Paketposthalle, 2×155m Herzog & de Meuron Türme und Umgebung [in Planung]

  • Ich verstehe den Begriff "Farce" nicht.

    Der Herr Brannekämper ist doch auch Architekt, und da denkt man, dass es grosses Interesse an so einem Projekt geben müsst.

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    Der Begriff bezieht sich ja auf das Bürgergutachten. RB mag gelernter Architekt sein, in erster Linie ist er aber Wirtshauspolitiker. Als solcher weiß er nur zu gut, welchen Rückenwind das Bürgergutachten dem Projekt in Stadtpolitik und Verwaltung verschafft, sodass er dieses jetzt torpediert. Ich bezweifle stark, dass ihm das was bringt, eher schadet er damit nur sich selbst. Ist es unwahrscheinlich anzunehmen, dass, wäre als Ergebnis dieses Gutachtens Ablehnung statt Befürwortung dieses Projekts herausgekommen, Brannekämper stolz verkündet hätte: "Die Bürger haben gesprochen und ein wichtiges Zeichen für die Demokratie gesetzt. Ein Nein zu den Parasiten kraftvoll legitimiert"... ^.^

  • Geht es nicht um die Aufhebung, der seit 2004 inoffiziell festgehaltenen 100m Grenze? Ob´s jetzt 149m oder 151m sind, mir wäre das ehrlich gesagt wurscht. Hauptsache der Entwurf selbst ist filigran und stilsicher, gerade da es eben zwei Türme werden.

    Ich fände die > 150m schon wichtig - einfach weil es bis jetzt in der Stadt zumindest bei den Gebäuden nichts Höheres als ca. 140m gibt. Natürlich wären nach der lächerlichen 100m Grenze der letzten 20 Jahre schon 101m ein Fortschritt. Wir müssen nur aufpassen, dass wir uns nicht zu sehr auf das „Überspringen“ der 100m-Marke fixieren und uns dann die nächsten 50 Jahre mit Gebäuden zwischen 101m und 110m zufrieden geben müssen. Die Zukunft muss eindeutig Richtung 200m + weisen und nicht alles auf die 101m setzen. Dafür haben die geplanten HdM-Türme genau die richtige Benchmark-Höhe.


    Das hat den Vorteil, dass die Paketposthalle einigermaßen gut von Osten her sichtbar bleibt. Für kaum ein anderes Gebäude in der Stadt ist Freiraum außenherum derart wichtig. Allerdings hätte ich die Breitseite komplett frei gehalten.

    Ein bissal schade finde ich, dass die Halle offenbar auf ihrer (Nord-)Westseite keinen Vorplatz bekommen soll. Auf welcher Seite ist denn der „Haupteingang“ geplant?

  • ^ Hier muss ich zustimmen und widersprechen.


    Zum einen, ja, sehe auch ich die Gefahr, sich zu sehr auf den 100m Sprung zu fixieren. Alle anderen, bisher vorgeschlagenen Hochhäuser haben ursprünglich ja bei 115 Meter Schluss gemacht. 100 sollte nicht das neue 60 werden, deswegen bin ich auch dafür, hier zumindest einen neuen München-Rekord aufzustellen.


    Wo ich dir widersprechen möchte, sind die "200m +". Dafür fehlt unserer Stadt noch auf lange Sicht zu sehr das Unterholz. An keinem Ort in München kann ich mir ehrlicherweise mehr wie 180m vorstellen und die maximalst neben dem o²-Tower und auch nur, wenn in der Gegend bis dahin noch 3-4 Türme zwischen 80m und 120m gebaut würden, um ein ordentliches Cluster zu bilden.


    Ich war gestern mal wieder in Frankfurt, tolles Wetter, größtenteils tolle Stadt (das Bahnhofsviertel hat echt was von Abenteuerurlaub) und wirklich beeindruckende Hochhäuser aber nur dort kann man derzeit harmonisch nen 200er unterbringen, ohne dass er alles um sich erschlägt. Neben einem Tower One oder Trianon würde der o² und vmtl. auch unsere Zwillinge fast untergehen.

