Das Kreisler - Neubau Nestlé-Zentrale am Baseler Platz (in Bau)

  • Baseler Straße 46-48 und Gutleutstraße 80-82

    Darauf habe ich schon länger gewartet: Die ausgedehnte Liegenschaft Baseler Straße 46-48 und Gutleutstraße 80-82 nahe des Hauptbahnhofs (Sat | SV) soll entweder ein umfassendes Refurbishment erfahren oder abgerissen und neu gebaut werden. Das plant das Frankfurter Unternehmen Peakside Capital, das die Liegenschaft kürzlich von HVB Immobilien gekauft hat (Q). Die ältesten Teile des Baukomplexes stammen aus den 1950er-Jahren. Außer weiterhin Büronutzung kommt für den neuen Eigentümer in Teilen auch Hotelnutzung in Betracht.


    In Gelb schnell und schmutzig markiert, ich hoffe, es stimmt dennoch einigermaßen:



    Geobasisdaten: © Stadtvermessungsamt Frankfurt am Main, Stand 10.2018, © Hessische Verwaltung für
    Bodenmanagement und Geoinformation | Markierung: Schmittchen


    Angesichts des baulichen Stückwerks und der offensichtlich geringen Geschosshöhen kann ich den Sinn eines Refurbishments nicht recht erkennen. Ich denke, es wird auf Abbruch und Neubau hinauslaufen, schon wegen der Möglichkeit einer besseren Grundstücksausnutzung.

  • ^ Endlich! Die derzeit etwas sperrigen Kubaturen mit Rücksprüngen und dem Querriegel schreien nach einer homogeneren Neubebauung. Der Ecke zum Baseler Platz würde zudem ein Hochpunkt gut stehen. Vom Main und vom Bahnhofsvorplatz würde er das IG-Metall-Hochhaus und den Westhafen-Tower ergänzen und später mit dem potentiellen Turm auf der Bahnhofssüdseite (so Gott will) korrespondieren, zumindest in der Fernwirkung. Auch das Oval direkt gegenüber zählt wegen seiner 10 Geschosse formell als Hochhaus. Ein Aufgreifen der abgerundeten Form wäre nicht unpassend. Zu all dem ist freilich eine gewisse Offenheit der Stadt bzgl. des Bebauungsplans notwendig.

  • Zur Veranschaulichung der Situation nachfolgend Bilder der Bestandsbebauung. Der Blick vom Baseler Platz in Richtung Bahnhofsvorplatz über die Düsseldorfer Straße - rechts das Oval, in der Mitte das Eckgebäude, das bereits 11-geschossig und sperrig mit Sprüngen in die Fluchten gebaut ist:



    Der Blick von der Düsseldorfer in Richtung Main mit dem Westhafen-Tower rechts im Hintergrund:



    Die derzeitigen Höhen entsprechen der lt. PlanAS zulässigen Geschosszahlen. Zwei weitere Aufnahmen einmal vom Platz zwischen dem Oval und den Baseler Arkaden sowie von der Düsseldorfer Straße mit dem IG-Metall-Hochhaus / Mainforum im Hintergrund:


    Bild: http://www.dafmap.de/d/serve.py?2018/EPI_85A8075.jpg Bild: http://www.dafmap.de/d/serve.py?2018/EPI_85A8079.jpg
    Bilder: epizentrum

  • ^


    Die Höhe müsste dabei idealerweise etwas höher sein als das IG-Metall-Hochhaus (also 70+), damit die Proportionen passen und das ganze eine stimmige Stufung hätte.

  • Kreisler Frankfurt (Baseler Straße 46-48, Gutleutstraße 80-82)

    Vor zwei Jahren stellte Schmittchen in #44 den Startschuss für die Neuentwicklung der langgezogenen Eckbebauung am Baseler Platz vor (Fotos der Bestandsbebauung in #46). Sowohl JV-Partner Quest Investment (Hamburg) als auch das beteiligte Architekturbüro architektenkontor (Faller + Krück works GmbH, Frankfurt) rücken jetzt über ihre Instagram-Konten mit Infos und Visualisierungen heraus. Erst einmal optisches:


    202009.questinvestment.kreisler.1.jpg

    Bild: Quest Investment via Instagram


    Anscheinend ist in der abgerundeten Front zum Platz ein Treppenhaus bzw. die Erschließung geplant, was abends sicher interessante Einblicke eröffnen wird. Ein schönes Detail. Blick vom Oval an der Gutleutstraße:


