Rund um den Willy-Brandt-Platz

  • Hotel Handelshof -> Novum Select Hotel

    Das Deal Magazin berichtete heute, dass das Hotel Handelshof nach der umfangreichen Renovierung Anfang November als Novum Select Hotel wiedereröffnet wird. Bis zum 25.11 werden im Hotel 35 studentische Entwürfe für die Süd-West-Stadt ausgestellt.

  • Postgebäude

    Das Postgebäude neben dem Hauptbahnhof war längere Zeit eingerüstet, die Gerüste wurden inzwischen abgebaut. Man sieht zahlreiche Rechtecke auf der Fassade - die wie Verankerungen wirken. Hier und da auch größere Platten auf der Fassade. Dadurch wurde das schöne Gebäude mE verhunzt - ich hoffe, dass es nicht ewig so bleiben soll:









    BTW: Der Hochhaus-Abriss auf der anderen Seite des Bahnhofs blieb irgendwie stecken. Vielleicht haben die Anlagen auf dem ersten Thumb rechts was mit dem Baubetrieb zu tun - ob die auf dem zweiten Thumb sichtbaren Gerüste neu sind oder schon länger da stehen, bin ich nicht sicher:


  • Willy-Brandt-Platz am Essener HBF soll schöner werden


    Der Schandfleck Willy-Brand-Platz gegenüber vom Essener Hauptbahnhof soll umgestaltet und verschönert werden.

    Dazu will sich die Stadt mit den Anlieger:innen absprechen und dann entscheiden wie der Platz attraktiver gestaltet werden kann.

    Zuerst kommt allerdings das Karstadt-Kaufhof-Haus dran das auch modernisiert werden soll. Im Inneren laufen bereits seit Ende letzten Jahres Abbrucharbeiten, es wird die alte Haustechnik entfernt. Richtig losgehen soll es mit dem Gebäude erst im Herbst, dann werden auch die Außenarbeiten starten die ca. zwei Jahre andauern dürften. U.a. ist im Erdgeschoss ein Cafe mit Außengastronomie geplant, wobei hier noch nicht feststeht wie das baulich zu bewerkstelligen ist, da ein starker Durchzug am Platz herrscht.

    Der zweite große Player am Platz das seit einem Jahr geschlossene Select Hotel will im März wieder Zimmer anbieten, sicher ist das aber auch noch nicht. Hier hofft das Hotel das die Corona-Zahlen heruntergehen und die Einschränkungen gelockert werden.


    Quelle: Essen: Schandfleck Willy-Brandt-Platz soll schöner werden - Radio Essen

  • Alter Kaufhof wird „Königshof“

    Die Kölner Koerfer-Gruppe will als Eigentümer den alten Kaufhof am Willy-Brandt-Platz zu neuem Leben erwecken.
    Dafür wird das Gebäude mit einer hohen Investitionssumme bis Mitte 2023 umgebaut. Der Name 'Königshof' für das neue Gebäude nimmt Bezug auf das ehemalige bis 1937 am gleichen Platz gestandene Hotel. Dafür wird das Gebäude z. Zt. innen vollständig entkernt und umgebaut.

    Die spätere neue, offene Fassade wird hochmodern sein mit gestalterischen Elementen, die einen Bezug zu Stahl und Kohle haben, also zur montanen Historie der Stadt. Ausserdem soll sie sich wieder einfügen in die angrenzenden denkmalgeschützten Gebäude wie Handelshof, Hauptpost und dem alten Eickhof (Ansons-Kaufhaus) am Willy-Brandt-Platz. Der zum Kaufhaus gehörende kleine Pavillion soll abgerissen und neu gebaut werden, inkl. U-Bahnzugang.

    Fest steht: Ankermieter im Erd- und Untergeschoss wird ein Supermarkt und weitere Mieter wie Feinkostanbieter sein, wohl auch Gastronomie. In den darüber befindlichen fünf Geschossen wird es keinen Handel mehr geben, sondern Büros betont der Eigentümer.

    Bildlink des alten DeFaKa-Warenhaus um 1970

    Quelle: Alter Kaufhof Essen: Neubau soll alten Glanz wiederbeleben - waz.de (Paywall)


    Fotoaufnahme vom 18.3.21'. Die alten Horten-Kacheln sind schon länger abgehängt, der Innenausbau läuft:

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    Foto: hanbrohat und unter Berücksichtigung des Urheberrechts gemeinfrei

  • Das klingt nach einem verheißungsvollen Re-Start für diesen neuralgischen Standort. Die genannten Paratmeter stimmen mich sehr positiv. Daumen hoch!

