Schlossgartenquartier - Revitalisierung Königstraße 1-3

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    die Reaktion ist leider voraussehbar gewesen, schade... deshalb reiche ich noch keine Nebenerwebstätigkeit für Wahrsager und Besserwisser ein :/

  • Zitat von Regent

    Der Stuttgarter Fetisch der Bahnhofsturm solle der absolute Mittelpunkt der Stadt sein nimmt schon teilweise groteske Züge an!

    Stimmt nur zum Teil. Die Höhe der Gebäude innerhalb und am Cityring gibt der Turm der Stiftskirche an. Dieser ist genau 61 m hoch und deshalb darf kein Gebäude höher sein als der Turm.


    Deshalb ist der Bahnhofsturm, der Rathausturm, der Tagblatttum sowie die Hochhäuser der Uni, das Hochhaus am Charlottenplatz sowie Wilhelmsplatz nicht höher als der Turm der Stiftskirche.

  • Aus der Traum offensichtlich von einem lustvollen Auftakt der Königstraße. Sehr enttäuschend, nach 15-jähriger Diskussion, irgendwie aber auch symptomatisch. Gerade hier hätten wir Architektur gebraucht, die begeistert. Jetzt kommt also auch noch eine Schrumpfkur.

  • Der Fairness halber muss man aber auch sagen das die Ecke seit Jahren durch die Megabaustelle S21/Europaviertel stark belastet ist. Keiner der Beteiligten, insbesondere der Stadtrat, hat hier Lust auf eine weitere Großbaustelle direkt nebenan. Schlechte Zeiten um hier den großen Wurf zu realisieren.

  • Für mich ist dieses wenig ansehnliche Sockelgeschoss, das sich durch das gesamte Quartier zieht, das große Problem.


    ... mehr Ideen das wäre doch mal was?


    Meine Idee wäre, diesen merkwürdigen Sockel zu entfernen. Dann wäre bereits viel gewonnen.

  • Der Fairness halber muss man aber auch sagen, das die Ecke seit Jahren durch die Megabaustelle S21/Europaviertel stark belastet ist. Keiner der Beteiligten, insbesondere der Stadtrat, hat hier Lust auf eine weitere Großbaustelle direkt nebenan.


    Das sollte man anders sehen, wenn man z.B. in seinem Haus eine Renovierung plant und einer der Partner sich mehr Sorgen um Staub und Schmutz macht, ist nicht die Antwort, dann machen wir viele kleine Sanierungen, die du gar nicht merkst, sondern wir warten bis wir uns alles auf einmal leisten können und gehen zur der Zeit auf einen längeren Urlaub, nach meiner persönlichen Erfahrung die Beste.

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    Wenn sich hier nicht grundlegend was ändert kannst du mit dem Sockelgeschoss machen was du willst, es werden sich schlicht keine vernünftigen Mieter finden lassen. Früher war der untere Abschnitt der Königsstraße eigentlich das Sahnestück, heute ist diese Ecke eine, wenn nicht die schmuddeligste der Stadt! Kein vernünftiger Gastronom oder Einzelhändler würde hier Geld in die Hand nehmen und einen hochwertigen Laden eröffnen. Es fällt mir schwer mir vorzustellen das eine neue rangeklatschte Fassade an dieser Tatsache was ändert.

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    Ich würde gerne wissen wie sich Architektur-Fan den Sockel vorstellt, eines ist aber imho gewiss, sobald die Verbindungsbrücke zwischen den beiden Blöcken weg ist ( Theaterpassage ). Kann ich mir dort Außenbewirtung vorstellen, wenn das Ganze offener/einladener gestaltet wird. Generell leidet es, da an den meisten Ecken keine Sonne hinkommt, zum Park wegen der Bäume nicht und auch nur bis Mittags und zum Hbf komplette Nordseite gar nicht...

    Was ich mir noch vorstellen kann, wenn schon das Gebäude so niedrig bleibt, das oben eine Terrasse entsteht, die für verschiedene Events verwendet wird oder ein zweite Skybeach wird.

    Der Sockel unter dem Hotel wird wohl kaum verschwinden können da er zur Statik des Gebäudes gehört.

  • Eine Möglichkeit wäre vielleicht sogar das das Schlossgartenhotel ein Restaurant oder eine rooftop bar dort oben drauf betreibt. Ich vermute aber es wird nichts dergleichen geben. Unten kommt bestenfalls ein TK Max und irgend ein Gastro-Franchise rein und oben gibts Büros. Glasfassade davorgehängt und fertig.

  • Die Ecke da unten war früher deutlich gehobener und bürgerlicher! Der Einzelhandel war hochwertiger, WOM (World of Music), Kaufhof, Peek & Cloppenburg und Karstadt waren echte Frequenzbringer. Es gab in dieser Gegend sogar mal ein Mövenpickrestaurant wo meine Eltern mit mir immer hin sind. Die Schmuddelecke war früher am anderen Ende der Königsstraße, vor allem in der Marienstraße und Richtung Paulinenbrücke. Heute ist es umgekehrt.

  • Das stimmt schon in den 80er und 90er, die Architektur war allerdings die selbe. Oder täusche ich mich da? Da wurde doch in erster Linie nur marginal dran rumgebaut.

