Nbger Zentrum: PLÄRRER-Umbau

  • Das hängt schon mit dem Frankenschnellweg zusammen soweit ich weiss. Wird ja auch vom selben Büro geplant. ^^

    Zum Ergebnis der Bürgerbeteiligung: Im Großen und Ganzen erfreulich und auch aufschlussreich! Grün ist natürlich das größte Thema. Der Plärrerautomat scheint ja nicht nur bei uns beliebt zu sein ;) Für eine Fahrbahnreduzierung sind doppelt so viele wie für einen besseren Verkehrsfluss. Und während für mehr Autoparkplätze 11 Personen stimmten, stimmten 28 für mehr Fahrradabstellplätze! Die, die am lautesten schreien stellen also nicht immer zwangsläufig die Mehrheit.

    Wehrmutstropfen: Die Hochhauspläne finden sich dort nicht wieder. Für die Randbebauung von Plätzen scheint sich die Stadt nach wie vor nicht verantwortlich zu fühlen. Ein Fehler, denn die kann man imo nie losgelöst von einem Platz betrachten. Man stelle sich vor man hätte den Potsdamer Platz gebaut ohne einen Plan für die Hochhäuser zu haben...

  • Waaaahnsinn! Außer vier Baumgrüppchen bleibt ja fast alles gleich. Innovativ und mutig geht anders! Typisch Nürnberg - leider. :(:(


    Und wer bitte wird sich denn da mal niederlassen oder mehr als nur zum Umsteigen aufhalten wollen??

  • Mit den nur groben Skizzen für mich schwierig zu beurteilen.

    Positiv: Mehr Grün, Fuß- und Radwege, und tatsächlich ein ordentlicher Rückbau der Fahrspuren.

    Negativ: Keinerlei Reminiszenzen an die Vergangenheit, und allgemein baukünstlerisch nicht gerade markant.

    Interessant: Die Gostenhofer Hauptstraße scheint Einbahnstraße zu werden. Fände ich persönlich gut.


    Der Plärrerpuk mit Kulturcafé könnte sich je nach Umsetzung und Nutzung zu einem netten kulturellen Hotspot entwickeln oder ziemlich schnell untot werden. Es ist auch die Gefahr gegeben, dass, z.B. vor der Sparkasse im Westen, große Flächen entstehen, die zwar ohne Autos auskommen, aber trotzdem tote Pflasterwüsten sind.

    Auf den ersten Blick scheint sich mein Bild von Nürnberg als Stadt der verpassten Chancen (was Platzgestaltung angeht) zu bestätigen.

  • Also ich bin ehrlich gesagt total aus dem Häuschen! Der Entwurf ist ja um ein Vielfaches besser, als das was ich mir erhofft hatte! Klar kann man jetzt über verpasste Chancen diskutieren, aber vor allem nachdem ich erst den Beschreibungstext gelesen hatte, hab ich schon richtige Bauchschmerzen bekommen, da nur von „vorsichtigem Anpassen“ die Rede ist. Aber das Konzept an sich ist doch ganz gut. Es wurden richtig radikal Spuren gestrichen, von einer autofreundlichen Planung kann hier wirklich nicht die Rede sein, erst recht für Nürnberger Verhältnisse! Die Idee mit der grünen Wand könnte ja glatt von mir sein ;) (es wurde also vielleicht tatsächlich auf die Einsendungen der Bürgerbeteiligung geschaut). Vor allem die Straßenbahn hat aber richtig an Flexibilität gewonnen. Man kann eigentlich bei sämtlichen Unfällen trotzdem weiterfahren. Auch für die Zukunft lassen sich mit dem Gleisplan Verstärker (zum Beispiel nach Erlangen) viel besser fahren als bisher. Ich bin zwar weiterhin der festen Überzeugung, dass eine große Überdachung sinnvoller wäre, als diese ganzen einzelnen Bauwerke, aber besser als jetzt wird es allemal.

    Am Ludwigstor als Fahrradstraße? Das ist noch eine DER Nachrichten aus dem Plan, finde ich.