  • Die Zukunft muss eindeutig Richtung 200m + weisen

    Also ich hätte nichts gegen einen schlanken und skulpturalen 200m + Turm. Die architektonische Referenz ist da in Deutschland bis auf sehr wenige Ausnahmen aktuell eher dürftig. Da muss also sehr viel zusammenkommen, das sowas was "gscheit´s" wird: Geeignetes Grundstück mit Unterholzpotenzial, am besten ein Bestandshalter als Investor, der auch noch einen guten Geschmack und ein positives Image hat ;) sowie einen politischen Konsens darüber, drum herum zügig ein Cluster zu entwickeln (meinetwegen entstehen 200m also auch zu Beginn).

    Was mich allerdings etwas stutzig macht, ist dieser Narrativ vom Müssen. Dazu sehe ich aktuell keine Notwendigkeit bzw. sehe ich unter Abwägung anderer Herausforderungen in Zusammenhang mit der Immobilienentwicklung nicht unbedingt derart gewichtige Vorteile, die ein solches Streben nach 200 m und mehr unbedingt verlangen würden. Mag sein, dass ich etwas übersehe und überzeichne (bitte gerne korrigieren), für mich klingt das jedenfalls danach, Wolkenkratzer als Selbstzweck zu inszenieren, die man einfach bauen müsse, weil sie andernorts auch gebaut werden - erst der Turm, dann prüfen, ob er passt. Umgekehrt fände ich besser und da bin ich dann ganz bei OlympiaFlo (wobei ich Berlin ganz klar dazu nehmen würde, rund um den Alex bspw., anstatt dort jetzt alle bei 130 / 150m zu kappen). Es fehlt derzeit noch die Vision an ein, zwei Stellen wirklich zielstrebig ein HH-Cluster zu entwickeln. Vielleicht passiert diesbezüglich was, wenn die Paketposttürme mal stehen und gut ankommen.


    Auf welcher Seite ist denn der „Haupteingang“ geplant?

    Auf der Nordwestseite und Südostseite, offen auf beiden Seiten: https://cdn.wohnglueck.de/vary…I_content-1400x788@2x.jpg

    https://www.sueddeutsche.de/im…988/1200x675?v=1632837869

  • Was konkret meinst du jetzt? Die verlinkte Visualisierung zeigt die unter Denkmalschutz stehende Paketposthalle!

  • Diese beiden Türme mit den angelehnten Leitern an der Seite und diese schmalen Baublöcke drumherum.

    2 Mal editiert, zuletzt von Colonia ()

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    Ne, das bayerische Kabinett hat damit überhaupt nichts zu tun... ich glaube du verwechselst das mit Brannekämper, der sitzt zwar im Landtag, seine diversen Protestaktionen gegen Münchner Bauprojekte sind aber sein Privatvergnügen.


    Colonia:


    Das kommt darauf an. Nur für die HH gibt es derzeit einen Realisierungsentwurf, eben den von HdM. Möglich wäre aber auch noch ein Wettbewerb. Die Blöcke außenherum stammen aus dem Masterplan und sollen der SGK zufolge in durchlässigere und kleinere Einheiten zerteilt werden. Aber das wird wohl später in einzelnen (internen) Wettbewerben geregelt.

  • Die SZ liefert ein paar neue Informationen:


    - Der Bezirksausschuss Neuhausen spricht sich weiterhin für die Türme aus, möchte aber zumindest eine zweite Gestaltungsvariante.

    - Ähnlich sieht das die Stadtverwaltung bzw. Stadtbaurätin Merk. An der Zusammenarbeit mit Büschl / Herzog & de Meuron soll sich nichts ändern, jedoch sollen für die späteren Fassaden im Rahmen des derzeit laufenden Bebauungsplanverfahrens alternative Vorschläge ausgearbeitet und diskutiert werden.

