Wo wohnt es sich am besten?

  • Euer Lieblingsstadtteil 22

    Das Ergebnis ist nur für Teilnehmer sichtbar.

    Ich wüsste gerne, was euer Lieblingsstadtteil (zum wohnen) ist und warum. Für eine grobe Einschätzung habe ich auch eine Umfrage erstellt, auf der mangels mehr Auswahlmöglichkeiten mehrere ähnliche Stadtteile zusammengefasst, oder ganz weg gelassen werden mussten. Für einen groben Überblick sollte es aber reichen, dafür müsst ihr aber bitte teilnehmen!

  • Meine persönliche Nummer 1 ist St. Johannis! Auch wenn ich dort leider nicht wohne, bin ich unglaublich gerne dort. Ein riesiger Vorteil ist, dass es ein alter und sehr fertiger Stadtteil ist. Auch kommt er noch aus einer Zeit vor den Autos und man fühlt sich als Mensch (anders als etwa in Teilen Neuselsbrunns) nicht fehl am Platz. DAS Highlight schlecht hin ist natürlich das Pegnitzufer, das hervorragend mit dem Stadtteil verzahnt ist und durch das man außergewöhnlich gut in die Innenstadt kommt. Ebenfalls ist man ziemlich gut vor Autolärm und Güterzügen sicher und Industrie ist auch weit und breit keine (wobei man das natürlich auch als Nachteil interpretieren könnte). Alles in allem, sind für mich diese Argumente genug für den Sieg. Ich bin gespannt auf eure Favoriten!

  • Ich hab jetzt gleich drei Stimmen abgegeben. Eine ging ebenfalls nach Johannis - aus denselben Gründen.


    Gostenhof (nicht unbeding Bärenschanze) gefällt mir ebenfalls gut. Da ist viel schöne alte Bausubstanz erhalten, die so langsam herausgeputzt wird. Außerdem finde ich die Mischung aus multikulti und neu einziehendem Wohlstand und die sich daraus ergebende Mischung an Läden und Restaurants spannend. Ein Hauch von Prenzlauer Berg, bevor er überwiegend gentrifiziert wurde.


    Außerdem sind Mögeldorf und das von mir jetzt einfach mitgemeinte Ebensee schön. Recht grün, Nähe zum Tiergarten bzw. zur Pegnitz. Da kann man´s aushalten.

  • Zustimmung!


    Ich wohne selbst von Anfang an am Rennweg, bin nur einmal umgezogen, wenige Meter weiter in einer größere Wohnung. Das Viertel wollte ich nicht verlassen, weil:

    • Viele historische Wohnhäuser, oftmals sehr schön erhalten und gepflegt. Außerdem nahezu lückenlos bebaut. Man kann also davon ausgehen dass die bestehende Qualität auch bleiben wird.
    • Zahlreiche Lokale, die m.E. überdurchschnittlich gut sind und eine große Auswahl an fußläufig erreichbaren Einzelhändlern.
    • Kurze Wege in die Altstadt, ins EKZ Mercado, zur U-Bahn, Autobahn, Airport
    • Das Viertel ist sozial eher gesetzt, recht ruhig, eine "Gentrifizierungswelle" ist hier vielleicht vor 20 Jahren durchgerauscht, aktuell ist davon hier nichts zu sehen. Hier ist nicht viel Remmi-Demmi. Verkehrsberuhigungen z.B. des Rennweg oder der Bismarckstraße sind auch schon rd. 20 Jahre her.

    Außerdem gefällt mir das Nibelungenviertel sehr gut und natürlich "Gärten hinter der Veste" (das hast du garnicht in der Auswahl gehabt :) ), was m.E. das Top Viertel ist in Nbg und alle andren Wohnlagen schlägt.

  • Also mir fehlt auch Gärten hinter der Veste. Das wäre nämlich meine Nummer 2. ;)

    Ich würde auch eher Gärten hinter der Veste & Maxfeld zusammen tun und Schoppershof & Rennweg. Die Bayreuther Straße betrachte ich schon als markante Grenze


    Mein Ranking:


    1. St. Johannis - der hohe Altbau- und Denkmalbestand (z.B. Hesperidengärten, St.Johannis-Friedhof), eine bunt-gemischte & breitgefächerte Bevölkerung (im Durchschnitt weder "posh" noch "ärmlich") und die Nähe zur Altstadt und dem Pegnitzgrund... Ich schätze mich auch glücklich hier eine Wohnung gefunden zu haben, da es schon immer mein Lieblingsstadtteil war.