  • oh man ist das peinlich! Und dafür braucht es Jahre, eine Großstadtverwaltung und einen Wettbewerb???


    Man nehme eine Planung aus den 1960er Jahren auf der es heute nur so von "Unorten" wimmelt, reduziert ein bisschen die Anzahl der Autospuren und malt viele Bäume rein, die auf dem Papier ein Wäldchen auf dem verkehrsreichsten Platz der Stadt vorgaukeln. Anschließend feiern sich OB und Baureferent ob der gelungenen Planung...



    Ich weiß ja nicht was die ganzen "Fachplaner" im Preisgericht geprüft, bewertet und besprochen haben, aber

    • auf den ersten Blick kann man erkennen, dass ein Gutteil der Bäume mangels Abstand zur Straße und Straßenbahn, Wurzelraum, Sparten, U-Bahnbauwerk darunter usw. nie kommen kann und wird. Von den "über 100" neuen Bäumen werden wahrscheinlich rund 20 übrig bleiben.
    • Die Gostenhofer Hauptstraße zur EInbahnstraße zu machen, bedeutet den erst kürzlich verkehrsberuhigten Petra-Kelly-Platz (Bauernplatz) in Goho wieder öffnen zu müssen. Ansonsten gibt es für alle Kfz, auch Müllabfuhr usw., nur noch Zufahrten von Osten her...
    • Wo der Baureferent den "sehr fußgängerfreundlichen ÖPNV-Knoten Plärrer" sieht, ist mir auch schleierhaft. Gut, die Anzahl der zu querenden Kfz-Spuren verringert sich für den kreuzenden / querenden Passanten.
      Aber sonst???
      Weder kann ich eine neue Fußverbindung finden, noch wird die Trennwirkung bzw. der Inselcharakter für Fußgänger aufgehoben.
    • Dito für den Radverkehr: mehr als einen neuen Radweg auf der Südseite finde ich nicht. Nur was passiert dann für den Radverkehr in Richtung Fürth vor dem Hochhaus? Über 3 Furten queren? Das dauert heute mindestens 5 Minuten Wartezeit an den Ampeln. Wer Richtung Südwesten (also Rothenburgerstraße) will, fährt heute schon besser und schneller durch das Viertel durch
      Der Rest bleibt wie heute, also regelmäßig an mehreren Ampeln stehen und warten beim Queren.


    In der PI der Stadt steht:

    "Die Bandbreite der Entwürfe reichte von sehr grünen Ansätzen bis zu stark baulich geprägten Lösungen. Auch verkehrlich wurde die ganze Bandbreite an Möglichkeiten und Wünschen präsentiert."

    Die anderen Planungen würden mich interessieren. Leider konnte ich dazu nichts finden, was doch etwas irritierend ist, werden doch sonst auch weitere Arbeiten gezeigt.

  • Interessant, wie unterschiedlich die Bewertungen hier ausfallen.

    Ich bin von der Planung durchaus begeistert! Ja, es fehlt mir persönlich eine Reminiszenz an den berühmten "Plärrer-Automat", den sollte man doch mal wiederbeleben, wenn man eh schon ein Café auf dem Platz plant! Aber vielleicht fällt das ja noch einem ortsbewussten Architekten ein.


    An sonsten, die Gleisführung der Straßenbahn gefällt mir sehr gut, die vier Bahnsteige mit Überdachung sind ein massiver Gewinn gegenüber heute!

    Die Reduzierung der Fahrspuren, und wenn man genau hinsieht fällt auch auf, dass dem Platz der Kreisverkehr-Charakter genommen wird, gefällt mir ebenso! Mehrspuriges Abbiegen ist nur noch an der Nordkante möglich, für jene, die von Ost nach West mit dem KfZ passieren. Sehr gut, diese gefühlte sinnlose Herumraserei rund um den Platz, und so fühlt es sich an wenn man an den lächerlichen Straßenbahn-Wartehäuschen hockt und auf die Bahn wartet, dürfte dann endlich ausgebremst sein.


