Deutsche Oper am Rhein

  • Abgesehen vom Standort halte ich den Entwurf auch ästhetisch nicht für besonders gelungen. Neben Sydney ist auch Oslo ein Beispiel für ein stimmiges Opernkonzept.

  • Der nahtlose Übergang vom Park zur City, verbunden mit dem eleganten Schwung des Kö-Bogens bildet ein Alleinstellungsmerkmal Düsseldorfs. Die vielfältigen Blick- und Wegebeziehungen - gerade im Bereich hinter der Oper - erzeugen eine großartige Aufenthaltsqualität.

    Die Einhaltung der Bauflucht durch die Oper ist in diesem Zusammenhang absolut unerlässlich.


    Allein der Umstand, dass diese zu Lasten des Hofgartens aufgegeben wird, disqualifiziert den Entwurf nach meiner Überzeugung völlig.

    Abgesehen davon ist es schon bemerkenswert, dass der Entwurf eigentlich nur aus der Vogelperspektive gut aussieht, aus der man einzig die Alibi-Begrünung wahrnimmt.

    Noch ist es nicht soweit, dass wir an Drohnen hängend durch die Stadt segeln.


    Also: Denkt bitte an die Fußgänger. Finger weg vom Hofgarten!

  • Was mich wirklich wundert: In dem bestehenden bzw. zur Zeit in Überarbeitung befindlichen "Hochhaus-Rahmenplan" der Landeshauptstadt Düsseldorf ist ganz klar die Rede von einer "Schutzzone", die das Gebiet der Altstadt sowie rund um die Königsallee umfasst.


    Wie kann es daher sein, dass hoch dotierte Amtsträger, wie zum Beispiel Dr. Alexander Fils (CDU - Vorsitzender im Ausschuss Planung und Stadtentwicklung), sich wohlwollend über diesen - meiner Meinung nach - grausamen Entwurf auslassen, der sich jedoch mitten in der besagten Schutzzone befindet?


    Andererseits werden - meiner Meinung nach - städtebaulich sinnvolle Hochhaus-Projekte, wie zum Beispiel die Neubebauung der Tuchtinsell oder der Ecke Steinstr./Kreuzstr., insbesondere im Hinblick auf die Höhe der Gebäude ständig "beschnitten".


    Für mich macht daher die Diskussion um die Möglichkeit der Errichtung eines oder mehrerer Hochhäuser am Standort der jetzigen "Deutschen Oper am Rhein" überhaupt gar keinen Sinn.


    Ganz abgesehen davon, lehne ich jeglichen Eingriff in den Hofgarten strikt ab.


    Ich wünsche mir einen Bürgerentscheid zum Thema "Neubau oder Sanierung der Deutschen Oper am Rhein".


    Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Mehrheit der Düsseldorfer einen extrem teuren Neubau, als auch eine sehr kostenintensive Sanierung des Bestandsbaus bei den bestehenden, zum Teil gravierenden Problemen in der Landeshauptstadt, wie zum Beispiel die jahrelange Notlage am Wohnungsmarkt oder dem stockenden Ausbau des ÖPNV, ablehnen würden.

    Einmal editiert, zuletzt von Qualle1 ()

  • Um ehrlich zu sein denke ich auch manchmal, dass in Düsseldorf zu viele Menschen gefragt werden. In anderen Städten wäre man vermutlich in vielen Themen 10x schneller zu einem Ergebnis gekommen… wie heißt es so schön: Zu viele Köche verderben den Brei.

  • Ich finde kein Entwurf qualifiziert die Wahl des Standortes am Wehrhahn. Von denen an der HHA sind die von Snohetta und Hennig Larsen die jenen, die mal wirklich ikonografisch "neue" Architektur in die Stadt holen. HPP trotz Prämierung für mich wirklich ... plump.

  • Boah! Ist das alles hässlich!!!!


    Klotzigkeit kennt keine Grenzen!


    Wenn das von 40 Entwürfen wirklich die sieben besten sind, möchte ich nicht die schlechtesten sehen…


    Man wünscht sich fast diesen unsäglichen Entwurf mit den Hochhäusern im Hofgarten zurück…


    ^ Nachtrag: Der Entwurf von Ingenhoven schafft es als einziger, nicht wie ein überdimensionierter Fremdkörper zu wirken.

    Hoffen wir, dass er sich durchsetzt.


    Aber mal ehrlich: das war das wohl langwierigste und komplizierteste Verfahren in Sachen Städtebau der letzten Jahre in Düsseldorf. Und dann kommt so etwas als Ergebnis raus?!

    Einmal editiert, zuletzt von Gestalt () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Gestalt mit diesem Beitrag zusammengefügt. Es waren 40 statt 20 Entwürfen

  • Wie schon unter #126 berichtet, wurden heute von der Stadt Düsseldorf für die beiden Standorte (Heinrich-Heine-Allee und Am Wehrhahn) die prämierten Entwürfe für den Ideenwettbewerb zum Opernhaus der Zukunft vorgestellt.


    Nachfolgend die vier prämierten Entwürfe für die Heinrich-Heine-Allee :

    • Snøhetta, Oslo (Architektur | Stadtplanung | Landschaftsarchitektur)

    • Henning Larsen Architects, München (Architektur | Stadtplanung | Landschaftsarchitektur) mit Meyer Architekten, Düsseldorf (Architektur)

    • ingenhoven associates, Düsseldorf (Architektur) mit West 8, Rotterdam (Stadtplanung | Landschaftsarchitektur)

    • HPP Architekten, Düsseldorf (Architektur | Stadtplanung) mit Rehwaldt Landschaftsarchitekten, Dresden (Landschaftsarchitektur)


    Nachfolgend die drei prämierten Entwürfe für Am Wehrhahn :

    • Prof. Jörg Friedrich I Studio PFP, Hamburg (Architektur) mit Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten, München (Stadtplanung | Landschaftsarchitektur)

    • gmp, Berlin (Architektur | Stadtplanung) mit POLA Landschaftsarchitektur, Berlin (Landschaftsarchitektur)

    • HPP Architekten, Düsseldorf (Architektur | Stadtplanung) mit Rehwaldt Landschaftsarchitekten, Dresden (Landschaftsarchitektur)



    alle Bildrechte liegen bei den entsprechenden Architekten!



