Nordkap-Areal - Neuentwicklung mit Bürohochhaus "Namu" (124 m)

  • Nicht schlecht. Sinnvolle Aufteilung zwischen grün Richtung Main und sonst Blockrandbebauung. Passt so perfekt hier und das Hochhaus sitzt perfekt direkt am Autobahn. Das wird ein Landmark vor allem vom Autobahn gesehen. :daumen:


    Schade nur dass hier null Wohungen gebaut werden. Es wird ein reines und langweiliges Büroviertel mit höchstens ein paar Hotels. Aber ok OF braucht Geld und vielleicht können wir mindestens damit rechnen dass manche Bürogebäude in 30 Jahren zu Wohnungen umgebaut werden :)

  • Ich würde sagen dass ist für die Main-Spaziergänger. Grünanlage für den Main. Es ist ja auch nicht gerade in der Mitte geschlossen zwischen den Gebäuden sondern eher das nördliche Teil des Grundstücks an der Mainpromenade.

  • Schade nur dass hier null Wohungen gebaut werden. Es wird ein reines und langweiliges Büroviertel mit höchstens ein paar Hotels.


    Hier dürfen wegen der Siedlungsbeschränkungen (80% der Stadtfläche von Offenbach) auf Grund von Fluglärm keine Wohnungen gebaut werden. In wenigen (1-2) Jahren wird der Wohnungsbau in Offenbach zum Erliegen kommen. Die Preise für Wohnungen und Mieten in Offenbach werden sich meiner Meinung nach wegen dieser "künstlichen Verknappung" schneller an Frankfurter Verhältnisse anpassen als "man" denkt.


    Link zur Karte mit "sogenannter" Lärmschutzzone (rotgestrichelter Linie).
    OP vom 07.08.2018

  • Einspruch. Es lohnt ein Blick in das Kartenwerk des RP Darmstadt zu den Schutzzonen. Danach liegt die Westhälfte des Offenbacher Hafens in der Tag-Schutzzone 2 des Flughafens, die östliche Hälfte außerhalb jeglichen Schutzbereichs. Der Offenbacher Hafen liegt demgemäß nicht in der Tag-Schutzzone 1.


    § 5 Abs. 2 FlugLärmG besagt, dass - Regel - in der Tag-Schuitzzone 1 Wohnungen nicht errichtet werden dürfen. Aber keine Regel ohne Ausnahmen. § 5 Abs. 3 Nr. 5 und 6 FlugLärmG besagen:


    "Das Verbot nach Absatz 2 gilt nicht für die Errichtung von
    ...
    5. Wohnungen innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile nach § 34 des Baugesetzbuchs,
    6. Wohnungen im Geltungsbereich eines nach der Festsetzung des Lärmschutzbereichs bekannt gemachten Bebauungsplans, wenn dieser der Erhaltung, der Erneuerung, der Anpassung oder dem Umbau von vorhandenen Ortsteilen mit Wohnbebauung dient. ..."


    Der Offenbacher Hafen ist ein Gebiet, indem Industriefläche in Wohnbauflächen umgewandelt werden, eine Ausnahme also nach obiger Nr. 6 Wenn das Wohnungsbauverbot schon in der Tag-Schutzzone 1 nur einschränkt gilt, gilt es für die Tag-Schutzzone 2 gar nicht. Ein Teil der Wohnhäuser im Offenbacher Hafen liegt in Tag-Schutzzone 2 - geht also.

  • Nicht schlecht. Sinnvolle Aufteilung zwischen grün Richtung Main und sonst Blockrandbebauung. Passt so perfekt hier und das Hochhaus sitzt perfekt direkt am Autobahn. Das wird ein Landmark vor allem vom Autobahn gesehen. :daumen:


    Sehe ich ehrlich gesagt überhaupt nicht so.
    Abstände der Gebäude entlang der Kaiserleistraße zueinander viel größer als nötig und sinnvoll. Völlig diffuse Bebauungskante zum Mainufer. Und die gebaute Realität in der Nordostecke wird bei diesen Grundrissen erwartbar ebenfalls sehr bescheiden ausfallen.

