Corbinian - Karstadt/Ex-Hertie-Areal Hbf./Schützenstr.[Baustopp]

  • Die Immobilien Zeitung berichtet nun ebenfalls.


    Nochmal zusammengefasst die wesentlichen Eckpunkte (mag scheinbar kein Moderator aus der Lounge verschieben ;))


    • Sanierung Altbau und Angleichung an Vorkriegszustand (Abriss des umlaufenden Vordachs und der dreistöckigen Brücke zum 70er Jahre Bau, Wiederherstellung der Rundbögen im EG)
    • Die Luitpoldstraße wird zur Fußgängerzone
    • Abriss des 70er Jahre Klotzes inkl. aller angrenzenden Gebäude in der Schützenstraße. Nur über Hausnummer 14 laufen noch Ankaufsgespräche.
    • Der Neubau wird mittles keilförmiger Passage zweitgeteilt, in den unteren Etagen Einzelhandel, Gastronomie, oben Büros und begehbare Dachterrassen
    • Zwischen den Untergeschossen Stachus und HBF soll eine 400 Meter lange unterirdische Einkaufspassage entstehen
    • Karstadt wird sich künftig anstatt auf 44.000 qm. auf knapp über 20.000 qm. ausbreiten
    • 2023 soll der B-Plan fertig sein, drei Etagen höher soll es im Vergleich zum Ist-Zustand werden, die Dachform scheint fix zu sein. Einen Gestaltungswettbewerb wird es jedoch bzgl. der endgültigen Fassade geben.


    Auf dem Luftbild wird ersichtlich wie wichtig ein Ankauf der Schützenstraße 14 noch wäre:


    https://i.ibb.co/x59W61W/image…auto-c0x642-4542x3018.jpg


    https://i.ibb.co/VJp194t/image…auto-c0x845-2240x1830.jpg


    Hinter Registrierschranke: https://www.immobilien-zeitung…h-neue-karstadt-areal-vor

  • Signa hat sich nun zum ersten Mal offiziell zum Projekt geäußert.


    Zeitplan:

    • Start Umbau / Sanierung Altbau: August bis Oktober 2021
    • Aufstellungsbeschluss B-Plan für Neubau: Sommer 2021
    • Architekturwettbewerb für Neubau: 2. Hälfte 2021
    • Wiedereröffnung Altbau: Ende 2023
    • Abschluss B-Plan für Neubau: Anfang 2023
    • Fertigstellung Gesamtquartier: 2026

    Gesamtkosten der Um- und Neubaumaßnahmen: bis 500 Millionen Euro


    Nutzung:

    • 15.000 bis 18.000 qm. Karstadt (im Altbau) statt bisher 56.000 qm.
    • Die neue, 400 Meter lange unterirdische Passage zwischen Stachus und HBF soll auch neuartige Nutzungen umfassen, Signa nennt hier z.B. produzierendes Gewerbe wie eine Gin-Destillerie oder Schuhmanufaktur, möglich wären auch Fahrradwerkstätten mit Cafe, Showrooms für Autohersteller, Räume für Workshops von Museen / Hochschulen, Club... hier soll mit Bürgern ein passendes Konzept gefunden werden.
    • Neubau oberirdisch: Einzelhandelsflächen im EG, darüber dann Büros (keine Aussage, ob die Dachflächen öffentlich nutzbar sein werden)


    Architektur:

    • Altbau: Umlaufendes Vordach verschwindet, Rundbögen werden rekonstruiert
    • Neubau: Kubatur ist fix (wie oben gezeigt mit drei Innenhöfen und Passage zwischen Prielmayer- und Schützenstraße) (offenbar spielt hier auch die Statik zur 2. Stammstrecke eine Rolle), Fassade, Dachlandschaft und konkrete Geometrie der Innenhöfe sollen im Architekturwettbewerb entschieden werden


    rendering-des-sanierten-altbaus.jpg


    vernetzung-1024x232.png


    Kurzer Rundflug mit der Drohne: https://player.vimeo.com/video/545555719


    Website zum Projekt: https://entwicklung-schuetzenstrasse.de/


    https://www.sueddeutsche.de/mu…of-umbau-plaene-1.5285038

  • Die neue, 400 Meter lange unterirdische Passage zwischen Stachus und HBF soll auch neuartige Nutzungen umfassen, Signa nennt hier z.B. produzierendes Gewerbe wie eine Gin-Destillerie oder Schuhmanufaktur, möglich wären auch Fahrradwerkstätten mit Cafe, Showrooms für Autohersteller, Räume für Workshops von Museen / Hochschulen, Club... hier soll mit Bürgern ein passendes Konzept gefunden werden.

    Habe zwar nach wie vor Bedenken, ob eine solche Passage auf Dauer funktioniert, in einem weiteren Artikel der IZ ist nun jedoch zu erfahren, dass sie eine Raumhöhe von sieben bis acht Metern und Zu- / Abgänge in jeden der drei Innenhöfe erhalten soll. Über diese soll Tageslicht in die Passage gelangen und der Komplex jeweils in Richtung Schützen- und Prielmayerstraße verlassen werden können (Signa Projektleiter Cronauer beschreibt den aktuellen Zustand des Karstadt treffend mit "Früher war es das Ziel, die Kunden möglichst nicht mehr aus dem Gebäude herauszulassen").


