Paketposthalle, 2×155m Herzog & de Meuron Türme und Umgebung [in Planung]

  • Die Bindungsfrist ist nur die rechtliche Verbindlichkeit des Bürgerbegehrens. Die politische Wirkung dauert erheblich länger. Denn Politiker wollen in erster Linie Politik machen, die vermeintlich den Willen der Wähler repräsentiert und für die sie wiedergewählt werden. Das Ergebnis eines Bürgerbegehrens zu ignorieren, kurz nachdem seine Verbindlichkeit abgelaufen ist, das ist aus politischer Sicht riskant. Erst recht wenn es zum zweiten Mal gegen die Hochhäuser ausgehen sollte...

  • Man sollte nicht darüber diskutieren, wie man Gebäude am besten verstecken kann, sondern dass man sie architektonisch so toll hinbekommt, dass es der überwiegender Mehrheit gefällt.

  • Danke @ JaiC und LugPaj,


    Dann sollte man halt über Architektur zB Materialien oder Form abstimmen lassen ?

  • Ja. Zumindest sollte man es zentral in die öffentliche Diskussion tragen, anstatt es nur auf die Sichtbarkeit und Höhe zu reduzieren.

  • Ich bin zwar kein großer Freund von Hochhäusern, aber wenn sie - wie in diesem Fall - außerhalb des Mittleren Rings entstehen sollen, habe ich nichts dagegen. Einen architektonischen oder städtebaulichen Schaden für Schloss Nymphenburg sehe ich hier auch nicht (im Gegensatz zur radikalen "Biotopia"-Erweiterung, für die der halbe Schloss-Nordbau abgerissen wird). Ganz anders wäre es natürlich, wenn Hochhäuser am Schlosspark oder am Schlosskanal entstehen würden.

  • Ich gehe davon aus, daß hier überhaupt nichts gebaut wird was über 60m hoch ist.

    Ich bitte euch - wer hat denn je daran geglaubt, daß in München mal ein paar EUR in etwas höhere, also jenseits von 100 Metern, anspruchsvolle Architektur investiert wird?

    Das Areal wird die nächsten Jahre wohl verwaist bleiben um dann mit irgendwelchen unerfreulichen, lieblos designten Kubaturen zugemüllt zu werden.

    Mir als Investor wäre das zu blöd, ich würde mir eine andere Stadt suchen, das Gezeter ist ja in München nicht auszuhalten. Dann sollen sie ihre Paketposthalle leer stehen lassen.

    Und zukünftig unter rot-grün (!) wird das garantiert nicht besser.

  • ^^

    Grunsätzlich richtig. Nur noch schlechtere Chancen auf passende Architektur sehe ich bei einer Regierungsbeteiligung der CSU.

  • Bei der Studie ging es um Gebiete, in denen Hochhäuser gebaut werden können mit verschiedenen Höhenstaffelung, je nach Gebiet.

    Alternativ könnte man noch weitere / andere Gebiete und Staffelungen vorschlagen.

    Anschliessend könnte dann über die verschiedenen Vorschläge abstimmen zB

  • Bei einem Bürgerentscheid musst Du Ja/Nein Fragen an einem Termin stellen.

    Mit Verlaub da sehe ich keine praktikablen Fragestellungen.

  • ^


    Eine Studie hat keine Gültigkeit. Eine Studie ist eine Studie und bleibt eine Studie.


    Aus der Studie wird vom Planungsreferat ein Rahmenplan erarbeitet, der wird öffentlich diskutiert werden müssen. Dann muss der Stadtrat eine finale Fassung beschließen und im Anschluss kann sich erneut das Planungsreferat daran machen, die beschlossenen Standorte zu entwickeln. Das ist kein Prozess von heute auf morgen, das lässt sich nicht mit Ja oder Nein erledigen.


    Zu den Hochhäusern:


    Es heißt vermutlich abwarten, wie sich das neue Koalitionsbündnis zum Projekt äußert, wobei es bis auf weiteres sicherlich wichtigere Themenkomplexe für den Stadtrat gibt, Stichwort Covid-19.

    Abgesehen davon verstehe ich den von "Ismaninger" eingebrachten Link zwischen den Hochhäusern und der Paketposthalle nicht. Die Halle kann trotzdem neu bespielt werden, egal wie hoch die Türme letztlich werden sollten.