  • ^ Ja mal abwarten, kann was werden an diesem zentralen Platz vor dem HBF, der ja auch noch umgebaut wird. Es hat den Anschein, dass es die auf Qualität ausgerichtete Koerfer-Gruppe mit der Stadt Essen gut meint mit diesem neueren Konzept der Mischnutzung. Fehlen eigentlich nur noch die Stadtwohnungen obendrauf. Denke schon das das angenommen wird, wenn auch noch die Außengastronomie stimmig ist. Bin zuversichtlich. Mit einem neuen Gastro-Pavillion in der Mitte sieht die Welt dann hier schon anders aus. Könnte endlich mal wieder ein Platz mit einer anständigen Aufenthaltsqualität werden.

    Der Daumen von mir kommt aber erst nach ordentlicher Fertigstellung des ganzen Gebildes, aber dann richtig.

  • Königshof

    Nun hat die Koerfer-Gruppe einen Entwurf für die Revitalisierung des Kaufhofgebäudes veröffentlicht. Das Gebäude soll wieder eine geschwungene Fassade in Natursteinoptik bekommen, die eine enorme Ähnlichkeit mit dem DeFaKa Kaufhaus hat, das dort bis 1976 stand. Im Erd- und Untergeschoss werde eine Markthalle samt Gastronomie, einem Supermarkt und Drogerie entstehen. In den oberen Geschossen entstehen Büros sowie Hochschul- und Multifunktionsflächen.

    Neben der im Erdgeschoss geplanten Eingangshalle werde es für die Erschließung der oberen Geschosse ein neues überdachtes Atrium im Inneren des Gebäudes geben. Die Entkernung des Gebäudes ist in vollem Gange.


    Quelle: https://www.waz.de/staedte/ess…elueftet-id232401537.html


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    Bild: Koerfer-Gruppe

  • Es gibt einen Beitrag bei "Radio Essen" (https://www.radioessen.de/arti…l-er-aussehen-962671.html), darin sind zwei interessante pdf-Dateien mit Fotos der städtischen Situation "von früher" verlinkt.
    Darf man die links zu den Dateien hier direkt einstellen? Ggf. müsste ich sonst wieder löschen. Für Hinweise bin ich dankbar!
    https://www.radioessen.de/files/pdf2/fotos-defaka.pdf
    https://www.radioessen.de/files/pdf2/fotos-horten.pdf

  • Links sind okay, Snops.


    Visualisierung und "Natursteinoptik" erinnern an den 2007 umgebauten Kaufhof an der Frankfurter Hauptwache (Thread). Würde mich nicht wundern, wenn es in Essen ebenso gemacht werden soll. Zumal beide Gebäude eine "runde Ecke" haben.


    Zugegebenermaßen sieht es in Frankfurt nicht schlecht oder "falsch" aus, und erkennbar ist es nur bei sehr genauem Hinsehen: Die Fassadenoberfläche besteht aus flexiblen, eher kleinformatigen Platten, wohl aus Faserzement, die an der Unterkonstruktion einzeln mit Schrauben befestigt wurden. Die Schraubenköpfe wurden dann mit Plastikkappen abgedeckt. Die damals genannte Begründung für diese Lösung war, dass die Statik des mehrmals aufgestockten und umgebauten Gebäudes aus den 1950ern keinen schweren Naturstein erlaubt hätte. Ein Foto von 2007:


    Bild: http://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/340kaufhof.jpg

    Bild (Klick vergrößert): Schmittchen

  • Erwartungsgemäß ein sehr überzeugendes Konzept der Koerfer-Gruppe. Relativ schlicht, die wiederentdeckte runde Ursprungsecke, die helle Natursteinoptik fügt sich in den Bestand gut ein, eine Mischnutzung mit neuem Atrium, mehr Aufenthaltsqualität durch Außengastronomie wie früher, zusätzliche Nahversorgung für Großteile der weiter anwachsenden Innenstadtbewohner. Eine deutliche Aufwertung und Belebung des ansonsten mittlerweile sehr tristen und nur zur Durchwegung genutzten öffentlichen Platzes somit. Da möchte und muss die Stadt auch noch Hand anlegen. Ein weiteres Mosaiksteinchen für eine lebendige Innenstadt direkt in Essens Zentrum am Hauptbahnhof.

  • Das ''Neue Eickhaus''


    Erfreuliche Nachrichten weiterhin rund um den Willy-Brandt-Platz. Man möchte meinen es geht nun Schlag auf Schlag in Essens Zentrum gegenüber vom HBF. Kaum sind die Meldungen vom neuen Königshof (Kaufhof-Umbau, s. Vorposts) verklungen, da bahnt sich gleich nebenan die nächste städtebauliche Veränderung an. Das 'Neue Eickhaus' wird die alte in die Jahre gekommene historische Immobilie aus 1915 ablösen. Die unter Denkmalschutz stehende Fassade soll durch Aufstockung und Modernisierung mit viel Grün ein Zeichen setzen, und als Eingangstor zum Essener Stadtkern dienen.