  • .... Ein Teil der Wohnhäuser im Offenbacher Hafen liegt in Tag-Schutzzone 2 - geht also.


    Ich bin kein Fluglärm-Schutzzonen Experte. Auf der östlichen Hälfte ausserhalb der Tagesschutzzone 2 am Hafen in Offenbach wurde die für das Wohngebiet notwendige Hafenschule gebaut.


    Sie haben recht: Wenige Meter in die Tagschutzzone 2 hinein wurden Wohnhäuser gebaut. (Jedoch nur wenige Meter) Weiter westlich Richtung der Hafenspitze entstehen nur Gewerbegebäude.
    Ob es rechtlich irgendwie möglich gewesen wäre an der Hafenspitze auch Wohnungen zubauen ist mir nicht bekannt, Sinn macht es wegen der Belastung durch Fluglärm sicher nicht.


    Für das „Nord-Kap-Areal" war meines Wissens nie Wohnbebauung vorgesehenen. Das macht auch da in der Tagschutzzone 2 (Startende Flugzeuge) wegen des Fluglärms meiner Meinung nach keinen Sinn.


    OP vom 07.08.2018 (zur Kaiserlei-Bebauung | Text unten zwischen den beiden Bilderserien)
    Interessant auch der Artikel zur Siedlungsbeschränkung in Offenbach in der
    FR vom 25.08.2018 (Kann sein, daß auf einigen Flächen keine Wohnungen gebaut werden, da der Bau von Schulen und Kitas wegen Fluglärm ausgeschlossen ist und von der Stadt eine Versorgung garantiert werden müsste?)

  • ^ In dem von mir verlinkten § 5 FlugLärmG ist zu lesen, dass Ausnahmen zugelassen werden können, wenn dies zur Versorgung der Bevölkerung mit öffentlichen Einrichtungen oder sonst im öffentlichen Interesse dringend geboten ist (§ 5 Abs. 1 Satz 3). Ich meine, wenn die Stadt Offenbach wollte, könnte sie. Wenn in einer Schutzzone gebaut wird, greift die 2. FlugLSV (zu deutsch: Fluglärmschutzverordnung), worin geregelt ist, dass die Gebäude entsprechend ihrem Nutzungszwecke gegen Lärm besonders zu dämmen sind. Das führt zu besserer baulicher Lärmdämmung der Gebäudehüllflächen, was halt teurer, aber kein hexenwerk ist.


    Das kuriose am Fluglärmrecht ist, dass es bei der letzten Nachbesserung nominell verschärft wurde, aber durch die Einführung von erweiterten Ausnahmen (auf Betreiben der Länder und Gemeinden übrigens) letztlich gelockert wurde, um bestimmten Gemeinden im Umland von Flughäfen nicht jede städtebauliche Entwicklung abzuschneiden.

    Einmal editiert, zuletzt von tunnelklick () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • Dennoch bleibt es dabei, dass das FlugLärmSchutzGesetz tatsächlich ein Gesetz zum Schutz des Fluglärms ist und die Genehmigung der Nordwestbahn nach einem Gesetz zum Schutz vor Fluglärm nicht möglich sein dürften.

  • Auf der Expo Real hatte ich Gelegenheit, mit den Geschäftsführern von Nordring Offenbach, der Eigentümergesellschaft des Hochhausgrundstücks, zu reden. Sie wollen dort inklusive Sockel rund 70.000 qm BGF verwirklichen und 180 bis 250 Mio. Euro investieren. Geplant ist ein Architektenwettbewerb, nach dem dann Mitte 2021 gebaut werden könne. Auch das Areal mit dem niedrigeren Hochbau auf der anderen seite des Komplexes war im Besitz von Nordring Offenbach, wurde inzwischen aber an einen anderen Investor veräußert. Nach Einschätzung der Geschäftsführer sind dort noch einmal 40.000 qm BGF möglich.


    Den zugehörigen Artikel gibt es hier: https://www.immobilien-zeitung…iserlei-bekommt-bueroturm

  • Nordring 144 wird die neue Adresse von Danfoss, wie die OP Online am 13.12.2019 berichtet.