    2. Gostenhof/Bärenschanze - toller Altbaubestand, hippe Läden & Gastronomie, friedliches und gutes Multikulti (alleine die Vielzahl an original griechischen Cafés und Restaurants an der Fürther Straße ist vorzüglich) und natürlich die Nähe zum Pegnitzgrund.


    3. Mögeldorf/Zabo - wohl weniger spannend wie die obigeren Viertel und eher etwas für Ruhebedürftige & Familien. Aber der Wöhrder See, der Reichswald mit Tiergarten, und der Mögeldorfer Kirchenberg geben einen schönen Rahmen.

  • Eine ganz andere Frage zu dem Thema hätte ich noch: Was haltet ihr denn davon, in ein Neubaugebiet während seiner Entstehung (zum Beispiel das Tiefe Feld, AEG Nord) zu ziehen? Hat da jemand Erfahrungen was Baulärm oder Ähnliches angeht? Gibt es noch anderes zu beachten? Ich bin ja zur Zeit auf der Suche nach einer ETW und liebäugele ziemlich stark mit Lichtenreuth, da das alles ziemlich stimmig ist. Direkt am Dutzendteich, gut angebunden, autofrei... (Ich denke die Vorteile sind bekannt). Allerdings habe ich wirklich Bedenken, was das Wohnen in einem sich noch entwickelndem Stadtteil angeht. Zu hoffen, dass man in absehbarer Zeit ein einen schönen Neubau in Johannis auftreiben kann, halte ich nämlich für eher illusorisch...

  • Nein, dazu habe ich keine Erfahrungen. Wenn es nur irgendwie geht würde ich immer eine Bestandswohnung kaufen und zwar in dem Viertel, in der Ecke, wo ich wirklich hin möchte. Wenn die Lage, das Umfeld und auch die Rohdaten der Wohnung stimmen, kann man den Rest, der nicht passt, selber renovieren.


    Bei Neubauvierteln ist das so eine Sache. Wenn man Glück hat läuft das so wie am Tucher-Areal, und alles wird aus einem Guss, von einem Investor und in einem Rutsch realisiert. Wenn man dann als erster irgendwo einzieht hat man es nach 5 Jahren überstanden. Bei so großen Gebieten wie dem Tiefen Feld, oder Lichtenreuth, ich meine da sieht man ja jetzt noch nicht einmal was, und das wird wohl Jahrzehnte dauern bis das alles fertig ist.


    Wobei, wenn man heute mit Leuten spricht, die seinerzeit in Neubaugebiete gezogen sind, reden die immer ganz verzückt von der Zeit, als vor dem Balkon noch Kräne standen, die Straßen aus Matschepampe waren und jeden Tag ein Möbelwagen vor der Tür stand... Kommt vielleicht drauf an ob man eher der Typ "Siedler" ist oder ob man dahin will wo schon was ist und daran teilhaben möchte. Aber wenn man Johannis will, wie kommt man dann darauf dass man auch ins Tiefe Feld ziehen könnte?

  • Also ins Tiefe Feld würde ich auf keinen Fall ziehen wollen, das war nur ein Beispiel für ein Neubaugebiet. Es geht mir wenn dann nur um Lichtenreuth, da mir auch dort die Lage ziemlich gut gefällt und ich mir vorstellen kann, dass das ein richtig schöner Stadtteil wird. Ich suche nämlich schon seit etwa zwei bis drei Jahren nach einer Eigentumswohnung, bevorzugt natürlich in Johannis. Aber es gibt einfach keine Chance da was zu finden. In drei Jahren sind lediglich vier Wohnungen überhaupt mal zu haben gewesen und dann haben diese beim besten Willen nicht gepasst. (Das ist dann sowas wie das hier.) Die einzige Chance die ich sehen würde, ist das Radloff-Areal, aber das ist eben zum einen direkt am Ring und dann eigentlich schon so weit abseits, dass es mit Johannis nicht mehr viel zu tun hat. Mieten wäre kein Problem, da findet man locker was. Ich möchte aber eben nicht mieten. Eine andere Überlegung ist noch für etwa 4-5 Jahre eine Übergangswohnung zu suchen (ich werde nämlich bald umziehen müssen), bis die ersten Häuser in Lichtenreuth stehen und man einschätzen kann wie das wird. Ich gebe dir recht, dass man wenn möglich eine Wohnung in seinem Wunschviertel kaufen sollte, bloß langsam habe ich die Hoffnung aufgegeben und schaue mich deswegen nach Alternativen um.

  • Das Luitpoldviertel könnte auch eine Alternative sein. Näher zum Zentrum, der Luitpoldhain ist nicht weit entfernt. Zumindest die innenliegenden Wohnungen des Tortengrundstücks könnten ganz gut sein. Bauzeit ist mir aber nicht bekannt.

