Areal der Fazit-Stiftung wird zu "Hellerhöfen" (bis 2028)

  • Das komplette Areal abzureißen halte ich im Sinne der dabei verloren gehenden "grauen Energie" für nicht sehr nachhaltig. Das passt weder zum Appell des BDA Frankfurt "Sanierung statt Abriss", noch passt es zu den Verlautbarungen der Stadtoberen zum nachhaltigen, ressourcenschonenden, klimagerechten Bauen in der Stadt.

  • Vor allem nicht, da mal wieder auch ein einiges hermachender Altbau für eine im Vergleich sehr öde Kiste abgerissen wird, die hoffentlich in nicht allzuferner Zukunft ihrerseits wieder aus dem Stadtbild verschwinden wird. Die Seite zur Mainzer Landstraße ist im Forster-Entwurf deutlich besser umgesetzt worden.

    Selbst das Hochhaus sieht bei Forster halbwegs nach was aus, auch wenn ich nach wie vor absolut gar nichts davon halte in typischer Nachkriegsmanier irgendwelche Mini-Hochhäuschen wild über die Stadt zu verteilen.

  • ^

    Ja, die Kleinteiligkeit des Forster Entwurfs zur Mainzer ist besser gelungen, sehe ich auch so. Und auch das Hochhaus, hier bemerkt man zumindest Gestaltungswillen, gerade bei einer solchen unguten Höhe immer eine Herausforderung. Der Gewinnerentwurf für das Hochhaus könnte eigentlich eher in München stehen. Eine einfache Box.

    Auch hier wieder einmal:

    Es ist nicht nachzuvollziehen, warum man an dieser Stelle nicht etwas mehr an Höhe (z.B. 70-80 m) zugelassen hat. Gerade die Spitze (bzw. ein mehr an Spitze) des Hochhauses in dieser guten Lage wäre prädestiniert gewesen für hochpreisige Wohnungen oder Büros.


    Jetzt bin ich interessiert wie die weiteren Pläne und Lösungen für das Areal aussehen, gerade das Areal mit Wohnungen ist ja für alle am interessantesten, da dies das momentan drückendste Problem Frankfurts ist.

  • Gutes neues Jahr 2022 an alle.



    Kommen wir zu den Schautafeln aller Preisträger und aller Anerkennungen:


    1. Preis


    schmidtploecker architekten, Frankfurt
    Lavaland GmbH, Berlin
    Treibhaus Landschaftsarchitektur GbR, Berlin



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    2. Preis


    03 Architekten GmbH, München
    Studio Vulkan Landschaftsarchitektur GmbH, München


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    3. Preis

    KBNK Architekten GmbH, Hamburg
    BHF BENDFELDT HERRMANN FRANKE LandschaftsArchitekten GmbH, Schwerin

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    Anerkennung 1


    BLK2 Böge Lindner K2 Architekten, Hamburg
    schoppe + partner freiraumplanung, Hamburg



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    Anerkennung 2

    cma cyrus | moser | architekten, Frankfurt/Main
    GREENBOX Landschaftsarchitekten Hubertus Schäfer + Markus Pieper PartG mbB, Köln



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    So, geschafft und sie haben tatsächlich den Entwurf mit dem niedrigsten Hochhausentwurf ausgewählt, 50,90 m sind dann wohl das neue 66 m.



    Als Nachschlag noch der Entwurf von Stefan Forster Architekten:



    Engere Wahl. Stefan Forster Architekten:


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    Schautafeln und Visualisierungen jeweilige Architekturbüros.


    Wer noch mehr zum Thema sehen möchte, sollte sich dann die kommende Ausstellung der Wettbewerbsergebnisse im Stadtplanungsamt ansehen:

    Zeitraum:

    10.01.2022 bis 21.01.2022

    Veranstaltungsort:

    Planungsdezernat

    Atrium

    Kurt-Schumacher-Straße 10

    60311 Frankfurt am Main

    3G Regel!

    Einmal editiert, zuletzt von Adama ()

  • Die Entscheidung der Jury muss auf städtebaulichen Aspekten basieren, denn rein optisch haben sie die beiden schlechtesten Entwürfe auf Platz 1 und 3 gesetzt. Nur 03 Architekten und cma cyrus / moser können mit ihrer Materialität und Wertigkeit an die Bestandsgebäude anknüpfen und überzeugen.

