen sind die Sitzreihen im 3. Rang früher deutlich weiter nach oben gegangen (da sind jetzt Scheinwerfer, die man für den Konzertsaal wohl nicht bräuchte, aber wenn da wieder Plätze wären, dann wären diese wohl für heutige Ansprüche arg reingequetscht, im Urzustand von 1905 aber sicher etwas weniger stark als nach dem Umbau 1935 - man vergleiche die Bilder der unterschiedlichen Zustände unter diesem Link), andererseits sind die Leute in den letzten 100 Jahren deutlich größer geworden, weshalb man im Parkett sicher (und woanders vielleicht auch) Reihen rausgenommen hat (die letzte Herausnahme einer Sitzreihe dürfte noch gar nicht so lange her sein; die Beschriftungen über den Zugängen stammen von der letzten etwas größeren kosmetischen Überarbeitung 1998 und im Parkett steht über den hintersten Türen links und rechts jeweils Reihe 18-20, aber die letzte Reihe ist inzwischen die Reihe 19).
Den Grundgedanken, das Opernhaus zukünftig als Konzertsaal zu nutzen, finde ich zwar gar nicht so verkehrt, aber bei genauerer Betrachtung sehe ich auch erhebliche Probleme. Ein Konzertsaal braucht ja keinen Orchestergraben und keine so große Bühne wie ein Opernhaus. Man könnte also den Zuschauerraum in den derzeitigen Bereich des Orchestergrabens und des vorderen Teils der Bühne verlängern und die Bühne für Orchester und Chor im hinteren Bereich der jetzigen Bühne plazieren. Ob dieser Platz für genügend zusätzliche Plätze und Bühne für großes Orchester incl. Chor ausreicht, das kann ich aber nicht wirklich abschätzen. Aber auch wenn der Platz reichen würde, so befürchte ich doch, daß das nur mit einem Abriß des Zuschauerraums oder zumindest erheblicher Teile davon (Proszenium, wahrscheinlich auch vorderer Teil der Ränge) zu einem zumindest einigermaßen akzeptablen Ergebnis führen würde. Wie in vielen (und so gut wie allen historischen) Theatern ist das Bühnenportal nämlich wesentlich schmaler als der Zuschauerraum. Das ist derzeit kein ganz so großes Problem, weil sich das Bühnengeschehen meist im vorderen Bereich der Bühne abspielt, und bei Konzerten im Opernhaus wird der Orchestergraben abgedeckt und das Orchester sitzt dann über dem Orchestergraben und auf der vorderen Bühne (aber dann hat man halt nur 1000 Plätze; und Konzerte mit richtig großer Besetzung spielt man hier bisher nicht, d.h. man muß nicht sehr weit nach hinten gehen, um alle unterzubringen). Wenn das Orchester aber von der jetzigen ersten Reihe aus noch 20 Meter weiter hinten sitzen würde, dann würde das auf jeden Fall für viele der jetzigen Plätze erhebliche Sichtprobleme nach sich ziehen und ich könnte mir auch vorstellen, daß es auch akustisch problematisch ist, wenn der Orchesterklang durch eine (noch dazu vom Orchester relativ weit entfernte) Engstelle durchmüßte (wobei Akustik wirklich ganz schwer abzuschätzen ist).
Der Vergleich mit der Alten Oper in Frankfurt hinkt übrigens. In die Außenmauern, die die Bombardierung einigermaßen gut überstanden haben, hat man dort nämlich einen völlig neuen Konzertsaal reingebaut, der mit dem Vorkriegszustand nichts mehr zu tun hat. Wenn man von der Nürnberger Oper nur die Außenmauern und evtl. noch den Gluck-Saal stehen lassen würde, Zuschauerraum und Bühne aber komplett rausreißen und einen völlig neuen Raum reinbauen würde, dann sollte dort ein guter Konzertsaal möglich sein (wenn der dann zur Verfügung stehende Raum groß genug ist; man bräuchte dann ja für mehr Besucher wahrscheinlich auch größere Foyer-Flächen, aber da wäre ich doch eher optimistisch). Wenn man den bisherigen Zuschauerraum beibehält und in den neuen Konzertsaal einbezieht, dann habe ich so meine Bedenken, schließe aber nicht aus, daß es vielleicht doch gehen würde (zumindest bezüglich Akustik; bezüglich Sicht kann ich es mir eigentlich nicht vorstellen, lasse mich aber auch hier gerne eines Besseren belehren). -
Danke für die sehr gute, detaillierte Einordnung!
Wir werden sehen wie sich die Dinge hier weiter entwickeln. Es macht auf alle Fälle nicht den Anschein, als würde man an der Kongresshalle nur eine Ausweichspielstätte errichten wollen, die nach der Sanierung der Oper wieder entfernt werden würde...
d.
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Der Bund wird die Kultur- und Kunstprojekte in der Kongresshalle mit 20 Millionen € fördern.
