Was Nürnberg von Fürth lernen kann (und umgekehrt)

  • Hallo zusammen,

    wie ja bereits schon richtig angemerkt wurde, gab es in diesem Forum schon lange nichts mehr über „Nürnbergs größten Stadtteil“ Fürth! Dem möchte ich gerne mit diesem Thema entgegenwirken. Der Titel dürfte selbsterklärend sein.

    Ich fange gleich mal mit der Fürther Innenstadt an: Jedes Mal wenn ich mal wieder in Fürth bin, dann komme ich blöd gesagt aus dem Staunen nicht heraus. Ich finde es bemerkenswert, dass trotz des „großen Bruders“, Fürth es auf die Reihe gebracht hat eine so schöne und stimmige Innenstadt zu entwickeln. Das fängt schon beim Pflaster an, das meiner Meinung nach immer viel zu sehr unterschätzt wird. Es verleiht der ganzen Fußgängerzone gleich so einen edlen Flair. Außerdem noch die Tatsache, dass es so ein Großstadtverkehrsmittel wie die U-Bah gibt, die die Innenstadt relativ zentral erreicht. Weiter zieht sich das dann mit den Gebäuden. Klar, die sind kleiner als in Nürnberg, aber in einem viel besseren Zustand. Es ist einfach alles neu und stimmig. Bald kommt auch noch ein (hoffentlich) tolles Einkaufszentrum dazu. Kurzum: Auch wenn Fürth oftmals von den Nürnbergern nicht ernst genommen und belächelt wird, muss es sich wirklich nicht verstecken und darf auf eine so schöne Fußgängerzone mehr als stolz sein!

  • Also dass aus Fürth länger nichts berichtet wurde stimmt so nicht, Neuforist Fürther hat da letztens gut vorgelegt, und ich hoffe da kommt noch mehr. In Fürth ist ja viel los. Vielleicht führt uns eine Oster-Radtour ja doch mal wieder nach Fürth.


    Ja was macht Fürth anders, was kann man aus Fürth lernen. Da muss ich ne Weile überlegen. Ich denke in Fürth gibt es einen von der breiten Öffentlichkeit und Politik getragenen Konsens darüber, was in Fürth passieren soll. Das mag darauf zurück gehen, dass den Fürthern im 2. WK keine Bomben auf den Kopf gefallen sind. Wer weiß.

    Aber es macht den Anschein, als sei man in Fürth bescheidener, und als richte man seinen Fokus mehr nach Innen, auf die Stadt. Was mich in Nürnberg sehr oft stört ist die Einmischung von Architekten, die mehr auf große Namen setzen anstatt auf gestalterische Qualität. Klar ist aber, dass wenn man internationale Namen in die Stadt holt, dass die auch mehr internationale Stile herbringen. Für viele Ecken, und ganz besonders für die Nürnberger Altstadt ist das aber eher schädlich. Das hat die Posse um die "aufgeplatzte Bratwurst" am Augustinerhof ja eindrucksvoll bewiesen. Den jubelnden Architekten hat alleine schon der Name "Helmut Jahn aus Chicago" als Argument gereicht. Die Altstadtfreunde, die jeden vorhandenen und die meisten verlorenen Steine der Altstadt kennen haben sich davon nicht beindrucken lassen und allein die vermeintlichen Qualitäten des Entwurfs beurteilt. Da fällt mir relativ schnell der Verein "Baulust e.V." ein, ein Architektenverein, der quasi als Gegenstück zu den Altstadtfreunden Nürnberger Baukultur bewegen will. So einen Verein gibt es in Fürth z.B. nicht, und jetzt kann man sich überlegen ob das gut ist für Fürth, oder schlecht.


    Unter dem Strich scheinen sich in Fürth die bescheidene Einstellung, der Fokus nach Innen und auch die vorhandenen Strukturen mit einem einflussreichen Stadtheimatpfleger und einem eher diskret arbeitenden Baukunstbeirat sehr positiv auszuwirken. In Nürnberg dagegen mischen viele Stimmen mit, die alle woanders hin wollen, und das ganze moderiert eine Stadt, die immer wieder "keine Handhabe hat", wie es in der Zeitung dann heisst. Dabei kann man immer moderieren, einwirken, empfehlen... "keine Handhabe haben" ist Arbeitsverweigerung.

  • Ja, die Möblierung der Innenstadt ist in Fürth auf jeden Fall in einem besseren Zustand. Ich denke es lag vorallem daran, dass man sich nicht um einen Wiederaufbau mit Richtungsstreit kümmern musste, sondern dann halt darauf konzentrieren und die Stadt harmonisch "weiterbauen" konnte. Es hilft auch sicher, dass es einfach eine kleinere Stadt ist , dann gibt es weniger Stimmen, die teilweise gegensätzliches wollen.