    202009.architektenkontor.kreisler.1.jpg


    Ebenfalls von der Gutleutstraße, mit Nachbarn am Wiesenhüttenplatz (Novotny Mähner, 1976):

    202009.architektenkontor.kreisler.2.jpg

    Bilder: architektenkontor via Instagram / Visualisierung von beyond visual arts (siehe Instagram)


    Der schwungvolle Entwurf hört auf den Namen Kreisler Frankfurt bzw. "Das Kreisler - Im Strom der Zeit", was vom kreiselartig angelegten Baseler Platz kommen könnte. 12 Geschosse zähle ich und damit 2 mehr als das gegenüberliegende Oval (Albert Speer + Partner, 2003). Relativ viel für die sonstige Umgebung, insbesondere die Richtung Hauptbahnhof gelegene. Lt. IG-Beiträgen laufe das Baugenehmigungsverfahren derzeit.

  • Wow. Das passt hier super hin, finde ich, und war absolut überfällig. Immerhin ist dies auch eine der Einfallsstraßen in die Frankfurter Innenstadt. Dass diese Städtebaulich wichtige Stelle nun ansprechend bebaut wird, wird diese Ecke Ordentlich aufwerten.

  • Bin gerade etwas hin-und hergerissen. Einerseits ein echt mutiger Entwurf, der an dieser Ecke einen klaren Akzent setzen würde. Inbesondere auch, wenn man sich die aktuelle Situation ins Gedächtnis ruft.


    Architektonisch nimmt es in der Form das Oval auf und spielt ein wenig damit. Unterm Strich ist mir das Ganze mit der Stufung nach Norden zu massiv. Der Übergang zur alten Hotelbebauung (Basler Straße) sieht sehr abgehackt aus. Das geht schöner. Auf der anderen Seite (Gutleutstraße) ist es besser gelöst. Der sich anschließende Bürobau hat beim Absatz in etwa die gleiche Höhe.


    Dann lieber den Teil in der Basler Straße etwas flacher auslaufen lassen und dafür den Teil auf der Ecke zum Oval hin etwas höher, mehr als Turm. Vielleicht sogar so konzipiert, dass man es ggf. als zwei einzelne Gebäudeteile vermarkten könnte.

  • Ein toller und mutiger Entwurf. Der erste Entwurf (kann man hier und:

    Code
    https://www.instagram.com/p/B3J7ahkiW6i/

    und hier sehen, bitte Link einfach Kopieren und in einen Browser einfügen:

    Code
    https://www.instagram.com/p/B3Ji_gAinMt/

    hatte sogar 15 Etagen was mMn absolut passend gewesen wäre. Warum man nun 3 Etagen gestrichen hat erschliießt sich mir leider nicht.

  • Das könnte am Bebauungsplan B527 "Wiesenhüttenplatz" liegen, rechtsverbindlich seit 1996. Dieser verfolgt den Gedanken einer Anpassung an "vorhandene, zum Teil historische Dimensionen" und schränkt ein wesentliches Überschreiten der Traufhöhe ein (Begründung). Unter Ziffer 8.4 heißt es: "Zur Erhaltung der gründerzeitlich geprägten Blockstruktur mit ihrer gleichartigen Höhenentwicklung und Dachlandschaft wird bei Vordergebäuden die maximale Gebäudehöhe mit 7,0 m über der jeweils angegebenen zulässigen Traufhöhe festgesetzt."


    Angesichts der Nähe des Bahnhofsviertels und der Gründerzeitbebauung an und um den Baseler Platz herum halte ich diesen Grundgedanken für nachvollziehbar. Auch dürfte das Kreisler mit der jetzigen Höhe eher eine harmonische Ergänzung zum Oval Baseler Platz abgeben als dies mit drei Geschossen mehr der Fall gewesen wäre. Für mich passt das so.


    Kreisler ist übrigens ein wohltuend schlichter und origineller Projektname nach all den hochtrabenden Plazas und Carrés.

  • Das bisherige Gebäude hat zudem auch 11 Etagen + 1 Staffelgeschoss. Die Geschosshöhen wirken im Vergleich zum benachbarten Bestand auf den Visualisierungen nicht besonders hoch. Vllt. orientiert sich der Neubau an der Höhe des Bestands.

