Paketposthalle, 2×155m Herzog & de Meuron Türme und Umgebung [in Planung]

  • Eine sehr spannende Entwicklung...ich hoffe ja nach wie vor auf eine kulturelle Nutzung (z.B. ein Museum für moderne Kunst a la Tate Modern), wobei eine solche Nutzung für einen privaten Investor wohl kaum zu stemmen sein wird.

  • Wenn das Gelände wie angedeutet einen 3stelligen Millionenbetrag gekostet hat, wird man sich in der Büschl Gruppe genau überlegt haben, wie man die wieder rein bekommt. Ich erwarte deshalb, dass diese Pläne bald der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Rein wirtschaftlich schliesse ich eine Museumsnutzung da aus.

  • Eigentlich funktioniert das Ganze sowieso nur, wenn es um das Gebäude herum Baurecht für Hochhäuser gibt. Dadurch würde dann ein wenig Druck von der denkmalgeschützten Halle genommen. Und dass sich ein solches Objekt nur bedingt zur Spekulation eignet, zeigt sich ja derzeit am Beispiel Siemens-Hochhaus.

  • Entscheidend für diesen Deal ist natürlich die umliegende Fläche, da ist viel Entwicklungspotenzial. Am Ende bleiben eigentlich nur wenige Möglichkeiten für die Halle selbst, sofern sie wirtschaftlich genutzt werden soll. Ich könnte mir an dieser Stelle z.B.vorstellen:
    - Umbau zu einem Kongresszentrum- samt neu zu bauender Hotels drumherum.
    - Kulturelle Nutzung, z.B. als Musicaltheater
    - Umbau zu einem Einkaufszentrum, ggf. mit Spezialisierung
    Sollte sich kein wirtschaftliches Konzept finden, könnte es womöglich auf einen Abriss hinauslaufen...

  • Klar ist das möglich, wenn sich kein Investor mit einem tragfähigen Konzept findet. Dann wird der Denkmalschutz aufgeweicht oder ausgesetzt. Es kann natürlich auch gut sein, dass darauf die Firma Büschl spekuliert. Angeblich wird die Post ja bereits Ende 2020 das Gelände verlassen. Deshalb rechne ich vor allem erst einmal mit interessanten Zwischennutzungskonzepten - das könnte durchaus attraktiv werden und einige Jahre andauern.

  • Auf lange Sicht fände ich dann einen Abriss am Sinnvollsten. Auf dem Gelände eine Büro- Wohnnutzung fortsetzen, wie bereits am Friends und Kap West.


    Nur gerne deutlich höher und mit schönerer Architektur.

  • Man hätte natürlich - wäre der Hirschgarten noch nicht gebaut - aus der Halle auch einen neuen Durchgangs-HBF machen können. Die Gleistrasse östlich der Donnersbergerbrücke inklusive bestehendem HBF hätte zurückgebaut, die S-Bahnen in einen kurzen Tunnel gelegt und die Oberfläche im Anschluss mit einer Zentrumserweiterung ordentlich bebaut werden können :D.



    Dann wird der Denkmalschutz aufgeweicht oder ausgesetzt. [...] Deshalb rechne ich vor allem erst einmal mit interessanten Zwischennutzungskonzepten - das könnte durchaus attraktiv werden und einige Jahre andauern.


    Als Investor allein für die Halle könnte ich mir auch gut die Stadt vorstellen, die dann an Zwischennutzungskonzepte vermietet / verpachtet.