    In Kürze die Verwaltung der Landeshauptstadt Düsseldorf damit beginnen, eine Standortempfehlung zu formulieren. In der Sitzung am 15. Juni wird der Stadtrat über die Empfehlung diskutieren und abstimmen. Darüber hinaus wird auf Grundlage der Ergebnisse aus dem städtebaulichen Ideenwettbewerb und nach entsprechender politischer Beschlussfassung ein hochbauliches Wettbewerbsverfahren durchgeführt, um die architektonischen Ausformungen des neuen Opernhauses entwickeln zu lassen.

  • Ich bin auch enttäuscht von den Entwürfen Allein mit Ingenhoven und Henning Larsen könnte ich mit Abstrichen leben. Wehrhahn ist, so liest man jedenfalls bei rp online, ja mehr oder weniger raus

    2 Mal editiert, zuletzt von markdus ()

  • Ich muss leider auch sagen dass ich ziemlich enttäuscht bin, es ist so ein spannendes Projekt von der Idee und bietet soviel Potenzial, aber es ist so eine langwierige Geschichte und das sollen jetzt die Finalisten sein ?… also da waren einige Visualisierungen vorher deutlich mutiger, ikonischer und ansprechender. Der Entwurf von Ingenhoven wäre definitiv der beste aus der Reihe aber ich muss sagen insgesamt wirkt er ziemlich klein fast schon mickrig ? Also so im Vergleich zu den Hochhaustürmen die vorher mal im Spiel waren ?

  • Ich gehöre der Minderheit an, die den Standort "Wehrhahn" aus folgenden Gründen vorzieht.

    1. Die beiden wichtigsten Bühnenhäuser der Stadt (mit dem Schauspielhaus) entlang der Haupteinkaufsstraße anzusiedeln relativiert den rein kommerziellen Charakter der Schadowstraße und trägt zu deren "Kultivierung" bei.
    2. Historisch handelt es sich um einen Bühnenstandort, der wiederbelebt werden könnte (auch wenn die Tonhalle "ein Haus weiter" war).
    3. Für den jetzigen Opernstandort wird sich viel leichter eine hochwertige Nachnutzung finden lassen als für den Ex-Kaufhof.

    Den Entwurf von J. Friedrich mit seiner fährschiffartigen Eingangssituation finde ich sehr spannend, insbesondere im Hinblick auf die dunkle Jahreszeit.


    Von den Entwürfen für die Heinrich-Heine-Allee gefällt mir H. Larsen ganz gut: Hoher Wiedererkennungswert und interessante Kubatur. Vor allem aber schmiegt er sich an den Hofgarten an anstatt ihn als Opernterrasse zu missbrauchen. Aus dem gleichen Grund lehne ich den Entwurf von Ingenhoven strikt ab.

  • Eine Frage. Warum sollte SIGNA ihr Wehrhahn-Gelände dafür aufgeben, wenn sie dort alles bauen könnten, was sie wollen, und bessere Erträge erzielen? Haben sie nicht ein Mitspracherecht, wenn ihnen das Land gehört?

  • Ich verstehe die HPP Entwürfe nicht. Diese Art der Visualisierung versteckt den Entwurf doch mehr als dass es ihn zeigt. Vermutlich würde die Oper auch im Hochsommer wie ein trüber Winterabend aussehen...

  • Insoweit man sich anhand der ersten Bilder überhaupt schon ein Urteil bilden kann, halte ich persönlich den Entwurf von Snøhetta für den stärksten Ansatz; die klare Form mit dem Schwung am Hofgarten gefällt mir gut.

  • Ich glaube, diese Stadtseite zur Oper hatten wir hier noch nicht:

    Projekt • Ausstellung (duesseldorf-marketing.de)

    Zu jedem Entwurf eine pdf-Präsentation


    Außerdem der Hinweis:

    Alle eingereichten Entwürfe werden ab dem 18. Februar 2023 bis zum 12. März 2023 für die Öffentlichkeit in der Brücke des CENTRAL, Worringer Str. 140, 40210 Düsseldorf, ausgestellt. Der Besuch ist kostenlos, ohne Voranmeldung täglich zwischen 11 und 18 Uhr möglich.

  • Auch wenn von außen mir der Ingenhoven Entwurf am besten gefällt, muss ich zugeben, dass ich die innere Struktur und Organisation bei HPP Architekten mit zwei Bühnen und einem Open space bevorzuge.

  • Danke nochmal für den Link von der Stadtseite, sind ja viele interessante Bilder die man sonst noch nicht gesehen hatte drin.


    Finde den Wehrhahn tatsächlich irgendwie interessanter als Standort, weitet die Innenstadt ein bisschen aus und unterstützt die gute Entwicklung der Gegend (wie vorab schon geschrieben).


    Insgesamt haut mich auch kein Entwurf vom Hocker, meine favorites sind Henning Larsen, Ingenhoven & PFP. Dagegen, der Entwurf von gmp wirklich verstörend sich das dort vorstellen, fast schlimmer als der aktuelle Zustand meiner Meinung nach :)