    Bei der beteiligten Real Estate Fima ist eine Visualisierung:

    https://www.oxalis-reim.com/project/leiq-offenbach/


    "Visualisierungen zeigen ein modernes, lichtes Gebäude mit Blick auf den Main. Beeindruckend ist die geplante Bepflanzung des Atriums und die Verwendung von natürlichen Materialien wie Holz."

    Ich sehe vor allem viel Beton.

  • danfossqvjbk.jpg


    Hier ein Bild vom Atrium. Die Treppen sind z.B. nicht aus Beton sondern aus Holz.


    Danfoss wird das neue Firmengebäude mit der modernsten, energieeffizienten Gebäudetechnologie von Danfoss ausstatten.

    Bemerkenswert finde ich, daß bei der Gestaltung die eigenen Mitarbeiter mitwirken durften. Mitarbeitergruppen durften Wünsche äußern, wie die Räume anzulegen sind, um künftig die Arbeitsprozesse z.B. durch Gesprächsnischen zu unterstützen.

    Außerdem soll eine Servicewerkstatt entstehen in der Produkte repariert und davon ausgehend in der Entwicklung verbessert werden.


    Die neue Deutschlandzentrale wird laut Danfoss als Referenz für die Leistungsfähigkeit des Unternehmens stehen und beinhaltet ein CO2-neutrales Energiekonzept.

  • Zu bridgets Frage in #3: In der Mitte des heutigen Nordkap-Areals, dort wo im Plan im Eingangsbeitrag u. a. ein Spielplatz eingezeichnet ist, befand sich einst eine Teerfabrik. Zwar wird die Fläche meines Wissens saniert, doch auch tief im Boden sind Altlasten vorhanden, weswegen hier nicht gebaut werden darf (Q). Das Areal soll daher als Sport- und Freizeitfläche entwickelt werden.


    Fotos des Areals hatten wir noch nicht. Die südwestliche Ecke, im Hintergrund der Main:


    4227_nordkap_kaiserlei.jpg


    Wieder als Lagerfläche wird die im Westen des Areals stehende Halle mit Bürogebäude genutzt. Wieder, weil hier im Herbst 2015 eine Sammelunterkunft zur Erstunterbringung von etwa 1000 Flüchtlingen eingerichtet wurde.


    4228_nordkap_kaiserlei.jpg


    Blick entlang des nördlichen Bereichs - ungefähr an der Stelle des Bürogebäudes soll das 120-Meter-Hochhaus entstehen, weit im Hintergrund der Neubau für Danfoss. Wenn nach #11 der Baubeginn für das Hochhaus im kommenden Jahr geplant ist und zuvor noch ein Architekturwettbewerb ausgerichtet werden soll, dann wird sich in dieser Hinsicht wohl bald etwas tun müssen.


    4229_nordkap_kaiserlei.jpg

    Bilder: Schmittchen


    Abschließend noch eine Visualisierung der neuen Danfoss-Deutschlandzentrale:


    danfoss_nordkap_kaiserlei_pressepic.jpg
    Bild: Stadt Offenbach / HHVision / Danfoss


  • ^ Zur Altlast der Teerfabrik liefert die Stadt Offenbach noch diese Information:


    Die 1914 gegründete Teerfabrik Gustav Lang im Nordring 144 - 148 bestand aus einer Vielzahl unterschiedlicher Gebäude: dem Kesselhaus zur Teerdestillation, mehreren Lagerhallen zur Pechlagerung und Bürogebäuden. In den 20er Jahren kamen Laboratorien und Kühl- und Entwässerungseinrichtungen hinzu.

    1929 wurde die Produktion eingestellt und das Gelände im Laufe der Zeit als Lagerfläche für verschiedenartige Güter genutzt. Erst 2016 wurde die großräumige Sanierung des mit Teeröls belasteten rund 18.600 m² großen Geländes beschlossen, die schädlichen Rückstände der Teerherstellung finden in bis zu 2 m tiefen Bodenschichten.