    Auf jeden Fall spannend, dass hier nun ab 2020 neue Entwicklungen möglich sind. Vielleicht finden an dieser Stelle dann doch noch 100 Meter + Hochhäuser ihren Platz (nordwestlich der Halle). https://www.google.de/maps/dir//Neuhausen-Nymphenburg,+München/@48.1480528,11.5215713,234m/data=!3m1!1e3!4m9!4m8!1m0!1m5!1m1!1s0x479e7622527dc8b5:0xfc7736eaff097a35!2m2!1d11.522662!2d48.1482306!3e0

  • Paketposthalle

    Die AZ glaubt zu wissen dass der Investor ein neues Stadtteilzentrum auf dem Areal entwickeln möchte:


    https://www.abendzeitung-muenc…fe-b59e-452193609828.html



    Man hätte natürlich - wäre der Hirschgarten noch nicht gebaut - aus der Halle auch einen neuen Durchgangs-HBF machen können. Die Gleistrasse östlich der Donnersbergerbrücke inklusive bestehendem HBF hätte zurückgebaut, die S-Bahnen in einen kurzen Tunnel gelegt und die Oberfläche im Anschluss mit einer Zentrumserweiterung ordentlich bebaut werden können :D.


    Das wäre der große Wurf schlechthin gewesen (Auch wenn im 3. Reich schon dort in der Gegend der Bahnhof hin hätte sollen), hätte uns leidige Stammstrecken- und Bahnhofsneubaudebatten erspart und die Paketpost wäre als imposanter Bahnhof durchaus vorzeigbar gewesen.



    Als Investor allein für die Halle könnte ich mir auch gut die Stadt vorstellen, die dann an Zwischennutzungskonzepte vermietet / verpachtet.


    So ganz umsonst flog die Paketpost bei der Konzertsaaldebatte wohl nicht aus dem Rennen. Vielleicht gab es auch Unabwägbarkeiten bzgl. der Bausubstanz. Das Problem der Halle ist auch schlicht ihre Höhe.




    Auf jeden Fall spannend, dass hier nun ab 2020 neue Entwicklungen möglich sind. Vielleicht finden an dieser Stelle dann doch noch 100 Meter + Hochhäuser ihren Platz (nordwestlich der Halle). https://www.google.de/maps/dir//Neuhausen-Nymphenburg,+München/@48.1480528,11.5215713,234m/data=!3m1!1e3!4m9!4m8!1m0!1m5!1m1!1s0x479e7622527dc8b5:0xfc7736eaff097a35!2m2!1d11.522662!2d48.1482306!3e0


    Das könnte einen zumindest für die verunglückte Hirschgartensiedlung entschädigen. Nun können sie in ihren Wahlkampfmanövern zeigen was sie drauf haben.


    Ich glaube mich zu erinnern dass bei der Paketpost fünf/sechsgeschossiger Blockrand gesatzt wurde. Aber für eine Bebauungsplanänderung ist es dennoch nicht zu spät, zumal das Areal sowieso abgetrennt liegt.


    Allerdings möchte man auch die Sichtbeziehungen zur Paketposthalle einigermaßen freihalten:


    Bedenken 2006:
    Beeinträchtigung der Sichtbeziehungen zu der denkmalgeschützten Bogenhalle des ehemaligen Paketpostamtes durch geplante Bebauung.


    Lösungsansatz 2006:
    Reduzierung der Gebäudehöhen der zukünftigen Bauwerke im Gewerbegebiet GE und im Bereich des Citylogistikzentrums und Freistellen des denkmalge-
    schützten Gebäudes durch umgebendes Grünflächenkonzeption


    https://www.ris-muenchen.de/RI…kumente.jsp?risid=1015974

  • ^


    Danke für die Informationen.


    Ich denke bei einem dreistelligen Millionenbetrag, der hier offenbar investiert wurde, wird sich die Büschl Gruppe nicht mit einer solchen Bebauung abfinden wollen. Vielleicht gab es vorab auch schon erste Kontakte zur Stadt, um zu klären, ob mehr vorstellbar ist. Und vielleicht wurde besagtes Areal auch in die neue Hochhausstudie miteinbezogen...so viele vielleicht :).