Schön!
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Auf der der Seite der Stadt Nürnberg sind die ersten Entwürfe für die Teilnutzung der Kongresshalle zu sehen.
Für mich macht das einen sehr guten Eindruck wie die Räumlichkeiten entwickelt werden.
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Ja, in der Tat! Sehr gute Eindrücke! In der Presse war vor einigen Tagen nur die erste der Visualisierungen, die Theater-/Performance-Nutzung zu sehen. Angesichts der gigantomanischen Dimensionen des Bauwerks, die durch die zurückhaltenden, fast loft-artigen, Eingriffe weiterhin erlebbar bleiben, ergeben sich beeindruckende Raumwirkungen. Nach wie vor finde ich es hocherfreulich, dass junge, kreative Kunst diesen alten Nazi-Kasten von innen zersetzen wird.
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Zuschlag zur Gestaltung der Zeppelintribüne und des Zeppelinfeld als Lern- und Begegnungsort erteilt
Wie die Stadt Nürnberg mitteilt, ist der Zuschlag für die Umgestaltung des Zeppelinfeldes nun an "facts and fiction" aus Köln erteilt worden. Das Büro hat nun die Aufgabe, das Areal mit Zeppelintribüne, Bahnhof Märzfeld und den übrigen Hinterlassenschaften so zu einem Lern- und Begegnungsort umzugestalten, dass man einerseits dem Denkmalschutz gerecht wird und die Eingriffe in die Substanz limitiert, und andererseits dennoch ein zeitgemäßes didaktisches Erlebnis schafft. Dazu hat das Büro zwei Skizzen veröffentlicht:
(c) facts and fiction
(c) facts and fiction
Ich würde davon ausgehen, dass man etwas zum Doku-Zentrum passendes erwarten kann, denn dieser Teil des Kongresshallentorsos hat die Transformation zu einem Lern- und Begegnungsort ja bereits hinter sich.
Und: Ob die zukünftige Nutzung weiterhin die DTM-Rennen mit einschließt? Ich kann mir das irgendwie wenig vorstellen.
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Der Auftrag für das Staatstheater in der Kongresshalle wurde von der Stadt Nürnberg vergeben.
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Sehr spannendes Konzept, wenn das so aufgeht! Wildes Grün und organische Architektur ist natürlich prädestiniert als maximaler Kontrastpunkt zur monumentalen, überaus strengen und gerade im Rohbau technisch wirkenden Nazi Architektur.
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Mir gefällt dieser Ansatz eines begrünten Kulturtempels in der Ödnis des Nazi-Torsos ebenfalls gut und der Anbau im Innenhof der Kongresshalle macht vor allem in seinem eigenen Inneren einen guten Eindruck.
Den Gedanken, dass sich der Saal einfügen und weder die Speer´sche Bombast-Archtektur noch den sie durchdringenden Pfeil des Domenig´schen Dokumentationszentrums übertrumpfen soll, halte ich prinzipiell für verständlich. Dass sich aber der Konzertsaal und die sonstige kulturelle Nutzung der Kongresshalle dem Domukentationszentrum unterordnen soll, ist für mich nicht zwingend. Aus meiner Sicht muss man dem Nazi-Bau gleichberechtigt von beiden Seiten her zuleibe rücken - einerseits durch die Aufarbeitungsarbeit des Dokumentationszentrums und andererseits durch neue, moderne, lebendige Kultur und Kreativität.
Ich hätte mir also auch etwas optisch noch Selbstbewussteres vorstellen können als einen begrünten viereckigen Kasten. Aber dazu wäre wohl keine Totalunternehmer-Ausschreibung nötig gewesen, sondern ein echter offener Architektenwettbewerb. Und das wiederum hätte vermutlich das Preisniveau potentieller Siegerentwürfe in derartige Höhen getrieben, dass es für die nominelle Interimsauslagerung der Oper während deren Sanierung nicht zu rechtfertigen gewesen wäre (selbst wenn der neue Saal mit Sicherheit mehr als nur ein 10-Jähriges Sanierungsinterim bleiben wird).
Unter Abwägung aller Gedanken finde ich das Ergebnis und die Entscheidung des Stadtrats jedenfalls richtig und erfreulich.
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Ich bin skeptisch, nicht was den geplanten Bau usw. an sich angeht, sondern weil sich die Stadt Nürnberg offenbar schwer tut mit langfristigen Planungen. In der Wochenend-NZ waren lange Artikel dazu. Einer darüber, dass der Nürnberger Stadtrat der Stadtverwaltung nun erlaubt den Kaufhof zu erwerben. Zugleich steht darin, dass es noch keinerlei Planungen dazu gibt was man damit genau machen wolle. An dieser Stelle gibt die Stadtverwaltung gerne hunderttausend EURO für eine Machbarkeitsstudie aus. Sprich man bezahlt ein externes Büro dafür, sich Gedanken zu machen.