    Der Anfang des Jahres ausgelobte Int. Architektenwettbewerb des Eigentümers DWI-Gruppe Hamburg und der Stadt Essen, mit einem breiten, hochkarätigen Teilnehmerfeld hat nun den Abschluss mit dem Siegerentwurf des Essener Architekturbüros Brüning Rein gefunden.


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    Fotocredits: Brüning Rein Architekten


    Quelle: DEAL - Magazine | Real Estate | Investment | Finance

  • Oh. Das ist aber tatsächlich wohl eine schlimme Nachricht. Ach das schöne Eick-Haus. Und ich hoffte einfach, dass zumindest an dieser Stelle mal die historische Ansicht wieder hergestellt wird. Mit Pagodendach. Mit dem Zurüchholen der vom Architekt durchdachten Proportionen. Nun soll sogar das hintere Schrägdach mit den erhaltenen kupferfarbenen Fenstergauben abgetragen werden. Und auch wenn nun dieser aufgesetzte Aufbau "filigran" benannt wird, wirkt es klotzig und klobig und nimmt dem Eickhaus jeglichen Charme, die Würde, die Wärme. So schade für das Stadtbild.

  • Hier gibt es Ansichten in Groß: https://www.architekten-br.de/projekt/neues-eickhaus-essen/


    Grundsätzlich ist die Architektur nicht schlecht, nur wird sie mit Sicherheit nicht derart transparent wie auf den Bildern. Doch schon auf diesen wirkt der Aufbau schwer lastend auf dem darunter liegenden Altbau. Die asymmetrischen Fensterreihungen finden sich an den meisten modernen Bürogebäuden und banalisieren damit meiner Ansicht nach den gesamten Komplex hin zu einem beliebigen Geschäftshaus. Irgendwie sieht das auf den Bildern nun aus, als hätte man Altbau und Neubau in den Fleischwolf gegeben - ein undefiniertes Etwas ohne Struktur.


    Wirklich markant wäre die Rekonstruktion des Pagodendaches gewesen, aber eine solche hätte für DWI natürlich keine zusätzliche Mietfläche erzeugt.

    Letztlich freut mich zwar die Auffrischung des Bestands, ansonsten gibt es jedoch nur ein wenig Greenwashing und eine Menge zusätzliche BGF für DWI. Hätte mehr draus gemacht werden können.

  • Das Pagodendach wäre meiner Meinung nach heute völlig fehl am Platz, daher mag ich den Entwurf wirklich.

  • Bei der Architektur scheiden sich bekanntlich die Geister. Zweifellos ist der Aufbau ziemlich gewagt, halt modern, und erscheint als erstes fremd u. fehl am Platz und korrespondiert so nicht mehr eins zu eins mit seinen architektonischen älteren Nachbarn. Die aufgesetzten Etagen hätten in der Tat filigraner gestaltet werden können. Im Detail sind die versetzten Fensterlaibungen (Stichwort Schießschartenfenster) auch nicht unbedingt meins. Die Visualisierung vermittelt auch etwas schweres was eigentlich leicht und transparent sein soll. Da fehlt es ganz einfach an den Proportionen, entweder noch höher und somit schlanker wirkend, z.B. ein kleines Türmchen oder einen reduzierten z.B. noch stufenförmigeren Anbau. Erwähnt wurde oben ja schon die zu erzielende BGF des Bauherrn für die Vermarktung, das Maß aller Dinge. Kein Investor baut heute mehr ohne eine ordentliche Rendite erzielen zu wollen.


    Dass das Gebäude später mal durch die Pflanzen Urban wirken soll wird bestimmt die Grünen unter Uns freuen, und ist in Verbindung mit der Umgestaltung des Willy-Brand-Platz in die gleiche Richtung bestimmt förderlich. Darauf zielt die Klimabewegung für eine lebenswerte Innenstadt ja fast überall ab.


    Und zum Pagodendach muss ich Ruhri recht geben; dieses überdimensionierte große Teil ist völlig fehl am Platz. Es mag sein das es zu seiner Zeit mal modern war, heute ist es das m.M. nach nicht mehr, es ist eine dunkle Wand.