  • Wäre es denn allzu utopisch, sich zu wünschen, dass die Paketposthalle komplett ohne größeren Nutzen als überdachter öffentlicher Platz genutzt wird? So in der Art eines Privately owned public space.
    Wenn man die westliche und östliche Wand entfernt und den überdachten Raum als Platz für öffentliche Ausstellungen und kleinere musikalische Events nutzt zum Beispiel. Gerne auch mit Gastronomie.
    Als Entschädigung für den Eigentümer könnte man ihm mehr Baurecht für die umliegenden Flächen einräumen.

  • Man hätte natürlich - wäre der Hirschgarten noch nicht gebaut - aus der Halle auch einen neuen Durchgangs-HBF machen können. Die Gleistrasse östlich der Donnersbergerbrücke inklusive bestehendem HBF hätte zurückgebaut, die S-Bahnen in einen kurzen Tunnel gelegt und die Oberfläche im Anschluss mit einer Zentrumserweiterung ordentlich bebaut werden können :D.


    Das ginge aus ziemlich offensichtlichen Gründen nicht, da die Halle relativ stark Richtung Nordwesten ausgerichtet ist und Züge aus Richtung Westen beim besten Willen da nicht sinnvoll einfahren könnten.

  • Also jetzt bleiben wir doch einfach mal bei der Wirtschaftlichkeit des Projektes. Wem nutzt denn ein Museum, ein Durchgangsbahnhof oder sonstiger, nett gemeinter "Firlefranz" :)?


    Wir haben extremsten Wohnungs und Büroflächenmangel in München.


    Und hier reden wir von einem 100 000 Quadratmeter großen Grundstück, das etwa 14 Fußballfeldern entspricht. In absoluter Toplage!


    Jetzt können doch Reiter und Söder mal beweisen, daß sie es es Ernst meinen, mit dem schneller und höher bauen.


    Denke etwas anderes strebt der neue Investor sowieso nicht an. Eine 2. Version der Bayernkaserne, mit Wohnnutzug, die so dicht und hoch ist, wie bei der Bayernkaserne. Dazu noch eine Büronutzung, die evtl. im HH Rahmenplan aufgenommen sein wird und wo es dann auch wieder 100m+ Bürotürme geben wird.


    Alles andere ist doch relativer Unsinn, in einer Stadt wie München.

    Einmal editiert, zuletzt von Munich_2030 ()

  • Eine solche Nutzung ist absehbar, hier wird man sicherlich ein hochverdichtetes Stadtquartier errichten. Wie das genau aussieht wird ein städtebauliches Konzept zeigen. Die spannende Frage ist ja nur was man mit der denkmalgeschützten Halle anfängt... die sollte doch irgendwie zum Rest passen.


    Für mich steht eines fest: Ein privater Investor wird die renditeträchtigste Lösung anstreben. Die Halle also nicht kommerziell zu nutzen würde dem klar widersprechen. Die Alternative dazu wäre somit nur der Abriss.

  • Das wäre meine Überlegung gewesen, dem Investor mehr Baurecht zu gewähren um den Verlust der Fläche der Halle zu kompensieren.
    Ein Abriss sollte unter allen Umständen vermieden werden. Man kann keine riesige Welle um den Abriss eines kleinen Uhrmacherhäusschen machen und dann eine so aufwendige und eindrucksvolle Konstruktion der vermeintlichen Fantasielosigkeit des Investors opfern.


    Lasst dem Investor bei der restlichen Fläche mehr Freiheit und die Halle wird dafür kulturell genutzt, zur Not muss für den Unterhalt die Stadt aufkommen.

  • Büschl gibt Pläne bekannt:

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    Wir brauchen nicht mehr weiter zu spekulieren, der Investor hat seine Absichten Preis gegeben :):


    Geplant ist eine "urbane Bebauung des Grundstücks unter Einbeziehung der Halle" um im Rahmen eines "weitgefassten Konzepts mit Gewerbe, Wohnungen und Einrichtungen für Jung und Alt" ein neues "Stadtteilzentrum für Neuhausen und Nymphenburg" zu schaffen.


