Nbger Osten: St. Jobst, Erlenstegen, Steinplatte

  • Unter dem Namen "St. Jobst Living" wird das Standstein-Eckhaus in der Äußeren Sulzbacher Straße 126 saniert, die Fassade soll glücklicherweise erhalten bleiben. Vermarktet werden nun 19 Eigentumswohnungen unterschiedlicher Größe.

  • Sehr interessant. Für diesen stadtbildprägenden Kopfbau an einer Ausfallstraße - noch dazu in einem eher wohlhabenden Stadtteil - hoffe ich darauf dass man in stilgerechte Sprossenfenster investiert, das würde dem an sich schon attraktiven Äußeren gut zu Gesicht stehen und zeigen, dass hier was hochklassiges entsteht:


  • Östlich des "Dresdner Straße" genannten Straßenstummels, also gerade mal so in Erlenstegen, wird auf dem früheren Porsche-Gelände ein Wohnbauvorhaben hochgezogen, das hier glaube ich noch nicht thematisiert wurde. Es entstehen vier größere Riegel mit jeweils nach Süden ausgerichteten Terrassen/Balkonen. Bisher hatte das Gelände jahrelang den zweifelhaften Charme einer Brachlandschaft (Vorzustand bei Google Streetview).


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    Wie ich nachträglich jetzt recherchiert habe, haben sich die Pläne wohl immer wieder verzögert (NN-Artikel). Inzwischen haben allerdings still und heimlich drei der vier Riegel schon fast Endhöhe erreicht. Wenn die Fassaden noch hochwertig ausgeführt werden, könnte auch dieses Projekt den mittelprächtigen Qualitätsanspruch in Nürnberg an Wohnbauvorhaben wieder etwas heben.


    Die Visualisierungen auf der Homepage von Hübsch + Harlé Architekten lassen da jedenfalls hoffen. Die Gebäude weisen einen ganz besonderen Clou auf, der in heutigen Zeiten fast schon sensationell ist: Die Balkone haben keine rechteckigen Kanten, sondern sind abgerundet. Gratulation zu diesem heutzutage kaum noch erwartbaren Mut! :)


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    (c) Hübsch + Harlé

  • Danke für den Beitrag, tatsächlich wurde hier darüber noch nicht berichtet. In der Presse ist das Projekt u.a. auch deshalb öfter aufgetaucht, da die Stadt eine Verkehrsberuhigung der Dresdner Straße plante, dagegen ist natürlich der Nürnberger Michl auf die Barrikaden gegangen, weil er die Freiheit der vier Räder in Gefahr sah.


    Nun wachsen die Betonrohbauten in die Höhe, und ich bin als Passant davon eher wenig begeistert. Wie man schon auf der Visualisierung oben sieht sind die vier Blöcke ziemlich unschön auf dem Grundstück platziert. Die geschwungene Führung der beiden Straßen wird nicht aufgenommen und durch die Architektur sichtbar gemacht. Auch sind die Häuser sehr lang und wirken wirklich plump, wie ich finde. Ich bin eh kein Freund von Zeilenbau, das sieht mir immer zu sehr nach Tschernobyl aus, und selbst - so ist zu hoffen - wenn die Neubauten ganz attraktiv werden, ist die Lage aus meiner Sicht nicht optimal genutzt. Insgesamt ist das aber ein Projekt, von dem ich schon viel las und das für mich gestalterisch völlig uninteressant ist. Es ist weder urban noch vorstädtisch,ein reiner Copy-Paste-Entwurf um ein großes Grundstück mit einem Haus zu füllen, das man besser nur einmal hätte bauen sollen.

  • Werden hier jetzt ernsthaft schon wiederaufgewärmte 70er Jahre Retro Zeilenbauklötze gefeiert, nur weil sie abgerundete Balkone haben?

    Das Gebiet um die Dresdner Straße entwickelt sich immer mehr zum völlig banalen, leblosen Wohnghetto. Dafür ist dort allerdings viel zu wenig Verkehrsberuhigung!

  • Ich will diesen Entwurf ja gar nicht in den Himmel heben, wundere mich trotzdem, wie kritisch Ihr ihn seht. Da sind einige Wohnbauprojekte in jüngerer Zeit weitaus gnädiger aufgenommen worden, zuletzt etwa dieser Block in Himpfelshof oder die Radloff-Neubebauung oder die Eberhardshöfe.