  • Kreisler (Baseler Str. 46-48, Gutleutstr. 80-82)

    Zum Kreisler sind inzwischen weitere Informationen online. Das Ingenieurbüro osd office for structural design ist am Projekt mit Leistungen zur Tragwerksplanung, Fassadenplanung und Bauphysik beteiligt. Sie berichten von einer Gebäudehöhe bis 45 Meter bei 12 Geschossen (EG + 11 OG). Das 11. OG ist ein Staffelgeschoss, wobei sowohl am Kopfbau als auch auf dem langen Riegel noch Technikkäfige hinzukommen. Die BGF liege bei ca. 25.000 qm. Zum Vergleich: Die beiden Bestandsbauten - lt. Quest Investment übrigens von 1957 und 1994 - kommen auf grob geschätzte 16.000 - 17.000 qm (bei 12.720 qm Mietfläche) und auf 129 PKW-Stellplätze. Die Grundstücke seien kombiniert 4.700 qm groß. Die Projektgesellschaft firmiert unter CQ Baseler Straße Verwaltungs GmbH. Beim doppelstöckigen Sockel sprechen die Architekten von "stützenfreien Arkaden" und insgesamt von einem "Maximum an Verglasung". Aus dem Lageplan geht hervor, dass die Bebauung entlang der Baseler Straße vom 12-geschossigen Kopf über 11, 10, 9 und 8 Geschosse auf 7 heruntergestaffelt wird, um zum 5-geschossigen Gründerzeitler (Hotel National) zu vermitteln. An der Gutleutstraße geht es via 11- zur 7-Geschossigkeit. Auch zu sehen ist die Auskragung des Komplexes über große Teile der Gehwegflächen hinweg. Der Innenbereich ist eingeschossig überbaut und das Dach als Grünanlage angelegt - so, wie die anderen Dächer anscheinend auch: (Bild groß klickbar)


    202010.architektenkontor.kreisler.lageplan.jpg

    Bild: Architektenkontor Faller + Krück Works


    Am Wochenende kündigte ein am Bestandsbau stehender Banner der AWR bereits die bevorstehenden Abbrucharbeiten an. Die Quellen der Infos oben: Projektseite der osd office for structural design, Projektseite und Instagram-Konto der Architektenkontor Faller + Krück Works, Projektseite von Quest Investment.

  • Soll bei einem größeren Projekt der Innenhof eingeschossig überbaut werden, löst das den Verdacht nach einem geplanten Supermarkt im Erdgeschoss aus.


    Was mir an den Plänen auch sehr gefällt: Die Obergeschosse des Neubaus nehmen die Flucht des Bestands Baseler Straße 50 bis 56 auf. Den lange bestehenden, sehr unschönen Rücksprung (Street View) des nun zum Abriss stehenden Gebäudes wird es beim Neubau nicht mehr geben.


    Bild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/daskreisler_01.jpg
    Bild (vergrößerbarer Ausschnitt): Quest Investment Partners / Architektenkontor Faller + Krück / beyond visual arts


    An sich wäre eine Weiterführung der Kolonnade nach Süden wünschenswert. Ich habe aber volles Verständnis, dass hier eine andere Lösung gewählt wurde (wie wahrscheinlich jeder, der die Probleme der bestehenden Kolonnade Baseler Straße 50 bis 56 kennt).

  • Ein super Projekt, großstädtisch, Masse, schöne Formen, einzelhandel im Erdgeschoss. Da kann man nicht viel meckern. Endlich wird diese marode Ecke aufgewertet...

  • Noch zum Kreisler: AWR hat in den letzten Wochen begonnen, den Bestandskomplex leerzuräumen. Tätig sind ein mobiler Teleskopkran und ein Bagger, die ihre Arbeit von der Rückseite her verrichten. Straßenseitig sieht man noch nichts von den Arbeiten. In den Läden wird sogar noch gearbeitet. Ein Schnappschuss vom Innenhof:


    Bild: epizentrum

  • Kreisler (Baseler Str. 46-48, Gutleutstr. 80-82)

    Von der Basler aus sieht man noch nichts, jedoch die Läden sind jetzt leer. Von der Gutleutstraße aus und im Innenhof gibt es Fortschritte zum November.


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    (Bilder von mir)

  • Kreisler / Baseler/Gutleutstraße


    Bewegung kommt offensichtlich in die Sache Kreisler an der Ecke Baseler/Gutleutstraße, denn die Stadt kündigt heute per Pressemitteilung an, dass die Straßenverhältnisse sich per 25. Mai 2021 bis Ende 2023 verändern werden.

