Multifunktionsarena - Spekulierstrang Spezial

  • Nach der RMZ hat Mike Josef mit den potentiellen Investoren für The Dome Gespräche geführt jedoch nicht mit dem für den Kaiserlei. Darüber ist Natascha Kauder von den Grünen verstimmt da die Grünen den Kaiserlei als Standort präferieren. Anfang 2022 möchte die Vierer-Koalition sich auf einen Standort festlegen.

    Einmal editiert, zuletzt von main1a ()

  • Während sich die Frankfurter Politik weiterhin bei dem Thema im Kreis dreht, hat München Fakten geschaffen und sich für eine weitere Eventarena mit dem Standort am Münchner Flughafen entschieden...

  • Der Grund, den die Grünen gegen die "große Lösung" am Flughafen anführen, sollte auch noch erwähnt werden: Es müsste Wald gerodet werden.


    Je nun. Das ist dieser wildromatische und so wertvolle Forst. Begrenzt von ICE-Linie (links), der Bundesstraße 43 (rechts) und dem Squaire-Parking (Foto-Standort). Er reicht bis zur Regionalbahn-Linie vor der Kelsterbacher Querspange, der Brücke über die Bahntrasse im Hintergrund und deren Verlängerung:


    4150_the_dome_bau-areal.jpg

    Bild: Schmittchen


    Ein eigenwilliger Standpunkt, den Frau Kauder von den Grünen da vertritt. Im Koalitionsvertrag, Zeilen 3321 ff., heißt es nämlich: "Es gibt derzeit zwei Standorte, die [...] interessante Perspektiven bieten. Wir werden in die planungsrechtliche Prüfung dieser Standorte einsteigen."


    Ergibt sich daraus, dass der Planungsdezernent nicht mit den Projektentwicklern von "The Dome" sprechen darf? Gewiss nicht. Es muss dies sogar, denn bezüglich der neueren Planung "The Dome" bestehen weit mehr offene Fragen als dies am Kaiserlei der Fall ist. Wo sollen sonst die Grundlagen für die vereinbarte "planungsrechtliche Prüfung" beider Standorte herkommen? Im Ergebnis drängt sich der Eindruck auf, dass es die Grünen sind, die eine sachgerechte Abwägung der beiden Standorte ablehnen und sich bereits festgelegt haben. Grund und Resultat: siehe oben.

  • Frau Kauder irrt, wenn sie behauptet, für den Dome müsste Wald gerodet werden. Ja, es müssten Bäume gefällt werden, aber die Fläche zwischen Bahn und B43 ist kein Wald im rechtlichen Sinne, sondern laut RegFNP ist es Gewerbefläche, waldmäßig also längst entwidmet (siehe dazu auch oben #122, erste Grafik)

  • Nun ja, dass man bei den Grünen weiteren Flächenversiegelungen und vermeintlichen Waldrodungen eher kritsch gegenübersteht sollte ja jetzt keine echte Überraschung sein.

    Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass die Partei sich da (auch gerade angesichts des zumindest fragwürdigen ökologischen Nutzens der nahezu hermetisch isolierten Fläche) nicht auch guten Argumenten gegenüber offen zeigt.

    Ich verstehe die Vorbehalte einiger Mitforisten, aber jetzt einfach per se auf Contra zu gehen und ständig drauf schimpfen bringt ja nix. Ich denke, dass es wesentlich zielführender wäre, die Dinge einfach mal aus deren Perspektive zu betrachten. Zu überlegen, wie man ein Projekt unter ökologischen Aspekten verbessern und aufwerten kann und dann entsprechende Angebote machen:
    Ggf. könnte man die Entsiegelung und Renaturierung einer entsprechenden Ausgleichsfläche oder die Aufforstung eines anderen Gebietes aushandeln. Man könnte das Projekt möglichst Energieeffizient aufstellen, Dachflächen für Solarenergie nutzen oder Parkanlagen darauf errichten, etc...

