Multifunktionsarena - Spekulierstrang Spezial

  • Nachdem die Verhandlungen mit Lagardere (Langano) ja schon gescheitert waren, sind jetzt auch die Verhandlungen mit AEG Anschutz gescheitert.


    AEGA wollte in den Mantelgebäuden der Halle zusätzliche Freizeit- und Einkaufsangebote realisieren, was die Stadt nicht wollte. Außerdem hat die Stadt nach Auskunft von AEGA wohl keine zufriedenstellenden Antworten gegeben auf die Fragen nach dem Ausmaß des politischen Rückhalts für das Projekt sowie ob und wie die nötigen Grundstücke für das Projekt gesichert worden seien.


    Quelle und mehr Infos finden sich in der FAZ (hinter Paywall).

  • Das liest sich aber nicht nach gescheiterten Verhandlungen, sondern nach beidseitigen Drohungen und insofern Teil der Verhandlungen: Frank kündigt an, dass das Verfahren ohne Bieter beendet wird. Der Bieter kündigt an, dass man nur weiter verhandle, wenn die Stadt doch noch über die Begleitbebauung reden will.

  • [ironie]The floor is yours Mr. Gunnar Wöbke: Multifunktionshalle to be continued.[/ironie]


    Volker Thies : Die FNP-Berichte zur Multifunktionshalle halte ich für sehr gut weil sie m.E. dicht am Sachverhalt sind.
    Das AEGA jetzt den Spieß umdreht ist nachvollziehbar. Konsequenterweise beendet Markus Frank dieses Prj. weil sich wohl doch die Erkenntnis Bahn brach: "Game isch over".


    Hoffe inständig das die staatsanwaltlichen Ermittlungen bei TheDOME eingestellt werden mangels stichhaltiger Gründe und endlich TheDOME durchstarten kann. Ohne allzu prophetisch zu sein, Fraport wird dieses jetzt wesentlich aktiver unterstützen als vor der CC.

  • Doch TH, daß kann, darf und sollte man kommentieren (dürfen)!

    Natürlich ohne die genauen Hintergründe zu kennen (ich arbeite ja nicht bei der Stadt) hat das Debakel aus meiner Sicht alleine unser Sportdezernent Frank vergeigt. Da kann er heute ja twittern: "Heute ist ein schlechter Tag für Frankfurt. Das Projekt der Multifunktionsarena am Kaiserlei habe ich leider sehenden Auges voll an die Wand geknallt. Basta!".

    Nicht umsonst haben sich etwa die Verantwortlichen für "The Dome" explizit mehrmals negativ über die Personalie Frank geäußert (unter anderem vor einigen Monaten in einem größeren Interview im Journal Frankfurt).

    Ich war immer ein "Freund" von Frank, hatte aber schonmal erwähnt, dass er sich beim Stadion am Bornheimer Hang mit teurem Flickwerk seinerzeit auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat. Wenn ich lese, dass 22 Monate statt 6 Wochen über was auch immer verhandelt wird, so ist das doch ein FEHLER, den man in der freien Wirtschaft um die Ohren gehauen bekäme ("Sorry, der Jahresabschluss 2020 wird nicht in 6 Wochen fertig, sondern erst in ca. 22 Monaten!", mein Chef hätte sicher Verständnis (Ironie)). Und wenn ich mal die SPD lobe, Frau Busch hat Recht, daß man mit potenziellen Investoren so nicht umgehen kann, dann heißt das schon was, ohne hier politisch werden zu wollen. Hier geht es um das unsägliche, bislang bereits 20 Jahre dauernde Sachthema "Multifunktionshalle in Frankfurt am Main"!

    Das ist ein Armutszeugnis für unsere schöne Stadt und einfach nur peinlich!

    Das ist schon auch Unfähigkeit und sollte Konsequenzen haben, in welcher Form auch immer.