    Noch eins zur Essener Altstadt. Bemerkenswert das es Verfechter für einen Wiederaufbau dieser gibt. Nur, Essen hat keine Altstadt mehr, die wurde im Krieg zu neunzig Prozent zerstört. Und ich glaube nicht, dass es eine breite Mehrheit dafür gibt die dieses wollen, wie es in Frankfurt am Main beispielhaft durchgeführt wurde. Dort wurde die schon vorhandene Altstadt um den Römer herum erweitert.


    Essen hat sich, auch schon vorher als Einkaufsstadt und später als Büro- und Verwaltungsstandort im Ruhrgebiet etabliert. Hier gibt es mittlerweile einen großen Mixed an Gebäuden, überwiegend Nachkriegsbauten. Es gibt sie allerdings noch, die älteren bemerkenswerten Gebäude im Stadtkern wie z.B. Handelshof, das Deutschlandhaus, Haus der Technik, das Postamt, die Dt. Bank, alles einen Steinwurf um den Willy-Brandt-Platz herum und entlang der Kettwiger Straße, wozu auch der schöne Essener Dom gehört.

    Wie dem auch sei, das ist nur meine bescheidene Meinung zum Neuen Eick-Haus mit allem drum herum, mir gefällts, mit Abstrichen wohlgemerkt. Hier trifft Moderne auf das Alte, ein schwieriger Spagat.

  • Neues Eickhaus


    Dieser Entwurf ist alles andere als eine erfreuliche Nachricht. Aus meiner Sicht ist er eher eine vertane Chance für Essen.


    Eine Rekonstruktion des Pagodendachs wäre zwar nicht zeitgemäß, eine moderne Interpretation des Dachs mit viel Glas wäre hier dennoch mehr als angebracht. Das Ständehaus in Düsseldorf zeigt beispielhaft, dass ein historisches Gebäude und die Moderne Interpretation eines historischen Dachaufbaus durchaus gut funktionieren können. Ähnliches wäre auch beim Eickhaus möglich.


    de.wikipedia.https://org/wiki/Ständehaus_(Düsseldorf)


    Gerade mit mit dem neuen Königshof, der ja auch eine moderne Neuinterpretation des Vorgängerbaus ist, könnte so ein schönes Ensemble entstehen, das den Eingang zur Innenstadt enorm aufwerten könnte.


    Alle positiven Entwicklungen rund um den Willy Brandt Platz würden zunichte gemacht, wenn man das Eickhaus so verschandeln würde. Dieser Entwurf zerstört sämtliche Proportionen des Eickhauses und passt sich überhaupt nicht in die umliegende Bebauung ein. Daher würde ich diesen Entwurf so auch nicht realisieren. Für Essen wäre es ein enormer Rückschritt, wenn er Realität werden sollte.

  • Zu schön darf der Willy-Brandt-Platz wohl nicht werden...


    Während man beim Kaufhof die Erscheinung deutlich verbessert, wird nebenan verschlimmbessert.


    Noch mehr als an den Kaufhof aus Frankfurt erinnert mich der geplante Umbau des ehemaligen Kaufhofs zum Königshof übrigens an das Disch-Haus aus Köln. Also ein Rückgriff auf die inzwischen schon sehr klassische Moderne der Neuen Sachlichkeit. Man bekommt Fassadenrundungen also auch mit richtigem Naturstein hin. Ob man den dann wirklich nimmt, dürfte aber eher eine Frage des Preises als der Statik sein, ich hoffe man ist in Essen nicht zu geizig.

  • Das ''Neue Eickhaus''


    Zwei höher aufgelöste Visualisierungen ;)



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    Bilder: DWI Gruppe/Brüning Rein Architekten / Urheber: loomn.de - Architekturkommunikation

  • Der Entwurf der gläsernen Aufstockung braucht etwas Zeit... Wenn man vorher immer nur über die Rekonstruktion oder dezente Neuinterpretation des Pagodendaches fantasiert hat, wirkt die jetzt vorgestellte Lösung natürlich völlig anders geartet. Ich muss aber feststellen, dass ich ihr nach wiederholtem Betrachten der verschiedenen dargestellten Perspektiven auf der Seite der Architekten inzwischen viel abgewinnen kann.
    Eine wichtige Rolle spielt für den Gesamteindruck das weitere Vorgehen im Bezug auf den "Horten-Pavillon", der bislang als zusätzlicher Zugang zum Untergeschoss des Kaufhofs diente. Ich hoffe, er wird im Zuge der Umgestaltung des Ensembles von Königshof und Eickhaus wieder verschwinden. Zudem ist auf den neuen Entwürfen schemenhaft ein rundum geschlossener Glasvorbau zum Erdgeschoß des Eickhauses zu erahnen (bei den Architekten dagegen mit: "Ein großes gläsernes Vordach über dem Erdgeschoss signalisiert die Lobby." beschrieben).