  • Natürlich wird es für die "Waldrodung" eine Ausgleichsfläche geben. Daran wird das sicher nicht scheitern. Ich kann jetzt nur über die Gründe der Grünen spekulieren. Ich sehe aber folgende Möglichkeiten:

    1. Man will der SPD generell nochmal klarmachen, dass es in der neuen Koalition anders laufen soll als in der alten, speziell bei Alleingängen eines Dezernenten.
    2. Man will jetzt einfach schon mal einen Pflock einschlagen und sicherstellen, dass das Waldthema auf jeden Fall auf der Agenda und damit unverhandelbar ist. Klassische Verhandlungstaktik.
  • Du meinst, bergmännisch unter Wurzeltiefe der Bäume einen Deckel betonieren, diesen dann um 30m anheben und darunter die Halle bauen?

    Dachbegrünung XXXL?

  • ^^^ Das Problem ist nicht dass Grüne und andere sich Belange von Klimaschutz und weiß nicht was auf die Fahne geschrieben haben und ihrer Überzeugung gemäß argumentieren. Ich sehe ein Problem in der reflexhaften Reaktion, die einsetzt, sobald jemand einen Baum auch nur schräg anschaut. Von jemandem, die in der Kommune Verantwortung tragen will, würde ich erwarten, dass sie die rechtlichen Grundlagen ihres Tuns kennt. Die Ausweisung der Fläche im RegFNP als Gewerbefläche ist das Ergebnis einer vor längerem vorgenommenen Abwägung, in die Belange des Naturschutzes, der Bodenversiegelung und was sonst noch alles im Vorfeld eingeflossen sind. Die Verabschiedung und Genehmigung des RegFNP schafft damit eine Vorstufe von Baurecht, die man nicht jedes Mal wieder in Frage stellen kann. Wir beklagen uns, dass Entscheidungsprozesse für Bau- und Infrastrukturvorhaben so unterträglich lang dauern. Das ist u.a. auch deshalb der Fall, weil ein an sich geklärter Sachverhalt, hier der Umstand, dass man diese Fläche gewerblich nutzen darf, unreflektiert in Frage gestellt wird. Erst mal informieren und nachdenken schadet in der Regel nicht.

  • Ein ergänzender Ansatz wäre, dass das geplante Parkhaus statt im Westen neben der Bundesstraße östlich von TheDome über der Bundesstraße also nördlich vom vorhandenen Squaire Parkhaus platziert würde. Da die Bundesstraße ohnehin eine versiegelte Fläche ist würde damit keine zusätzlichen Fläche versiegelt. Knackpunkt ist aber die rechtliche Komponente die sich aus meiner Sicht mit gutem Willen der Beteiligten lösen lassen müsste. Die von sweet_meat vorgeschlagenen Maßnahmen sind damit aber nicht obsolet.


    Unabhängig davon möchte und kann die Stadt sich an der Multifunktionsarena aus finanziellen Gründen nicht beteiligen. Am Flughafen steht eine Investitionsvolumen zw. 300 und 400 Mio. EUR im Raum und am Kaiserlei dürfte wahrscheinlich ein Volumen von 200 bis 300 Mio. zu Buche schlagen. Und wir erinnern uns das dort die öffentliche Ausschreibung letztendlich daran scheiterte weil die damaligen Investoren finanzielle Zuschüsse von der öffentlichen Hand wollten. Aufgrund der Vorkommnisse in den vergangenen 1 1/2 Jahren stelle ich mir ein Zusammenkommen von Arena am Kaiserlei Projektentwicklungsgesellschaft mbH und TheDome Gesellschaften äußerst schwierig wenn nicht sogar unmöglich vor. Sollten letztlich beide ihre Plänen umsetzen dürfen würden möglicherweise zwei Arenen entstehen sofern beide ohne öffentlich Zuschüsse auskommen und betriebswirtschaftlich auskömmlich sind.

  • Xalinai: Natürlich, genau das habe ich gefordert und ich werde nicht ruhen bevor es genau so und nicht anders umgesetzt wurde!!! – oder vielleicht auch lieber nicht... :lach::nono:


    tunnelklick: ich möchte jetzt keinen whataboutism los treten, aber „Erst mal informieren und nachdenken schadet in der Regel nicht.“ stimmt sicher, war aber bisher auch nicht umbeingt die unumstößliche Stärke aller anderen Parteien im Römer!? Das ist kein Problem das Du explizit den Grünen anlasten kannst, das haben sicher alle Parteien gleichermaßen. Die roten Linien, Buzzwords und Perspektiven sind hier nur andere, dafür wurden sie aber ja unter anderem auch gewählt und müssen dies nun abliefern.