    Dennoch gibt es leider einige üble Bausünden in der Innenstadt, z.B. am Gänsberg und das City Center, eine derart krachend gescheiterte Dead Mall gibt es glaub ich sonst im ganzen Nürnberg-Fürth-Erlanger Land nicht.

    Gut aber, dass man es geschafft hat zu verhindern dass Stadtteile komplett abstürzen, wo in Nürnberg die Südstadt und St. Leonhard imo schon auf der Kippe stehen. Manche Häuser in Fürth machen zwar einen etwas abgerockten, jedoch keinen ruinösen oder verbastelten Eindruck.

    In Punkto Ökologie (Verkehrswende, Straßenbäume...) sind wiederum beide Städte gleich schlecht.

  • Ja ich weiß, aber er ist nicht in Zirndorf berühmt geworden und hatte da meines Wissens nach auch kein Büro oder Referenzen.

  • Ich finde Jahns Entwurf der Bratwurst durchaus gelungen und hätte mir schon gut vorstellen können, dass man das als Passage etablieren hätte können. Einzig hätte man etwas mehr Platz einplanen sollen, denn enge Konzepte gehören eher der Vergangenheit an. Und dass Nürnberg eher auf Stararchitekten oder Namen setzt, das kann ja an jeder möglichen Straßenecke gesehen werden, dass es absolut nicht so ist. In Nürnberg herrscht der einfallslose 0815-Nachkriegsbau. Sieht man auch an den letzten Neubauprojekten im gesamten Stadtgebiet bis auf wenige Ausnahmen, wie z. B. im Nordostpark.

  • Da vermischst du aber zwei Dinge. Internationale, bzw. eigentlich reichen überregionale Architekturbüros, die Ihre Entwürfe einreichen die sie anderswo nicht realisieren konnten, gibt es in Nürnberg reichlich. Allein die ganzen Wettbewerbe, die regelmäßig, nicht immer, aber viel zuhäufig völlig enttäuschende Ergebnisse liefern, belegen das. Ich erinnere mal nur an die AOK, den geplanten Hotelneubau am Luitpoldhain oder eben das eher unbekannte Projekt an der Maxtormauer. Sobald ein Bauherr einen Architektenwettbewerb durchführt entgeht er dem Baukunstbeirat. Dann entscheiden einzig und allein Gremien, die oft alle möglichen Kriterien ansetzen, aber lokale Passung spielt da anscheinend keine wesentliche Rolle. Besonders das Beispiel Maxtormauer ärgert mich, denn da hat es sehr wohl attraktive Vorschläge gegeben, es wurde aber der ausgesucht, der am meisten stört. Das eine sind also Architektenbeiträge, die lokale Gegebenheiten ignorieren, das andere sind dann aber Wettbewerbsmechanismen, in denen dann wirklich gute Vorschläge für Außenstehende nicht nachvollziehbar aussortiert werden.


    In Fürth sind solche Beispiele viel seltener. Die einzige architektonische Entgleisung, die mir da spontan einfällt, ist m.E. das Ludwig-Erhard-Haus. Das musste ja unbedingt mit der Umgebung brechen. Da schließt sich aber der Kreis, denn der Grund dürfte eben sein, dass Ludwig Erhard eben nicht einfach nur Fürther war, sondern eine gesamtdeutsche Ikone... wie könnte man sich da mit ortstypischem Design zufriedengeben?

  • Also ich habe den Eindruck, dass man in Fürth einen starken Bezug zur Stadt hat. Es geht häufig nicht um möglichst viel Profit machen sondern um eine bedachte Sanierung und Erhalt.

    Man hat auch sehr viel Glück mit lokalen Unternehmern, Philipp Streng zum Beispiel hat in Fürth einige sehr aufwendige Sanierungsprojekte durchgeführt, die Malzböden in der Südstadt, Gasthaus Schwarzes Kreuz, Gasthaus Grüner Baum, Hauptbahnhof Fürth. Ein Investor der nur auf Profit aus ist hätte keinen Spaß mit diesen Projekten gehabt.

    Im Neubau sieht das dann schon wieder leider etwas anders aus. Im Wohnungsneubau gibt es eher wenig positive Beispiele. Im Projekt der Malzböden von Philipp Streng ist auch ein Wohngebäude mit Biomarkt im EG. Direkt daneben hat P&P zwei große Styroporwohnkomplexe hingestellt. (ich mache demnächst Fotos). Man erkennt wer sich wenigstens ein bisschen Mühe gegeben hat beim Neubau.