    - Für die einzelnen Baufelder der umliegenden Blöcke soll es Realisierungswettbewerbe geben.

    - Ein besonderer Fokus soll nun (endlich) auch auf der Freiflächengestaltung und dem eigentlich Besonderen des Quartiers, der Paketposthalle, liegen.

    - Die hin und wieder geäußerte Forderung ein Ratsbegehren abzuhalten, lehnt das Planungsreferat ab.


    All das soll der Planungsausschuss des Stadtrats am 30.03 absegnen.


    https://www.sueddeutsche.de/mu…ezirksausschuss-1.5549460

  • ^ Klingt nach einem potenziell sehr guten Kompromiss. Büschl, Herzog & de Meuron behalten die "Federführung", müssen aber zumindest unterschiedliche Fassadenvarianten/ Feingestaltungen präsentieren (die zu einem gewissen grad eh bereits existieren). Der Rest wird mittels Wettbewerben entschieden.

  • Investor Büschl verliert nach drei Jahren die Geduld und fordert ein rasches Ratsbegehren. Gleichzeitig lehnt er die Durchführung eines Wettbewerbs ab, da dies den Reset für die bisherigen Planungen bedeuten würde. Selbst der Worst Case wird ins Spiel gebracht, nämlich die Gewerbebauten die im bereits bestehenden Bebauungsplan vorgesehen waren umzusetzen und auf Türme, Wohnbebauung und Nutzung der Paketposthalle zu verzichten.


    https://www.sueddeutsche.de/mu…er-ratsbegehren-1.5558213


    Es nimmt jetzt Züge an die ich vor drei Jahren schon befürchtete. Ein ewiges politisches Rumgeeiere und die Vorherrschaft der Bewahrer, Bedenkenträger und Berufsempörten. Irgendwie typisch:cursing:

  • ^^

    Sollen sie doch München weiter mit gestalterischen Schrott zukakken. Die Stadt verdient einfach nicht mehr. Kann den ambitionierten Investor voll verstehen. Baut er die auf Maximalrendite getrimmten 5 Stockwerke Kisten hat er minimalen Stress und bekommt trotzdem sein gutes Geld.

  • Man arbeitet wieder an einem Bürgerentscheid "Hochhausstopp".

    Wolfgang Czisch (SPD) und Robert Brannekämper (CSU) sammeln nun Unterschriften gegen Hochhäuser über 60 m Höhe.


    Im Falle der beiden 155 m Türme arbeitet man mit perfiden Mitteln. Bzgl. der "Verschattung" hat man einfach den kürzesten Tag des Jahres mit den längsten Schatten herausgesucht, um dies grafisch darzustellen, welch schlimmer Schattenwurf von den beiden Türmen ausgehen würde. Der einfache Bürger sieht diese Grafik und sagt dann das dies gar nicht geht, diese Leute der Initiative muss man unterstützen. Dass Schatten nicht statisch sind und sich verändern und kürzer werden je länger die Tage werden, daran denkt niemand. Unlautere Mittel, so empfinde ich das.

    Brannekämper stellt einfach die Behauptung auf, dass Hochhäuser über 60 m Höhe nicht ökologisch sein könnten.

    Die massive Flächenversiegelung, die damit einhergeht (denn die Flächen werden ja gebraucht, ob gestappelt oder in der Fläche), erwähnt er natürlich nicht.


    Ungern einen Link zur Bild, aber hier muss es sein, alleine schon wegen der unmöglichen Grafik


    Wieder einmal zeigt sich, egal wie unbekannt und unbedeutend man ist, je lauter man schreit, desto mehr Aufmerksamkeit wird einem geschenkt. Leider.

  • Ich als Investor würde sagen, Tschüss München!

    Baut weiterhin eure hässliche Kästen und bleibt was ihr seid: Provinz!