    Was die Länge der Planungsverfahren gibt, da gebe ich Dir grundsätzlich recht, das ist in Deutschland leider ein echtes Ärgernis, aber eben auch nicht neu.

    main1a: Wenn beide Arenen parallel funktionieren und sich rechnen, warum nicht. Würde ich genau so sehen.

  • In der heutigen RMZ (Bezahlschranke) ist ein Interview mit Mike Josef und die MuFuA (Multifunktionsarena) wurde thematisch auch gestreift. Bis die finale Endscheidung getroffen ist welchen Standort die Stadt präferiert, sollen nun weitere 1 1/2 Jahre ins Land gehen.

    [Spruch des Tages] Gott schuf die Zeit, aber von Eile sprach sie nicht. [/Spruch des Tages]

  • Ein Trauerspiel. Ich könnte keine Nacht mehr schlafen, wenn ich so arbeiten würde. Ich würde mich schämen für meine Stadt, solch Arbeitsmoral an den Tag zu legen.

  • Leider wollten die meisten Frankfurter es ja so, dass ihre Stadt zu einem immer dysfunktionaleren Gebilde verkommt. Sonst hätten sie anders gewählt...

  • Nach einer von den Skyliners initierten Präsentation der Pläne am Kaiserlei durch Architekt Zvonko Turkali gab es Kritik aus Teilnehmerkreisen. So bemängelte eine Oberräderin am Montagabend die voraussichtlich mangelnden Parkplätze. Eine weitere Teilnehmerin kritisierte die Kapazität von 13.000 Zuschauerplätzen und wird in der FR wie folgt zitiert: "Wie sollen wir so internationale Turniere nach Frankfurt holen?"


    Ich finde es durchaus auch mal interessant, dass eine Teilnehmerin mal für mehr Plätze wirbt anstatt kleinzureden. Respekt!

  • ^NIMBYS. "Wir leiden bereits jetzt unter dem Halligalli am Mainufer!"


    Das ist eine Halle, entsprechend ist Lärm schön im Innern eingesperrt. Außerdem habt Ihr sowieso die Lärmschutzfenster zu wegen der Eisenbahn und zum Teil noch wegen des Fluglärms.


    Und hinsichtlich der Parkmöglichkeiten ist die Halle das Beste, was den mainnahen Oberrädern passieren kann, da die dazu führen muss, dass der Parkraum (und insbesondere der Nicht-Parkraum) kontrolliert wird.

  • "Ist Oberrad noch lebenswert?" ... ist es auf einem Friedhof noch "lebens"-wert? Sarakasmus besiseite ... solange man keine Wohngebiete direkt tangiert und auch dafür sorgt, dass keine zu große Verkehrsbelastungen entstehen (Niederräder wissen, was ich meine), sollte man doch eher froh sein auch etwas in der Nähe zu haben, um es zu besuchen. Nach dem Florians-Prinzip zu leben ist auch ein wenig weltfremd. Ich habe selber direkt vor meinem Schlafzimmer jährlich (zumindest außerhalb Corona) eine Stadtteil-Kerb. Schön ist was anderes, aber trotzdem möchte man ja auch Veranstaltungen woanders nutzen, dann kann ich es auch bei mir verkraften. Nicht so nahe dran auch gerne öfters.

  • Also wenn eine einmal jährliche Stadtteil-Kerb, am besten noch eine Riesen-Veranstaltung wie die, die es früher auf der Gebrüder-Hommel-Anlage gab, das Wohlbefinden dauerhaft stört, dann sollte man doch schauen, dass man nach Gewann 43 oder in dessen Nachbarschaft umzieht.


    Da liebe ich doch Köln, wenn da einer abends auf der Straße singt, gehen zwar auch manchmal die Fenster auf, aber durchaus auch mal zum mitsingen.


    Das braucht eine ganze Weile, bis man das als Frankfurter versteht wie die ticken. Aber Nimbys haben wir auch welche und nicht nur Zugezogene.


    Und außer vagen Bedenken konnte ich dem Artikel nicht entnehmen, worin das Problem der Oberräder besteht.