Siemens Innovationscampus (Siemensstadt Square)

  • Halbvoll oder halbleer, dass ist hier die Frage.


    Die PR erscheint mir persönlich auch größer, als die tatsächliche Substanz. Es müssen weitere Investoren her, denen hier aber der rote Teppich auch ausgerollt wird, so dass diese möglicherweise dann auch auflaufen.

  • 3) Siemens mit Töchtern investiert alleine 660 Mio in diesen einen Standort. Alleine die 600 Mio vom Hauptkonzern sind laut übereinstimmenden Presseartikeln die größte Einzelinvestition eines Konzerns in Berlin seit dem zweiten Weltkrieg. Zudem wird es voraussichtlich auch substanzielle flankierende Investitionen von privaten Partnern und der öffentlichen Hand geben. Insgesamt reden wir alleine schon für die nächsten 10-15 Jahre von einem Milliardenprojekt.

    Lieber jan85 ich möchte dieses Thema nochmals aufgreifen, da ich glaube viele inklusive mir nicht verstehen was auf dem Gebiet der ehem. Siemensstadt eigentlich entsteht. Ich persönlich habe deine sehr ausführlichen und gut geschriebenen Beiträge zum Thema Siemensstadt gelesen und versuchte auch die Pressemeldungen hierzu zu verstehen. Mir geht es aber wie dem armen K bei Kafka, je näher er dem Schloss kam desto mehr entfernte es sich von ihm. Obwohl ich das Projekt doch mit Wohlwollen verfolge, verstehe ich nicht was am Ende dabei herauskommen soll. Mir persönlich drängt sich etwas der Eindruck auf (und ich kann mich täuschen), dass es sich um mehr Verpackung als Inhalt handelt.

    Die vielen Präsentationen, der Held aus dem Wedding der seiner Stadt etwas zurückgeben will, die begeisterte Politik, sogar S-Bahn-Bau wird plötzlich wieder möglich. Siemensstadt 2.0 also. Ich ging davon aus, dass dann vielleicht die Konzernleitung auch ihren Sitz wieder in die 2.0-Stadt verlegt und diverse Abteilungen oder Töchterfirmen ihren Sitz von Erlangen, München oder Fernost ihren Platz im Berliner Nordwesten einnehmen. So wie es Daimler ja am Potsdamer Platz damals vorgemacht hat. Kommt es so oder so in der Art, dann wären die Vorschusslorbeeren gerechtfertigt.


    Die Umbenennung in Square allerdings klingt als würde man an Vergangenes erinnern in einer etwas verfremdeten Sprache (nur nicht zu genau). "Siemensstadt 2.0" hatte da aus meiner Sicht ein Versprechen im Namen. Die 660 Mio. EUR sind für unser eins viel, aber der Covivio-Turm am Alexanderplatz kostet auch 530 Mio. (Quelle: Entwicklungsstadt.de). Hat der Potsdamer Platz nicht noch mehr gekostet (Daimler-Areal)?


    Vielleicht bist du ja näher im Bilde was folgen wird. Ich bin ganz ehrlich, ich verstehe ich es einfach nicht. Deshalb meine Fragen an Dich.

    Kommen in diese Liegenschaften von Siemens eigene Sparten bzw. Töchterfirmen bzw. irgendwie verbundene Firmen in Bürogebäude, welche dann nicht aus anderen Standorten Berlins abgezogen werden? Oder handelt es sich am Ende nur um eine vergleichbare Entwicklung wie in der Europacity wo die Liegenschaften der Bahn (durch CA Immo) abgewickelt und für den freien Markt vermarktet wurden?

    Der Techno-Campus scheint ja der erste Neubau dort zu sein. Architektonisch aus meiner Sicht überzeugend, aber wer bezog dieses Gebäude? Genau die gleiche Frage stelle ich mir bei dem prämierten Bauabschnitt von RobertNeun-Architekten (hoffe die müssen ihren Bau nicht wieder kastrieren wie in der Heidestraße)? Ist Siemens nur Makler oder bringt Siemens etwas nach Berlin mit?


  • K-1 Ich zitiere dafür einfach mal einige relevante Ausschnitte aus dem Ausgangspost. Natürlich ist eine entscheidende Frage, wie genau die 600+60 Mio sich verteilen und wie viele Mittel zudem ggf. noch von anderen privaten Konzernen, Startups etc sowie auch öffentlichen Institutionen mit eingebracht werden.


