@hanbrohat Zunächst Danke für dein Infos zum Thema "Fotos-Einstellen"
Gerade vermischen sich hier mehrere Themen, was ich aber nicht schlimm finde, denn städteplanerisch gesehen ist die Berücksichtigung des Umfeldes beim Bau eine Hochhauses von nicht geringer Bedeutung. Grundsätzliche Fragen bzw. Sichtweisen auf die Besiedlungs- /Bebauungs-Situation in der Essener Innenstadt sind da nur eine natürliche Herangehensweise. Für mich schließen sich Nachverdichtung und Hochhaus-Bau nicht aus. Eine Nachverdichtung in den Ruhgebietsstädten sehe ich ebenfalls als Notwendigkeit. Als positive Beispiele wurden hier ja schon Düsseldorf oder Köln in NRW genannt. Zwei Städte, die auch deshalb so beliebt sind, weil sie über historisch gewachsene dichtbesiedelte Stadtquartiere verfügen, in denen häufig straßenzugsweise sanierte Gründerzeithäuser stehen. Das macht doch auch Rüttenscheid so interessant.
Deshalb sind einerseits die teils idealistisch geführten Debatten "Contra Nachverdichtung" des Stadtteils unverständlich und andererseits die Neiddebatten über Rüttenscheid nicht nachvollziehbar. Schaut man sich Stadtteile wie Derendorf, Bilk oder Friedrichsstadt in Düsseldorf an, dann erscheint das dichte Rüttenscheid gar nicht mehr so zugebaut. Sieht man sich (was die Stellung Rüttenscheids innerhalb Essen angeht) zum Vergleich die City oder andere Stadtteile an, dann ist der gute Ruf gerechtfertigt und der Erfolg kein Zufall. Wir in Essen tun gut daran, Rüttenscheids "Sonderrolle" anzunehmen und uns im Zweifel fragen, was Essen ohne diesen pulsierenden Stadtteil in Sachen "großstädtische urbane Quartiere" sonst noch zu bieten hätte, Die Frage sei erlaubt, welcher Stadtteil sonst noch Aufgaben, wie sie nur in einer Innenstadt zu finden sind, übernimmt.
Was das Südviertel angeht, wird hier zurecht die gute Gesamtentwicklung, hier ins besondere um die Huyssenallee herum, genannt. Mit dem Stadtgarten und dem anschließenden "Isenbergplatz" plus Nebenstraßen gilt das Südviertel aber schon lange als Essener Kiez und beliebtes Viertel neben Rüttenscheid. Das geht leider immer etwas unter, zumal Straßenzüge gerne nach Rüttenscheid verortet werden.
Genug off-topic, denn hier geht's ja in erster Linie um die Essener Skyline. In meinem "WAZ-Archiv" fand ich aus Mitte der 1990er einen Hochhausbebauungsplan bzw. einige Visualisierungen darüber, an welcher Stelle genau sich die Stadt Essen neue Hochhäuser wünscht. Viele davon entlang des Bahndamms und an der Hindenburg-/ Hache-/ Hollestraße so wie der ehemaligen Freiheit und an der Helbingstraße, hier an der Einmündung zum Gildehof-Tunnel. Auf dem südlichen Bahnhofsvorplatz als auch gegenüber an Stelle des ehemaligen Nordsternhaus, jetzt Sitz eine KPMG-Schulungszentrums, sollten HH entstehen. Das dokumentiert sehr schön, wie sehr sich die Stadt auf den Bau von Hochhäusern fokussiert und sich auch damit identifiziert. Vielleicht, wie mancher früher behauptet hat, auch deshalb, weil es in Essen keine großen Kirchen in der City, gibt, die die Stadt von weitem ankündigen. Da hat Dortmund als ehemalige Hanse mit ST. Reinholdi u. der St. Petri zwei schöne weithin sichtbare Kirchen in der Innenstadt. Unabhängig mal von diesen Aussagen hätte man den Weg, Hochhaus-Cluster in der Innenstadt zu bilden, weitergehen sollen, auch wenn, wie hier schon eingewendet wurde, nicht alles in der Hand der Stadt liegt, sondern an den Konzernen oder Investoren. Weder Eon noch TK waren wirklich an einem Wolkenkratzer interessiert.
Was auffällig ist, dass so wohl bei dem Projekt Kontor-Quartier als auch bei dem Literatur-Quartier kleine Hochpunkte um die 15-Etagen angedacht sind, warum also nicht auch beim Büro-Campus an der Huyssenallee? Durch die neue Situation aufgrund der Pandemie ist ein Umdenken hinsichtlich des User-Mix erforderlich und warum sollte nicht ein weiteres Wohnhochhaus auf dem Areal entstehen. Die bisherigen Visualisierungen bezogen sich ja auf eine Hauptnutzung von Innogy. Das Projekt PHIL ist hier hoffentlich ein Dosenöffner gewesen. Mein persönlicher Wunsch wäre es, den 135m-Wohnturm hier zu bauen.