Nbger Zentrum: Evangelischer Campus am Rathenauplatz - ehem. OPD [in Planung]

  • Wettbewerb Evangelischer Hochschulcampus Nürnberg (ehem. Oberpostdirektion)


    Es gibt drei prämierte Entwürfe.


    1. Platz: Carmody Groarke Ltd., London und Riehle+Assoziierte GmbH+Co. KG, Stuttgart


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    (c) Carmody Groarke Ltd., London und Riehle+Assoziierte GmbH+Co. KG, Stuttgart



    2. Platz: Franz und Sue ZT GmbH, Wien mit EGKK Landschaftsarchitektur, Wien


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    (c) Franz und Sue ZT GmbH, Wien mit EGKK Landschaftsarchitektur, Wien




    3. Platz: Bär, Stadelmann, Stöcker Architekten + Stadtplaner Part GmbB, Nürnberg


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    (c) Bär, Stadelmann, Stöcker Architekten + Stadtplaner Part GmbB, Nürnberg


    Es empfiehlt sich das Studium der umfangreich zur Verfügung gestellten Dokumentation des Wettbewerbs.


    Aber, rein von der stadtebaulichen Wirkung her, welches gefällt euch spontan am besten?

  • Danke an Euch findige Ergebniskommunizierer: Der Entwurf mit der Krone ist natürlich der spektakulärste. So ein architektonisches Statement wünscht man sich mal in Nürnberg statt der ewigen Bescheidenheit und teils auch Einfallslosigkeit. Ob das aber an der Stelle passt? Man stelle sich den riesigen roten Riegel aus der früher von nothor gezeigten Blickachse vom Hauptbahnhof vor. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das zum Selbstverständnis der evangelischen Kirche passt. An anderem Standort mit anderem Bauherrn: sehr gerne!


    Den 1. Platz als kompletten Gegenentwurf finde ich auch sehr gut! Er versucht, dem Riegel die Monstrosität zu nehmen durch das vorgeblendete „Regal“ mit den integrierten Pflanzen und Bäumen. Und das gelingt m.E. auch sehr gut.


    Ich könnte wohl meinen Frieden mit dem Geböude-Ungetüm machen, wenn jeglicher der drei Entwürfe realisiert würde.


    Meine Reihenfolge: 1, 3, 2.


    Schönen Abend allerseits!

  • Wir waren heute in der Ausstellung der Ergebnisse im Gebäude der ehem. OPd am rathenauplatz. Dort sind sie noch bis zum 6. Dezember ausgestellt. Man kann zumindest definitiv sagen, dass die drei besten Entwürfe auch prämiert wurden. Andere entwürfe sahen z.B. einen weiteren Zubau des geländes mit weiteren Häusern vor, oder haben den bestehenden Riegel in der Mitte durchgeschnitten. Alles etwas schwer nachvollziehbar, die oben gezeigten Entwürfe sind damit verglichen wirklich gut!


    Der Wettbewerb allerdings dürfte unverbindlich sein, d.h. es steht überhaupt nicht fest welcher Entwurf realisiert wird, und ob er dann auch so umgesetzt würde.

  • Ich finde alle drei Entwürfe gut und interessant. Die Wahl des Siegers ist auch nachvollziehbar: "eckt" am wenigsten an, scheint nach den Plänen am einfachsten realisierbar und dürfte auch kostenmäßig der günstigste sein.


    Mir gefällt der 3. Preisträger eigentlich am besten, der aber preislich und sicher auch bei der Realisierbarkeit die höchsten Anforderungen stellt. Beim 1. Platz finde ich die Idee mit der vorgestellten Scheibe, inkl. Gärten sehr gut. Das könnte Nbg. richtig gut tun. Dieser Entwurf passt auch am besten zu den Gebäuden an den anderen Ecken (universa und SÖR). Also auch hier die Hoffnung, dass das nahe am Preisentwurf realisiert wird.