    Ich finde, diese Riegel weisen immerhin relativ große Fenster auf, auch zur Straße hin, während so mancher andere Neubau dem allgemeinen Stadtraum nur den „Rücken“ zukehrt. Dazu sind die nach Süden hinausgehenden Balkone groß und dürften durchaus Aufenthaltsqualität haben.



    Mein Hauptkritikpunkt an dem Entwurf wäre, dass die Sonneneinstrahlung insb. im Erdgeschoss auf den Terrassen und im 1. Stock durch die enger zusammenstehenden Riegel v.a. im Winterhalbjahr eher dürftig und die Wohnungen dadurch womöglich etwas düster sein könnten.



    Natürlich hätte man sich – gerade eben am Rande Erlenstegens – Anspruchsvolleres und Schöneres vorstellen und erhoffen können. Wenn man sich aber anschaut, was sonst so entlang der Oedenberger Straße und der Dresdner Straße steht, empfinde ich diese Neubauten schon als Aufwertung.

  • Da hast du sicher Recht, das ist architektonisch nicht der reizvollste Teil Nürnbergs. Aber ich finde er hat Lebensqualität und die Mietpreise dort sind auch nicht ohne. Mich stört halt einfach massiv, dass man einen an sich vielleicht gar nicht so schlechten Entwurf eines Wohnblocks mal drei genommen hat um damit das Grundstück voll zu stellen. Für mich wirkt das nicht intelligent und im Zusammenspiel mit der gescheiterten Verkehrsberuhigung der Dresdner Straße gleich doppelt verfehlt. Werden nicht in anderen Städten derzeit Zeilensiedlungen mit Zwischenbauten zur Straße hin geschlossen und so beruhigt? Hab ich zumindest mehrfach gelesen bzw. im Fernsehen so gesehen. Mit zunehmendem Verkehr erweist sich die Zeilenbauweise als Schwäche, und das dürfte hier der Fall sein. Denn hier ist man ÖPNV-technisch schon am Stadtrand, die Bebauungsdichte allerdings ist eher zentral, dort gehts teilweise bis zu 10 Stockwerke hoch, verbunden mit entsprechender PKW-Belastung auf den Straßen. U-Bahn und Straßenbahn sind aber sehr weit weg.


    Nein, hier sieht man Städtebau wie in den 1970'ern, da liegt Sprenggiebel schon richtig. Ich hätte mir einen Blockrand oder ein U gewünscht mit einem großen, ruhigen Innenhof, so wie es die Nordostbahnhofsiedlung vormacht.

  • Blockrand oder U hätten mir auch besser gefallen und ich finde Blockrandbebauung grundsätzlich am passendsten zu einem innenstädtischen Bereich. Das gibt es bisher aber weder entlang der Oedenberger Straße noch in der Dresdner Straße noch entlang der Eichendorffstraße oder des Thumenberger Wegs, sondern nur teilweise entlang der Kieslingstraße. Im Grunde wäre Blockrandbebauung hier "ortsfremd". Bei Blockrandbebauung, wie man sie heutzutage leider betreibt, droht zudem genau der von mir genannte worst case für den öffentlichen Raum, nämlich dass zur Straße hin kahle, fensterlose Wände hochgezogen werden, während sich die Gebäude zum Innenhof hin öffnen, wovon aber nur die Bewohner etwas haben, während man als Passant die geballte Trostlosigkeit präsentiert bekommt. Die Planungen für das Brunswick-Areal oder der Anbau ans Tempo-Haus sind hier abschreckende aktuelle Beispiele.


    Selbst wenn eine Verkehrsberuhigung in der Dresdner Straße nicht gelungen ist, glaube ich außerdem nicht, dass das Verkehrsaufkommen dort für die künftigen Anwohner so schrecklich wird. Auch wenn der Thumenberger Weg einen gewissen Schleichweg-Charakter hat (habe in Jugendzeiten ein paar Hundert Meter östlich gewohnt), ist man dort doch weit davon entfernt, eine innerstädtische Hauptverkehrsachse zu sein. Oder täusche ich mich da?