    Allerdings sollte man wie gesagt bedenken, dass Siemens hier bereits sämtliche Grundstücke und viele Bestandsgebäude besitzt. Es kann also normal relativ viel vom Geld direkt in den Campus fließen wozu natürlich neben Neubau auch Modernisierung und Ausstattung zählt (ich vermute ansonsten eher mal, dass die geplanten Wohnungen, Schulen etc. nicht von Siemens selbst errichtet und in den Investitionstopf für den Innovationscampus gezählt werden, sonst würden sich die 660 Mio natürlich sehr stark relativieren bzw. vermutlich gar nicht mal reichen). Und so knapp und nachgefragt wie Flächen sind, wird es mE auch definitiv nicht an weiteren Interessenten für Ansiedlungen mangeln (dazu gab es auch schon einige Andeutungen, dass da schon welche auf der Matte stehen).


    Man kann mE ziemlich sicher davon ausgehen, dass in den nächsten 10-20 Jahren eher deutlich über eine Mia Euro alleine in den Innovationscampus fließen werden zzgl. Folgeinvestitionen. Damit wäre es mE durchaus mit WISTA Adlershof zu vergleichen, auch wenn es natürlich eine deutlich kleinere Fläche ist.

    Einmal editiert, zuletzt von jan85 () aus folgendem Grund: u.a. Grammatik überarbeitet

  • jan85 danke für Deine ausführliche Antwort. Dann ist es wohl wirklich so, dass wir uns noch etwas gedulden müssen bis Handfestes auf dem Tisch liegt. Städtebauliches Potential hätte das gesamte Gebiet auf jeden Fall. Insbesondere wenn man im Großen die dazukommenden Stadtbausteine entlang der Spree/Westhafenkanals bis zum Nordhafen mitdenkt (Büroentwicklung Jungfernheide, Friedrich-Krause-Ufer, evtl. auch Büronutzung Westhafen) oder im Norden den ehem. Flughafen Tegel oder das noch zu entwickelnde "Neue Gartenfeld".

    Da wäre Siemens (wenn Siemens dann selber ordentlich anpackt und sich und sein Kapital einbringt) schon ein Pulsgeber und könnte im Berliner Nordwesten größere Entwicklungen auslösen.

  • Wie die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, sowie die Siemens AG mitteilen hat das Landschaftsplanungsbüro Greenbox Partnergesellschaft aus Köln den Gestaltungswettbewerb für den geplanten Eingangsplatz der zukünftigen Siemensstadt Square gewonnen.

    Bei dem Wettbewerb ging es um die Gestaltung des 20.000 m2 großen Gebietes am stillliegenden S-Bahnhof Siemensstadt zwischen Rohrdamm und Siemensbahn (Google Maps Link)


    Man sieht in dem Eingangsbereich zum neuen Quartier eine besondere prägende Bedeutung. Städtebaulich sollte ein Übergang von der S-Bahn / Rohdamm in das Quartier gestaltet werden. Schwerpunkt des Wettbewerbes waren u.a. Anbindung an das Verkehrsnetzes, Barrierefreiheit, sowie ökologische Kriterien, wie klimagerechte Bepflanzung und Regenwassermanagement.

    Es ist ein Info-Pavillion geplant der über die Entwicklung der Siemensstadt informieren und später erhalten bleiben soll.


    Alle Entwürfe des Wettbewerbes werden ab Mitte Februar 2023 im Siemens Verwaltungsgebäude öffentlich ausgestellt.


    Hier eine Auswahl der Visualisierungen des Siegerentwurfes.


    Quelle und Copyright: Siemens AG

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    Im März 2022 sah der Blick vom S-Bahnhof so aus.

    [Bild von mir]

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  • Wie die BZ berichtet hat heute, beginnt man im Frühjahr dieses Jahren mit den Siemens Square.

    Bauzaun am Rorhdamm steht schon bereit. Aktuell wird da freigeräumt. Das erste Etappe wird das 1 von gesamt ( 8 Hochhäusern) gebaut.

    Höhe 60 Meter. Und bei der Siemensbahn der DB wird voraussichtlich 2029 im Betrieb genommen.

    Noch im Januar wird der Senat den notwendigen Bebauungsplan für die zunächst betroffenen 2,1 Hektar beschließen.


    Hochhäuser und ein neuer Platz

  • heute hat der senat den entwurf für den ersten bebauungsplan beschlossen. dieser wird nun dem berliner abgeordnetenhaus zur endgültigen beschlussfassung vorgelegt.


    eine (neue??) visualisierung die mMn hier im DAF noch nicht gezeigt wurde, hat die senatsverwaltung für stadtentwicklung, bauen und wohnen heute veröffentlicht



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    copyright by SIEMENS AG



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