Nordkap-Areal - Neuentwicklung mit Bürohochhaus "Namu" (124 m)

  • Bitte nicht vergessen, dass das Grundstück kontaminiert ist, siehe oben #15. Aus den Unterlagen des B-Plan-Entwurfs entnehmen wir, dass 64.000 t kontaminierter Boden ausgebaut und entsorgt werden müssen. Es ist ja die Frage, ob die Stadt OF unsaniert übergibt, dann wären 7 Mio € vermutlich ok um aus der Haftung zu kommen, oder saniert übergibt, dann könnte ein Investor unbelastet von den zeitlichen und finanziellen Unwägbarkeiten der Altlastenproblematik ans Werk gehen; weil er dann aber die Sanierungskosten erspart, ist sein Ankaufspreis natürlich deutlich höher. Ein Bodenrichtwert lässt sich deshalb nicht zuverlässig ermitteln, zumindest ist er nicht öffentlich bekannt.

  • Neubau LEIQ (u. a. Danfoss-Deutschlandzentrale)

    Von diesem Bauprojekt war u.a. beireits in den Beiträgen #12, #13, #14 und #36 zu lesen, außerdem liefert die Projektseite wichtige Informationen. Vom DAF relativ unbemerkt bzw. unkommentiert wuchs innerhalb eines Jahres ein immenser Rohbau heran, dem nur noch das 7. OG in Teilen fehlt.


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    Bauschild:


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    Fotos: Beggi

  • Geplantes 120-Meter-Hochhaus ("Namu")

    In Beitrag #24 wurden vier Entwürfe für das geplante Hochhaus mit 120 Metern vorgestellt. Realisiert wird offenbar der von Eike Becker Architekten, denn für die bevorstehende Expo Real kündigt das Büro eine Veranstaltung "zu unseren Bauvorhaben Nordring 150" mit E. O. Walker, Bozica Niermann und der Stadt Offenbach an. Das ist der damals gezeigte Entwurf:


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    Bild: Eike Becker Architekten / Walker & Walker


    Im Frühjahr 2022 wurde bei einer anderen Veranstaltung in Offenbach ("Metropolengespräche") ein Projektname "NAMU" erwähnt. Vor allem war die Rede von Holz-Hybrid-Bauweise, was angesichts der geplanten Höhe schon ein Wort ist.

  • Die Informationen aus dem vorstehenden Beitrag werden durch einen Artikel in der heutigen IZ-Messezeitung zur Expo Real bestätigt. Zusammenfassend alle bekannten und bisher nicht bekannten Daten zu diesem Projekt:

    • Projektname Namu
    • Entwurf: Eike Becker Architekten
    • Höhe: ca. 120 Meter
    • Holz-Hybrid-Bauweise
    • Fassade mit Photovoltaik
    • Projektentwickler: Ernst Otto Walker und Christoph Bürkel
    • BGF: 60.000 m²
    • Summe Gesamtinvestition: 300 Mio. Euro
    • Baurecht laut OB Felix Schwenke in Kürze zu erwarten
    • Vermarktung beginnt jetzt
    • bevorzugt wird Ankermieter mit mindestens 30.000 m² Mietfläche
    • geplante Fertigstellung: 2027


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    Bild: Eike Becker Architekten

  • Ein enormer Zugewinn für Offenbach und Frankfurt. Ich bin mir sicher, dass die Perspektive des Autofahrers, der über 661 hier nach Frankfurt fährt sehr beeindruckend wird! Auch die sehr transparente Fassade mit (hoffentlich) nicht all zu viel Schnikschnak gefällt sehr.

  • Das Gebäude sieht aus dieser Perspektive ganz anders aus und ist leider ein wenig schwer zu verdauen für mich auf jedem Fall. Das Rendering macht einen recht hochwertigen Eindruck, aber der Form des Gebäudes ist ungewöhnlich und nicht gerade besonders elegant. Erinnert mich an einen Pilz. Leider kriege ich auch ein wenig FAZ-Vibes. Hässlich ist es nicht, aber auch keine besondere Schönheit.


    Wenn es schöne Hochhäuser gibt (wie z.B. das Chrystler Tower) finde ich sind die meistens, wenn nicht sogar immer, eher spitz nach oben und nicht umgekehrt. Ich finde das ist was die Hochbaukultur auszeichnet. Das streben nach oben. Hier scheint es in die andere Richtung zu gehen. Der Form deutet nach unten.


