Verbindungsbahn-Entlastungstunnel [in Planung]

  • Da uns dieses Thema im DAF sicherlich noch lange Zeit beschaeftigen wird, beginne ich heute einen neuen Thread zu den zusammenhaengenden Themen


    > Zweiter S-Bahn Citytunnel


    und


    > Umbau der Verbindungsbahn


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    Bild: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur


    Es geht bei diesem Vorhaben darum, die S-Bahn (heutige Linien S11, S21 und S31, sowie eine zukuenftige S41) von der Verbindungsbahn weg, in einen neuen S-Bahn-Tunnel zwischen Altona und dem Hauptbahnhof zu legen.


    Die Verbindungsbahn, die sich Fern/Regionalbahn (zwei Gleise) und S-Bahn (zwei Gleise) teilen, koennte dann so erneuert werden, dass die Regionalbahn (zwei Gleise) getrennt von der Fernbahn (zwei Gleise) verlaeuft.


    Damit waere ein bundesweiter Kapazitaetsengpass im Geplanten 'Deutschlandtakt' behoben.



    Grundgedanke:

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    Bild: ich



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    Bild: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur

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  • Moegliche Lage einer neuen Tunnel-S-Bahn-Station HBF (bzw zusaetzlicher Bahnsteige am HBF)


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    Bild: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur



    Moegliche Lage einer neuen Tunnel-S-Bahn-Station DAMMTOR


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    Bild: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur


    Moegliche Lage einer neuen Tunnel-S-Bahn-Station SCHLUMP


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    Bild: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur


    Moegliche Lage einer neuen Tunnel-S-Bahn-Station DOORMANNSWEG


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    Bild: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur


    Moegliche Lage einer neuen Tunnel-S-Bahn-Station ALTONA-NORD


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    Bild: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur

  • Die Stationen an der Verbindungsbahn würden dann wegfallen, korrekt?


    Im Bereich Altona-Ost würde dann durch den Wegfall der Station Holstenstraße dass dort ohnehin bereits bestehende Versorgungsloch deutlich vergrößert werden.

  • Die Stationen an der Verbindungsbahn würden dann wegfallen, korrekt?


    Die Stationen wuerden nicht pe se wegfallen.


    Die heutigen S-Bahn-Stationen Holstenstrasse und Sternschanze, sowie die S-Bahnsteite am Dammtor wuerden zu Regionalbahnstationen umgebaut.


    Damit wuerde dann wohl (genaue Planungen muessten sich ja erst herauskristallisieren)


    > Holstenstrasse: kein Fernbahnhalt (wie bisher), neuer Regionalbahnhalt, keine S-Bahn-Station mehr -> DIe S-Bahn waere dann am Doormannsweg


    > Sternschanze: kein Fernbahnhalt (wie bisher), neuer Regionalbahnhalt, keine S-Bahn-Station mehr -> DIe S-Bahn waere dann am Schlump


    > Dammtor: Fernbahnhalt (wie bisher), Regionalbahnhalt (auf den ex-S-Bahngleisen) -> DIe S-Bahn haelt in neuen Gleisen 'Dammtor (tief)'.


    Siehe oben:


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    Bild: ich

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  • Geplante Lage suedlicher Hauptbahnhof. Unklar ist mit noch die die Zuege aus dem Harburg/Neugraben/Buxtehude/Stade-Ast in die neuen Gleise kaemen, ohne, dass es (bei einer S-Bahn praktisch unmoeglliche) Trassenkreuzungen gaebe.


    Wahrscheinlich muesste auch das Nordende des Hammerbrook-Viaduktes neu gebaut werden.


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    Bild: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur

  • Über die Planungen am Westende kann man nur den Kopf schütteln. es kann doch (im Verhältniss zu den Gesammtkosten) nicht soviel teuerer sein im Zuge der Projekts die beiden weiteren S-Bahn-Gleise am neuen Fernbahnhof so zu planen, dass die S11 und S41 dort auch halten können, sprich im 90 Grad Winkel.

    Ich habe immer vier S-Bahngleise am Diebsteich für nötig gehalten, damit dieser nicht zu einer deutlichen Verschlechterung der Anbindung des Hamburdger Westens führt. Jetzt sollen sie kommen, das Problem aber wird nicht gelöst. Schilda Teil 2!