  • Da ist ein Investor bereit ein ganzes Entertainment-Center zu bauen und die Stadt greift nicht zu, unbegreiflich. Am Ende hat es leider nicht gereicht, so wie Frank es darlegt. Jahrelang hat er uns was vorgemacht und am Ende es dann doch nicht hinbekommen. Wenn 99% der Foristen hier in ihren Jobs so arbeiten würden, dann wären alle schon längst arbeitslos. Selten so viel Inkompetenz gesehen. Nebenbei hat Markus Frank dann auch noch versucht das Konkurrenzprojekt am Airport zu ”killen”, zumindest ab und an unqualifizierte und unprofessionelle Kommentare abgegeben.

  • Die gute Nachricht ist es besteht Bedarf für so eine Halle. Daher was jetzt passiert verspätet höchstens den ganzen Prozess. Ich bin guter Hoffnung dass eine Halles früher oder später sowie so kommt.


    Peinlich ist wieder wie die Politik hierzulande funktioniert. Die schaffen wirklich einiges auseinander zu nehmen. Fortschrittliche und moderne Städte in Europa bauen heutzutage nicht nur Stadien sondern drum rum gibt es ein grosses Entertainment/Shopping Angebot. Ich halte das für sehr gut. Sonst werden die Stadien/Hallen zu Orte die die meiste Zeit tot/brach liegen und so kann man dort Menschen sonst ziehen, der Stadtteil wird lebendig. Dass man die OF-Innenstadt schützen wollte mit Vermeidung solcher kommerziellen Angebote finde ich total verkehrt. Was schwaches zu unterstützen dadurch dass man alles was neu und zukunftfähig ist ablehnt ist eine Idee von schwachen Köpfen. OF als Stadt hätte von solche kommerziellen Lösungen eher nur profitiert. Peinlich wie die Politiker miteinander nur Machtkämpfe spielen statt zu kooperieren und was zu schaffen und das alles auf unsere Kosten! :rolleyes:


    FAZ: Arena-Aus mit Ansage

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    Meines Wissens hat die Stadt Offenbach nur Bedenken geäußert, aber der Stadt Frankfurt freie Hand bei der Ausschreibung der Multifunktionsarena am Kaiserlei belassen, inclusive der Beteiligung mit Grundstücken.


    Am Nichtzustandekommen des Baus der Multifunktionsarena am Kaiserlei trifft die Stadt Offenbach keinerlei "Schuld", da sie überhaupt nicht involviert war.

    Oder sind mir wichtige Fakten nicht bekannt?

  • Neue Volte in dieser äußerst langwierigen Geschichte: Jetzt will der Basketballverein Skyliners die Halle am Kaiserlei selbst bauen und betreiben. Der Stadt soll ein entsprechendes Angebot vorgelegt werden. Unterstützt werden die Skyliners von einem "Club der Freunde", einer dieser Freunde ist der Wisag-Gründer Claus Wisser. Bei einer Kapazität von rund 13.000 Zuschauern soll es bleiben. Mehr in einem aktuellen FAZ-Artikel.

  • ^^ Naja überraschend kommt diese Volte nicht weil dies Gunnar Wöbke schon vor einiger Zeit angekündigte.


    Ein Zitat von Gunnar Wökke: "Frankfurt und die Frankfurter Kultur-, Event- und Sportszene brauchen die Multifunktionsarena. Ich kann mir nichts Besseres vorstellen, als dass diese durch Frankfurter für Frankfurt(er) ermöglicht wird“ aus dem von Schmittchen verlinkten Artikel.

    Und Stefan Krämer hält dagegen: "Ich erwarte nun von allen Parteien, dass das Hallenprojekt am Flughafen mit aller Dringlichkeit unterstützt wird, damit unsere Zukunft gesichert ist! Denn wer jetzt gegen TheDOME ist, ist gleichzeitig gegen eine moderne Multifunktionsarena in Frankfurt und damit auch gegen den Eishockeysport in Frankfurt!“ aus dem von kfkffm verlinkten Artikel.


    Da klingeln mir die Ohren denn anscheinend gilt jetzt: Jeder für sich und Gott für alle!

    Markus Frank muss jetzt umgehend das Steuer wieder in die Hand nehmen bevor ihm dieses Projekt abermals völlig aus der Hand entgleitet.