    Wovon ich nicht überzeugt bin ist die Idee von dem tiefergelegten, multifunktionalen Platz. Das halte ich für eine Fehlplanung, dort ein Beton-Loch zu schaffen um genau was darin tun zu können? Die Abgase des Verkehrs dürften sich dort schnell sammeln, ebenso dubiose Figuren oder sonstiger Schmutz, ich würde eher darauf verzichten. Lieber kann man dort eine Art Plärrer-Automat hinstellen, mit Brezen-Kaffee usw. wie am Hauptbahnhof. Oder, wenn es schon tiefergelegt sein soll, halt eine Tiefgarage oder sowas unten drunter.


    Summa summarum habe ich nicht mehr erwartet, nein, meine Erwartungen wurden sogar etwas übertroffen. Die große Frage bleibt ja nun ob das so auch angegangen wird oder weitere Abspeckungen kommen. Was sagt die CSU zu der Reduzierung der Fahrspuren? Wann kommt da der übliche Reflex?

  • Es ist so traurig wie erwartet. Alle anderen Vorschläge finde ich viel besser, vielleicht auch, weil sie sich alle ziemlich mit den Vorschlägen decken, die ich selber eingebracht habe. Ein ähnliches Konzept wie bei arup hatte ich ja auch vorgeschlagen, allerdings nicht so futuristisch, da Nürnberg sowas natürlich niemals umsetzen würde.
    Die letzte Hoffnung ist jetzt, dass der Vorschlag abgelehnt wird um dann einen anderen umzusetzen. Das ist aber mehr Wunschdenken als realistisch...

  • Sehe ich anders, Lieblingsfranke. Vor allem der erste Vorschlag mit der riesigen, fast monströsen Bebauung erschlägt doch die ganze Umgebung. Findest Du nicht? Der Rest-Plärrer würde dadurch vielleicht kompakter wirken. Aber mir rückt diese Konstruktion viel zu nahe und aufdringlich an die Stadtmauer und den Spittlertorturm heran.


    Die zwei anderen Entwürfe sind für mich nicht Fisch, nicht Fleisch.


    Da gefällt mir der ausgewählte Entwurf schon noch am besten und ich hoffe, dass sich die geplante, erfreulich üppige Bepflanzung wie auch die Reduzierung der Fahrspuren realisieren lässt.

  • Eine wichtige Rolle scheint ja die Möglichkeit einer stufenweisen Weiterentwicklung des Platzes zu spielen. Da mit der Realisierung nicht mehr lange gewartet werden kann, braucht es im ersten Schritt wohl einen Plan der mit dem Bestand erstmal umgeht und ihn nicht völlig negiert. Die Jury selbst hat ja offenbar angeregt, zu einem späteren Zeitpunkt einen Abschnitt der Straße "Am Plärrer" (gemeint ist wahrscheinlich der nördliche Platzteil) nach Süden umzulegen. Dies erfordert aber deutlich sinkende Nutzerzahlen beim motorisierten Individualverkehr.


    Ich finde der Gewinner ist ein im Besten Sinne gut gemachter Kompromiss auf dem Weg zur Verkehrswende in Nürnberg. Keine Revolution, aber eine Evolution...


    d.

  • Genau diese Bebauung braucht es meiner Meinung nach, da sie ruft: „Schaut her, hier ist ein großer Bahnhof für Öffentliche Verkehrsmittel! Sie sind uns wichtig, komm doch herein!“ Es wäre die Strahlkraft eines Hauptbahnhofs, jedoch für innerstädtische Fortbewegung. Dass man irgendwann in der Zukunft die nördliche Straße zurückbauen wird, mag ja sein, allerdings wird das mit dem Bau mindestens 20 Jahre in die Zukunft verschoben. Wenn es anders geht, würde ich diese Zeit ungern warten.

