Neukölln | Kleinere Projekte

  • Ich war kürzlich im Komponistenviertel in Weißensee, wo mir die Eckabschrägung ("Berliner Ecke") als durchgängiges Stilprinzip positiv auffiel und ich freue mich nun, dass dieses schöne gestalterische Mittel hier zum Zuge kommt, zumal das gleiche Mittel auch im Haus gegenüber Verwendung findet. Auch der Eckturm ist übrigens sehr schön.

  • ^^

    Naja, die Wohnungsnot ist groß in Berlin. Die 5 Untergeschosse sehen wir auf der Visu halt nicht ^.^


    Das Projekt in Kreuzberg habe ich in der Form aber noch von keiner anderen BG bisher gesehen. Es ist auch sehr auf die speziellen Gegebenheiten des Grundstückes zugeschnitten. Ob wir sowas in der Form nochmal in Berlin sehen?


    Ein paar km entfernt aber auch in Neukölln wird ja ein ganz ähnliches Projekt realisiert. Dieses fällt imho ggü dem in der Sonnenallee etwas ab. Die Fassade ist weniger detailliert und die EG-Zone eher abweisend.

  • ^ Leider wahr. Wenn es aber doch mal vorkommt, sieht es gleich viel besser aus. Aber das ist wohl eher was für Baugruppen.

    Hallo Architektenkind, leider muss ich deine Euphorie/Hoffnung etwas trüben. Bei dem von Dir verlinkten Gebäude, handelt es sich leider nicht um eine Baugruppe. Das Gebäude wurde vor ein paar Jahren von einem britischen Investor erreicht. Im gesamten Gebäude (bis aufs Erdgeschoss) befinden sich Ferienapartments. https://berlinbase.com/


    Die begrünte Fassade ist aber trotzdem ein Hingucker 👍🏻


    Weiß jemand ob dort schon gebaut wird?

    Nein, dort wird leider noch nicht gebaut. Auf dem Gelände befinden sich noch die Überreste der Tankstelle, die dort ansässig war.

  • Hermannstraße 227 / Ecke Flughafenstraße 12049 Berlin-Neukölln


    Neubauprojekt > Aeronaut Hermann 227 oder abgekürzt HER227 <


    62 Apartments ~ 22-75 m² + 1 Gewerbeeinheit ~ 300m² lt. Infoseite


    Infoseite


    ...sieht gut aus, allerdings ist die Lage zum Wohnen m.E. ungeeignet. Die Kreuzung ist vielbefahren und laut, auch nachts, die Flughafenstraße geht bergauf, so dass dort an der Ampel immer gegen den Anstieg angefahren werden muss, bei LKW wird es da richtig laut. Es gibt auch keine ruhige Rückseite, da das Haus direkt an eine Brandmauer gebaut ist. Der U-Bahnhof- Boddinstraße ist direkt über die Straße.


    49971074891_99411c0880_b.jpg

    Neubau Flughafenstraße by Kleist Berlin, auf Flickr

    49971074841_244576835a_b.jpg

    Neubau Flughafenstraße by Kleist Berlin, auf Flickr

    49971343232_5f3a407374_b.jpg

    Neubau Flughafenstraße by Kleist Berlin, auf Flickr

  • ^ Danke für die Bilder! Die städtebauliche Katastrophe der autogerechten Stadt hat die Flughafenstr. dermaßen verhunzt, dass man hier sowas ruhig bringen kann. Sieht irgendwie fast unwirklich aus, hat aber was. Muss ich mir mal vor Ort anschauen.

  • Wenn ich die Beschreibung der Ausstattung richtig lese, dann ist das eher ein gehobeneres Hostel. Wohnen will in der Ecke eh keiner, glaubt mir.

  • ^^^ Nochmal zu diesem "schrägen" Neubau. Auch wenn dieser irgendwie was hat, wie ich schon schrieb.


    Ich habe mir die städtebauliche Situation vor Ort zumindest mal virtuell angeschaut und frage mich, warum man mit der dreieckigen Kubatur so eine "Trichterwirkung" gewählt hat, wenn man von Westen kommend die Flughafenstraße Richtung Osten fährt.