    Hinter Registrierschranke: https://www.immobilien-zeitung…ariert-tor-zur-innenstadt


    An die mMn genialen "Fünf Höfe" wird sie wohl nicht herankommen, aber die neuen Infos lassen Besseres erwarten als gedacht.

  • Am 23.06.2021 hat die Vollversammlung des Stadtrats per Aufstellungsbeschluss den Beginn der Bebauungsplanung eingeleitet.


    Auf der Projektwebsite können Interessierte ihre Ideen, Wünsche und Bedenken zum Projekt eintragen:


    https://entwicklung-schuetzens…raktive-karte-ist-online/


    Darüber hinaus hat die Signa einen Info- und Dialogladen in der Schützenstraße 12 eingerichtet. Auch dort können Anregungen eingebracht werden.


    https://entwicklung-schuetzens…n-in-der-schuetzenstr-12/

  • Quelle Süddeutsche Zeitung, Filippo Bolognese Images


    https://www.sueddeutsche.de/im…?v=1644249897&format=webp


    Ich fasse den SZ Artikel mal kurz zusammen:


    "Viel Glas, viel Grün, viele Terrassen, alles positioniert auf einer Art Tisch aus Beton mit ganz vielen Beinen, so soll der neue Komplex auf dem Karstadt-Areal zwischen Stachus und Hauptbahnhof aussehen."


    Architekten: David Chipperfield-Architekten & Atelier Loidl Landschaftsarchitekten


    Signa investiert einen hohen dreistelligen Millionenbetrag und zusätzlich 100 Mio. in den Altbau am HBF.


    Fertigstellung geplant in der zweiten Hälfte 2026


    Ludwig Wappner, Vorsitzender des Preisgerichts lobte den Entwurf:


    "Die Pläne des Büros Chipperfield zeugten von Eleganz. Den Architekten sei es sehr gut gelungen, auf die Umgebung des neuen Gebäudes einzugehen."


    Das Preisgericht hat sich eindeutig und klar für diesen Entwurf ausgesprochen und sich gegen einen ausgefalleneren von Bjarke Ingels mit realgrün Landschaftsarchitekten und Snohetta mit Keller Damm Kollegen Landschaftsarchitekten entschieden.


    - Entstehen soll eine unterirdische Passage vom HBF bis zum Stachus


    - Die Dächer sollen "so grün wie möglich" bepflanzt werden


    - Gastro mit Blick auf die Stadt und in die Berge


    - Mieter der Büroflächen stehen noch nicht fest



    Die Pläne genauer studieren kann man vom 17.-24.02. im 5. OG im Oberpollinger oder danach bis zum 05.03. in einem Infoladen in der Schützenstraße 12.


    https://www.sueddeutsche.de/im…?v=1644251076&format=webp


    Quelle: Süddeutsche Zeitung, Filippo Bolognese Images



    Das wird ein Klopper. :huh:


    Ich bin tatsächlich noch unentschlossen wie ich ihn finde, auch wenn Chipperfield und Signa uns da bestimmt nichts schäbiges hinstellen werden.

  • Wie schrecklich. Die Chance zur Neuerfindung des Bereichs in und um die Schützenstraße, sollte dieses charakterlose Gewächshaus denn tatsächlich realisiert werden - vertan. Gebäude, die sich nur aufgrund ihrer Gesichtslosigkeit gut „einfügen“ haben wir in München nun doch schon zur Genüge. Warum in dieser absoluten Filetlage nicht regulierend von Seiten der Stadt eingegriffen wird, ist mir unbegreiflich.

  • Das ist doch ein schlechter Scherz???


    Die Dachform - WALMDACH - sei doch fix, hieß es in der Presse und bei Signa 24 / 7.


    Und jetzt dieser uninspirierte, monolithische Riesenbunker? Chipperfield verschandelt unsere Stadt nach BVK und Kolbergerstraße Nr. 5 weiter. Bitte, inwiefern fügt sich dieser depressiv grün gefärbte Chloroplast in das Umfeld ein?


    Das nenne ich mal Verarschung. Der Signa-Laden zum Projekt kann sich auf einen wütenden Besuch gefasst machen.


    :cursing::thumbdown:


    Traurig, der Zustand der Architektenschaft, wirklich traurig.

  • Warum in dieser absoluten Filetlage nicht regulierend von Seiten der Stadt eingegriffen wird, ist mir unbegreiflich.

    Das Problem ist wohl eher nicht die Stadt(-verwaltung), sondern ein in München recht eigenartiger Zeitgeist, der nach gesichtsloser Anpassung verlangt. Die Architekten aus aller Welt unterwerfen sich dem in mir unbegreiflicherweise allzu bereitwillig.