  • Was ich an den anderen Entwürfen tatsächlich besser finde ist, dass die Straße an der Nordseite gesperrt wird, aktuell muss man da mit dem Fahrrad (und auch zu Fuß) an viel zu vielen Ampeln warten, was einfach nervt und Zeit kostet.

    Der Bau eines zusätzlichen Hochhauses auf dem dreieckigen Platz dort (Artgineering) wurde ja hier auch schon einmal vorgeschlagen und scheint auf Zustimmung zu stoßen. Wäre schön wenn das irgendwann mal kommen könnte.

    Arup sieht natürlich spektakulär aus, aber einerseits finde auch ich diesen Futurismus entlang der Stadtmauer problematisch, da ist mir eine "naturbelassenere" Herangehensweise lieber. Und andererseits stellt sich die Frage nach der Dauerhaltbarkeit und den Unterhaltskosten, wenn man sieht wie schon das unbepflanzte Dach an der Münchner Freiheit innerhalb weniger Jahre weggegammelt ist.

  • typisch Nürnberg: man nimmt den billigsten...


    und versucht es sich dann schön zu reden


    Ich finde es einfach nur traurig. :(


    Auch und gerade wenn man die anderen 3 Entwürfe sieht. Alle 3 deutlich ambitionierter und mit viel mehr Potenzial für die Stadt. Da hätte etwas mitreißendes entstehen können, dass es auch in Reiseführer schaffen könnte. Stattdessen versucht man krampfhaft im Protokoll Punkte für den "Puck" und Argumente gegen die anderen Ideen zu finden. Hätte man besser gleich auf den Wettbewerb verzichtet, wenn klar war, das nur der "Amtsentwurf" umgesetzt werden soll/darf.

  • Der Entwurf gefällt mir sehr gut. Es ist ein schöner Abschluss der Fürther Straße und ein durchdachtes Tor zur Altstadt. Für Naziarchitektur ist er sogar erstaunlich „vernünftig“ was Platzgröße und Geschosshöhen angeht, da hätte ich eigentlich was ganz anderes erwartet. Inwiefern darüber aber große Verkehrsmengen geführt werden sollten, ist mir nicht ganz schlüssig.

  • Kleine Zufallsentdeckung bei Facebook (bei Christian Vogel): In der Rothenburgerstr. zwischen Plärrer und Frankenschnellweg wird die Fahrbahndecke erneuert. Unter dem Asphalt kommen die offenbar noch immer intakten Strassenbahngleise zum Vorschein. Wer hätte gedacht, dass der Unterbau dieser wichtigen Strasse noch immer aussieht wie im Jahr 1900 :)


    Blickrichtung von Süd nach Nord.


    Quelle: Facebook-Posting von Christian Vogel (Bürgermeister-Profil mit dem blauen Haken) von heute.

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  • Bis zum Umbau des nördlichen Teils der Rothenburger (entlang des Rochusfriedhofs) vor einigen Jahren sah es dort lange auch noch so aus. Hier in diesem Abschnitt wartet man ja bereits seit Jahren darauf, die Straße für die späteren Gegebenheiten im Zuge des Frankenschnellwegumbaus anzupassen. Wahrscheinlich war das Provisorium jetzt aber so kaputt, dass nochmal neu drüber geteert wird...


    d.

  • Anscheinend hat man damals aber stabiler und nachhaltiger gebaut. So lange wie das gehalten hat. Gilt sowohl für den altern "Plflasterunterbau" und die Asphaltdecken.


    Ich bin immer wieder erstaunt, wie schlecht die Straßen und Radwege in Nürnberg an vielen Stellen sind. Es zeigen sich mehr und mehr die Folgen von bald 30 Jahren "sparen" an der Infrastruktur (seit den großen Sparwellen ab Anfang der 1990er). Was besonders auffällt ist, dass ganz alte Straßen, so wie bspw. die Tetzelgasse in der Altstadt oder Scheurlstraße, scheinbar ewig halten und jüngere Straßen "überfällig" sind (Bayernstraße, Kilianstraße, Münchner Straße, Schnieglingerstraße, ...).