    Die Flughafenstaße ist im Abschnitt Fontanesraße (bzw. schon ca. 100 m westlich davon) bis Hermannstraße in der Zeit der autogerechten Stadt auf 6 Spuren (inkl. Parkstreifen) mit einem zusätzlichen Mittelstreifen brutal aufgeweitet worden. Dazu wurden damals zahlreiche Vorderhäuser südlich dieses Straßenabschnitts abgerissen, was aussieht, als ob man da mit der Flex durchgegangen ist. Östlich der Kreuzung Hermannstraße vesrschmälert sich die Flughafenstaße dann wieder auf ihre ursprüngliche Breite.


    Aus meiner Sicht hat man sich nun eine Möglichkeit der Stadtreparatur verbaut (oder zumindest erschwert). Der autogerechte breite Abschnitt der Flughafenstaße ist a) verkehrstechnisch eher wenig sinnvoll, da es sich nur um einen isolierten Abschnitt handelt (der sich westl. anschließende Columbiadamm ist auch nicht so breit) und b) furchbar hässlich, da man an langen Brandwänden entlang fährt. Man könnte dort peu à peu auf dem Streifen der abgerissenen Vorderhäuser bzw. auf dem südl. Teil der jetzigen Flughafenstraße Neubauten errichten und die ehemalige Breite der Straße wieder herstellen. Insofern hätte man den dreieckigen Neubau besser mit rechteckigem Grundriss, idealerweise mit einer Eckbetonung, errichten sollen.


    So wie es jetzt umgesetzt wurde, zementiert es doch diese Nachkriegssünde. Zur Verdeutlichung ein paar Screenshots aus Google Earth.


    Hier die Trichterwirkung, der Neubau ist hier schon mit halber Höhe im Rohbau zu sehen:


    flughafenstr01.jpg


    Die brutale Schneise mit den "abgeflexten" Altbauten:


    flughafenstr02.jpg


    Im Luftbild sieht man den isoliert verbreiterten Abschnitt, im rechten Bildteil zw. Hermann- und Mainzer Str. wird wieder die Vorkriegsdimension der Straße erreicht:


    flughafenstr03.jpg


    Und durch Bebauung der rot markierten Grundstücke könnte man die Nachkriegssünde wieder "kitten", dazu wäre es sinnvoll gewesen, den jetzt entstandenen Neubau (rechts im Bild, s. Pfeil) mit rechteckigen Grundriss zu bauen:


    flughafenstr04.jpg

  • ....Aus meiner Sicht hat man sich nun eine Möglichkeit der Stadtreparatur verbaut (oder zumindest erschwert). ...

    Wenn man Stadtreparatur so unflexibel angeht und überhaupt nichts Neues ausprobieren möchte, sondern einfach nur Altbekanntes zum x-ten Male aufwärmen möchte, dann ist man m.E. im totalen Stillstand angekommen.

    Die Kubatur des Neubau ist in meinen Augen wirklich erfreulich und gibt ihm etwas Besonderes. Gebaute Langeweile gibt es in Berlin zur Genüge und die Kreuzungssituation würde mit einer Kubatur, nach Backsteins Geschmack, deutlich ungünstiger. Noch engerer Straßenraum mit einhergehender höherer Lärm und Geruchsbelästigung wäre die Folge, einen visuellen Vorteil sehe ich überhaupt nicht, im Gegenteil. Wenn man aus der Flughafenstraße und aus der Hermannstraße auf den Neubau sieht, ist die enstandene Straßensituation / Ansicht eindeutig ein Vorteil, gegenüber einer Rechteckbebauung.


    Die Gegend um die Hermannstraße ist von Gebrauchsarchitektur geprägt. Moderne Architektur weitgehend Fehlanzeige. Da tut so ein Neubau absolut gut, an / einpassen muss der sich überhaupt nicht, obwohl er dies tut. Dieser An / Einpassungsfetisch an die Umgebung ist m.E. eines der Hauptursachen für die in Berlin so oft anzutreffende, zu Stein gewordene Ideenlosigkeit.

  • ^ Kann man so sehen, muss man aber nicht. Dem Gebäude für sich allein genommen kann ich einiges abgewinnen, das habe ich auch klar gesagt.