    Und sollte er es nicht machen dann Jan Schneider oder Mike Josef! Es kann doch nicht sein das weiterhin jeder vor sich hinwurstelt. Wo bleibt die Koordination durch ein städtisches Dezernat? Parteien-Befindlichkeiten müssen jetzt zurückstehen sonst gibt es nur Verlierer allen voran die Vereine.


    Momentan fällt es mir schwer vorzustellen, dass sich Löwen und United Volleys bei den Skylinern in deren Multifunktionsarena einmieten. TheDOME ist aus dieser Hinsicht vorteilhafter weil dort gegenüber allen Mietern ein neutraler Betreiber und Eigentümer agiert. Und mehrere Multifunktionsarenen dieser Größe braucht Frankfurt und Rhein-Main nicht weil diese nicht auskömmlich existieren können. Subventionen durch die Stadt sollten von vornherein klar ausgeschlossen sein zumal TheDOME ohne Subventionen profitabel betreibbar wäre (zumindest tönten die Initiatoren bisher so).


    Vergessen wir bitte nicht das die Europäische Schule dringend einen neuen Standort braucht. Die Entscheidung dorthin zu verlagern ist mehr als überfällig und andere Entscheidung hängen wiederum davon ab. Da besteht mittlerweile ein wahrer Entscheidungsstau.

  • In der heutigen FNP legt Gunnar Wöbke dar, warum er vom Projekt am Kaiserlei von Anfang an nicht Abstand nehmen wollte - Stichwort "Beteiligung an einer Betriebs- und Besitzgesellschaft". Er betitelt des Weiteren das Projekt TheDome als unrealistisch und schließt es somit, erneut, kategorisch aus.

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    Da bin ich ja echt mal gespannt wo der Wöbke so schnell mal die 130 Mio. € auftreibt. Außerdem stellt sich ja da schon die Frage, warum er dann nicht gleich sein eigenes Angebot eingereicht hat.


    Ich persönlich glaub da nicht dran. The DOME klingt da für mich viel realistischer.

  • ^ Über einen Kredit und die Stadt und/oder das Land bürgt/bürgen ganz wie im ersten Angebot von Legardere.


    Das die Skyliners oder zumindest Gunnar Wöbke - welcher der geschäftsführende Gesellschafter der Skyliners ist - über die "Beteiligung an einer anderen Betriebs- und Besitzgesellschaft" beim Bieterkonsortium mitbeteiligt war, war mir bisher nicht bekannt. Damit macht seine Aussage Sinn: "Ich habe mich mit dem Thema intensiv beschäftigt", sodass er relativ schnell ein Angebot gemäß den Ausschreibungsbedingungen einreichen kann. Hier sollte die Stadt sich nicht zu irgendwelchen Schnellschüssen verleiten lassen!

    Bestand möglicherweise ein solches Betriebs- und Besitzkonstrukt auch mit AEGA?


    Das unterfüttert meine gestrige Aussage das Löwen und United Volleys nicht Mieter bei den Skyliners sein wollten und nach wie vor TheDOME präferieren.


    Das wird immer dubioser und ich hoffe das der Untersuchungsausschuss sich vollumfänglich mit dieser Thematik beschäftigt. Und auch die "Bestechungsaffäre" bei TheDOME sollte beleuchtet werden.

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  • Immer wenn man denkt diese unendliche Geschichte findet nicht noch ein Schmankerl, wird man eines Besseren belehrt.


    Laut Stadionwelt.de sagt Eintracht Frankfurt Unterstützung für die Arena am Kaiserlei zu.


    Will man da etwa an eine alte Basketballtradition anknüpfen? Ansonsten erscheint mir das ganze doch merkwürdig.

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    bin enttäuscht was das angeht, hatte die eintracht nicht vorher the dome unterstützt?

    letzte saison war unter anderem draisaitl (von den edmonton oilers, deren besitzer die katz group ist) bei einem heimspiel und ihm wurde ein trikot mit seinem namen übergeben.

  • Das Thema "Multifunktionshalle" war auch Bestandteil der Fragestunde in der heutigen 48. Plenarsitzung der Stadtverordnetenversammlung.