  • ^^ im Gegenteil. Ich faende es mehr 'Schilda' eine S11 ueber einen mehrer hundert Millionen Euro teuren weiteren Tunnel von 2-3 km Laenge am (heutigen) Bahnhof Altona, an der Station Bahrenfeld und an der neuen Station S-Ottensen VORBEI zu fuehren, nur damit die S11 dann ueber Altona-Nord fahren koennte. Man wuerde damit ebenfalls der S41 einen weiteren, voellig unnoetigen Umweg zumuten. Das alles bei grob einer knappen Milliarde Euro Mehrkosten.


    Ich kann auch die manchmal merkwuerdige Fixierung auf eine angebliche 'Verschlechterung der Anbindung des Hamburger Westens' (gemeint ist wohl der S1 / S11 Ast) bei manchen nicht ganz nachvollziehen. Sie ist (in der Praxis) schlicht und einfach nicht gegeben.


    > Szenario 1:


    Ich komme aus dem Hamburger Westen und will in Altona einkaufen /arbeiten


    Ich fahre mir der S1 / S11 nach Altona > durch die Diebsteich-Verlegung der Fernbahn aendert sich fuer mich NICHTS


    > Szenario 2:


    Ich komme aus dem Hamburger Westen und will in der Innenstadt einkaufen / arbeiten


    Ich fahre mir der S1 / S11 nach Jungfernstieg / Hbf / Dammtor > durch die Diebsteich-Verlegung der Fernbahn aendert sich fuer mich NICHTS


    > Szenario 3:


    Ich komme aus dem Hamburger Westen und will zum Flughafen


    Ich fahre mir der S1 / S11 zum Airport und fuer mich aendert sich NICHTS


    > Szenario 4:


    Ich komme aus dem Hamburger Westen und will mit der Fernbahn / Regionalbahn nach Sueden (Hannover, Frankfurt) / Suedwesten (Bremen, Koeln) / Osten (Berlin) / Nordosten (Luebeck, Rostock)


    Ich steige statt wie bisher in Altona (alt) jetzt am Hbf / Dammtor aus der S1/S11 in der Fernbahn (wenn ich das nicht eh schon so gemacht habe zumal einige Fernzuege nicht in Altona starten wie zB IC aus Richtung Binz / Rostock, IC aus Sylt, Flixtrain) > durch die Diebsteich-Verlegung der Fernbahn wird mein Reiseweg NICHT laenger und ich steige NICHT haeufiger um - ich steige nur ggf anderswo um. Als Option koennte ich theoretisch auch mit einmal mehr Umsteigen mit der S-Bahn zum Bahnhof Altona (neu) fahren und dort in die Fernbahn einsteigen. Das werden aber wohl nur wenige Reisende so machen.


    > Szenario 5:


    Ich komme aus dem Hamburger Westen und will mit der Regionalbahn nach Kiel oder Flensburg oder mit der Fernbahn (IC) nach Sylt.


    Da die Kieler oder Flensburger Zuege oder Sylt IC nicht ab/ueber Altona (alt) fahren, aber sehrwohl zukuenftig ueber Altona (neu) habe heute nur eine Option und spaeter zwei Optionen:


    im Falle 5 a) Ich fahre mir der S1 / S11 wie bisher bis Hbf / Dammtor und steige dort um > durch die Diebsteich-Verlegung der Fernbahn aendert sich fuer mich NICHTS


    im Falle 5 b) Ich fahre mir der S1 / S11 bis Altona (alt), steige dort in eine S-Bahn nach Altona (neu) und steige dort in die Bahn nach Kiel / Flensburg, die jetzt einen ZUSAETZLICHEN neuen Halt im Hamburger Westen hat. > durch die Diebsteich-Verlegung der Fernbahn VERKUEZRT sich meine Reisestrecke erheblich, dafuer muss ich einmal MEHR Umsteigen. Insgesamt 'neutral' zu bewerten, zumal ich ja immer noch Moeglichkeit 5a habe bei der sich fuer mich NICHTS aendert im Vergleich zu heute


    > Szenario 6:


    Ich komme aus dem Hamburger Westen und will mit der Regionalbahn nach Heide / Husum.


    Statt in Altona (alt) direkt in die Regionalbahn einzusteigen, muss ich jetzt in Altona (alt) aus der S1/S11 in eine andere S-Bahn nach Altona (neu) umsteigen und dann dort in die Regionalbahn nach Heide / Husum. Meine Fahrstrecke bleibt genau GLEICH, aber ich muss einmal MEHR umsteigen. Wahscheinlich verlaengert sich meine Gesamtreisezeit von zB Wedel nach Husum um 3-4 Minuten.