  • Das mit den Aspekten soll bei städtebaulichen Wettbewerben wie diesem öfter vorkommen. Hört man. Aber ein bisschen mehr als schlecht beziehungsweise überzeugend ohne jede Begründung geht selbst dann, oder?


    Vielen Dank, Adama, für die umfassende und dabei übersichtliche Vorstellung der Wettbewerbsergebnisse.

  • Adama hat ja schon die wichtigsten Wettbewerbsbeiträge dokumentiert (an dieser Stelle vielen Dank!), dennoch gibt’s auf der Ausstellung im Stadtplanungsamt noch mehr zu sehen - nämlich die Beiträge, die es nicht in die engere Wahl geschafft haben.


    Ein paar Gedanken zum Wettbewerb:


    Mir gefällt der 3.Preis (KBNK). Zur Mainzer Landstraße wird eine Kleinteiligkeit in den einzelnen Gebäudeteilen „vorgetäuscht“, indem man unterschiedliche Höhen, Fassaden und Fensterdesigns vorsieht. Das wirkt schön bunt und passt zum Gallus. Und dass man „graue Energie“ nutzen will und ein paar der bestehenden Gebäude in die Planung integriert, kann auch nichts schaden. Mir gefällt auch der 2.Preis (03 Architekten). Hier wirkt der östliche Block (zumindest die Seite zur Frankenallee) wie ein alter Industriebau. Beide Entwürfe (2. und 3. Preis) geben dem Viertel was. Sie passen gut zur Nachbarschaft, schaffen aber dennoch einen neuen Umgebungstypen.


    Der 1.Preis hingegen kann weder Kleinteiligkeit bieten noch besitzt er eine gelungene Gesamtausstrahlung als Block. Dies vor allem nicht mit der übertriebenen horizontalen Gliederung, bei der das Dach wie eine nachträgliche Aufstockung eines bestehenden Gebäudes wirkt.


    Bei vielen Entwürfen bin ich außerdem irritiert darüber, dass die Fronten zur Mainzer Landstraße eher als Rückseite konzipiert sind. Meiner Meinung stellt die Mainzer Landstraße zwischen Galluswarte und Taunusanlage eine der wichtigsten Stellen für die zukünftige Stadtentwicklung dar. Hier sollte ein Stadtmittelpunkt mit hoher Aufenthaltsqualität geschaffen werden. Hier sollten Verbindungen zwischen den angrenzenden Vierteln entstehen. Hier sollte die Hochhausstadt mit Gründerzeitvierteln verknüpft werden. Und hier sollte auch zwischen sozialen Gegensätzen vermittelt werden. Es bedarf einer „Mitte“ - in jeder Hinsicht.


    Einige Entwürfe sehen öffentlich Höfe vor (am öffentlichsten sind die Plätze wohl bei meinem Favoriten ADEPT und bei Max Dudler). Bei einem anderen Entwurf haben die Höfe zwar einen weniger öffentlichen Charakter, werden aber immerhin durch dramatische Eingangsbögen markiert (Happarchitecture). Auch findet man bei ein paar Beiträgen durchaus ansprechende Erdgeschossgestaltungen. Es gibt genügend Beiträge mit Anspruch bezüglich öffentlicher Nutzung. Sie schaffen einen (kleinen) Stadtmittelpunkt in einer von Gegensätzen geprägten Umgebung. Warum man hier aber einen eher banalen Wohnblock haben will, der über seine primäre Funktion - dem Wohnen - hinaus wenig zu bieten hat, ist mir rätselhaft.

  • Vielleicht kann jemand dann hingehen und die restlichen Teilnehmer für uns alle fotografieren.


    Edit: war gerade vor Ort. Ohne Kamera, nur mit Handy. Ausstellung ist sehenswert. Die Entwürfe von Happ und Dudler sind sehr gelungen, Happ würde ich sogar meinen fantastisch. Ein paar Handy Bilder folgen.


    Es hat optisch meiner Meinung nach der schlechteste Entwurf gewonnen. Warum?


    Bis 21.01.2022 kann man noch hingehen.