    Und ich bin auch kein "alles wie früher" - Fetischist. Aber die Flughafenstr. ist (sorry) potthässlich und extrem unwirtlich. In dem Fall wäre mir mittelfristig eine Verschmälerung tatsächlich lieber.

    Ich weiß, du bist Fan von breiten (Auto)Straßen, aber hier ist nun wirklich ästhetisch alles aus dem Ruder gelaufen.

  • ... und die Kreuzungssituation würde mit einer Kubatur, nach Backsteins Geschmack, deutlich ungünstiger. Noch engerer Straßenraum mit einhergehender höherer Lärm und Geruchsbelästigung wäre die Folge...

    Aber das muss doch nicht sein: Privater motorisierter IV wenn dann nur noch schwach dosiert und ohne Verbrennungsmotor, aber am Besten ganz raus aus der Innenstadt.

    Dann muß man sich auch nicht mehr irgendwelche Dinosaurierschneisen aus der Zeit der autogerechten Stadt schönreden, sondern kann sie einfach zurückbauen, wie von Backstein vorgeschlagen.

    Dummerweise zementiert nicht nur der Neubau Ecke Hermannstraße die Schneise, sondern westlich der Ecke Fontanestraße entsteht auf der Südseite der Flughafenstraße auch grade ein Neubau der die Bauflucht der Flex aus den 60ern fortsetzt.

  • ^ Die dazugehörige Projektseite


    Das Projekt wird unter dem Namen "Columbia" vermarktet. Es entstehen 52 Wohneinheiten (Eigentumswohnungen) und 2 Gewerbeeinheiten. Gebaut werden Wohnungen mit 1 bis 3,5 Zimmern, mit einer jeweiligen Fläche von 43qm bis 115qm.


    Backstein hat natürlich vollkommen recht. Die südliche Flughafenstraße (zwischen Fontanestraße und Hermannstraße) ist durch den Abriss der Vorderhäuser, und die Verbreitung der Fahrbahn, eine städtebauliche Zumutung.

    Den "schrägen" Neubau (Hermannstraße/Flughafenstraße finde ich gar nicht schlecht. Er würde eine Verschmälerung der Flughafenstraße auch nicht unmöglich machen. Dort könnte man den Teil der Flughafenstraße, der direkt am Gebäude entlangführt in einen kleinen Stadtplatz umbauen.

  • ^ Ich glaube nicht nicht, dass eine Verschmälerung der Flughafenstr in diesem Bereich rechtlich möglich wäre. Dazu sind die Abstände zwischen der Moschee und dem Wohnhaus einerseits und dem zu bebauenden Blockrand andererseits viel zu gering.



    img_20200609_094308_1qgk4w.jpg



    img_20200609_094936hukwl.jpg


    Alle Bilder von mir und gemeinfrei.

  • ^ Ich glaube nicht nicht, dass eine Verschmälerung der Flughafenstr in diesem Bereich rechtlich möglich wäre. Dazu sind die Abstände zwischen der Moschee und dem Wohnhaus einerseits und dem zu bebauenden Blockrand andererseits viel zu gering.

    Darum geht es an dieser Stelle doch auch gar nicht - es geht darum, dass der westlich anschließende Teil der Flughafenstraße im Sinne der autogerechten Stadt unnötig aufgeweitet wurde, indem die Vorderhäuser (auch in deinem Beispiel, nur hat man dort bauliche Fakten geschaffen) abgerissen wurden.

    Jetzt böte sich endlich die Gelegenheit, diesen Fehler zu beheben und maßvoll nachzuverdichten, was eben weniger Straße, mehr Platz für Fußgänger und gleichzeitig mehr Wohneinheiten bedeuten würde - und was macht man? Man lässt den Straßenraum, wie er ist und baut so, als würde dieser Zustand jetzt für immer so bleiben müssen. Das ist weder nachhaltig noch wirtschaftlich sinnvoll, aber eben sehr einfach und kurzsichtig.