    Quelle

    Sind die dort beschriebenen 2 m Bodentiefe die "tieferen Bodenschichten"? Und wenn 2016 eine großräumine Bodensanierung beschlossen wurde, könnte es sich bei der Spielplatznutzung vielleicht um eine nur temporäre Zwischennutzung handeln? Immerhin sind Bodensanierungen extrem teuer und langwierig . 18.000 m² kommen mir auch schon recht viel vor für eine Freizeitfläche.

  • LEIQ (Neubau Danfoss-Zentrale)

    Die FR hat heute einen Artikel zum geplanten Neubau am Nordring, der weiter oben ab #13 schon Erwähnung findet.


    Neue Informationen daraus:

    • Projektname LEIQ
    • 29.000 m² Bürofläche, Parkhaus mit 313 Stellplätzen
    • Baubeginn 3. Quartal 2020
    • Fertigstellung Ende 2022
    • Danfoss wird die Hälfte der Flächen mieten und mit ca. 400 (gendergerechtes Zitat aus dem Artikel) "Mitarbeitenden" dort einziehen
    • Das Gebäude soll CO2-neutral betrieben werden
  • Das "LEIQ" wird nicht alleine Deutschlandzentrale von Danfoss, wie oben schon ausgeführt. Ein etwa gleich großer zweiter Bauteil wird Büroflächen für weitere Nutzer bieten. Das Frankfurter Büro Holger Meyer Architektur hat den Neubau deswegen als Doppelhof-Typus konzipiert. Ansicht des östlichen Gebäudeflügels, gelegen an Nord- und Goethering:


    leiq_offenbach_hma-projektansicht_1.jpg


    Vogelperspektive:


    leiq_offenbach_hma-projektansicht_2.jpg


    Der Baukörper nimmt fast die gesamte Fläche des Grundstücks ein. Die polygonalen Grundstücksgrenzen werden von den Fluchten aufgenommen, die prismatische Form des Grundstücks in die Kubatur übertragen, heißt es in einer Projektbeschreibung der Architekten. Das ebenfalls bereits erwähnte Parkhaus mit 313 Stellplätzen wird im Südwesten errichtet. Erschlossen wird es vom Goethering aus. Hier sind alle Bauteile zu sehen:


    leiq_offenbach_hma-projektansicht_3.jpg

    Bilder: Holger Meyer Architektur / Hamburg Trust / Oxalis REIM

  • Danach liegt die Westhälfte des Offenbacher Hafens in der Tag-Schutzzone 2 des Flughafens, die östliche Hälfte außerhalb jeglichen Schutzbereichs. Der Offenbacher Hafen liegt demgemäß nicht in der Tag-Schutzzone 1.

    Vielen Dank für die sehr guten Recherchearbeiten.

    Ich glaube das Nordkap wird den wenigsten Lärmeintrag von Flugzeugen erhalten .
    Vielmehr ist doch die unmittelbar daneben liegenden Autobahn Quell dauerhaftem Lärms.

    Ich halte es für sehr gut, entlang der Autobahn ein Gebäuderiegel zu errichten um die Aufenthaltsqualität zur Freifläche zum Mainufer hin zu erhöhen.


    Ich frage mich nur, warum man keine Hafenmolen mehr ausgräbt.
    Wenn es nach mir ginge, hätte man das Wasser viel tiefer ins Land reinholen können. Es wäre vielleicht sogar eine Marina möglich gewesen.

  • Ich denke, man will von dem Boden nicht mehr als unbedingt notwendig auf eine Baggerschaufel bringen. Entsorgung ist teuer.


    Außerdem kann man auf Wasserfläche wenig bauen und die Aufwertung der Grundstücke außenrum ist nicht so extrem, wie der Verlust an Fläche.

  • img_8391g8krr.jpg


    08.03.2021 - Baustart LEIQ.

    12.03.2021 - Aktuell werden noch die Gebäude Nordring 144 abgerissen. (Foto von mir)

    17.03.2021 - Die alten Gebäude sind weg.

    3 Mal editiert, zuletzt von Francesco () aus folgendem Grund: Ergänzt.