    +++


    Man kann sich ja mal ueberlegen welche Szenarien wohl mit welcher Haeufigkeit eintreten. Wenn ich raten muesste dann wuerde ich sagen dass Szenario 6 deutlich weniger als 1% der Reisenden betrifft.


    Ich frage mich also wo diese mantrahafte Beschwoerung von 'Problemen' fuer den Hamburger Westen herruehrt und der Wille rund eine Milliarde Euro extra zu investieren um


    a) 'Probleme' zu loesen, die es in der Praxis kaum gibt

    b) damit neue Probleme zu schaffen


    Das ist mir ein Raetsel. Ich glaube es handelt sich hier eher um 'Befindlichkeiten' bei einigen im Hamburger Westen oder um eine lediglich 'gefuehlte' oder 'empfundene' Betroffenheit. Logisch rekonstruieren kann ich das 'Problem' nicht so recht.

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  • Geplante Lage noerdlicher Hauptbahnhof.


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    Bild: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur

  • ^^ Durch den neuen Tunnel und den dann 4 vier Fernbahngleisen am Dammtor würde sich Szenario 5 zwar entschärfen, da man dann dort umsteigen kann und nicht zum Hauptbahnhof muss, der ja bekanntlich entlastet werden soll. Trotzdem wird sich die Fahrzeit deutlich verlängern, den man fährt ja zunächst in die falsche Richtung. Übrigens auch wenn man vom Westen aus in die S-Bahnen Richtung Pinneberg (S3/31) und später auch Richtung Kaltenkirchen (S2/21) will. Zwar nur ein paar Minuten, aber bei reinen Fahrzeiten von nur 20 Minuten sind 5-10 Minuten schon eine Menge.


    Sicher kann und muss man hier Kosten und Nutzen abwegen, aber so ganz unerheblich finde ich die Verschlechterungen nicht, auch wenn diese durch den zweiten Citytunnel deutlich schwächer ausfallen als ohne diesen. Die fehlende Verknüpfung von S1/11 und U5 am Rübenkamp ist da sicherlich viel gravierender.

  • Ich folge einigen Diskussionen und Einschätzungen im Forum schon länger mit Interesse und werfe mal ein zwei Gedanken zu diesem Themengebiet ein:


    Wichtig zu betrachten ist neben den bisherigen S-Bahn-Linien zum Altonaer Bahnhof, zur Elbgaustraße, bzw. Pinneberg und der neuen Linie Richtung Kaltenkirchen auch die neu einzufädelnde S32 nach Lurup/Osdorf.


    Diese Ausfädelung ist im Bereich der Haltestelle Doormansweg zu sehen und war bisher an der Haltestelle Holstenstraße geplant. Eine Ausfädelung dieser Linie hätte weitere Engpässe an der Station Holstenstraße bedeutet führt aber auch bei diesem Entwurf zu einigen Fragezeichen.


    • Führt die neue "Westanbindung" durch den langersehnten Schnellbahnanschluss von Lurup/Osdorf nun nach dieser Planung am neuen Fernbahnhof vorbei?
    • Und wie sieht die Anbindung Lurup/Osdorfs und zukünftig der Science City Bahrenfeld nach dieser Idee an das Altonaer Zentrum (Platz der Republik) aus?
    • Ist die Station Doormannsweg der neue Knotenpunkt und muss dann "zurück" gefahren werden?
    • Zusätzlich zum S-Bahn Knoten Altona (heutiger Bahnhof Altona) und dem zukünftigen Fernbahnhof Altona (Diebsteich) entstünde dann der dritte Knotenpunkt in direkter Umgebung?
  • Wichtig für Lurup/Osdorf wäre vor allem eine kürzestmögliche Anbindung - ohne umsteigen zu müssen - an Altona und an 2. Stelle an die Innenstadt. Den neuen Fernbahnhof sehe ich in der Relevanz erst (- mit Abstand) auf Platz 3.

  • Die Bahn hat nun eine konkrete Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben und das Projekt wird langsam greifbarer.


    Details gibt es natürlich noch nicht - Fest steht inzwischen jedoch, dass der Tunnel ein S-Bahn-Tunnel wird und kein Fernbahntunnel. Die Fern- und Regionalbahn bekommt dafuer dann die zwei heutigen S-Bahn-Gleise auf der Verbindungsbahn.