    Spannend werden die beiden großen Schulneubauten in den kommenden Jahren. Zum einen der Ersatzneubau des Helene-Lange-Gymnasiums sowie der Umzugs des Heinrich-Schliemann-Gymnasiums auf das Grundstück hinter dem Sozialrathaus gegenüber des BRK (https://www.competitionline.com/de/beitraege/182054).

  • Ja, das stimmt, auch scheinbar banale Wohnbauprojekte liefern in Fürth oft erstaunliche Qualität und Vielfalt und nicht die garantierte schneeweiß-Schaumstoffkistenmonotonie, die die üblichen Verdächtigen in Nürnberg überall hinzimmern.


    Umgekehrt mal die Frage, was könnte sich Fürth von Nürnberg abschauen? Da fällt mir nicht sehr viel ein. Ich habe den Eindruck, dass die Verkehrswende in Fürth langsamer vonstatten geht. Die Straßenbahn wurde in den 1970'ern eingestellt, und die U-Bahn gäbe es ohne die Nachbarstadt Nürnberg wohl nicht. An sonsten sind mir aber keinerlei innovative Verkehrsprojekte bekannt. Es gibt zahlreiche Buslinien, sonst nichts, wie eine echte Kleinstadt halt. Projekte, wieder Straßenbahnstrecken zu errichten, oder sich an die STuB anzubinden, kenne ich keine. Der S-Bahn-Ausbau dauert schon eine halbe Ewigkeit. Die sanierte Hirschenstraße ist recht schön geworden, aber an sonsten ist Fürth doch ein Autofahrermekka, oder?

  • Naja, ganz so schlimm mit der Verkehrswende in Fürth ist es dann auch nicht. Zum einen wird parallel zur Nürnberger Straße die Lange Straße zur Fahrradstraße umgebaut, dann gibt es natürlich auch den Fürther Teil des Radschnellwegenetzes. Im Vergleich zu Nürnberg finde ich auch, dass es sehr viele Fahrbahnmarkierungen mit Schutzstreifen gibt. Auch wurde in der Stadt schon der Stellplatzmangel für Fahrräder erkannt und es sollen (mit der CSU in Nürnberg jetzt wahrscheinlich undenkbar) Autoparkplätze dafür geopfert werden. Ich könnte noch ewig so weiter schreiben. Während es was den ÖPNV angeht in Fürth zugegeben nicht so der Hit ist, gibt es ein sehr schönes Fahrradnetz, das ich persönlich sehr gerne benutze.
    nothor Achte einfach mal bei den Bildern von Fürther (von denen ja auch noch einige kommen sollen) auf die Situation für Radfahrer. Bei der kann Nürnberg nämlich wieder was von Fürth lernen (wobei man von Amsterdamer Verhältnissen natürlich auch in Fürth noch Meilenweit entfernt ist).

  • In letzter Zeit tut sich in Fürth auch einiges im verkehrlichen Bereich. Es werden vermehrt die Belange aller Verkehrsteilnehmer berücksichtigt. Wichtige Fahrradachsen werden angegangen. Im Umbau von Kreuzungen werden durchweg Radverkehrsanlagen eingeplant, sowohl Schutzstreifen als auch Radfahrstreifen. In der Schwabacher Straße sollen Spuren für den MIV wegfallen und für Bussen und Radverkehr umgenutzt werden. Diverse Fahrradstraßen werden eingerichtet. Wie in Nürnberg gibt es mittlerweile Mobilpunkte, ein Fahrradverleihsystem soll auch kommen.

    In der Innenstadt wird die Fußgängerzone erweitert. Vergangenes Jahr erst vor dem Ludwig-Erhard-Zentrum. Nach Fertigstellung des Flair eine weitere von der Neuen Mitte zum Stadttheater. Plätze die als Parkplatz genutzt wurden sind zu Plätzen umgestaltet worden, weitere sollen folgen.

    Im Wiesengrund sind einige Geh-Radwege verbreitert und saniert worden.

    Insgesamt tut sich auch hier sehr viel.

  • Der ÖPNV in Fürth war schon immer, zumindest die letzten 150 Jahre, mehr oder weniger aus Nürnberg gesteuert bzw. mitorganisiert (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/…%BCrther_Stra%C3%9Fenbahn oder hier https://www.sfnbg.de/). Mit der Entscheidung in Nürnberg eine U-Bahn zu bauen, war auch Fürth mitgefangen. Erst seit kurzem organisiert Fürth bzw. im Auftrag der Stadt die infra fürth den ÖPNV selber, zumindest den Busverkehr. Für die U-Bahn bedient man sich weiter der VAG.