  • Schrecklich sicher nicht, aber der Punkt ist, dass man nie so wirklich Privatsphäre auf dem Balkon haben kann. Es kommt einfach keine Gemütlichkeit à la "Trautes Heim, Glück allein" auf (auch wenn man in einer WG wohnt). Und im Garten dann schonmal gleich garnicht.

    Kahle Wände sind sicher schlimm, aber das könnte man abmildern oder verhindern durch eine vorgeschriebene Mindestfläche von Fenstern, Begrünung des Stadtraums und belebte Erdgeschosse, z.B. durch Nahversorger.

    Den Tempohaus Anbau und den Georg-Hennch-Straßen Block finde ich z.B. wesentlich besser als das hier, denn sie geben sich zumindest Mühe sowas wie eine Baugestalt zu schaffen. Und sogar Projekte wie die Eberhardshöfe finde ich vom Baukörper her etwas angenehmer, wobei bei denen sicher wirklich niemand hier in Euphorie ausbricht.

  • Das sieht ja toll aus! Das letzte Mal hab ich das gesehen, als noch die Baugrube ausgehoben wurde. Die Fassade gefällt mir wirklich ausgesprochen gut! Auch die Proportionen und diese „Löcher“ für (ich nehme mal an) Balkone hat was. Danke für‘s Teilen des Links!

  • Das große Wohnbau-Projekt von Ten Brinke zwischen Tafelhalle und Ring habe ich zufälligerweise am gleichen Tag besichtigt, an dem der Kollege Gerch die Livekamera verlinkt hat. Mein eigener Eindruck vor Ort war etwas zwiespältig. Es wirkt auf alle Fälle höherwertig, die Fenster sind nicht nur kleine Gucklöcher und nach Süden hin wirkt es richtig offen, wie die Eindrücke aus dem begrünten Innenhof der Seniorenunterkunft zeigen. Aber die Fassade wirkt vom Material her etwas abweisend. Fast wie ein Reptilienpanzer. Diese Platten werden angebracht und dann mit einer bräunlichen, leicht glänzenden und fast metallischen Farbe besprüht. Dass es sich nicht um weiß oder grau handelt, versöhnt aber schon wieder ein wenig. Die Bauten werden m.E. am Ende jedenfalls besser aussehen als die gar nicht so alten, aber jetzt schon etwas klapprig wirkenden sonstigen Gebäude rund um den Europaplatz. Und das Neubau-Areal ist wirklich riesig. Man sieht das vor allem beim Blick über die noch unbebaute Fläche, wo gerade die Fundamente gelegt werden.


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    Treppab von der Tafelhalle.


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    Zwischen Tafelhalle und Neubauten


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    Blick von Süden auf einen Innenhof


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    Selber Standort, leicht anderer Bildausschnitt


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    Europaplatz, Blick zurück zur Tafelhalle


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    Links der Ring, rechts die Neubauten in West-Ost-Richtung

  • Ehemaliges Porsche Autohaus


    Hier ein aktueller Zwischenstand der neu errichteten Wohnanlage auf dem Geländer des ehemaligen Porsche Autohauses in der Dresdener Straße.


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    eigene Fotos.


    Bis auf das Haus an der Kieslingstraße haben die Gebäude Endhöhe erreicht. Kein architektonisches Highlight, bleibt abzuwarten, wie die Fassade gestaltet wird. Finde die Blöcke sitzen recht eng zusammen, das nimmt Licht und vor allem auf den Balkonen der mittleren Häuser hat man das Gefühl den Nachbarn zu Besuch zu haben ;). Aber eine Aufwertung gegenüber dem alten Autohaus ist es allemal.

  • Neubau Bürogebäude Welserstr/ Ecke Äußere Sulzbacherstr.


    Eher zufällig bin ich über eine (zugegeben recht simple) Visualisierung zu einem offenbar geplanten Neubau gestoßen:


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    (c) https://res.cloudinary.com/jll…rg-foto-m1420-9419181.jpg


    Momentan befindet sich eine Art Baulücke mit Imbissbude auf diesem Eckgrundstück siehe hier. Ich finde das Gebäude auf den ersten Blick ganz hübsch, jedenfalls kein 08/15 Bau. Aber mal sehen ob das so bzw überhaupt kommt.