  • Wenn sich was ergeben hat und es euch interessiert kann ich euch ja auf dem Laufenden halten. Jetzt aber wieder zurück zum eigentlichen Thema: Bei der Abstimmung sind ja irgendwie keine Überraschungen rausgekommen. Ich hätte zwar der Nordstadt rund um Maxfeld noch den „Sieg“ zugetraut, letztlich sind es doch die altbekannten Johannis und Gostenhof geworden. Einerseits finde ich es etwas schade, dass es (zumindest unter den 14 Befragten) keine großen Meinungsverschiedenheiten gibt, andererseits zeigt uns das ja, dass wir hier im Forum doch ähnliche Vorstellungen von einer schönen Stadt haben und nicht etwa zwischen Langwasser und Wetzendorf in zwei unvereinbare Lager gespalten sind.

  • Es ist wohl so, dass eine schöne Umgebung auch den Blick ihrer Bewohner für Details schärft, sodass sie sich dafür interessieren - und umgekehrt. Mich überrascht es also nicht, dass die meisten Foristen auch ihre Lieblingsviertel haben, die architektonisch spannend sind weil sie oft von sehr alter Bausubstanz geprägt sind.


    Man kann es ja auch hier im Forum an den Beiträgen ablesen. Die beliebtesten Viertel sind jene, die wenige Großprojekte mitbringen. Einfach weil alles zugebaut ist, gewachsen und in teils komplizierten Besitzverhältnissen. Da sind restaurierte Garteneinfriedungen, neue Sprossenfenster oder eine schicke neue Fassadenfarbe schon einen Beitrag wert. In anderen Stadtgebieten, z.B. Thon, Wetzendorf oder Großreuth bei Schweinau, wo in den letzten Jahren sehr viel gebaut wird, berichtet kaum jemand bzw. zieht es mich auch nicht so hin.

  • Ja, eine gute Frage, wo wohnt es sich am besten? Hm. In der Altstadt ist viel los, und ja, auch ich bin sehr gerne in Gostenhof und Johannis, aber ist es dort auch top zu wohnen? Mir persönlich ist es wichtig dass ich ausreichend große Grünflächen in der Nähe habe und recht zentral wohnen kann.

    In der Altstadt gibt es z.B. weniger Wohnungen und wenn dann eher ohne Garten und Park in der Nähe.

    Den Wöhrder See nahe meiner Wohnung in der Marienvorstadt fand ich immer super, auch dass Bahnhof und das ganze Zeugs in der Südstadt und Lorenzer Altstadt top erreichbar waren. Da nehme ich architektonische Abstriche in Kauf, es gibt ja trotzdem spannende Architektur in der Nähe. Wöhrd entspricht eigentlich auch meinem Geschmack, da sehr studentisch geprägt, recht ruhig und (ebenso wie die Marienvorstadt) zentral. Leider nimmt die Anzahl an Kneipen und Einkaufsmöglichkeiten dort eher ab als zu :( Gehört St. Peter eigentlich auch noch zu Tullnau? :D

    Nun, ich habe für Johannis, Gostenhof und Wöhrd/Tullnau gestimmt. Und auch wenn ich gerne über die Südstadt schimpfe dürfte sie auf den 4. Platz kommen. Die Siemensstadt oder das Nibelungenviertel sind einfach fantastisch! In Galgenhof oder Steinbühl würde ich hingegen nicht wohnen wollen.

    Die Nordstadt finde ich bis auf die Ludwig-Feuerbach-Straße hingegen recht verschlafen. Kann aber auch sein, weil ich mich dort nicht so auskenne.

  • Seit einem Jahrzehnt wohne ich sehr gerne im Nibelungenviertel in der Südstadt. Auch Schoppershof/Rennweg fände ich sehr schön zum Leben. Ansonsten hat natürlich Gostenhof eine tolle Altbausubstanz, ebenso Johannis und einige andere Ecken der Nordstadt. Grundsätzlich ist wohl in Nürnberg - teils weltkriegsbedingt - die "Mikrolage" entscheidend, denn zwei Straßen weiter sieht es oft schon wieder ganz anders aus. Interessant, dass kaum jemand die Altstadt gewählt hat, die, was Geschichtsträchtigkeit und Architektur betrifft, sicherlich vor allen Stadtteilen rangiert. Aber vermutlich sind touristische Top-Ziele nur selten auch Top-Wohngebiete.


