Wiesbaden: SEM Ostfeld/Kalkofen (490 ha)

  • Die Stadt Wiesbaden hat 2017 die Vorbereitende Untersuchung für eine Stadtentwicklungsmaßnahme Wiesbaden-Ostfeld/Kalkofen auf den Weg gebracht. Ende letzten Jahres haben die Gremien den Untersuchungsbericht des Magistrats zur Kenntnis genommen und den Magistrat mit der weiteren Planung beauftragt.


    Die rd. 490 ha große Fläche zwischen Amöneburg und Erbenheim ist geprägt durch die Kalksteinbrüche von Dyckerhoff Zement und die Dyckerhoff Deponie, im Übrigen landwirtschaftliche Flächen. Verkehrsmäßig liegt sie zwischen Autobahnen und Bahnstrecken, beste Voraussetzungen für die verkehrliche Erschließung.


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    Grafik: Stadt Wiesbaden


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    Luftbild: Stadt Wiesbaden


    Das gesamte Projekt umfassend zu erläutern, würde an dieser Stelle wegen der Fülle des Materials zu weit führen, wer sich aber für Wiesbaden interessiert findet in der Magistratvorlage 19 V-01-0029 das gesamte Material.


    Bericht über das Ergebnis der Vorbereitenden Untersuchungen nach § 165 Abs. 4 BauGB zu dem Gebiet Ostfeld/Kalkofen


    Geplant ist ein Mix aus Gewerbe- und Wohngebieten (Fort Bieler) und Grünzügen. Die besondere Herausforderung besteht sicherlich im Umgang mit den industriellen Hinterlassenschaften. Rein flächenmäßig ist das Gesamtvorhaben fast so groß wie das Frankfurter Projekt im Nordwesten beiderseits der A5, stadtebaulich aber überhaupt nicht vergleichbar.

  • Machbarkeitsstudie für ÖPNV-Erschließung des Ostfelds


    Im Zusammenhang mit der SEM Ostfeld/Kalkofen steht eine Ausschreibung der ESWE Verkehrsgesellschaft für „eine technische Machbarkeitsstudie und einer verkehrlichen Bewertung mit Potentialuntersuchung für die leistungsfähige ÖPNV-Anbindung des Entwicklungsgebietes Wiesbaden Ostfeld“. Das Untersuchungsgebiet ist allerdings wesentlich größer das die SEM Ostfeld, umfasst Teile der Wiesbadener Innenstadt sowie die Wiesbadener Ortsbezirke Biebrich, Bierstadt, Erbenheim, Nordenstadt, Delkenheim, Mainz-Amöneburg, Mainz-Kastel und Mainz-Kostheim.


    Die SEM Ostfeld ist anscheinend der Aufhänger für diesen Auftrag, im Kern geht es aber um die Konkretisierung von Zielen und Maßnahmen, die im lokalen Nahverkehrsplan der Stadt Wiesbaden und im RNVP des RMV schon länger enthalten sind.

    Der Umfang der Untersuchung ist bemerkenswert:


    1.Buserschließung

    2.Einbeziehung Schienenpersonenverkehr

    2.1 Bahnhof Wiesbaden Ost / Neubau Bauernbrücke

    2.2 Ländchesbahn

    2.3 Wallauer Spange (Option)

    2.4 Güterumfahrung Mainz-Kostheim (Option)

    2.5 Maximalvariante Schienenverkehr (aufbauend auf 2.1 bis 2.4)

    3.Straßenbahnerschließung

    3.1 Ostfeldlinie

    3.2 Innenstadterschließung

    4.Maximalvariante (Kombination der Untersuchungsschwerpunkte 1, 2 und 3)

    5.Fahrzeitberechnung (Option)

    6.Alternative Mobilitätsangebote



    Kurz gefasst könnte das Motto auch lauten "Wiesbaden will's wissen"

  • Am vergangen Donnerstag haben die Wiesbadener Stadtverordneten nach sehr langer und kontroverser Diskussion in zwei Abstimmungen die städtebauliche Entwicklungssatzung mit klaren Mehrheiten auf den Weg gebracht, so berichtet die gestrige FAZ. Im Ostfeld sollen einmal bis zu 12.000 Menschen wohnen. Ein Gewerbegebiet soll dort auch entstehen im welchem das BKA seine 7.000 MA später konsolidieren könnte. Was mit den freiwerdenden Immobilien des BKA andernorts in WI passieren soll ist noch nicht klar.

    Für Interessierte gibt es eine Projektseite mit weiteren Details.