Quartiersentwicklung "AER" & "FRITZ District" (bis 60m) - Fritz-Schäffer-Straße 9

  • Inzwischen hat Hines dem Bezirksausschuss vorgestellt, was mit dem Areal nach dem Umzug der Allianz in die neuen Räumlichkeiten in Unterföhring geschehen soll.


    Übersicht:


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    Copyright 2020 Google; https://www.google.de/maps/pla…3d48.1044903!4d11.6441273


    Teil 1: Umbau und Erweiterung des rechten Bürogebäudes nach Plänen von Oliv Architekten. Die BGF steigt damit von derzeit 32.000 auf 40.000 qm. Erreicht wird dies mittels Aufstockung der Querverbindungen um jeweils zwei Geschosse, sowie zwei zusätzlichen Geschossen auf der Rotunde. Nach 18 monatiger Bauphase soll das Gebäude Anfang 2023 wiedereröffnet werden.


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    https://www.oliv-architekten.com/projects/fritz-neun


    Teil 2: Abriss des linken Bürogebäudes aus den 70er Jahren. Anschließend sind Neubauten "mit teilweise markanten Hochpunkten" vorgesehen, wofür ein neuer Bebauungsplan aufgestellt werden soll. Ggf. gibt es hierzu einen eigenen städtebaulichen Wettbewerb. Hierdurch dürfte sich auch die Gesamtfläche von derzeit 87.000 qm. BGF deutlich erhöhen.

    Bis das Gebäude abgerissen wird, soll es kulturelle Zwischennutzungen sowie weiterhin mietbare Büroräumlichkeiten geben.


    https://www.sueddeutsche.de/mu…-zwei-schritten-1.5072615

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  • Inzwischen hat Hines dem Bezirksausschuss vorgestellt, was mit dem Areal nach dem Umzug der Allianz in die neuen Räumlichkeiten in Unterföhring geschehen soll.

    Gibt es nähere Infos wann der Abriss des linken Bürogebäudes aus den 70ern geplant ist?

    Oder über den neuen B-Plan?

  • AlexDS: Dazu hat Hines noch nichts bekannt gegeben. Ich spekuliere mal, dass um 2023 mit dem Abriss begonnen wird, also dann, wenn der linke Teil kurz vor Fertigstellung steht.

  • Zum Projekt gibt es eine eigene Website: https://aer-muenchen.de/


    Die Veränderungen finden hauptsächlich im Inneren statt, wie auf einem Vorher - Nachher Vergleich des äußeren Erscheinungsbilds gut zu erkennen ist. Die Rotunde und Verbindungsbauten werden aufgestockt, auf den Dächern entstehen Terrassen, sonst bleibt es außen weitgehend beim Alten.


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    So grün wird das nicht werden, denn...

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    https://aer-muenchen.de/objekt/

    https://aer-muenchen.de/standort/


    ... auf dem östlichen Grundstück, schreibt Hines, sollen Einzelhandel, Gastronomie, Wohnen und Arbeiten in einer Art Campus zusammenfinden. Genaueres ist noch nicht zu erfahren.

  • ^

    und hier ein Artikel dazu:


    https://www.sueddeutsche.de/mu…ungsbau-allianz-1.5618385


    Ca. 200 Wohnungen, Büros, kleinteilige Läden und eine Kindertagesstätte, sowie ein 60 Meter hohes Hochhaus an der Kreuzung von Albert-Schweitzer- und Ständlerstraße sollen entstehen.


    Die kulturelle Zwischennutzung "Shaere" soll erhalten bleiben.


    Auf dem 3,3 Hektar großen Areal werden 110.000 Quadratmetern Geschossfläche entstehen. Ob hier das Aer (künftig 40.000qm) mitgezählt wurde, kann ich nicht beurteilen.


    Wolfgang Thalmeir (CSU) geht allerdings davon aus, dass frühestens in 4-5 Jahren die Bagger anrollen werden. - Was dauert da so lange?