    Es gibt in Nürnberg auch suburbane Ecken mit guter (Rad-)Anbindung ans Zentrum, aber architektonisch bleibt es meistens trotzdem gruselig und ich bin sowieso nicht der Vorstadt-Typ. Übrigens hat auch der wohlhabendere Teil des Nibelungenviertels einen suburbanen Charakter ohne gestalteten öffentlichen Raum. Fast jeder Baum steht auf Privatgrund, im öffentlichen Bereich gibt es da eigentlich nur abgestellte Autos, man läuft gelangweilt an nicht enden wollenden hohen Mauern entlang, welche neugierige Blicke in den Privatbereich verhindern sollen, es gibt keine öffentlichen Bänke, keine Einkaufsmöglichkeiten oder Cafes etc. Wenn man von den privaten Grundstücken absieht, ist das eine Gegend ohne nennenswerte Lebensqualität, die man wie ein ödes Autobahnkreuz wohl im Grunde nur angemessen im Auto durchqueren kann.

  • auch ich bin sehr gerne in Gostenhof und Johannis, aber ist es dort auch top zu wohnen?

    Ein hervorragender Einwand und auch genau der Grund, warum ich Gostenhof nicht gewählt habe. Dafür wäre es mir dort dann doch etwas „zu bunt“.
    Ich hatte außerdem noch für Maxfeld und Wöhrd gestimmt. Maxfeld, weil es für mich die perfekte Mischung von der Südstadt und Johannis/Gostenhof ist: Ruhig genug zum wohnen, aber nicht so ruhig, dass man meint, in einer Kleinstadt zu wohnen (wobei die Nürnberger Straße in Zirndorf lauter ist als die meisten Teile Nürnbergs 😁, ich zumindest kenne keine nichts vergleichbares). Auch ist der Stadtpark vor der Tür und bei der Sehnsucht nach mehr Natur ist der Marienberg auch nicht mehr sooo weit. Gäbe es den Pegnitzgrund nicht, wäre das hier wohl mein Lieblingsstadtteil und ist deswegen bei der Wohnungssuche auch hoch im Kurs. Da mir ja bereits angekreidet wurde, dass Gärten b.W. fehlt: Für mich gehört das irgendwie mit Maxfeld zusammen.

    Wöhrd ist meiner Meinung auch sehr schön. Ich werde dort bloß immer das Gefühl nicht los, weit außerhalb der Stadt zu sein. Rational kann man das nicht erklären, das ist bloß immer mein Unterbewusstsein, das mir damit wahrscheinlich etwas sagen will.

  • Also ich mag Wöhrd überhaupt nicht. Architektonisch und städtebaulich fällt es eigentlich hinter allen anderen Vierteln zurück. Fast vollständig von Nachkriegsbebauung geprägt, die zudem zu oft einfach unschön saniert wurde, viele Sgraffitto wurden beispielsweise einfach wegsaniert, keine reizvollen Plätze, keine Sichtachsen, nichts. Auch die Straßen sind todsterbenslangweilig, öde gerade, zugeparkt und nur durch wenige Bäume aufgelockert. Wäre nicht die Nähe zum Wöhrder See, ich wüsste keinen Pluspunkt. Vollkommen anders dagegen das Viertel nördlich der Sulzbacher Straße, in meinen Augen kulturell genau das Gegenteil. Etwas weiter weg vom Wöhrder See, aber dafür halt am Stadtpark. Aber naja, gottseidank ist das Geschmackssache.


    Aber was Lieblingsfranke sagt ist schon eine Überlegung wert. Will man dort wohnen wo man auch gerne abends zum Essen und Cocktail trinken geht? Nun, für Schoppershof/Rennweg kann ich das mit einem dicken JA beantworten :)

  • Na, also dass Wöhrd hinter allen anderen Vierteln zurückfällt würde ich so aber nicht stehen lassen. Kaputtsanierte Nachkriegsbauten gibt es auch in der Steppe, die finde ich städtebaulich deutlich problematischer, weniger Autos sind dort auch nicht. Und in anderen Vierteln wie Gibitzenhof kommt man teilweise nicht mal mehr über die Straße weil jeder Millimeter zugeparkt ist.

    Natürlich bietet ein ehemaliges Dorf weniger repräsentative Sichtachsen und Plätze wie ein generalstabsmäßig geplantes gutbürgerliches Gründerzeitviertel, aber das ist wie du schon geschrieben hast Geschmackssache. Ich mag halt das kleinstädtische daran :) Das dürfte auch der Grund sein warum sich Lieblingsfranke da weit außerhalb der Stadt fühlt.