    Edit 2:


    Bilder von Modell von Happarchitecture und ein Plakat, mehr auf deren Webseite:


    Bild: https://abload.de/img/happ016iktv.jpg Bild: https://abload.de/img/happ02qakn2.jpg


    Bild: https://abload.de/img/happ033rjve.jpg Bild: https://abload.de/img/happ04bbkrk.jpg


    Dudler Architekten Berlin:


    Bild: https://abload.de/img/dudler019ok9v.jpg Bild: https://abload.de/img/dudler02nzjw8.jpg


    Andere Modelle ohne Namen, keine Zeit und keine Lust mehr (nur eines noch, die Idee 2 Hochhäuschen zu platzieren gefällt mir sehr gut. Glücklicherweise gab es im Wettbewerb entsprechend mutige Büros, die noch Visionen haben und sich nicht stur an die 50 m Hochhaus Vorgabe gehalten haben):


    Bild: https://abload.de/img/alt01jbjx8.jpg Bild: https://abload.de/img/alt024vjhn.jpg Bild: https://abload.de/img/alt03qvkie.jpg Bild: https://abload.de/img/alt04mqknr.jpg Bild: https://abload.de/img/alt05hcj2v.jpg Bild: https://abload.de/img/alt064ijwp.jpg


    Bild: https://abload.de/img/alt07fgkj3.jpg


    Bilder: Adama


    8 Mal editiert, zuletzt von Adama ()

  • Der Happ Entwurf gefällt auch mir am besten. Danke für die Fotos und Link zu dem mir bisher unbekannten Entwurf.

    Mein zweiter Platz wäre Stefan Forster.

    Bei Happ und Forster finde ich die Kleinteiligkeit und die detaillierten Fassaden zur Mainzer Landstraße hin ausgesprochen gut. Bei Happ besticht für mich auch der offenbar geplante Erhalt des Altbaus.

    Der Gewinner-Entwurf ist im Vergleich zu Happ und Forster zur Mainzer hin einfach ein Brocken. Denkt man sich noch die Fassadenbegrünung weg, ist die Fassade doch zu simpel gestaltet, wirkt sogar an den fensterlosen EG-Anteilen abweisend. Die Innenhöfe sind ok, in den Visualisierungen aber auch arg begrünt.

  • ^ Geht mir genauso. Während ich bei den meisten Entwürfen "Normal-bis-Langweilig-Architektur" ohne Wiedererkennunswert erkenne, bietet der Entwurf von Happarchitecture viel mehr Stimmigkeit. Hier wirkt die Planung wie aus einem Guss. Gelungen finde ich den symmetrischen Aufbau mit dem Torbogen in der Mitte. Die Form des Tors erinnert an den jetzigen Eingang in der Gutenbergstraße und kann als Hommage an den Bestandsbau gewertet werden. Auch das Hochhaus ist von seiner Form und seiner Fassade her sehr ausgefallen und nicht einfach nur ein senkrecht aufgestellter Quader, wie bei den anderen Entwürfen inkl. Siegerentwurf.


    In meinen Augen hat der Entwurf von Happarchitecture gewonnen.

  • Die "Hellerhöfe" werden in Holz-Hybrid-Bauweise errichtet. Auch erhalten die Gebäude begrünte Dächer und Photovoltaik. Das gehört zu den Neuigkeiten, die sich bei einer Vorstellung des Projekts im Ortsbeirat 1 ergeben haben. Zugegen waren Vertreter von Bauwens und Stadtplanungsamt. Die Frankfurter Rundschau berichtet.


    Eine solche Veranstaltung kommt natürlich nicht ohne notorische Bedenkenträger aus. Eine Eigentümerin (aus der Nachbarschaft) kündigte schon einmal "Einspruch gegen das Hochhaus" an, dies wegen "Verschattung und Fallwinden" und weil das "Bauvorhaben wohn- und verkehrstechnisch unverträglich" sei. Zur Erinnerung: Es geht um 60 Meter Höhe. Stichhaltiger insofern die Befürchtung eines Herrn von der FDP: "Ein 60 Meter hoher Turm hat keine Fernwirkung, fügt sich aber als klotziger Stumpf auch in die jetzige Bebauung nicht richtig ein" Der Vertreter von Bauwens entgegnete, die Höhe orientiere sich am Hochhaus des Deutschen Fachverlags. Zur Verschattung würden Studien fortgeführt.


    Weitere Neuigkeiten:

    • das im Wettbewerb erstplatzierte Büro Schmidt Plöcker Architekten wird bei der Planung von den Büros 03 Architekten (zweiter Preis im Wettbewerb) und KBNK Architekten (dritter Preis im Wettbewerb) unterstützt
    • von den 82.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche entfallen 57.500 Quadratmeter auf rund 600 Wohnungen, 18.500 Quadratmeter auf Büros sowie Handel und Gastronomie, die verbleibende Fläche wohl auf zwei Kindergärten und eine vierzügige Grundschule
    • ferner entstehen bis zu 500 Kfz-Stellplätze
    • Beginn des Abbruchs nach Auszug der FAZ im ersten Quartal 2023
    • Bauzeit von 2024 bis 2028

    Beinahe zu derselben Zeit veröffentlichte das Stadtplanungsamt Lageplan und Planungskonzept, beide hier schon als Teil eines Posters gezeigt.