  • Das AER wird da mit drin sein, da sich die 3,3 ha auf die ganze Grundstücksfläche beziehen, 110 tsd. Qm. nur auf der 1,6 ha großen Teilfläche wäre für hiesige Maßstäbe zu krass ;)


    Ein Hochhaus an dieser Stelle passt hervorragend und gibt ein erstes gutes Referenzobjekt für eine spätere, von den Grünen vorgeschlagene Bebauung der autobahnähnlichen Verkehrsinseln an der Ständlerstraße. Ein kleines Mini-Cluster mit Mixed-Used-Hochhäuschen würde sich dort prima machen.


    Zur Dauer: Ich würde sagen, vom BA realistisch geschätzt... halbes bis dreiviertel Jahr Wettbewerb / Workshop, dann 2,5 Jahre für den Bebauungsplan, 1 Jahr Puffer für Verzögerungen aller Art (siehe aktuelle Lage)... idealerweise also ~ 3 Jahre, realistisch 4. Wobei immerhin mit Hines ein Entwickler dahinter steht, der das am Ende auch konsequent durchzieht... nicht so wie die Stadt selbst, die seit 50 Jahren kein Kulturzentrum am HSP hinbekommt und den genialen Delugan Meissl Entwurf in den Schubladen verstauben lässt. Baubeginn ist dort aktuell für 2026 vorgesehen... :lach:


    Zum AER gibt es übrigens erneut eine interessante und sehr umfangreiche Bilderstrecke vom Stand der Bauarbeiten: https://www.oliv-architekten.com/news/aer-neuperlach

  • Wettbewerbsentscheidung


    Der städtebauliche Realisierungswettbewerb für das östliche Teilgebiet wurde am 20.12 entschieden und seit Mittwoch werden die Preisträger öffentlich ausgestellt.

    Gewonnen hat das junge und kleine Büro "Site Practice" aus Amsterdam. Auch die anderen 10 Teilnehmer sind überwiegend in München unbekannte Architekturbüros (bis auf Steidle und 03 Arch).

    Auf Grundlage des Wettbewerbs erfolgt nun die Fortführung des Bebauungsplanverfahrens.


    Der Sieger sieht im Erdgeschoss überwiegend Geschäfte und gastronomische Angebote vor, Wohnen im südlichen und Büros im nördlichen Bereich. Neue Wegeverbindungen zwischen der Brücke zum bisherigen Quartierszentrum an der Quiddestraße und der Albert-Schweitzer-Straße sollen dazu beitragen, dass der gesamte Bereich bis vor zum Neuperlacher Zentrum mit PEP und Hans-Seidel-Platz urban und für Fußgänger attraktiver wird.

    Die Höhenentwicklung sieht drei Hochpunkte vor, die sich mit ihrer Höhe an bisherigen Hochhäusern in Neuperlach orientieren.


    Im folgenden einige Bilder des Siegers aus der Ausstellung:









    Quelle: Eigene Aufnahmen in der Ausstellung im "Shaere"; copyright: Site Practice


    Die anderen Entwürfe ergänze ich zeitnah in diesem Beitrag.

  • Wenn das wirklich so kommt, wäre das für mich noch vor der Macherei und dem Schwabinger Tor das gelungenste Quartiersprojekt seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten. Das hat ja glatt niederländische Qualität. Glückwunsch (und Neid) den Neuperlachern. 8o

  • OlympiaFlo


    Anwesend waren heute die Architekten selbst und Vertreter des Bauherrn, die den Entwurf den anderen Preisträgern ausführlich vorstellten. Dabei wurde von Seiten städt. Vertreter betont, wie sehr der Entwurf den Bauherrn überzeugt habe. Die Tiefgaragenorganisation müsse man sich jedoch bei 03-Arch abschauen ;)

    Was auf den obigen Bildern des 1. Platzierten, anders als bei den anderen Entwürfen, kaum zu erkennen ist, ist der Erhalt des Bestands zumindest in Teilen. Bzgl. Dichte, Struktur und Gebäudeanordnung sehe ich Parallelen mit der Quartiersentwicklung an der Machtlfingerstraße.