    Für die S-Bahn sind Bund und Freistaat (hier die "Tochter" BEG) zuständig. Da hat die Stadt nichts mit zu tun / mit zu reden. Das "Eisenbahnrecht" kommt ohne Kommunen aus.


    Die StUB war primär eine Idee von umweltbewussten Bürger*innen in Erlangen vor über 30 Jahren, nachdem Karlsruhe mit der Verknüpfung von Straßenbahn und (tlw. stillgelegten) Eisenbahnstrecke Furore machte (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/…senbahn#Karlsruher_Modell). Die damaligen Planungen / Ideen umfassten mehrere Linien, die sternförmig auf Erlangen zulaufen. Fürth war damals nicht dabei und ist es bis heute nicht, da es wenig direkte Bezüge zwischen den beiden Städten gibt und es bereits eine schnelle und leistungsfähige Schienenverbindung zwischen den beiden Stadtzentren gibt. Für "die" StUB gibt es in Fürth keinen Bedarf.

    Und solange Nürnberg nicht wieder eine Straßenbahn in Richtung Fürth baut, wird es dort auch keine Chance auf eine Solche geben. Die aufkommensstärkste Relation bedient heute die U-Bahn, für den Rest ist ein Inselbetrieb nach heutigen Kriterien für die Stadt nicht finanzierbar...


    Das Fahrrad und Fahrradfahren wird in Fürth seit vielen Jahren gefördert. Hier zeigt sich, dass ein OBM doch einigen bewirken kann, wenn er denn will. Als passionierter Radler (zumindest früher war es so, heute weiß ich das nicht mehr) hat OBM Jung eine Menge angeschoben. Auch wenn viele "Schutzstreifen" eigentlich keine sind, zumindest nicht nach dem FGSV-Regelwerk bzw. der StVO da zu schmal bzw. "falsch" markiert, setzen sie doch ein sichtbares Zeichen pro Fahrradfahren. Die meisten Radwege werden im Winter auch passabel geräumt (sofern es schneit) und auch gelegentlich gereinigt. Und es werden seit vielen Jahren peu-a-peu neue Radwege angelegt und verbessert, Schleueßen gebaut, Durchfahrten geöffnet sowie Lücken geschlossen. Auch wenn das nicht immer perfekt ist, ist Fürth gerade beim Thema Fahrrad Nürnberg weit voraus. In Nürnberg hat sich der OBM v.a. auf seine "mobilen Bürgerversammlungen" beschränkt und vor kurzem lamentiert, dass man in Nürnberg keine so tollen Fahrradwege habe (nach 17,5 Jahren im Amt!). Das Nürnberger Verkehrsplanungsamt macht gerne Kampagnen, Plakate und ähnliches (https://www.nuernberg.de/inter…nuernberg_steigt_auf.html). Also alles Sachen, die keinem Autofahrer weh tun und nicht viel kosten. Das Ergebnis sieht / erfährt man täglich.




    Was Nürnberg auf alle Fälle von Fürth lernen kann, sind Grünanlagen, Straßenbäume usw. Die sind in Fürth vitaler, grüner und deutlich besser gepflegt.

  • Eine Renaissance der Straßenbahn in Fürth wäre zwar schön, aber halte ich ebenfalls für wenig wahrscheinlich. Ein Inselbetrieb ist natürlich quatsch, es fehlt dann einfach an Einspareffekten.


    Was ich mir aber sehr gut vorstellen könnte wäre ein Weiterbau der U3 im Norden bis nach Fürth. Mit Kreuzungshaltestelle zur Stub und zur U1 ganz im Westen....

  • Das wird wohl eher nichts. Die U3 nach Wetzendorf wird nämlich wenn, dann mit einem Schwenk nach Norden hin (also von Fürth weg) gebaut. Vor allem, da dahinter dann noch die Abstellanlage gebaut wird, ist sie dann schon so weit im Norden, dass sich das wohl ein Weiterbau nach Fürth nicht mehr anbieten würde. Das hat allerdings durchaus seine Gründe. Wenn nämlich eine Schienenverbindung in diese Teile Fürths kommen sollte, dann mit einer Verlängerung der Straßenbahn vom Westfriedhof, die dann ja über die Poppenreuther Straße auch bis zum Rathaus kommt. Dann hat Fürth auch wieder eine Straßenbahn und es stehen alle Wege offen.

