Siemens Innovationscampus (Siemensstadt Square)

  • ^ Danke jan85.


    Ich gebe dir recht: Ansprechend, aber nicht spektakulär. Was mir gefällt, ist die konsequente Farbgebung im rötlichen Ziegelton der Bestandsbauten, die bei den Neubauten dann in filigranerer und transparenter Bauweise ausfällt - zumindest bei den gezeigten Visus.


    Das Video ist diesbzgl. weniger aussagekräftig, immerhin wird die angestrebte starke (m. E. zu starke) Verdichtung der Siemensstadt deutlich. Die Gebäude selbst sind in diesem Werbefilmchen ja nur Platzhalter-Klötzchen... Können also später von gut bis sch... aussehen.


    Trotzdem spannend, was sich da hoffentlich entwickelt.

  • Wirkt auf der Visu sehr ansprechend ich freu mich darauf. Für die Gegend auf jeden fall ein Gewinn 👍 das mit der Farbgebung stach mir auch positiv ins Auge

  • Bei RobertNeun kann man sich auch sicher sein, dass in der Regel bei der Ausführung sehr auf Farben, Material und Formen geachtet wird. Ein Gewinn für das Quartier.

  • Hier kann man bis zum 15.2. über den Namen der neuen Siemensstadt abstimmen. Zur Auswahl stehen: Siemensstadt 2.0

    Siemensstadt2

    Zukunftsfeld Siemensstadt

    Berlinwerk Siemensstadt

    Stadtfabrik Siemensstadt

  • Das ist zwar alles grundsolide, was da entsteht, aber etwas innovativer hätte ich mir das ein oder andere Gebäude in einem Innovationscampus schon vorstellen können.

  • ^Ja in der Tat, aber m. W. kommen die innovativen Gebäude v. A. westlich des Rohrdamms, in der Nähe des "Schaltwerks", also südlich der Siemensbahn. Da hat man aber noch gar nicht angefangen.

  • Das ist zwar alles grundsolide, was da entsteht, aber etwas innovativer hätte ich mir das ein oder andere Gebäude in einem Innovationscampus schon vorstellen können.

    Das ist übrigens nicht der Siemens Innovationscanpus, sondern der "Technocampus" der damit m. W. nichts zu tun hat https://technocampus.de/.


    Der Technocampus befindet sich auch auf ehemaligem Siemens-Gebiet, am Siemensdamm zwischen ehem. Radiowerk und der Siemensbahn-Station Wernerwerk.

  • Bautradition Das "Square" ist die englische Entsprechung von "hoch 2" oder "im Quadrat". Geschrieben wird das Areal tatsächlich nur "Siemensstadt²" heißen, also nur ein kleiner Exponent ² angehängt. Mündlich dürfte es zu 99% ohnehin einfach bei Siemensstadt bleiben, egal wie es Siemens intern handhabt.

  • ^ Das ist schon klar, ich glaube auch nicht, dass irgendwer, der/die für den Namen gestimmt hat an "Square", sonder eher an "hoch 2" gedacht hat.

  • Bautradition Das "Square" ist die englische Entsprechung von "hoch 2" oder "im Quadrat".

    und

    ^ Das ist schon klar, ich glaube auch nicht, dass irgendwer, der/die für den Namen gestimmt hat an "Square", sonder eher an "hoch 2" gedacht hat.

    Nein, "hoch 2" oder "im Quadrat" wäre "squared".


    "Siemensstadt Square" ist entweder so etwas wie "Siemensstadt-Platz" oder (eher sinnfrei) "Siemensstadt Quadrat". Im rbb-Bericht heißt es, "Siemensstadt Square" "sei auch auch ein Verweis auf den zentralen Platz (engl.: "square"), der im Herzen des neuen Stadtquartiers entstehen soll." Das passt dann aber nicht mit "Siemensstadt2" zusammen.


    Wahrscheinlich ist das alles wie etwa "Homeoffice" oder "Humboldt Forum" zu sehen, also einfach nur Quatsch.

  • Das einzig Tröstliche ist: Niemand wird sich daran erinnern. Es ist Marketingquatsch, kein Schwein wird später sagen: "Ich wohne in der/dem Siemensstadt Square".

  • "Made in Berlin" mit diesem Namensunsinn, damit es cooler Klingt. Mit einem modernen, jungen, innovativen & ansprechendem Konzept braucht man keine Marketingnamen, den sowieso keine Sau hinterher benutzt.


    Sinnloses Vollzitat des Vorposts gelöscht.

  • Nein, "hoch 2" oder "im Quadrat" wäre "squared".

    Ich gehe davon aus, dass es ein bewusstes Wortspiel aus "squared", also "hoch zwei" im Sinne von "zweiter Iteration" und "Square" im Sinne von Ort/Platz ist.