  • ehem. Oberpostdirektion am Rathenauplatz: Evangelischer Hochschulcampus Nürnberg

    2. Platz: Franz und Sue ZT GmbH, Wien mit EGKK Landschaftsarchitektur, Wien


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    (c) Franz und Sue ZT GmbH, Wien mit EGKK Landschaftsarchitektur, Wien

    Heute stand es ganz beiläufig in der NZ, und wenn ich das richtig sehe ist hier darüber noch nicht informiert worden. Die Evangelische Kirche hat sich für die Weiterverfolgung des zweitplazierten Entwurfs des Wiener Büros "Franz und Sue ZT GmbH" entschieden, das eine Vorhangfassade aus Holz und Glas, sowie die Aufstockung des vorgelagerten Flachbaus vorsieht. Die Kalkulation sieht vor, dass die Kirche mit ihrem Hochschulbetrieb und den Rummelsberger Diensten 2/3 der Fläche nutzen wird, und 1/3 wird lukrativ an Externe vermietet. Soweit die Synodalen dem Plan zustimmen, soll bereits 2023 alles fertig sein. Sehr ambitioniert!

  • Für mich der schwächste Entwurf aber -natürlich- der mit dem größten Nutzwert. Für einen wichtigen Stadtplatz zu wenig, er könnte genauso am Rand von irgendeinem Neubau Büroghetto stehen.

    Die Rastertristesse am Rathenauplatz wird so nahtlos fortgesetzt, immerhin hier in etwas hochwertigerer, transparenterer Form.

  • Ich finde das tatsächlich eine gute Nachricht. Der andere Entwurf sieht für mich aus wie eine Sanierung des Bestands, die vielleicht auf der Visualisierung gut aussieht, aber in echt ziemlich schnell herunterkommen könnte. Diese riesigen Fensterflächen finde ich einfach toll und das lässt den Entwurf bestimmt offener wirken.

  • Es wird auch erwähnt, dass ein Dach-Café auf dem Hochhausriegel geplant sein soll. Die Aussicht von dort muss in der Tat wirklich schön sein, mit der Burg vergleichbar. Schon aus den Büros heraus hat man einen schönen Blick über die Stadt:



    Nach Norden wie immer ein nicht ganz so spannender Ausblick:



    Fotos von mir

  • Von den drei Entwürfen fand ich ursprünglich den 2. Platz am unspektakulärsten und hätte die beiden anderen vorgezogen. Mit ein bisschen Abstand sehe ich aber ebenfalls das Potential in diesem Entwurf, der jetzt - hoffentlich - getreu der Konzeption realisiert wird. Die sehr großflächigen Fenster im Vorderbau schaffen Transparenz und nehmen Wucht. Die Aufstockung des Vorderbaus relativiert außerdem die Gigantomanie des Hochhausriegels dahinter. Insgesamt nimmt sich dieser Entwurf angenehm zurück. Dadurch wirkt der Bau zeitloser und wird das Auge nicht so bald stören, wie das v.a. der Entwurf mit der Krone recht sicher eher früher als später tun würde. Und schließlich dominiert dieser Entwurf die Umgebung inklusive des markanten Laufer Torturms nicht so sehr wie es die beiden anderen getan hätten.


    Besonders gut veranschaulicht das zweite Photo auf der Homepage des Architekturbüros die Wirkung im Stadtraum.

    https://www.franzundsue.at/pro…lischer-campus-nuernberg/


    Ich glaube, das wird super. Zum ersten Mal seit längerem habe ich das Gefühl, dass ich meine Kirchensteuer doch auch für einige gute Zwecke gezahlt haben könnte. ;)


    Könnte bald Zeit werden für einen eigenen Faden zum Evangelischen Campus.

  • Die Entscheidung ist gefallen. Der "Evangelische Campus Nürnberg" (ECN) soll gebaut werden. Das hat die bayerische evangelische Landessynode heute beschlossen.


    Quelle: https://www.sonntagsblatt.de/landessynode-bayern-2020

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  • Da ist die Kirche viel mutiger als die Stadt Nürnberg. Denn auch die Kirche hat wegen Kirchenaustritten mit der Finanzierung zu kämpfen.

    Auch wenn der jetzt zur Ausführung kommende Entwurf nicht mein Favorit ist, finde ich das dies in diesen Zeiten mal eine positive Nachricht ist

  • Toll.


    Das finde ich eine phantastische Nachricht! Der Entwurf gefällt mir inzwischen hervorragend - hell, licht, offen, klar, einladend.