    An Straßenbäumen wie an reizvollen Plätzen mangelt es Nürnberg aber leider generell. Wobei der ehemalige Marktplatz, Keßlerplatz und der Platz am Kugelbrunnen am Prinzregentenufer (ka wie der heißt) schon Potential hätten, finde ich.

  • Ich verstehe schon, ich möchte Wöhrd auch nicht madig machen, es ist ganz allein mein persönlicher Eindruck. Von Wöhrd wird immer so schwärmerisch gesprochen, es gibt zahlreiche alte Postkarten und historische Bücher darüber. Aber schon allein der zentrale Platz um die Bartholomäuskirche bietet einen jämmerlichen Anblick. Seit Jahren wird überlegt daraus einen schönen Platz machen, was in anderen Stadtteilen längst passiert, wie z.B. der Jamnitzer Platz, oder nun der Quelle-Park, der Petra-Kelly-Platz oder auch zahlreiche andere Beispiele, das wird in Wöhrd einfach nicht umgesetzt. Anscheinend interessieren sich die Wöhrder auch nicht dafür. Das für den Ort durchaus wichtige Pfarrhaus aus den frühen 1960'ern wurde unter Protest von Baukunstsachverständigen trotzdem ruiniert, und das zeigt für mich irgendwie die Stimmung dieses Stadtteils. Das bisschen Schick, was noch da ist, und was nach dem Krieg geschaffen wurde ist nun auch egal. Alte Fotos reichen.


    Wenn man weiteren Umgriff betrachtet, bis zum Kesslerplatz, das Prinzregentenufer oder auch den Kramer-Klett-park, dann gibts auch Lichtblicke, richtig. Aber für mich ist Wöhrd der Überrest des alten Dorfkerns und die ganze Monotonie nördlich davon bis zur Sulzbacher Straße.


    Aber um mal den Bezug zum Thema wieder herzustellen: Für mich beginnt die Frage des schönen Wohnens nicht erst an der Haustüre, sondern schon auf dem Weg ins Quartier und dort hindurch bis zur Haustüre. Das merke ich z.B. daran dass ich absichtlich langsam fahre um mehr sehen zu können, oder eben auch mal einfach durch die Straßen spazieren gehe, und nicht immer den kürzesten Weg nehme. Es würde mich persönlich nicht glücklich machen, wenn zwar meine Wohnung innen tippi-toppi meinen Wünschen entspricht, aber das Umfeld nicht mein Geschmack wäre. Ich würde mich wohl immer fehl am Platze fühlen.

  • Also ich glaube, dass ich hier manchen nochmal ins Gedächtnis rufen muss, wo die Stadtteilgrenzen von Wöhrd liegen. Hier nochmal zur Erinnerung, denn die Benennungen der U-Bahn-Haltestellen sind hier etwas irreführend. Mir gefällt nämlich der von nothor beschriebene Teil von Wöhrd auch überhaupt nicht. Was dafür aber schön ist, wie schon von dir angemerkt, der Bereich ums Prinzregentenufer und den Keßlerplatz. Außerdem gefällt der Rennweg und die südlich davon verlaufenden Straßen, die ja im Stadtteil Wöhrd liegen. Der Stadtteil Rennweg ist dabei rund um die Haltestelle Schoppershof und Schoppershof ist beim Nordostbahnhof. Verwirrend, ich weiß, aber ich habe mich eben auf die „echten“ Grenzen und nicht die Haltestellennamen bezogen.

  • Verwirrend, ich weiß, aber ich habe mich eben auf die „echten“ Grenzen und nicht die Haltestellennamen bezogen.

    So ist es, aber das verschwimmt halt immer mehr. Nürnberg ist eine Zuwandererstadt, und kaum jemand orientiert sich am Katasterplan und den historischen Gemarkungen. Es ist wohl nicht klug gewesen die Haltestellen nicht nach den Orten zu benennen, wo sie sich befinden, sondern danach welchen Ort man eigentlich anbinden wollte. Und so verschwimmen im Volksmund die Stadtteilnamen auch immer mehr, man kann sich darüber nicht mehr richtig unterhalten weil alle dasselbe sagen, aber unterschiedliches meinen. Die wahrnehmbaren Grenzen sind doch vielmehr die breiteren Straßen, bei denen man erwartet dass sie auch die Stadtteilgrenze bilden, aber dem ist nicht so. Für mich ist alles südlich der Sulzbacher Straße "Gärten bei Wöhrd", und das nördlich davon ist Rennweg im Westen bzw. Schoppershof im Osten. Ich weiß dass das nicht stimmt, aber es passt mit den Haltestellen zusammen und wenn ich mich mit Leuten unterhalte wissen die genau was ich meine :)