    Bild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/hellerhoefe_lageplan.jpg   Bild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/hellerhoefe_konzept.jpg
    Grafiken: Schmidtploecker / PE Hellerhöfe


    Das Planungskonzept legt nahe, dass Kriterien wie "Soziale Nachhaltigkeit", Ökologie und "Material & Nachhaltigkeit" im Vordergrund standen. Der Gestaltung dürfte auch bei der Preisgerichtsentscheidung eine eher untergeordnete Rolle zugekommen sein. In dieser Hinsicht m. E. herausragende Entwürfe wie der von Happarchitecture hatten wohl keine Aussicht auf Erfolg.


    Die Beteiligung der 03 Architekten eröffnet zumindest die Chance, dass es an der Frankenallee auch künftig eine Klinkerfassade gibt. Siehe #24 und hier.

  • Das 60-Meter-HH ist in der Tat ein virulenter Punkt - und zwar nach meiner Ansicht in dem Sinne wie der FDP-Politiker das offenbar auch sieht:

    Warum das HH nicht deutlich höher bauen ?! Entlang der Mainzer LStr. sollte das doch kein Problem sein.

    Für ein solches Rendite-Entgegenkommen an den Bauherren sollte man lieber noch einmal den Abriss des historischen (gründerzeitlich anmutenden) FAZ-Gebäudes an der Frankenallee überdenken.

    "Holz-Hybrid-Bauweise" versus "historisches Ensemble" ? - Das muss man buchstäblich erst mal "sacken" lassen.

  • Ich sehe es genau wie der FDP-Politiker. Diese leider ja schon aus den 70ern bekannte Unsitte irgendwelche sinnfreien Hochhäuser (egal ob 60, 100 oder auch nur 40m) wild über die Stadt zu verteilen, ist einfach nur ein Hinweis auf die totale Unfähigkeit anständigen Städtebau zu betreiben.

    Aber die Texte in dem Planungskonzept sind ja generell ein starkes Stück. Architektur und Stadtbild sind vollkommen unbedeutend geworden, es geht nur noch um 'Irgendwas mit Nachhaltigkeit'. Und ausgerechnet auf dem Grundstücksteil wo der erhaltenswerte stadtbildprägende aber leider abzureißende Altbau steht, dann die Pfeile hinzusetzen von "Material & Nachhaltigkeit" und "Ort & Geschichte als identitätsstiftende Faktoren" grenzt ja schon an Frechheit. Noch offensichtlicher kann sich diese Pseudo-Öko-Ideologie doch wirklich nicht mehr selbst entblößen...

  • "Programmierung der öffentlichen Räume", "Inklusion & Teilhabe als ein Angebot für ein diverses Quartier", "smartes Sharing-Konzept", "Schwammstadt" - es scheint, als hätte jemand aus einem Bullshit-Bingo-Zettel schnell ein Konzept erstellt.


    Architektonisch bzw. städtebaulich sehe ich es ähnlich, für die Gestaltung an sich war dann die Kreativität bereits aufgebraucht, Tiefpunkt hierbei dürfte der 60m-Stumpen sein, welcher sich allerdings, vermutlich ungewollt, perfekt ins Umfeld einfügt und mit den bestehenden etwas höheren Gebäuden der Umgebung ein mehr- oder minder gelungenes Ensemble bilden dürfte.


    Grundsätzlich habe ich absolut nichts gegen neue Konzepte, wenn dafür aber geschichtsträchtige Altbauten weichen müssen bekomme ich richtig Bauchschmerzen. Nach dem Fall des Rundschau-Gebäudes nun ein weiterer bedauerlicher Verlust eines Verlagsgebäudes.


    Wenigstens scheint nicht auf lange Sicht geplant wenn für die Neubauten bereits ein "Kreislauf-Konzept" angedacht wird. Nachhaltig!

  • In der FAZ ist ein wehmütiger Artikel über den Auszug aus dem Stammhaus.

    Man hat auch ein Unternehmen gefunden, dass viele Teile aus dem alten Bau weiter verwenden möchte.