Und daneben ein Artikel in dem gewissermaßen gefragt wird, ob denn die Stadt das alles stemmen könne, den Kaufhof übernehmen und herrichten, das Operinterim bauen und, jetzt kommts, das historische Opernhaus zu sanieren. Dessen Sanierung würde keine 400 Mio mehr kosten (weiß nicht, ob die Schätzung aus einer Machbarkeitsstudie stammt), sondern eigentlich gehen alle von einer Summe von bis zu einer Milliarde aus. Deshalb kommen die ersten Rufe, ob man das Opernhaus überhaupt als Opernhaus erhalten müsse, oder nicht etwas technisch einfacheres darin beheimatet, damit die Sanierung dann nicht so teuer wird. Zugleich sei das Operninterim nun nicht mehr für nur 10 Jahre Nutzung angedacht, sondern die Verwaltung wurde beauftragt es für 25 Jahre Nutzung zu planen. Es ist also nach wie vor geplant, dass der Neubau in 25 Jahren abgebaut und kompostiert wird.
In meinen Augen hätte im schlimmsten Fall die Stadt Nürnberg in 2050 kein Opernhaus mehr, wenn das Interim abgebaut wird, das Opernhaus nicht saniert wurde oder zu etwas anderem geworden ist, und noch kein (drittes) Konzerthaus entstanden ist. Nicht zu vergessen, die Meistersingerhalle will doch auch noch saniert werden. Ich fände es viel sinniger, über die Frage ob es wirklich nur ein Interim sein soll, nochmal tiefer nachzudenken, bevor man für lauter Zwischenlösungen viel mehr ausgibt als wenn man es richtig gemacht hätte. Es ist dringend zu klären, ob das Opernhaus am Richard-Wagner-Platz als Opernhaus bleiben soll oder nicht. Wenn nämlich nein, dann bin ich ehrlich gesagt mit dem Interim eher unglücklich.
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nothor: Hintergrund für die Zeitangabe "25 Jahre Nutzung" ist ja nicht der dann direkt erfolgende Abriss des Interims, sondern es sind die Förderbedingungen. Die Förderung wird nur gewährt, wenn das Gebäude mindestens so lange in Nutzung bleibt. Das Szenario, dass es 2050 keine Oper mehr geben sollte, weil dann das Interim abgerissen werden muss und die alte Oper nicht saniert ist, ist, naja, nicht stichhaltig. Im Text der Stadt heißt es dazu explizit, das nach Ende des Operninterims der Saal zusätzlich (zum Opernhaus) für kulturelle Verantaltungen genutzt werden soll.
Mein persönlicher Eindruck ist auch, dass zur Zeit unglaublich viele "Baustellen" aufgemacht werden. Wie das alles geplant und finanziert werden soll, wer weiß. Einige größere Projekte die mir spontan einfallen:
- Kongresshalle
- Oper
- Stadion
- Frankenschnellweg
- Kaufhof
- Plärrer-Umbau
- Straßenbahnausbau (StuB und innerstädtisch)
- Landesgartenschau
- Fußgängerzonen-Erneuerung
- Stadtenwicklungsgebiete (in unterschiedlichen Reifegraden) für ca. 20.000 Menschen betreuen (Lichtenreuth, Wetzendorf, Tiefes Feld etc.)
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In einem Interview hat auch Söder kürzlich, im Kontext des Stadionumbaus, betont, das die Stadt gerade recht viel anpackt und da etwas skeptisch gewirkt. Aber er und seine Truppe in München hat es ja mit (der Stadtspitze) in der Hand, ob man Nürnberg wirklich so dynamisch entwickelt bekommt wie meinetwegen Frankfurt, Leipzig oder Dresden. Wo ein Wille, da ein weg...
d.
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Ja, das mit dem Kaufhof ist wirklich total daneben. Warum das genau die Stadt kaufen soll, erschließt sich mir überhaupt nicht. Wenn privates Kapital an dieser Stelle nicht gewünscht ist, könnte man doch überlegen, dass die Messe das Gebäude entwickelt. Die Staatsregierung und die Stadt wollen hier etwas anpacken, da passt es doch wie die Faust auf's Auge, dass beide Anteilseigner an der Messe sind. Vor allem, nachdem der Vorschlag ohnehin schon im Raum stand und das NCC Süd wohl ohnehin gestorben ist.
Dexter Bei deiner Liste sehe ich eigentlich nur die Oper, den Frankenschnellweg, die Landesgartenschau und eben den Kaufhof als potentielle Streichkandidaten. Ehrlich gesagt hoffe ich auch bei allen genanten auf ein Ende, da das (außer vielleicht der Landesgartenschau) alles Fässer ohne Boden sind, die aber im Vergleich nicht den großen Nutzen für die Bevölkerung bringen. Der Rest wird kommen müssen, weil man sich sonst selbst ins Bein schießt und sich langfristig noch größere Probleme schafft.