  • Die Architektur war damals die selbe aber Zeiten ändern sich eben. Das Schlossgartenhotel war in den 60ern auch von außen modern und absoluter Luxus – heute denken viele Passanten und Touristen wenn sie das Gebäude sehen es handle sich hier um eine üble Absteige! Diese Einstellung „die letzten 40, 50 Jahre hat’s doch auch funktioniert“ zeugt leider von Starsinn und Unvermögen. Was gestern gut war ist das nicht automatisch auch morgen noch. Die Anforderungen haben sich eben geändert. Mit Fantasie könnte man sicher auch aus dem Bestand was machen, aber ich bezweifle das hier Menschen mit Fantasie am Werk sind.

  • Letztlich hat alles einen wirtschaftlichen Hintergrund. Für die Stadt gilt es bei so einem wichtigen Grundstück konstruktiv zu begleiten und nicht etwa wie Rockenbauch noch Steine in den Weg zu werfen – Original Zitat Rocke: Eigentlich gehört das Grundstück ja der Stadt da man die Landesbank vor einigen Jahren mit Steuergeld gerettet hat. Zudem wollte fast alle Fraktionen die Nutzung des Gebäudes nicht nur beeinflussen sondern sogar diktieren. Kein Wunder das ein Investor da lieber auf Nummer sicher geht und innerhalb eines gültigen Bebauungsplans baut. Für die Stadt sollte das allerdings wieder ein Warnschuss sein!

  • Sorry, aber die ganze Diskussion zum jetzt Zeitpunkt ist doch sinnlos, solange wir überhaupt nicht wissen, wie die Gebäude am Ende aussehen werden.


    Ein Totalabriss hätte einen neuen Bebauungsplan gefordert und wir kennen all die Diskussion im Gemeinderat damals um das Dorotheen Quartier am Ende dauert dies Unterumständen Jahre, bis der Bebauungsplan fertig wird. Wir sehen es gerade aktuell am Gebiet um die Bahndirektion, hier sollte der Bebauungsplan auch schon längst fertig werden und jetzt verzögert er sich erneut um ein Jahr, da man sich nicht einig ist usw.


    Man darf nicht vergessen, dass die Mietverträge jetzt zum Ende des Jahres auslaufen und somit die LBBW Immo schneller mit dem Umbau der einzelnen Gebäude beginnen und auch wieder schneller bei Fertigstellung Miete kassieren kann. Ein Abriss und ein Neubau in der Größe dauert einfach länger als ein Umbau und ich will gar nicht davon reden, wie lange es braucht, eine Baugenehmigung zu erhalten.


    Warten wir einfach mal ab, bis die ersten Visualisierungen auftauchen.

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    Die Antwort auf die gute Analyse von Dir, sollte imho nicht in Abwarten enden, sondern in einer Taskforce die ein Ziel hat einen Masterplan für Stuttgart aufzustellen, der u.a. gewünschte Geschosshöhen und ähnliches beinhaltet. Darauf aufbauenden Initiativen, die neue Bebauungspläne erstellt für zumindest alle Innenstadtbezirke, bei denen neben größerer erlaubter Baumassen in allen eine Mischnutzung (Büro/Gewerbe/Wohnen) stehen sollte, wegen dann höheren erlaubten Dezibel Werten.


    Zusätzlich sollte man Orte markieren, die besonders wichtig für Stuttgart sind, die deswegen bevorzugt/schnell bearbeitet werden und dieser Bereich wäre einer.

  • Ein Totalabriss hätte einen neuen Bebauungsplan gefordert ...

    Nicht unbedingt. Soweit die Grundzüge der Planung unverändert bleiben (gleiche GFZ, gleiche GRZ, gleiche Anzahl der Geschosse und gleiche Dachform), ist ein neuer B-Plan nicht notwendig. Du brauchst ganz sicher eine Baugenehmigung, aber nicht unbedingt einen neuen B-Plan. Ein B-Plan würde nur dann notwendig werden, wenn das neue Bauvorhaben (deutlich) größer werden würde als der alte Bestand. Sprich: wenn sich die Grundzüge der Planung verändern würden. Das ist hier aber nicht gesagt. Wir wissen nicht, ob die Neuentwicklungen wirklich größer wird, höher wird bzw. über ein größeres Bauvolumen verfügt.


    Stell dir mal vor, du hast ein Wohngebiet mit 100 Einfamilienhäusern. Jetzt reißt ein Bauherr ein Einfamilienhaus (EFH) ab und baut ein neues EFH. Glaubst du, dass ein neuer B-Plan für dieses Wohngebiet aufgestellt wird, nur weil ein einzelner Bauherr neu bauen möchte?


    Es gibt gute Gründe, davon auszugehen, dass die Neuentwicklungen das gleiche Bauvolumen haben werden als der Bestand. Die Neuentwicklungen werden sicher nicht weiter in den Schlossgarten reichen, also die gleiche Grundfläche aufweisen als bisher. Und die Traufhöhe an der Königsstraße wird auch nicht höher ausfallen als bisher. Einzig der Hotelturm könnte höher werden. Aber das ist alles reiner Spekulatius.

  • Oder anders gesagt, wenn die LBBW die Gebäude abgerissen hätte, dann hätte die Stadt stärker mitgeredet. Einige Stadträte wollten an dieser Stelle nicht nur Einzelhandelsgeschäften oder Büros, sondern auch ein Konzerthaus, die Interimsoper oder eine Art Multifunktionshaus stehen sehen. Nur ist an dieser Stelle aber keine Kultureinrichtungen dieser Art erlaubt, so müsste der Bebauungsplan geändert werden.


    Da die Gebäude nicht abgerissen werden und es dort kein Konzerthaus und Co. geben wird, hat sich das Thema Bebauungsplan je erledigt.

    3 Mal editiert, zuletzt von Trumpysky ()