    Interessant ist auch, dass bestimmte architektonische Qualitäten heutzutage nicht mehr zeitgemäß sind.

    So sind große Vorhallen und Empfangsräume, große Glasfassaden etc heute kaum noch bei Bauten geläufig.

    Das alte FAZ Gebäude hat eine ganze Reihe architektonischer Qualitäten, schade, dass es gehen muss.

    https://www.faz.net/aktuell/wi…ttet-werden-18142401.html

  • Die architektonischen Qualitäten gibt es, keine Frage. Und wieder wird eine Gebäude-Verbindungsbrücke über eine öffentliche Straße verloren gehen. Hier verbindet sie das Redaktions- mit dem Verlagsgebäude über die Hellerhofstraße. Dank diesem Foto habe ich sie erstmals von innen gesehen.


    5193_hellerhofverbindung_societaet.jpg
    Bild: Schmittchen

  • ^^ Dass große Vorhallen und Empfangsräume, große Glasfassaden etc heute kaum noch geläufig seien, stimmt in dieser Allgemeinheit sicher nicht. Schaue ich mir die diversen Hochhäuser an, sehe ich riesige, hallenartige Foyers und eigentlich nichts anderes als große Glasfassaden, d.h. für diese Gebäudekategorie stimmt der Befund jedenfalls nicht.

  • Aufstellungsbeschluss Bebauungsplan

    Der Magistrat hat eine Vorlage zur Aufstellung eines Bebauungsplans "Nr. 928 - Südlich Frankenallee/Hellerhofstraße" erstellt. Vorgesehen ist die Anwendung des beschleunigten Verfahrens (nach § 13a Baugesetzbuch). Zugleich soll ein laufendes Bebauungsplanverfahren, dem ein Aufstellungsbeschluss aus dem Jahr 2011 zugrunde liegt, eingestellt werden. Das ergibt sich aus einer Vorlage vom 11. Juli 2022 (PDF). Einen Lageplan des Gebiets gibt es hier.


    Mit dem Bebauungsplans soll "die Realisierung eines verdichteten, funktionsgemischten Stadtbausteins mit wohnbaulichem Schwerpunkt" ermöglicht werden, dies auf Grundlage des Entwurfs von Schmidt Plöcker Architekten. Das Frankfurter Büro konnte den der Planung zugrundeliegenden Realisierungswettbewerb bekanntlich im Dezember 2021 für sich entscheiden (dazu sehr ergiebig die Beiträge weiter oben). Weiter heißt es in der Vorlage:


    Angestrebt ist die Realisierung von bis zu 82.000 m² Geschossfläche (GF) in den projektierten Teilen der Baublöcke Ost und West, die sich auf etwa 75 Prozent Wohnnutzung (mit zwei hierin enthaltenen Kindertageseinrichtungen) und 25 Prozent Gewerbe- und Büronutzung aufteilen. Von der Gesamtgeschossfläche entfallen etwa 47.000 m² auf den Baublock Ost und etwa 35.000 m² auf den Baublock West. Mit etwa 10.700 m² wird etwa ein Drittel der Geschossfläche des Baublocks West von dem Hochhausstandort an der Mainzer Landstraße beansprucht. Hinzu kommen etwa 9.000 bis 10.000 m² Geschossfläche für eine städtische Grundschule im Nordwesten des Plangebiets. Nach aktuellem Bearbeitungsstand entstehen auf den projektierten Teilbereichen der Baublöcke Ost und West zwischen 500 und 540 Mietwohnungen. Die Realisierung von Eigentumswohnungen ist nicht vorgesehen.

    Das dem Bebauungsplan zugrundeliegende und aus dem städtebaulichen Siegerentwurf überarbeitete Strukturkonzept zum Bebauungsplan Nr. 928 sieht für den Teilbereich Ost die Ausbildung eines allseitig geschlossenen, siebengeschossigen Großblocks vor, der durch fünf sich aus dem Blockrand nach innen entwickelnden Gebäuderiegeln mit fünf, sechs und sieben Geschossen ergänzt wird. Diese fünf Gartenhäuser strukturieren den Wohnhof hierbei - unter Beibehaltung seiner Gesamtgröße - in überschaubare Teileinheiten.

    Der Großblock ist als Wohnanlage mit etwa 400 Einheiten konzipiert, mit ergänzenden Angeboten an Einzelhandels- und Dienstleistungsflächen im Erdgeschoss an der Mainzer Landstraße sowie einer Kindertagesstätte im Einmündungsbereich von Hellerhofstraße und Frankenallee.