    Was ich nicht verstehe ist, wieso sich alle hier immer über diese Marketingnamen empören, selbst die Forumsmitglieder, die ich eigentlich als etwas gelassener einschätze. Ja, viele dieser Marketingnamen sind albern und schreien nach Aufmerksamkeit. Das ist der Sinn von Marketing. Na und? Ist ein nüchterner Name wie "Neu-Siemensstadt", wie in der Kommentarsektion des rbb-Beitrags gefordert, wirklich in jedem Fall viel besser? Diese reflexhafte Empörung ist inzwischen noch vorhersehbarer, langweiliger und auf jeden Fall spießiger als die Marketingnamen an sich.


    Überhaupt finde ich die Kommentarsektion in dem rbb-Beitrag, zu dem Bautradition verlinkt, sehr amüsant. "Was soll der Quatsch? Wir ersticken allmählich an Anglizismen." Buhu! Ich fühle mich so unsicher mit meiner eigenen Identität und der kulturellen Identität meines Landes, dass ich diese Anglizismen als persönliche und kulturelle Bedrohung wahrnehmen muss! Einfach erbärmlich. Chillt mal eine Runde und regt euch lieber über richtige Probleme auf, zum Beispiel über Abholzung des Regenwalds oder über den Klimawandel.



    Gut, soo heftig war die Gegenreaktion hier im Forum jetzt auch nicht. Vielleicht bin ich ja derjenige, der eine Runde chillen muss. ;)

  • ^ Also, ich bin definitiv kein Freund von Identitätshuberei jeglicher Couleur, aber ich mag auch keinen Bullshit. "Siemensstadt Square" ist Bullshit. Und – for example – "Alexander – Berlin`s Capital Tower" auch. Das tut mir halt in den Ohren weh.

  • Beruhigend ist doch, dass wahrscheinlich kaum jemand ausserhalb dieses Forums wirklich Notiz von diesen Namen oder Slogans nehmen wird.


    Nach der Fertigstellung geraten sie dann umsomehr in Vergessenheit ;)

  • Der seltsame Name hat aber auch was gutes: die Gebäude können allesamt anspruchslose, quadratische/eckige 08/15-Kisten werden& sind vom Marketing gedeckt.

    Beim Vorgängernamen “Innovationscampus” hätte man sonst ja tatsächlich ein oder zwei auch äußerlich innovative Gebäude errichten müssen, um dem PR-Anspruch irgrndwie gerecht zu werden. In einer schnöden Hülle kann man jetzt ja immer noch behaupten, dass sich dahinter ein total smartes& innovatives Innenleben versteckt.

  • Und knapp ein Jahr später gibt es nun wieder Neuigkeiten.


    Zunächst einmal gibt es wohl eine neue Visualisierung (wobei sie mir irgendwie bekannt vorkommt):

    2-format3001.jpg

    Bild: Siemens


    Außerdem hat Siemens einen sogenannten "digitalen Zwilling" der Siemensstadt erstellt, wo jede neue Entwicklung gleich eingepflegt werden soll. Ich finde die Bedienung/Navigation etwas gewöhnungsbedürftig - aber eine nette Idee ist es allemal. Und gerade für ein Forum über Architektur und Städtebau finde ich so einen Ansatz schon eine spannende Referenz:

    Siemensstadt² - digitaler Zwilling


    Aber deutlich interessanter finde ich die (mW teils neuen) Informationen.:

    - Es wird definitiv keinen 150m Turm geben. Stattdessen wird man mehrere bis zu 60m hohe Türme bauen.

    - Zudem will der Senat inzwischen nicht nur die Siemensbahn reaktivieren, sondern auch wie zuvor angedeutet weiterführen und als Teil einer neuen S-Bahn-Linie S6 bis Hakenfelde fahren lassen. Ab 2026 will man mit dem Bau anfangen und bis 2029 zunächst mit dem Abschnitt von Siemensstadt bis Hauptbahnhof fertig werden (im 10-Minuten-Takt mit Tempo 50 in nur 20 Minuten zum Hauptbahnhof und in 40 Minuten zum BER). Das Stück hinter Siemens soll dann teilweise unterirdisch verkehren und wird vermutlich entsprechend recht teuer und aufwändig - aber wohl doch sinnvoll). Interessant wird wohl auch die denkmalgerechte Sanierung der drei alten-neuen Bahnhöfe.

    - Auch die Tram-Verbindung von Siemensstadt und dem Zukunftscampus am ehemaligen Flughafen Tegel wird offenbar konkreter. Noch in diesem Monat soll es eine große Infoveranstaltung dazu geben.

    - Insgesamt sollen hier einmal 2.700 neue Wohnungen für 6.000 Menschen entstehen, ebenso eine Europa-Schule (Englisch), Kitas, ein Hotel sowie Arbeitsplätze für insgesamt 20.000 Menschen. Das alles soll dann bis Mitte der 2030er fertig sein. Deutlich mehr weitere neue Wohnungen entstehen zudem im Umfeld des Areals. Der Nordwesten setzt hier gewissermaßen einen Kontrapunkt zum Boom im Südosten.