    Insgesamt ein m.E. gelungener Beitrag, der großes Potenzial besitzt, an dieser exponierten Stelle für angemessene Urbanität zu sorgen. Nicht nur als Kontrapunkt zum geplanten Hochhaus am Hans-Seidl-Platz, sondern auch perspektivisch hinsichtlich einer Verdichtung der gegenüberliegenden Parkplätze und Stadtautobahn aka Ständlerstraße. Verdienter 1. Platz.

    Natürlich müssen wir abwarten, wie gut die architektonische Qualität im Detail sein wird und ob die Beteiligten das Potenzial des Entwurfs auch voll ausschöpfen. Bei der "Macherei" ist das recht ordentlich gelaufen, wenn auch mit einigen kleineren Schwächen und Nachlässigkeiten :)


    Die weiteren Preisträger:


    Platz 2: Pool Architekten, Zürich

    Platz 3: RobertNeun Architekten, Berlin

    Platz 4: MAD Arkitekter, Oslo


    Weitere Teilnehmer (ohne Rangfolge)


    Von M Architektur, Stuttgart

    NoaArchitecten, Brüssel

    03 Architekten, Wien

    Steidle Architekten, München

    Adept Architects, Kopenhagen

    Henley Halebrown Architects, London

    Monadnock, Rotterdam (keine Bilder der Fassade ausgestellt)

    Alle Aufnahmen selbst erstellt; Quelle: Ausstellung im Shaere; copyright bei jeweiligem Architekturbüro

  • Vision und Traum ist schön geworden, allerdings gibt es noch viel Bedenken und Arbeit bis Realisierung, z.B.:

    1) Holzbauweise => Brandschutz? Akustik? Bauphysik? Statik? Schwingungen? Langlebigkeit? Termiten? Verrottung?

    2) "PV-Paneele vor Ort decken 100% des Heiz-, Kühl- und Strombedarfs aller geplanten Wohnungen" => Laden von e-Autos scheint noch nicht einkalkuliert worden

    3) Keine Berücksichtigung von Brennstoffzellen-Pkws

    4) Lösungen die Resilienz gegen Starkregen und Überschwemmungen zu erhöhen ist nicht erwähnt (eigentlich Teil der Münchner Schwammstadt-Konzeptes)

    5) Grundfläche- und Zimmerverteilungsanforderungen von Familien wurde nicht berücksichtigt. Eine Familie mit 2 oder 3 Kindern könnte in diesem Quartier keine Wohnung finden... Bin kein Musk-Fan aber seine Aussage stimmt, dass die Zivilisation zusammenbrechen wird wenn nicht mehr Kinder geboren werden.


    Bin gespannt auf die weitere Entwicklungen, wünsche frohes Schaffen und einen gelungenen Quartiersprojekt! :)

    P.S. Schön, dass die Neuperlach typische Peschelanger-Quartier mit ihren unterschiedlichen Hochpunkten berücksichtigt wurde.

    Einmal editiert, zuletzt von AlexDS ()

  • ^


    Nachdem die Bauweise mit Holz jetzt nicht mehr ganz neu ist und weltweit auch schon das ein oder andere Holzhochhaus gebaut wurde, würde ich jetzt mal behaupten, dass die Themen Brandschutz, Statik und Langlebigkeit bereits ausgiebig betrachtet wurden.


    Bezüglich der Stromerzeugung wäre eine Deckung des kompletten Stromverbrauchs exklusive möglicher E-Ladestationen schon ein großer Sprung. Gegen mehr hätte ich allerdings auch nichts einzuwenden. Was Brennstoffzellenautos angeht. Ein paar Hersteller halten die Forschung aufrecht, aber inwieweit sollte diese Fahrzeuggattung deiner Meinung nach bei Neubauprojekten berücksichtigt werden?


    Zum Thema Schwammstadt, das Quartier sieht auf den Plänen sehr grün aus, weitere Details fände ich aber auch interessant, vor allem wenn (wie MiaSanMia bereits woanders angemahnt hat) das ganze Grundstück mit Tiefgaragen versiegelt wäre und das Wasser nicht wirklich versickern könnte.