    Dass das aus dem schäbigen alten überdimensionierten Klotz herausgeholt werden kann, hätte ich mir bis vor Kurzem nicht träumen lassen. Freut mich auch für die bisher unter beengten Verhältnissen lernenden und arbeitenden Studis der Evangelischen Hochschule Nürnberg.


    Nur unter "Kleine Projekte in Maxfeld" lässt sich das kaum noch subsummieren. ;)

  • Da dann bin ich ja mal gespannt, ob die von den Mitgliedern diese Woche abgesegnete Planung auch in die Umsetzung geht. Da müssten ja bald die entsprechenden Kündigungen an die jetzigen Mieter der "Design Offices" rausgehen. Das Projekt ist jedenfalls ziemlich bedeutsam für den Stadtteil und die Hochschullandschaft in Nürnberg. Ich freu mich drauf!

  • "Design Offices" hat einen Großteil der Flächen im Tafelhofpalais angemietet, zumindest der "nicht-Hotelflächen". Ich vermute, dass die OPD nur als Interim geplant war.

  • Weiß nicht, ob hier schon mal irgendwo darauf hingewiesen wurde, aber das Super Future Collective hat auch einen Entwurf für den Umbau der ehemaligen Oberpostdirektion erstellt. Spannend finde ich hier die Aufstockung auf insgesamt elf Stockwerke und die damit veränderte Wirkung auf den Rathenauplatz (siehe Visualisierung) sowie die geplanten offenen Hofzugänge.


    Beim Franz & Sue-Entwurf haben sich mittlerweile übrigens auch Details der Fassadengestaltung geändert und auf die ursprünglich geplante Aufstockung im nördlichen Bereich wird anscheinend verzichtet. Aktuelle Pläne: [hier].

  • Der Siegerentwurf gefällt mir schon gut, wobei ich ehrlichgesagt einfach froh bin, wenn dieser heruntergekommene, abweisende Bau in irgendeiner Form aufgewertet wird. Übrigens ist seit einigen Tagen eine Abbrunchfirma auf dem Gelände am entkernen, es geht also langsam los.

  • Stimme arc_bn zu. Der Siegerentwurf ist schon gelungen. Trotz der immensen Masse des Bestandsbaus wirkt er offen und leicht. Sehr gute Nachrichten, dass es mit diesem Vorhaben offenbar losgeht! So entsteht hochschulübergreifend fast schon ein kleiner Gesamtcampus rund um den Cramer-Klett-Park - mit den Wirtschaftswissenschaften der FAU am Maxtorgraben, der künftigen Heimat der Evangelischen Fachhochschule am Rathenauplatz und dem Hauptstandort der Technischen Hochschule Georg Simon Ohm am Keßlerplatz. Gute Gesamtentwicklung!

  • Mir persönlich gefällt der Entwurf von Franz&Sue deutlich besser als der vom "Super Future Collective" mit Hrn. Kappler. Der Franz&Sue-Entwurf wirkt doch wesentlich leichter und freundlicher, und dürfte der Botschaft, die die evangelischen Kirche hier setzen möchte, mehr entgegenkommen. Ich binde den Entwurf von Franz&Sue mal hier ein:


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    Visualisierung: Franz und Sue, Wien


    Zwar mag ich grundsätzlich die Idee, den Komplex in etwas rötlichem Ton zu fassen - wobei ich nicht genau erkennen kann was Super Future Collective als Fassadenmaterial wählen würden - aber der riesige Komplex bleibt trotzdem den Rahmen sprengend zu groß und ohne jegliche Elemente der Auflockerung, der Diversifizierung, der Kleinteiligkeit. Allein die Gestaltung des Kopfbaus bei Franz&Sue, der hier mal niedriger ist als der Hauptriegel im Hintergrund, und der dem Altstadtzugang zugewandt ist, wirkt doch sehr urban. Als wären es mehrere einzelne Gebäude. Gefällt mir viel besser als die Wuchtigkeit anderer Entwürfe.

  • Was ein etwas andere Blickwinkel ausmacht.. hier ist er etwas flacher, frontaler (dazu rechts die Bäume stärker ausgeprägt).. der Bau wirkt somit viel "leichter" bei Franz & Sue.

    Denke aber, gerade wenn ich an die Steigungen dort denke, das er "verfälscht".. trotzdem gefällt er auch mir besser.. er wirkt "Lockerer".