    Für die Paketposthalle bietet sich eine kulturelle Nutzung an, Gespräche mit der Stadt München sind geplant. Für die Münchner gebe es "keinen Abschied von der Halle, sondern eine noch engere Verbindung", so Ralf Büschl.


    Da auf dem Gelände laut aktuellem B-Plan nur postalische Nutzungen möglich sind, muss der B-Plan umfassend abgeändert werden.


    Quelle: SZ Print, 05.09.2018, Ressort München.



    Bitte den Threadtitel wieder abändern :)
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    Iarn75: Die Idee mit dem Bahnhof war auch alles andere als Ernst gemeint ;). Ohne die Bebauung am Hirschgarten wäre der Radius aber kein Problem gewesen.

  • Ich finde, es klingt recht hoffnungsvoll, dass der Investor auf die Stadt zugehen möchte, um der Halle eine möglichst starke öffentlich Nutzung zu ermöglichen. Wenn man es geschickt anpackt, hat diese Halle das Potenzial zu einem neuen Wahrzeichen für die ganze Stadt zu werden.


    Wäre es denn allzu utopisch, sich zu wünschen, dass die Paketposthalle komplett ohne größeren Nutzen als überdachter öffentlicher Platz genutzt wird?


    Das halte ich für durchaus denkbar und würde die potenzielle Wahrzeichen-Funktion der Halle noch verstärken. Auf diesem alten Foto sieht man ja die enorme Wirkung der Hallenkonstruktion von innen, als diese noch als Postbahnhof genutzt wurde und nicht durch die nachträglichen Einbauten entstellt war.


    OlympiaFlo: Ich gebe Dir vollkommen recht, bei der Halle muss der große Wurf einer öffentlich-kulturellen Nutzung mit entsprechender Gestaltung her, während dafür der Investor gerne bei der Umgebung mehr Spielraum erhalten sollte. Hier befürchte ich aber Konflikte...wie Martyn angedeutet hat, gab es ja bereits bei der benachbarten Wohnbebauung die typisch Münchner "Sichtachsen"-Diskussion, weshalb die Bauten nur viergeschossig werden durften. Genau das, so befürchte ich, wird uns nun im direkten Umfeld der Hall ebenfalls nicht erspart bleiben.



    Quelle: SZ Print, 05.09.2018, Ressort München.


    Hier ist der SZ-Beitrag nun auch online verfügbar: https://www.sueddeutsche.de/mu…urbane-bebauung-1.4116657

  • Die Ankündigung des Investors liest sich ziemlich gut - fast schon zu gut. Die Halle bedeckt ca. ein Viertel des Grundstücks. Wenn dieses Bauwerk einerseits nicht wirtschaftlich lohnend (das lese ich aus „Gespräche mit der Stadt führen“) privat entwickelt werden kann und zusätzlich die Umgebung stark beschränkt (Abstand und Höhe der umliegenden Bebauung), dann könnte dies ein unlösbarer Knackpunkt werden.


    Ich interpretiere diese Meldung darum so: Wir brauchen die Stadt um uns mit vielen Millionen bei der Halle unter die Arme zu greifen und außerdem die Vorgaben für die Bebauung drumherum zu lockern. Das könnte schwierig werden bei so einem riesigen Objekt. Wenn die Stadt also nicht mitzieht wird das sehr schnell unwirtschaftlich und dann... bleibt am Ende nur der Abriss (ist dann ja auch die Schuld der Stadt).


    Vielleicht sehe ich gerade übertrieben schwarz, aber ich bin sehr skeptisch ob das am Ende klappt. Wenn ich so eine Riesenhalle samt Grundstück drumherum kaufe, sollte ich eigentlich schon vorher geklärt haben was ich damit mache.

  • Die Halle hat für mich Ähnlichkeiten mit dem CNIT in der Defense.
    Gäb es bei uns auch solche Nutzungsmöglichkeiten , sowie in der direkten Umgebung ?