    Mehr U-Bahnen wird es meiner Ansicht nach in Fürth höchstens durch Abzweige der U1 geben.

  • Also in punkto Radfahrstreifen sollte sich Nürnberg bitte nicht an Fürth orientieren. Manchmal einen Lückenschluss, 20 Meter Alibi Fahrradstraße und neue, aber viel zu schmale Schutzstreifen gibt es dort nämlich auch und das macht`s nicht besser. Da fehlt mir ein Thread "Was Nürnberg (und Fürth?) von Erlangen lernen kann" ;) Dort wird der Autoverkehr nicht durch "Fahrrad befreite" Straßen gefördert, sondern durch Einbahnstraßen, für KFZ gesperrte Plätze und riesige 30er Zonen ausgebremst, sodass für Fahrräder automatisch mehr Platz und Sicherheit da ist. Was Nürnberg auch von Erlangen lernen könnte ist, dass eine ziemlich links orientierte Politik nicht gleichbedeutend mit vergammelten Plätzen und verwahrlosten Grünanlagen sein muss.

    Einmal editiert, zuletzt von Sprenggiebel () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • Was Nürnberg von Fürth lernen kann: Letzte Woche hat die Stadt Fürth den neuen Haushalt für 2021 verabschiedet. Interessant dabei ist unter anderem, dass bei uns 2,6 Mio für Radwege ausgegeben werden. Im Vergleich dazu in Nürnberg lediglich 5 Mio. Das steht doch in keinem Verhältnis!

    Zusätzlich können 5 Mio an Schulden abgebaut werden und die Rücklagen der Stadt belaufen sich trotzdem noch auf 97 Mio. Nicht ein Projekt wurde in Fürth eingestampft, sondern sogar neue vorgeschlagen. So, liebes Nürnberg, sieht nachhaltiges Haushalten aus!

  • Naja, ich glaube du vereinfachst da schon etwas. Fürth profitiert glaube ich sehr stark von der Zugkraft Nürnbergs, und der hiesigen Infrastruktur. Ohne jetzt in die Details der Öffentlichen Finanzen einzusteigen, aber Fürth ist nicht einfach nur 1/4 kleiner als Nürnberg, dort gibt es auch keinen Hafen, keinen Flughafen, keine internat. Messe, es wird dort keine Uni hingestellt, für die vorbereitende Infrastruktur geschaffen werden muss, auch das RPG liegt nicht in Fürth. Es ist doch immer so, dass die kleineren Städte rund um eine Großstadt von ihr profitieren, ohne dass es einen gewissen Finanziellen Ausgleich gibt.

    Die Städte und Gemeinden rund um Berlin sind fast alle steinreich, die Stadt Berlin allerdings kann sich nicht aus eigener Kraft finanzieren.

  • Natürlich kann man das nicht vergleichen. Das war auch nicht ganz ernst gemeint und ich wollte mit dem Beitrag eigentlich nur den erheblichen Unterschied im Radwegeetat herausstellen. Wobei einige deiner Argumente, warum Nürnberg so viel Geld braucht, für mich eigentlich welche sind, weswegen die Stadt gut dastehen sollte. Der Hafen ist ein gut laufendes Gewerbegebiet, die Messe wirft für gewöhnlich fette Gewinne ab und Tourismus bringt auch viel Geld in die Stadt.

  • Die Streicherei in Nürnbergs Haushaltsplanungen sind aber auch nicht normal, die Messe läuft aktuell garnicht, dort wird stattdessen ein Impfzentrum eingerichtet. Das kostet Geld anstatt welches einzubringen. Fürth baut auch keinen einzigen Meter Straßenbahn und keine U-Bahn-Verlängerungen, obwohl man auch in Fürth soetwas durchdenken könnte. Aber es stimmt, was die Radwegepolitik angeht ist Nürnberg kein Vorbild. Ich wundere mich auch woher diese Hurra-Meldungen und kruden Auszeichnungen dafür immer kommen.

  • Wobei halt alles davon (außer evtl. der Hafen) jetzt durch Corona massive Verluste stattdessen macht.

    Der Radwegeetat soll ja schrittweise noch weiter gesteigert werden. Das Problem liegt wohl eher daran dass man erstens nicht genug Planstellen hat, und zweitens dem Auto nach wie vor auf gar keinen Fall Platz wegnehmen will. Und es gibt eine Menge Autoverkehr. Auch da hat das kleinere Fürth mit wesentlich weniger Verkehr natürlich Vorteile...