    Hier in diesen Threads haben wir das Thema bisher auch (am Rande) behandelt:


    > Infrastrukturprojekte Hamburg


    > Hamburg Hauptbahnhof - Umbau & Erweiterung [in Planung]


    Andere Quellen


    > Hamburg-Altonaer Verbindungsbahn (Wikipedia)


    > Deutschlandtakt (Wikipedia)


    > Deutschlandtakt-Seite des Bundesministerium für Digitales und Verkehr


    > Bau-Portal der DBAG


    Die Bahnhoefe der Verbindungsbahn heute:

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    Bild: DB Netze


    dammtortunnel100_v-fub0jw7.jpg

    Bild: DB Netze


    > Bericht beim NDR


    > Bericht bei Schiene.de


    Der offizielle Name des Tunnels ist nun uebrigens 'Verbindungsbahnentlastungstunnel' oder auch 'Verbindungsbahn-Entlastungstunnel' oder einfach 'VET'.


    Pressemeldung des Hamburger Senats


    Die Deutsche Bahn (DB) prüft gemeinsam mit der Stadt Hamburg den Bau eines neuen Bahn-Tunnels zwischen Altona und dem Hamburger Hauptbahnhof. Mit knapp 300 Zügen pro Tag ist die Strecke ein Nadelöhr. Ziel des neuen S-Bahn-Tunnels ist es, mehr Kapazität auf der viel befahrenen Strecke zu schaffen und so das umweltfreundliche Bahnfahren im Großraum Hamburg noch attraktiver zu machen.


    Die Pünktlichkeit aller Züge im Knoten Hamburg soll gesteigert und der Hauptbahnhof entlastet werden. Damit ist der Tunnel auch ein wichtiges Projekt für den Deutschlandtakt.


    Das Startsignal für eine entsprechende Machbarkeitsstudie gaben die DB, der Bund sowie die Freie und Hansestadt Hamburg heute im Verkehrsausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft.


    > Quelle

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  • Ich vermisse die Einbeziehung der Luruper S-Bahn in das Konzept.


    Verstehe ich das richtig, dass der Hamburger Westen (S1 westlich Altona) dann faktisch nur noch über die bestehende Tunnelstrecke im Süden (Landungsbrücken etc.) erreichbar sein wird?

  • Nein. In allen bisher (angedachten) Varianten bleibt diese Verbindung nach 'Altona (alt)' natürlich bestehen.


    Ob neuerdings dann direkt (unwahrscheinlich) oder über ein Wenden im Bahnhof 'Altona (alt)' (wie heute auch) bleibt abzuwarten.


    Es wird allerdings vor 2030 eh zu einer kompletten Umstrukturierung der Hamburger S-Bahn Linien kommen. Das ist zumindest der Plan.

  • Interessantes Projekt.

    Kann man schon sagen, wie wahrscheinlich es ist, dass der Verbindungsbahnentlastungstunnel gebaut wird? (Übrigens ein Name, der für alle, die Deutsch als Fremdsprache lernen, eine Freude sein dürfte...) ;)

    Da ich die Strecke oft nutze, stellt sich für mich aber die Frage, ob der Wegfall von Sternschanze und Holstenstraße als S-Bahn-Halt für die Umgebung dort nicht ein Nachteil sein könnte.


    Und wie sieht der Zeitplan für das Projekt aus? Ist ja eine ziemlich große Umstrukturierung.

  • Auf dem ersten Plan sieht es ja so aus, als ob die S-Bahn-Ersatzstationen für Sternschanze und Holstenstraße um einiges weiter nördlich geplant sind: am Schlump und am Ring 2.

    Ob das wirklich besser ist?

  • Dieser Screenshot ist allerdings wohl vom Sat-1-Grafik-Praktitanten zusammengebastelt worden, denn er ist natürlich grob irreführend.


    Auch wenn noch nicht klar ist welchen Verlauf der Tunnel genau nehmen soll, so ist doch klar, dass er den hier gezeigten Verlauf so auf jeden Fall NICHT nehmen wird, zumindest nicht ohne einen unterirdischen Abzweig in Richtung 'Altona (alt)'.


    Die Sat 1 Variante ist in dieser Form also eine Fehlinformation.


    Sollte es dazu kommen, dass der Tunnel nicht eng parallel zur heutigen Verbindungs-Bahn gebaut wird und dass es neue S-Bahn-Stationen an (zB) der U-Schlump und am Dormansweg gibt, so würden Hostenstrasse und Sternschanze dennoch als Bahnhöfe erhalten bleiben: für Regionalzüge von/nach Kiel, Flensburg, Itzehoe, etc.