    Markus Frank beschwor mehrmals seine Koalitionsvertragsverbundenheit / -treue. Es sei ein wichtiges Thema im Koalitionsvertrag und eine schwierige Materie, die lange bearbeitet wurde. Im Geiste des Koalitionsvertrags müsse nun durch alle Beteiligten eine kluge Lösung gefunden werden, damit ein home team (Fraport Skyliners) sehr schnell, mithilfe von namhaften Unternehmen aus der Frankfurter Stadtgesellschaft, anfangen könne zu bauen. Stadtrat Frank appellierte an die SPD-Fraktionsvorsitzende Busch sich an die am Anfang der Koalition gemachte To-Do-Liste zu halten, welcher er sich verbunden fühlt.


    Ein Sportdezernent sei in erster Linie für Sportvereine zuständig und nicht für zusätzliches Entertainment. Letzteres macht die Sache sehr komplex. Die Zuschauerkapazität von 13.000 ist im Koalitionsvertrag festgeschrieben (die SPD widerspricht diesem Inhalt).


    Die SPD entgegnete Markus Frank, dass


    - zwei Bieter am Kaiserlei es bereits ablehnten den Bau zu realisieren,

    - zwei Vereine (Löwen & Volleys) am Kaiserlei gar nicht "einziehen" wollen,

    - der Stadt Frankfurt das besagte Grundstück gar nicht gehöre (entgegen der Darstellung des Stadtrats),

    - die Zahl von 13.000 Besuchern nicht festgeschrieben sei und warum man sich nicht an Hallen wie in Manchester orientiere, die 23.000 Besuchern Platz bietet,

    - alle Frankfurter home teams unter enormen Zeitdruck zur Realisierung einer Multifunktionshalle stehen.


    Kurzum: Stadtrat Frank schaffe keine Perspektiven.


    Dieser entgegnete, dass die schnellstmögliche Lösung aus sportpolitischen Gründen ein Bau am Kaiserlei sei. Die Grundstücke hier wurden untersucht und Planungsrecht wäre hier am schnellsten zu haben. Die Skyliners haben wohl letzte Woche angeboten, Erbpacht für das eine in Frage kommende Grundstück zu entrichten. Dadurch, dass ein home team als Bauherr / Investor auftritt, würde der Schwerpunkt beim Sport und nicht beim Entertainment liegen. Markus Frank appellierte erneut an die SPD den Weg im Sinne des Sports freizumachen.


    Einen dezenten Seitenhieb gab es dann noch in Richtung der SPD: Während sensibler Phasen im Ausschreibungsprozess hat die SPD nicht das Gefühl vermittelt vollständig hinter dem Standort Kaiserlei zu stehen und trage entsprechend zum Scheitern bei.

    Stadtrat Frank betonte, dass sein jahrelanger Kampf für die Vereine "kein Fehler, sondern größtmöglichster Einsatz" gewesen sei.


    Zum Fakt der sehr langen Dauer wurde u. a. ins Feld geführt, dass interkommunale Angelegenheiten an Grenzen / Widerstände stoßen: Die Stadt Offenbach sprang ab und musste kuriert werden oder aber die Blockadehaltung der SPD gegenüber der Bürgschaft des favorisierten Bieters.


    Die Grünen konstatierten zwar ein Scheitern des Stadtrats, sehen aber die einseitige Kritik der SPD am Sportdezernenten als zu einfach an. Die Skyliners würden "realistisch & ambitioniert" planen (TheDome wird indirekt als fremder Investor mit überdimensionierten Hallen bezeichnet). Man sei auf Details des Projekts der Skyliners sehr gespannt. Der Standort Kaiserlei sei für die Europa-Schule ungeeignet.


    Die Linke beschreibt den Stadtrat Frank als mit leeren Händen dastehend. Er arbeite ohne valide Grundlagen. Eine neue Ausschreibung als aus sportpolitischen Gründen nicht notwendig anzusehen, sei "viel zu wenig Substanz". Mit dieser Koalition werde es gar keine Halle geben.


    N.B.: Stadtrat Frank hat das Projekt TheDome nicht ansatzweise auch nur einmal aufgegriffen oder erwähnt.