    Zum Projekt finden sich Informationen u. a. hier von Epizentrum: Klick und klick.

    Dauerhafte Einspurigkeit der Baseler Straße in Richtung Hauptbahnhof

    (ffm) Wegen einer privaten Hochbaumaßnahme wird die Baseler Straße in Fahrtrichtung Hauptbahnhof von Dienstag, 25. Mai, bis Ende 2023 einspurig. Eine Umfahrung ist, je nach Fahrtziel, bereits ab Kennedyallee über Sachsenhausen und Untermainbrücke möglich.


    Zusätzlich kann aus der Gutleutstraße kommend nicht nach rechts in die Baseler Straße abgebogen werden. Hier erfolgt eine Umleitung über Karlsruher Straße und Mannheimer Straße. Radfahrer und Fußgänger werden entlang des Baufeldes geführt.


    Weitere aktuelle Verkehrsinformationen finden sich unter https://mainziel.de im Internet.

  • Zum Vorbeitrag von Micha81 ein Bild vom 13. Mai. 2021


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    Die Fassade an der Baseler Straße wird großflächig eingerüstet...


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    um nun auch hier die Fassadenverkleidung zu entfernen



  • Projekt "Kreisler", Baseler Straße 46-48 und Gutleutstraße 80-82

    Das Projekt hat es am Samstag in die FAZ geschafft. Zunächst geht es um gestalterische Nähe zum damaligen Entwurf von Zaha Hadid Architects für die Neubebauung der Goetheplatz-Westseite (die schließlich nach Planung von Prof. Mäckler realisiert wurde). Neuigkeiten gibt es in dem Artikel auch:

    • Höhe 45 Meter
    • zwölf Geschosse
    • 25.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche
    • Bauantrag wurde gestellt
    • Beginn Tiefbau im Sommer 2021
    • Start Hochbau im Herbst 2021
    • geplante Fertigstellung: Anfang 2024
    • Erdgeschoss-Nutzung: zwei Gastronomieflächen und vier Läden (darunter ein Supermarkt, vermute ich aufgrund der EG-Planung)
    • im Übrigen Büroflächen

    Das "Kreisler" ist bei Nestlé in der engeren Wahl für die neue Deutschlandzentrale, wie dort spekuliert. Eine diesbezügliche Entscheidung gibt es noch nicht.

  • Kreisler | Und der Abriss geht weiter.


    Auf Mäxkens Bildern vom 20. April ist noch das Gebäude an der Wilhelm-Leuschner-Straße zu sehen. Bis auf einen kleinen Rest ist vom oberirdischen Teil alles abgerissen. Auf Serendips Bildern vom 18. Mai ist ein Teil des 10-geschossigen Gebäudes eingerüstet. Das Gerüst ist und die Fassadenplatten aus Granit sind zurückgebaut, sodass demnächst der Liebherr 980 Longfront mit seinem 58 m langen Ausleger die Zange an diesem Gebäudeteil anlegen wird. Hier ein paar Bilder - als Thumbs eingestellt wegen der Datenmenge - von der alten und neuen Hofseite.


    Bild: https://abload.de/img/c85fa7e5-9b1c-450c-ab3jxb.jpegBild: https://abload.de/img/6c20612b-02a3-4d0c-8l9kcd.jpeg

    Bild: https://abload.de/img/e09c1aa8-cbad-4851-b24jov.jpegBild: https://abload.de/img/944e6831-bd5e-4c09-bjkj1s.jpeg


    Bild: https://abload.de/img/043ca14a-e5b1-4435-ahikio.jpegBild: https://abload.de/img/302ecf0c-2b92-470a-bafj9n.jpeg

    Bilder: main1a | Wer möchte schaut sich weitere Bilder in der Galerie an. Immer wieder interessant welche Ein- und Durchblicke Abrisse ermöglichen.

    Einmal editiert, zuletzt von main1a ()

  • Projekt "Kreisler", Baseler Straße 46-48 und Gutleutstraße 80-82

    Nestlé hat sich für das Kreisler entschieden. Noch vor Neubaubeginn, der Start ist im Sommer geplant, hat der Lebensmittelkonzern rund 19.000 m² für seine neue Deutschlandzentrale gemietet. Der Bezug erfolgt nach der Fertigstellung im Jahr 2024. Quelle ist eine aktuelle Pressemitteilung.


    Kreisler mit Vogelnest:


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    Bild: Quest Investment Partners / Architektenkontor Faller & Krück / beyond visual arts