    Es gibt doch noch keine Grundrisse, oder wie kommst du darauf, dass größere Familien keine passende Wohnung finden?



    Was die anderen Entwürfe angeht: Größtenteils <X Himmel, was ist los bei manchen Architekten?


    Pool Architekten: Espace l'Abraxas 2.0, echt übel


    Robert Neun: Marzahn 2.0, fast noch übler


    MAD Arkitekter: gefällt mir tatsächlich ganz gut


    M Architektur: so semi spannend und eher abweisend


    NoaArchitecten: hat was von diesem Bunker in Hamburg, viel zu wuchtig


    03 Architekten: könnte ich auch mit leben, sieht aber sehr undurchwegt aus


    Steidle Architekten: abgespaced und konservativ zugleich, das muss man auch erstmal schaffen


    Adept Architects: zu würfelig und gerastert


    Henley Halebrown Architects: die runden Treppenhäuser reißens auch nicht mehr raus


    Monadnock: wirkt auf mich jetzt auch eher langweilig und uninspiriert



    Wie kann es sein, dass bis auf zwei Büros alle so abweisende, abgeschottete Würfelburgen vorstellen?

    Und was bitte hat die Jury an Platz 2 und 3 überzeugt?

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    Ich stimme dir in allen Punkten zu.

    Insbesondere die Beurteilung der anderen Entwürfe trifft´s auf den Punkt. Am ehesten gefallen mir noch Platz 4 (MAD) und Steidle (ohne Rang). Kann aber auch sein, dass wir aufgrund des abwechslungsreichen, verspielten Siegers nun einen anderen Maßstab heranziehen ;)


    Es muss beim Wettbewerb denke ich eine Vorgabe gegeben haben, den Bestand zu erhalten. Davon ausgehend haben manche einfach nur oben aufgestockt (z.B. Pool Architekten aus Zürich, wobei der anwesende Architekt aus dem Bezirk Neuperlach stammt oder NoA), was sicher nicht per se schlecht ist, aber der Bestand ist halt bereits recht wuchtig und weitläufig, sodass, wie du schreibst, undurchwegte, trutzburgartige Gebäudekörper entstehen.

    Bei MAD ist die Öffnung und Belebung des Areals besser gelungen, aber die geschlossenen Höfe erzeugen wieder mehr Abschottung, zudem ist Blockrand nicht typisch für NP.

    So schafft es m.E. einzig der Gewinner sich vom schwierigen Bestand zu lösen, ein trotz der Baumasse durchwegbares, urbanes Konzept aufzustellen und gleichzeitig den Bestand in Teilen zu erhalten. Die Rede war auch davon zu prüfen, ob die alten Fenster in manchem Gebäude wieder verwendet werden könnten. Zwar halte ich das für übertriebene Ambitionen aber wer weiß. Insgesamt kann Hines hier locker einen Leuchtturm für Neuperlach schaffen, wenn nicht nachträglich noch der Rotstift zu sehr angesetzt wird.


    Zum Thema Schwammstadt, das Quartier sieht auf den Plänen sehr grün aus, weitere Details fände ich aber auch interessant, vor allem wenn (wie MiaSanMia bereits woanders angemahnt hat) das ganze Grundstück mit Tiefgaragen versiegelt wäre und das Wasser nicht wirklich versickern könnte.

    Das gesamte Areal ist bereits heute mit einer Tiefgarage und Technikräumen unterkellert. Ich vermute, dass da nicht viel entsiegelt wird, z.T. werden die Räumlichkeiten sicher weiter genutzt.

  • Der erste Platz sieht vielversprechend aus. Was aber die anderen Büros abgeliefert haben: alptraumhaft. Z.T. übelste 60er/70er-Jahre Architektur.

    In der SZ las ich, dass es schon wieder Beschwerden wegen der angeblich zu hohen Dichte beim Gewinnerentwurf gibt.