    Und zu dem Argument "rechtlich nicht möglich" - Es ist *alles* rechtlich möglich, wenn man dort einen B-Plan aufsetzt. Auch die Frankfurter Altstadt konnte man rekonstruieren, die Werkbundstadt am Spreeufer (die leider nicht kommt) hätte bauliche Dichten aufgewiesen, bei denen sich die Stadtplaner der 1950er Jahre im Grab drehen würden. Ob man das will, ist eine andere Sache, aber Städtebau sollte sich nicht immer nur daran orientieren, was in den Jahrzehnten zuvor verbrochen wurde.

  • ^Selbstverständlich ging es auch um diesen Teil der Flughafenstrasse. Und nur darauf bezog ich mich. Man hat, wie du ja auch schreibst, mit dem Bau des Wohnhauses und der Moschee Fakten geschaffen, die man nicht einfach so wegignorieren kann.


    Für den westlichen Teil , ab Hermannstr, gebe ich dir Recht. Wobei die Flughafenstr, dann ja auch in den breiten Columbiadamm übergeht.

  • Die Fläche für die Geyer Höfe (zuletzt hier) wurde mittlerweile freigemacht und es gibt ein Baustellenschild. Gebaut werden 227 neue Wohnungen, eine Kita und 400 Fahrrad-Stellplätze.


    img_20200708_140853ycjzd.jpg

    (eigenens Foto)


    Auf der BUWOG Seite gibg es auch 2 Visualisierungen:


    screenshot2020-07-11apdk50.png


    screenshot2020-07-11a4fksx.png

    quelle: BUWOG

  • BV Hasenheide 74-78

    Zuletzt hier


    Ganz fertig ist man immer noch nicht, der höhere "Kopfbau" am östlichen Ende des BV ist weiterhin eingerüstet. Ansonsten geht es voran, die westlichen Gebäudeteile sind fertig und bezogen, die attraktivere südliche Parkseite lässt sich nach Sanierung des Parkweges zur Lilienthalstraße nun ebenfalls wieder "begutachten".


    Kopfbau Hasenheide 78:


    bv_hasenheide01.jpg


    bv_hasenheide02.jpg


    Die Südseite bzw. Rückseite zum Park/Friedhof, von Ost nach West:


    bv_hasenheide03.jpg


    bv_hasenheide04.jpg


    bv_hasenheide05.jpg


    bv_hasenheide06.jpg


    bv_hasenheide07.jpg


    Der Weg zur Lilienthalstraße wurde saniert und ist jetzt gepflastert:


    bv_hasenheide08.jpg

  • Hier an der Ecke Donaustraße/Erkstraße soll der Lidl abgerissen und in einem Neubau mit 28 mietpreisgebundenen Wohnungen und 125 Appartements integriert werden.

    Das Gebäude wird sechs Geschosse plus ein Staffelgeschoss haben. Zwei Stockwerke sind als Parkdecks vorgesehen. Insgesamt soll das Haus so hoch sein wie der angrenzende Altbau Donaustraße 94.

    Insgesamt ist man in Neukölln bei 5 Supermärkten zwecks Überbauung im Gespräch.

    Ein kleiner Artikel dazu in der Berliner Woche.

  • Unabhängig vom Entwurf, den wir ja noch nicht kennen, sind derartige Lückenfüllungen zu begrüßen. Diese Supermarktflachbauten nehmen in der Stadt viel zu viel wertvolle Fläche ein. Die Integrierung von Supermärkten in Blockrandbebauungen nutzt diese Fläche viel besser und effizienter. Warum dann aber ganze 2 Etagen für Autos genutzt werden sollen, obwohl Wohnfläche viel wichtiger ist, kann ich nicht nachvollziehen.

  • ^Vielleicht weil man für seine Supermarkteinkäufe auch irgendwo parken muss? Eine Traufhöhen-Erhöhung um gleichzeitig mehr Wohnungen unterzubringen wäre an der einen oder anderen Stelle durchaus mit zu bedenken.

  • Na ja, es sind ja neben dem Supermarkt auch noch Wohnungen und Appartements. Parkplätze brauchen die ja auch. Uns so ganz super attraktiv ist an dieser Ecke das Wohnen auch nicht, dass man unbedingt die Traufhöhe überbauen müsste.