  • arc_bn : Das wäre eine schöne Nachricht. Als Sohn des Nürnberger Ostens kam und komme ich an dieser Ecke oft vorbei. Die Kreuzung wird wohl nie in Schönheit erstrahlen, aber ein solcher Neubau würde schon eine deutliche Aufwertung und ein Signal bedeuten. Mir gefällt der Entwurf vom Grundschema her sehr gut. Große Fensterflächen und keine alltäglich-langweilige Anordnung.

  • Hey, was fürn krasser Zufallsfund, danke!!!


    Aber der Entwurf ist ja mal unterirdisch, geht garnicht! Direkt neben einem Jugendstilhaus, und an einer eher klassisch bebauten Straßenkreuzung, an der alle Häuser der - zugegebenermaßen sehr belebten - Kreuzung ihren Giebel oder ein anderes Gestaltungselement aus massiven Material präsentieren, wirkt dieser Glaskasten sehr deplatziert. Der Effekt, gerade jetzt in der dunklen Jahreszeit, wenn die Büros erleuchtet sind und der Bau aussieht wie eine Laterne mag erstmal ganz witzig sein, aber am Ende haben wir hier Büros, bei denen ständig die Außenjalousien unten sind, die vor Blicken, der Sonne oder dem Lärm schützen. Das ganze wird am Ende sicher ziemlich hässlich.


    Auch die Anordnung der Grundstückszufahrt finde ich unglücklich. Denn an dieser Stelle ist quasi dauerhaft Stau. Viel intelligenter wäre es die Zufahrt nach Westen an die Welserstraße zu verlegen, hinter die Bushaltestelle. Dort kann man ständig bequem ein- und ausfahren, ohne dass einen jemand reinlassen muss, oder man erstmal durch den Stau muss. Ich hoffe das kommt so nicht, ich finde den Entwurf völlig daneben.

  • Schaut etwas aus wie aufgewärmte 2000er Architektur. Immerhin hat man sich diesmal etwas mehr Gedanken über den Übergang zu den Satteldächern der Nebengebäude gemacht.

    Ich bleibe aber dabei, dass man an den großen Kreuzungen repräsentativer, gerne auch etwas höher bauen muss.

    Noch hässlicher als die jetzige Ecksituation hier finde ich übrigens die gegenüber mit dem Waschbetongiebelhaus mit den vorgelagerten Geschäftsbauten - unbeholfener geht nicht. :rolleyes:

  • Also ich finde die Visualisierung ist zu schlecht um Aussagen zum endgültigen Erscheinungsbild zu machen. Ich finde es nicht verkehrt hier ein modernes Bürogebäude zu platzieren. Sicherlich ein Kontrast zum Nachbargebäude aber das Nebengebäude in der Welserstr. ist ja auch nicht unbedingt ein Hingucker. Die netzartige, unregelmäßige Struktur der Fassade gefällt mir aber.

    nothor: dein Argument mit der Zufahrt kann ich nur bedingt nachvollziehen. Kommt man aus Richtung Erlenstegen, müsste man sich auch bei Zufahrt über die Welserstraße in den Stau stellen um abzubiegen. Sicher müsste man sich bei der geplanten Zufahrt dann auch aus den anderen Richtungen dort anstellen. Aber: beim Verlassen der TG hat man bei der geplanten Version die Möglichkeit, in alle Richtungen davonzufahren - bei Zufahrt in der Welserstraße müsste man für die Richtungen Ost, Süd und West erstmal die Welserstraße Richtung Norden fahren um dann zu wenden (und dann eventuell auch an der Kreuzung anzustehen).

  • Verstehe ich, aber das ignoriert halt, dass man dort keine leere Straße vor sich hat, sondern eine Kreuzung, an der sich der Verkehr nicht selten bis zur Tafelhalle staut. Dass man beim Ausfahren einfach zum Linksabbiegen durchgelassen wird halte ich für unwahrscheinlich. Faktisch kann man dann also doch nur in die Welserstraße rechts abbiegen oder geradeaus in die Innenstadt fahren. Ich finde das ungeschickt.

  • In dem Punkt muss ich dir Recht geben - speziell im Hinblick auf die deutsche Fahrweise... aber das driftet jetzt etwas vom Thema ab ;)