    Es ist ein Höhepunkt der Uninspiriertheit und wird als solcher sicher allzu bald unter Denkmalschutz gestellt.

  • Chipperfield baut durchweg in dieser Art - ganz egal wo. Völlig überbewerteter "Stararchitekt".


    Nur: Angepasst ist hier eben überhaupt nichts. Das Ding passt in einen Businesspark. Vorschlag: Einfach den Vorentwurf von Allmann Sattler nehmen. Der ist wohltuend angepasst an die Umgebung und wirkt aufgrund des Walmdaches und der Fassadenteilung dennoch weitaus interessanter.


    Ich bin gespannt auf das Echo der Stadtpolitiker...

  • Sagen wir mal so, die ersten Pläne von Allman Sattler Wappner waren auch nicht der Weisheit letzter Schluss.


    https://www.iz.de/news/media/1…-Der-146433-detailpp.jpeg


    Quelle: Immobilienzeitung & Allman Sattler Wappner


    Komische Proportionen und für meinen Geschmack viel zu konservativ und dunkel.



    Ob es jetzt aber unbedingt gleich so würfelig werden musste, weiß ich auch nicht.


    Was mir aber gefällt, sind die vielen Terrassen und tatsächlich die Grüne Farbe.


    Würde man die jeweils obersten ein/zwei Etagen anschrägen und quasi ein Dach andeuten, wäre der Entwurf vielleicht ansprechender. Aber das ist für Chipperfield vmtl zu sehr "Spielerei".

  • ^


    Diese unzähligen Rücksprünge sind völlig untypisch für die europäische Innenstadt. Das hat Allmann Wappner damals m.E. viel besser gelöst. Variation durch verschiedene Fassaden anstatt nur mit Hilfe von Versatz der immergleichen Fassade. Die (schönen) 1.000 qm öffentliche Dachterrasse hätte man auch mit einem Walmdach hinbekommen. Edit: [Der Weisheit letzter Schluss war ASW auch nicht, aber dafür sollte es ja den Wettbewerb mit Vorgabe Walmdach geben. Nur offenbar spielte diese nun überhaupt keine Rolle mehr. Warum auch immer.]


    Wenigstens verschiedene Farben wären schon was. Aber ALLES eine Brühe wie beim Ist-Zustand?


    Erinnert mich auch stark an das grauenhafte Morris & Company Hochhaus "Mingard" - büroübergreifendes Entwurfsrecycling, ja sogar der Farbton ist nahezu identisch :/

    Einmal editiert, zuletzt von MiaSanMia ()

  • Man stapele ein paar Kisten und male sie grün an - fertig ist ein "moderner" und dem "grünen Zeitgeist" angepasster Entwurf. Mit so etwas wird man zum Star-Architekt?

  • Eine Bausünde ersetzt die andere. München verpasst mal wieder eine Chance auf Stadtreparatur. Manchmal erscheint es mir, als wolle man mit allen Mitteln die Hässlichkeit der architektonischen Nachkriegssünden beibehalten. Dieses überdimensionierte grüne Monster aus Stahl und Glas fügt sich weder durch Kubatur, noch durch Gestaltung und Material in seine Umgebung ein. Aufgrund des Fehlens von Kleinteiligkeit und angedeuteten Walmdächern wird hier der selbe fatale Fehler des Vorgängerbaus wiederholt, nur in etwas aufgelockerterer Monotonie. Wer kann bei diesen Stahlträgern auf einem "Beton Tisch" ernsthaft von "Eleganz" faseln (SZ)? Dieser Gartencenter Look könnte in einem besseren Industriegebiet stehen. Ich bin wirklich sprachlos! Der Versuch diese architektonische Banalität mit grünem Dickicht zu kaschieren ist m.E. mehr billig als recht.

  • Chipperfield hat auch einen Entwurf für´s Mingard geliefert. Auch in Grün, immerhin mit mehr Schwung: https://www.mingard.de/wp-cont…ahrradachse-1920x2714.jpg

    kombiniert mit dem Mingard Sieger Morris & Company: https://www.mingard.de/teilneh…-wiegner-rohde-bauchplan/

    ergibt dies wahlweise nun den neuen Karstadt:

    oder den C.F. Möller Neubau im iCampus: https://www.cfmoller.com/img/S…-10844-w1800-h1333-x2.jpg


    Austauschbar und renditeoptimiert. Wobei an den anderen Standorten mag diese Architektur passend bzw. vertretbar sein.

  • Das zweistöckige Walmdach war übrigens eine Annäherung an den Vorgängerbau des aktuellen Gebäudes.
    Deshalb die auf den ersten Blick vielleicht "überraschenden" Proportionen aus Geschossen zur Dachfläche.
    Persönlich bin ich auch sehr enttäuscht über diesen Entwurf, der im neuen Business Park Ottobrunn sicher ein gutes Zuhause gefunden hätte ;)

    Edit: Mir fällt nun auch auf, dass ggü. dem Ursprungsentwurf die Dachlandschaft des Altbaus nun auch von Flachdächern zur Passage zwischen Alt und Neu geprägt ist.