    Pluspunkte dafür dass hier strikt nach Blockrandbebauung gebaut wird und dass das Gebäude im Erdgeschoß zu der Straße offen ist.

  • Ich glaube nicht, dass das Hochhaus real nach Schwellkopf aussehen wird, wie die Visualisierung aus gegebenem Blickwinkel vielleicht annehmen lässt. Dieser Eindruck wird der gewählten Perspektive und der Parallelprojektion geschuldet sein, der das menschliche Auge nicht unterliegt.

  • Selbst erstellten Visualisierungen, keine Gewähr auf Richtigkeit:


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    19 Mal editiert, zuletzt von Adama () aus folgendem Grund: Neue offizielle Renderings bestätigen meine Arbeiten.

  • Der Turm soll insgesamt 124 m hoch werden. Hier weitere selbst erstellte Visualisierungen im Stadtgefüge auf Basis von Google Maps.

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    Render: Adama, Google Maps

    6 Mal editiert, zuletzt von Adama () aus folgendem Grund: Nachtrag.

  • Adama


    Ich habe auch in meinem früheren Beitrag über die merkwürdige Form des Gebäudes kommentiert. Es wirkt, als ob das Gebäude auf dem Kopf steht oder vom Himmel gefallen ist. Das sieht wirklich seltsam aus und ästhetisch ist es definitiv kein vorteilhafter Schritt. Dein Beitrag wurde bereits von 19 Personen geliked, was in diesem Forum ziemlich viel bedeutet und darauf hinweist, dass diese Idee weitgehend unterstützt wird. Ich frage mich, wenn es so offensichtlich ist, dass dies der falsche Schritt ist, warum wurden die Pläne nicht angepasst? Offensichtlich hat auch jemand im frühen Stadium des Prozesses dies bemerkt. Ich denke, wie in den meisten Fällen in der modernen Welt der Architektur hat der Geschmack des allgemeinen Publikums wenig oder gar keine Bedeutung. Es wird kein bestimmter architektonischer Stil verfolgt, was typisch für die modernistische Architektur ist. Was am meisten zählt, ist das eigene Profil des Architekten im Vergleich zu anderen Architekten und die Kosteneinsparungen des Projektentwicklers. Anstatt von schönen Gebäuden bereichert zu werden, werden unsere Städte heutzutage mit Gebäuden gefüllt, die aus egozentrischen Träumen resultieren, in denen Architekten versuchen, sich von anderen abzuheben.

  • ^ Das "Like" wird zwar gerne als inhaltliche Zustimmung verwendet, aber eigentlich ist es eher als Danke für einen informativen Beitrag und die damit verbundene Arbeit gedacht. Jedenfalls war das für mich hier der Grund, den Beitrag von Adama zu liken.


    Bezüglich der Kopflastigkeit teile ich die Skepsis. Aber ich denke wenn, dann funktioniert diese Architektur an diesem Standort. Freistehend, zwischen Main, Autobahn und Gewerbe dürfte sich das Erdrückende nicht so stark entfalten. Mit Glück entsteht etwas richtig Ikonisches. Im engen Bankenviertel würde ich den Entwurf ablehnen.

  • Ich bin kein Experte im Holzbau.


    Soweit mir bekannt sind im Holzbau nach oben größer werdende Stockwerke konstruktiv sinnvoll.

    Angewandt wird dies schon sehr lange z.B. beim Bau von Fachwerkhäusern (Breite_Straße_42_(Quedlinburg)


    Ich gehe davon aus, dass Eike Becker Architekten beim Entwurf nachgedacht haben und nicht, dass ein "egozentrischer Traum" verfolgt wird.





  • Auskragungen bei Fachwerkhäusern resultieren aus damaligen Baubestimmungen. Straßen und Gassen mussten eine bestimmte Breite aufweisen. Wegen der Kapazität, der Befahrbarkeit, auch für die Brandbekämpfung. Ab einer gewissen Gebäudehöhe galten diese Vorschriften nicht mehr. Hier durften Geschosse über die Gebäudegrundfläche herausragen, was gerne in Anspruch genommen wurde, vor allem um Wohnfläche zu gewinnen.


