Rekonstruktion Karstadt am Hermannplatz (in Planung)

  • In der heutigen Morgenpost werden die Reaktionen in der Berliner Politik betrachtet. Darin wird deutlich, dass Signa, egal was man tut, für Die Linke der absolute Antichtrist zu sein scheint. Das alles klingt etwas hysterisch und bizarr, wenn man bedenkt, dass es hier nicht ja zuletzt auch um Arbeitsplätze für den 'kleinen Mann' geht.


    https://www.morgenpost.de/bezi…tik-aus-den-Bezirken.html

  • ^

    Die Linke ist ernsthaft der Meinung, dass sich Berlin hat ausnehmen lassen von Signa. So als wäre Herr Benko wie Godzilla über die Stadt hereingefallen, um in einem Akt der Gewalt Herzensstücke aus ihr herauszureißen. Es ist zum totlachen dieses Theater. Und eine traurige Offenbarung, welch defizitäre alte Geisteshaltung im Jahr 2020 in dieser Stadt genährt wird.


    "Keinen Fußbreit" gegenüber dem Kapital! :bash2:

  • Mit dieser irrationalen, dummdreisten Haltung verprellen sie letztendlich noch SIGNA, der Laden wird dicht gemacht, Arbeitsplätze gehen flöten, der Hermannplatz wird noch unattraktiver und absolut niemanden ist am Ende damit geholfen. Jeder andere Investor hätte doch schon längst die Flinte ins Korn geworfen.

  • ^ Die meisten Leute werden ihr Kreuzchen auf dem Wahlzettel vermutlich nicht machen, um für oder wider Signa zu stimmen. Sonden nach Kriterien, die für sie sehr viel wichtiger sind. Es ist nunmal so, die Partei, die es einem persönlich alles zu 100 % recht macht, gibt es nicht.

  • Das war natürlich nicht ausschließlich auf SIGNA gemünzt. Sind ja nicht die einzigen die in Berlin investieren wollten.

  • Heute berichtet SPON unter der Überschrift "Turmbau zu Kreuzberg" über einen umstrittenen Hochhausbau auf dem Hermannplatz gegen den sich die Anwohner wehren. Wirklich so geschrieben. Die Tendenz die schon aus dieser Überschrift ersichtlich ist setzt sich wohl im Artikel fort. Schade eigentlich.

    Mir war erst bei anlesen klar, dass es um die Rekonstruktion des Karstadt Gebäudes aus den 20er Jahren geht und nicht um die Errichtung eines Babylonischen Turmes von mindestens 500 m Höhe mitten auf dem Hermannplatz...:whistling:

  • Die Kreuzberger werden zum lebenden Klischee ihres Milieus. Das ist teilweise wirklich zum fremdschämen. Es ist ein gutes Zeichen, dass der Senat hier nun Kompetenzen an sich zieht.

  • ^^ Wie so oft zeigt sich hier, dass viele 'Journalisten' oft kaum noch wissen, wovon sie reden. Wer dieses Kaufhaus per se als Hochhaus belabled, will einfach nur Radau und schreibst sonst eher für die Rubriken Tiere & Garten.


    (Aber ich weiß auch, warum ich die Abkürzung SPON erst einmal googlen musste.)

  • nicht nur das.

    Signa hat online und in der HRMNNBOX viele Vorschläge und Anregungen gesammelt. Interessant ist der Hinweis bzgl. der Fassadengestaltung.

    Statt großer Betonflächen schlagen sie nun eine kleinteilige Fassade aus Ziegeln vor, da Ziegelsteine in Berlin eine lange Tradition hätten. Der ursprüngliche Bau hatte eine Fassade aus Muschelkalk

  • Für dieses Bauwerk würde das sich sicher auch gut machen.... wenn dadurch die gesamt Kubatur erhalten bleiben würde, bin ich damit sogar sehr gut einverstanden.... Ziegel könnte sich sogar besser machen als der Muschelkalk ... eine 1:1 Reko muss es für mich nicht sein, solange die art deco monumentalität erhalten bleibt.

  • Signa hat über ihre Seite "Nicht ohne Euch" auf Facebook heute und in den vergangenen Tagen weitere geile Bilder geposted:


    Hier das Aktuellste von heute:


    karstadtamhermannplatzkjzz.jpg


    Das erhaltene Fragment von 1929 und der Wohnungsaltbau daneben, (um den ich mir Sorgen gemacht hatte), sollen demnach erhalten und denkmalgerecht saniert werden.


    Hier zwei Bilder von gestern:


    Sicht vom Klunkerkranich:

    karstadtamhermannplats3ksn.jpg


    Vom begrünten Dach:


    karstadtamhermannplatgak7s.jpg


    Und hier noch das Bild, das George Henri #190 verlinkt hat:


    karstadtamhermannplat88jf8.jpg


    © für alle Bilder: Signa/Nicht ohne Euch (https://www.facebook.com/nichtohneeuch)


    Ich finde die Bilder super-attraktiv und ebenso die vorgeschlagene Dachbegrünung des Berliner Ateliers LOIDL. Das teilweise verbissene Nein dagegen scheint mir wenig produktiv, die Erhaltung des Ist-Zustandes nicht erstrebenswert. Allerdings habe auch die Sorge, dass wir uns von einer extrem professionellen Marketing-Arbeit und schönen Renderings blenden lassen, solange die sinnvollen Vorschläge und Versprechungen, die jetzt von Signa gemacht werden, nicht vertraglich verbindlich festgehalten werden.