    - Die Politik feiert das Projekt noch immer total. Selten sind so viele Senatoren zu einem Projekt gefahren. Und sie alle äußern sich nach wie vor euphorisch. Nicht nur sei es ein wichtiger technologischer und wirtschaftlicher Zukunftsort, sondern zugleich erreiche man hier die ideale Berliner Mischung aus Wohnen/Leben, Arbeit und Wissenschaft/Forschung/Entwicklung an einem Standort. Die soziale Mischung bei den Wohnungspreisen kommt ja noch hinzu.


    Quellen:

    Tagesspiegel zum Ersten zum Gesamtprojekt

    Tagesspiegel zum Zweiten zur Siemensbahn

    B.Z. zur Siemensbahn

    rbb zur Siemensbahn

  • Hm - mir ist nicht so ganz klar, warum das ein "Leuchtturm"-Projekt ist. Mir kommt es eher so vor, also ob es ein gut gemachter Schritt zum weiteren Rückzug von Siemens aus Berlin ist - im Verhältnis zur Vergangenheit. Man darf nicht vergessen, dass es mal eine Industrie-Areal mit mehr als 40.000 Beschäftigen war. Mittlerweile ist es nur noch ein Schatten seiner selbst - und wird als Industrie-Areal im Rahmen von "S2" weiter zurückgebaut - keineswegs ausgebaut. Leider ist das Model von Siemens an sich am Ende: Das Model eines integrierten Technologie-Konzerns mit dem Kernthema Elektro. Siemens ist leider ebenso gescheitert wie der ehemals formidable Konkurrent General Electric. Oder Philips. Keiner von den dreien hat den Sprung zu einem Samsung geschafft. Mich hat jedenfalls immer gewundert, warum ein 600 Mio Investment so ungeheuer gefeiert wird. Für so einen Betrag kann mal grade mal einen vernünftigen Wolkenkratzer bauen. Oder 3/4 des Humboldtforums ;-). Jedenfalls ist das keine substanzielle Investition für ein so grosses Areal. Mir kommt es eher so vor, als habe Siemens hier einen PR-trächtigen Weg gefunden, seine Grundstücke an Immobilienentwickler zu verkaufen, die darauf ganz normale Büros und Wohnungen bauen. Das ist ja auch völlig ok. Aber ich kann nicht erkennen, wie man ernsthaft mit einem so kleinen Betrag einen Techno-Cluster entwickeln kann - oder warum Siemens hier nennenswert Zukunft baut. Man vergleiche die Beträge mit dem, was in Adlershof steckt.... (aber ich lasse mich gerne korrigieren)

  • Oranien Das kann man vielleicht so sehen. Dennoch bist Du mE in mehrfacher Hinsicht falsch oder unvollständig informiert:


    1) Siemens hat sich doch bereits zunehmend aufgespalten, oder was meinst Du? Siemens Energy und Siemens Mobility investieren aktuell auch in ihre Berliner Standorte.

    2) Siemens hat sich über die Jahre in bestimmten Bereichen teils oder ganz aus Berlin zurückgezogen, so weit korrekt. Allerdings gilt die neue Entwicklung in Siemensstadt tatsächlich mehr als eine Umkehr als eine Bestätigung dieses Trends. Weltweit hatten sich viele Standorte um dieses Investitionsprojekt beworben. Wäre es woanders realisiert worden, hätte das den Negativtrend viel eher bekräftigt als so. Jedenfalls sehen das auch naturgemäß kritische Stimmen wie Gewerkschaften und Betriebsräte so. Sehr ähnlich übrigens auch bei Mercedes Marienfelde, wo die Neuerfindung des Standorts auch extrem erleichtert aufgenommen wurde.

    3) Siemens mit Töchtern investiert alleine 660 Mio in diesen einen Standort. Alleine die 600 Mio vom Hauptkonzern sind laut übereinstimmenden Presseartikeln die größte Einzelinvestition eines Konzerns in Berlin seit dem zweiten Weltkrieg. Zudem wird es voraussichtlich auch substanzielle flankierende Investitionen von privaten Partnern und der öffentlichen Hand geben. Insgesamt reden wir alleine schon für die nächsten 10-15 Jahre von einem Milliardenprojekt.

    4) In Adlershof wurden laut diesem Beitrag von der Wende bis 2012 in über 20 Jahren sowie auf über 420ha (der sechsfachen Fläche des Siemens-Areals) insgesamt(!) 738 Mio an privaten Mitteln investiert, das allermeiste davon jedoch erst im letzten Drittel bis Viertel dieser Zeit. Eine aktuellere Quelle ist mir leider nicht bekannt. Inzwischen ist dort jedoch nach einschlägiger Meinung eine kritische Größe erreicht und es kommen immer mehr Ansiedlungen und Folgeinvestitionen hinzu. Adlershof zeigt eher, dass ein Projekt wie Siemensstadt 2.0 extrem hohes Potential entwickeln kann. Gerade wenn Siemens viele private Mitstreiter gewinnen kann (und danach sah es wohl bislang aus).


    Warten wir einfach mal ab, was sich tatsächlich in Spandau entwickelt. Ich bin halt eher optimistisch, andere eher skeptisch. Das ist ja auch völlig ok so.

    Einmal editiert, zuletzt von jan85 ()