    Wie Schachbrett bin ich auch der Meinung, dass die Gestaltung noch mehr in den Fokus rücken sollte, nicht nur die reine Höhe. HdM zeichnen hier eine fast durchsichtige Hülle, die in der Realität eher dunkelblau wirken dürfte. Da hätte ich gerne detailliertere Ansichten und ggf. auch Alternativvorschläge, immerhin hat es keinen Gestaltungswettbewerb gegeben. Die HdM Hochhäuser für die Firma Roche in Basel sind für mich zumindest ein warnendes Beispiel.

  • ^^


    Das Problem der Visualisierung ist natürlich in den Griff zu bekommen. Dennoch wäre mich eine Fassade analog Roche in Basel zig mal lieber als weiterer Stillstand und das Realisieren der Nutzung in der Breite der Peripherie. Das ist im Verhältnis kein warnendes Beispiel:

    https://www.roche.ch/dam/jcr:7…ites-and-division-740.jpg


    Das ist ein warnendes Beispiel:

    https://realestate.union-inves…0Unterschleissheim_01.jpg

  • HdM zeichnen hier eine fast durchsichtige Hülle, die in der Realität eher dunkelblau wirken dürfte.

    Na ja, so tiefschwarz wie bei dem Hotelneubau am Ostbahnhof wird es schon nicht werden....und selbst wenn: es wäre viel weniger schlimm, weil die Form und vor allem die Proportionen der beiden Türme stimmen. Selbst mit schwarzen Fassaden würden die Türme, wenn sie nach dem aktuellem Entwurf gebaut würden, immer noch gut aussehen.

  • Isek:


    Da habe ich mich wohl unklar ausgedrückt. "Warnendes Beispiel" bezieht sich darauf, wie Hochhäuser HdM's in Visualisierungen aussehen im Vergleich dazu wie sie dann in echt wirken. Für mich ist das Ergebnis in Basel ein Trauerspiel - es war mMn schon auf den Visualisierungen nicht besonders, aber jetzt vor Ort sieht das für mich einfach schlimm aus.


    Ich bin sehr stark für zwei 155 Meter Hochhäuser an der Paketposthalle, jedoch würde ich gerne verlässlichere Renderings sehen. Das wäre auch der öffentlichen Diskussion zuträglich. Aktuell bietet die übertriebene Transparenz der Fassade eher Nährstoff für die Gegner.


    Zur Nutzungsdichte trägt die Höhe der Türme in diesem Fall absolut gar nichts bei. Problemlos ließe sich die Baumasse auch auf die umliegenden Baukörper verteilen, dann gibt es halt E+6 / E+8 inklusive einzelner 40 bis 60 Meter Hochpunkte wie beim grauen Nachbar von Wiel Arets.

    Die Entscheidung der Büschl Gruppe hier 155 Meter hoch bauen zu wollen, ist primär eine visionäre, stadtgestalterische.


    iconic


    Na ja, so tiefschwarz wie bei dem Hotelneubau am Ostbahnhof wird es schon nicht werden....


    Das sicherlich nicht ^.^ Hier entsteht - vereinfacht gesagt - aber auch immerhin die vierfache Oberfläche. Aktuell aber gibt es jetzt einen langen Planungsprozess begleitet von einzelnen versteiften Diskussionen über die korrekte Höhe. Über die Gestaltung wird überhaupt nicht gesprochen, stattdessen wurde zu Beginn ein saftiger Braten serviert, der nun langsam aber sicher austrocknet. Ich weiß nicht ob das gut geht, nach vielen Jahren Bürgerentscheid einfach einen Entwurf ohne Wettwerb vorzusetzen, zu vermitteln, so wird es aussehen, und dann am Ende sieht´s wieder gänzlich anders aus und keiner ist glücklich. Wenn jetzt die neuen höchsten Hochhäuser der Stadt gebaut werden sollen, dann braucht es zeitnah nochmal ein klares öffentliches Signal der neuen Stadtspitze, ja wir wollen diese Höhe bauen, und dann eine Debatte wie diese Höhe möglichst ansprechend verpackt werden kann. Das würde die Energie der Gegner vielleicht auch eher auf die Gestaltung lenken, als immer nur einseitig auf Höhe, Höhe, Höhe.

  • Sachlich habt ihr Recht, nur seltsam, dass bei der BVK an der Richard Strauss Strasse die Gestaltung selbst bei Herren Hofmann, Pfeil, Brannekämper scheinbar völlig egal ist, Hauptsach 99m........?