  • Das wird Herrn Schmidt nicht gefallen. Eine Grünanlage die aller Wahrscheinlichkeit nach gepflegt und ein echter Mehrwert für die Bevölkerung sein wird - das kann ja keiner wollen.


    Spaß beiseite. Natürlich muss man vorsichtig sein, sich hier nicht von schönen Renderings blenden zu lassen. Aber selbst eine dezente Begrünung der großen Dachfläche wäre ein großer Gewinn. Das sollte eigentlich selbst klassische Grüne versöhnlich stimmen, solange sie nicht von plumper Klassenkampfrhetorik vernagelt sind.

    Einmal editiert, zuletzt von Saxonia ()

  • Die Wurzeln eines Baumes haben in etwa denselben Umfang wie die Krone. So große Bäume wie auf dem Rendering bräuchten schon enorm viel Wurzelraum. Ich denke schon, dass dort (Topf)Bäume stehen werden, aber niemals so ein Urwald.


    [x] fake/übertriebene Darstellung

  • ^ Das würde mich interessieren, ob die Visus einen falschen Eindruck vermitteln. Bei Dachbegrünungen mit Bäumen hat sich in den vergangenen Jahren immerhin einiges getan, besonders angeregt durch Stefano Boeri ("Bosco Verticale" in Mailand). Vielleicht gibt es hier im Forum jemand, der sich damit intensiver beschäftigt hat?

  • ALSO in Hamburg wird gerade der Bunker am Heiligengeistfeld aufgestockt und da sollen definitiv auch kleinere Bäume hin:


    Kleiner Eindruck beim Abendblatt


    Allerdings ist der Bunker durch seine massive Struktur bestimmt auch besser auf das Gewicht des nötigen Bodens eingestellt. Ich meine gelesen zu haben dass dafür ca 60 cm Tiefe nötig sind. Leider finde ich gerade einen anderen, recht detaillierten Artikel nicht mehr.


    Interessanterweise kommen sogar bei einer kleinen Höhe von 50-60 m scheinbar schon Windgeschwindigkeiten zum Tragen die es zu beachten gilt, damit sich Bäume usw. auch halten.


    Ich habe hier auch ein bisschen Render-Bedenken. Allerdings, mal als worst case: Die Bäume kämen gar nicht – würde das Gebäude immer noch eine schöne Form abgeben und die Farbwirkung ist den Designern glaube ich sehr authentisch gelungen.*


    Noch wichtiger wird sein, ob man es schafft, den Hermannplatz zu so einer schönen Oase wie auf dem Bild zu verwandeln.

    Als ich 2017 da war (zugegebenermaßen im November) kam er mir doch sehr ungemütlich und geradezu (sozial) unsicher vor.


    Auch hier kommt glaube ich mal wieder der Elefant im Raum "auto-reduzierte Stadt" ins Spiel.


    Die auf dem Rendering gezeigten roten und grünen Fahrradspuren usw. sind jedenfalls in der Realität glaube ich nicht vorhanden, und das ist alleine schon durch die optische Strukturierung ein kleiner aber enorm wichtiger Bestandteil, wie "gemütlich" eine Straße wirkt, finde ich.


    Dann kommt noch der Fakt, dass man versucht, den ganzen Block mit mehr Stadtleben zu füllen was sicher ein Plus ist.


    Alles in allem bin ich zu 70 Prozent durchaus optimistisch.


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    *EDIT: Also die Wirkung der Bäume ist in der Fernansicht schon ziemlich krass. Das sollte man schon in der Realität anstreben damit es schick wird – und die Bäume wirken wesentlich größer als auf den Straßen-Renders.

  • < Ich stimme Dir gerne zu. Positiv kann ich noch anfügen, dass man hier ja von vornherein die Begrünung und die damit verbundenen Kriterien wie Wurzeltiefe, Windresistenz, Gewicht etc. einkalkulieren kann da es ja quasi ein Neubau sein wird. Was die Größenverhältnisse der Bäume in den Visus betrifft wird dies auf der ersten von ElleDeBe verlinkten Ansicht, der Seitenansicht aus Richtung Hasenheide, deutlich. Wenn man hier die Größe der Strassenbäume heranzieht, die ich im höchsten Fall mit ca. 11 Metern bezeichnen würde, so haben die Bäume auf dem Dach vielleicht die Hälfte der Höhe, sollten aber auch nicht höher werden. Das ist durchaus machbar.


    Was ich als kleinen Wermuthstropfen empfinde ist auf derselben Visu zu sehen, undzwar der merkwürdige Anschschluß an das Originalrestgebäude. Warum ist hier ein nahezu dreimal so großer Zwischenraum zwischen den vertikalen Fensterreihen? Das schmälert ein wenig den guten Eindruck.

    2 Mal editiert, zuletzt von Camondo ()