    Im Teilbereich West sieht der überarbeitete Siegerentwurf einen Standort für ein sechzehnstöckiges Bürohochhaus mit einer Gebäudehöhe von 60 m vor. Das Hochhaus entwickelt sich hierbei aus einer mäandrierenden Blockrandstruktur heraus, die im Norden zugunsten eines kleineren Platzes zurückspringt, der dem Hochhaus ein Entree abseits der Mainzer Landstraße verschafft. In der Blockrandstruktur des Teilbereichs West verbinden sich Büro- und Wohnnutzungen mit einer erdgeschossigen Kindertagesstätte an der Frankenallee zu einem Gesamtensemble.

    Im Einmündungsbereich von Günderrodestraße und Frankenallee ist der Standort für eine vierzügige Grundschule mit Sporthalle verortet, deren Kubatur im Rahmen eines von der Stadt noch auszulobenden Realisierungswettbewerbs oder auf der Grundlage eines öffentlichen Vergabeverfahrens zu bestimmen ist. Die planerisch vorgesehene Ost-West-Wegeverbindung innerhalb des Baublocks West verbessert die Adressierung der Grundschule im Nordwesten des Plangebiets und ihre Einbindung in das Quartier.

    Angestrebt ist, für die von der Quartiersentwicklung nicht betroffenen kleinteiligen Bestandsliegenschaften im westlichen und südwestlichen Teil des Plangebiets bestandssichernde/-nahe Festsetzungen zu treffen. Darüber hinaus sollen die die Mainzer Landstraße und die Frankenallee ehemals prägenden Vorgärten wiederhergestellt werden.


    Das ist das sogenannte Strukturkonzept, das Grundlage für das Verfahren sein wird:


    hellerhoefe_strukturkonzept.jpg
    Grafik: Schmidt Plöcker Architekten / Stadtplanungsamt Frankfurt


    An der Günderrodestraße ist dem Strukturkonzept zufolge Bestand zu sichern. Das sind u. a. diese beiden Wohngebäude mit den Hausnummern 8 und 9:


    5197_hellerhoefe_grundschule_bestand_erhalt.jpg


    Hingegen plant die Stadt den Neubau der Grundschule auch auf der Fläche dieser beiden Wohnhäuser, Günderrodestraße 5 und 6:


    5198_hellerhoefe_grundschule_bestand_abbruch.jpg
    Bilder: Schmittchen

  • Vorbereitungen für den Abbruch laufen bereits. Aus dem früheren Redaktionsgebäude der FAZ wurden gestern Büromöbel herausgetragen und entsorgt.


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    An der Frankenallee wurden die hohen und tiefen Hecken vor dem Redaktionsgebäude aus den Achtzigerjahren gerodet.


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    Baugrunduntersuchung an der Frankenallee 71-81.


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    Bis auf das gründerzeitliche Haus Günderrodestraße 9, im Vorbeitrag besser zu sehen, werden alle auf dem Foto abgebildeten Bauten abgerissen.


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    So recht kann ich immer noch nicht glauben, wie billig die Bauherren im städtebaulichen Wettbewerb in Bezug auf den Erhalt der Fassaden der Frankenallee 71-81 davongekommen sind. Nach den Vorgaben war deren Erhalt lediglich zu prüfen. Ein Witz - ein schlechter, mit vorhersehbarer Pointe.


    5628_hellerhoefe.jpg


    Ein schmerzlicher Verlust aus meiner Sicht. Die gründerzeitliche Fassade an der Gutenbergstraße:


    5627_hellerhoefe.jpg


    Verlassener Eingang zum Verlagsgebäude aus den Sechzigerjahren an der Ostseite der Hellerhofstraße.


    5629_hellerhoefe.jpg
    Bilder: Schmittchen

  • Der Abbruch naht, zumindest ist jetzt das beauftragte Abbruchunternehmen an den inzwischen aufgestellten Absperrzäunen im Bereich Hellerhofstraße/Günderodestraße erkennbar.


    r0009290b76cr0.jpegBlick entlang der Frankenallee Richtung Hellerhofstraße


    r0009288b7jio7.jpegZeitlicher Ablaufplan auf einer Infotafel am Eckgebäude Günderordestraße/Frankenalle. Die Baumaßnahme findet offensichtlich nicht nur Zustimmung ;)