    Solche Baubestimmungen gibt es nicht einmal mehr in Offenbach. Auch wird das Numa kein Fachwerkhaus. Das Hochhaus wird in Holzhybridbauweise errichtet, was unter anderem bedeutet, dass die statischen Lasten auch durch Stahlbeton übernommen werden.


    Um die Gestaltung beurteilen zu können, halte ich die bisher vorliegenden Informationen für zu mager. Zweifelhafte Grundlagen sind die wenigen bekannten Visualisierungen, besonders aus den schon in #49 genannten Gründen.

  • ^^^

    Ich hätte Deinen Kommentar gerne lediglich "geliked", aber möglicherweise gibt es verschiedene Bedeutungen des "Like", deswegen ganz kurz mein ausdrücklicher Kommentar zu diesem Entwurf:

    Ich kann mich mit diesem Entwurf sehr gut anfreunden. Die "Kopflastigkeit" ist zwar eine ungewöhnliche Formensprache, aber: Einerseits ist diese Kopflastigkeit nicht zu stark ausgebildet und andererseits kann das durchaus sogar ikonisch wirken.

    Ich persönlich mag zudem die "Klotzigkeit" der Kubatur, was an diesem Standort sehr gut passt. Bei nur rund 120 Meter Höhe werden immerhin 60000qm BFG realisiert - das ist schon eine Ansage.

    Dein Kommentar streift auch noch das "enge Bankenviertel", in dem Du diesen Entwurf nicht gerne sehen würdest.

    Zum "Bankenviertel" bin ich seit Langem der Meinung, dass einige dortige HH unvorteilhaft schmale / dünne Kubaturen haben (v.a. Omniturm oder die einzelnen Four-Gebäude). Auch aus diesem Grund freue ich mich sehr auf diesen "Klotz" da am Kaiserlei. Er wird ganz sicher eine gelungene Abwechslung in die HH-Landschaft von Rhein/Main bringen.

  • Ich habe schon mehrfach darauf hingewiesen, dass die hier im Forum so geliebte perspektivfreie Parallelprojektion, die auch normale Hochhäuser aus verschiedenen Richtungen kopflastig erscheinen lässt, hier die tatsächliche Kopflastigkeit verstärkt.

    Dadurch entstehen Bilder, die in der Realität so niemals wahrgenommen werden.


    Das "auf den Kopf stellen" des Gebäudes zeigt für mich vor allem, dass dann daraus ein absolut beliebiger Klotz wird.

  • PK: Leider bleibt es also dabei, dass Eike Becker diesen (für mich) doch grotesken Entwurf umsetzen darf.

    Theoretisch darf der Entwurf umgesetzt werden. Allerdings ist die tatsächliche Umsetzung doch eher unwahrscheinlich. Wie im benachbarten Hafen auch, wo derweilen alle Hochhausprojekte auf Eis liegen.


    Die geänderten Rahmenbedingungen für das Bauen in Deutschland tun ihr übriges. Ich sehe das Rhein-Main-Gebiet momentan eher auf dem absteigenden Ast.

  • Ein weiterer Punkt, den ich noch gerne nennen möchte, ist, dass der Turm optisch nicht vom Rest des Komplexes getrennt ist. Dies lässt den Komplex sehr schwer oder ungeschickt aussehen (riesen Klotz), was für viele modernistische Projekte typisch ist. Einfach die Verwendung unterschiedlicher Materialien auf entweder dem Turm oder dem Rest des Gebäudes hätte hier geholfen. Vielfalt ist entscheidend, um Städte schön und einladend aussehen zu lassen. Ich finde die hätten dies bei der Planung des Projekts berücksichtigen sollen.

  • Neubau LEIQ (u. a. Danfoss-Deutschlandzentrale)

    Die Bauarbeiten nähern sich dem Ende. Eine ähnliche Fassadengestaltung haben wir in der letzten Zeit schon öfters gesehen, das kontrastreiche Design mit seinem hellen Streifenmuster lockert das "Trumm" - wie Schmittchen es nannte - erfreulich auf. Insgesamt kann dem Bauwerk ein freundlicher Gesamteindruck bescheinigt werden. Selbst das dazugehörige Parkhaus gliedert sich durch die Farbwahl gut in das Projekt ein.


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    Fotos: Beggi