Sanierung Hofbräueck

  • Sanierung Hofbräueck

    Leider bleibt uns (auch) dieser unsägliche Schandfleck im Herzen der Stadt weiter erhalten - dank unserer Stadt, die bei der Option Abriss in jedem Fall auf einer „ähnlichen Qualität” bestand, Klartext: Alles soll so bleiben wie es ist. Eine stadtbildprägende Hässlichkeit. So kann Stadtreparatur natürlich kaum gelingen. Hoffnungslos.


    Quelle: StN
    https://www.stuttgarter-nachri…bf-a26b-9ad25233bc5f.html

  • Zitat StN: Damit hätte Stuttgart einen weiteren stadtbildprägenden Bau der Nachkriegsmoderne verloren


    Also wenn man sich die Nutzung der dortigen Ladengeschäfte anschaut, den laufenden Wechsel, das riesige Netz das die nicht zusammenpassenden Gebäudebestandteile vor Vogelkot schützen soll, wundert man sich was daran Stadtprägend sein soll.


    Ist es Stadtprägend, keine richtigen Ecken auszuprägen, Netze zu spannen und Orte für Billiggeschäfte am oberen Haupteingang zur Königsstrasse zu platzieren...


    Ohje, da ist nicht nur eine Chance vertan, da haben manche eine ganz obskure Vorstellung was Stuttgart ausmacht...


    Passt für mich in die Berichterstattung zu diesem Ort
    StZ - vermeintliche-schmuddelecke-in-stuttgart-high-noon-am-hirschbuckel

    In einer der letzten ehrlichen Ecken Stuttgarts, wo sich die Welt am Spieß dreht.


    Kann man zur Kenntnis nehmen das der eine oder andere die Ecke erhalten will weil sie "ehrlich" oder "stadtprägend" sein soll oder weil er dort einmal in den Mülleimer gekotzt hat... nur Stuttgart sollte sich emanzipieren von all dem schnell Wiederaufgebauten nach dem Kriege und dies eben als Epoche registrieren indem andere Schwerpunkte als "wertig" gesetzt worden.

    Einmal editiert, zuletzt von ippolit ()

  • Das Problem ist doch, das bei einem Abriss zu 99% ohnehin nur wieder ein weiterer Kasten mit Glasfassade und den üblichen Verdächtigen als Mieter einziehen würde. Tatsächlich empfinde ich das Hofbräueck als eines der prägensten Gebäude in der Stuttgarter Innenstadt. In seiner jetzigen heruntergekommenen Form versprüht das Gebäude natürlich wenig Charm. Auf den Bildern wie es mal aussah, mit der Gastro auf der Terasse und im 1. OG, sowie der heute nichtmehr vorhandenen Freitreppe finde ich das es einen gewissen Charm versprüht. Die FRage wird sein wie man eine Renovierung oder einen Umbau Sinvoll gestalten kann, und was für Nutzer ins Gebäude ziehen. Eine coole Bar auf der (wiederbelebten) Terasse und hochwertige, eventuell durchgehende Glasflächen im EG und dem 1. OG könnten hier schon etwas bewirken. Der Aufgesetzte 5 Geschossige Bau ist in seiner Kubatur nicht so schlecht, da lässt sich was machen. Bei den Neubauten in jüngster Zeit ist bei mir wenig Hoffnung vorhanden das hier ein besserer Ersatz entstehen würde als es mit einer guten Renovierung und einem Umbau erzielt werden kann.

  • Ich stimme Regent 100% zu.
    Was in den letzten Jahren in der City entstanden ist, ist mit wenigen Ausnahmen gleich Müll. Erst Abriss fordern und am Schluss heulen alle nur noch mehr rum. Wollt ihr hier wirkliche in zweites City Gate.


    Heutzutage geht es doch nur noch um maximalen Profit. Ein generelles Problem der heutigen Zeit. Gier frisst Stadt.

  • Ja, wenn man das zum Maßstab nimmt, das alles neue uniform bzw. uninspiriert daher kommt oder das dort ja eh nur Fassaden aufgehängt werden, dann kann man alles erhalten...


    Ich persönlich wundere mich schon lange über dieses Eck, ungefähr seit die neue Fassade von C&A aufgehängt wurde, wie wenig sie dieser wichtigen Pförtnerposition in der oberen Königsstrasse gerecht wird.


    Auch ich kann mir vorstellen das man die Ecke aufwerten kann ohne alles abzureissen, zumindest der Sockel müsste dran glauben und wenn man den umbauen will wird man schnell erkennen wie viel mehr man erreichen könnte Baumasse und Qualität wenn man alles neu baut von der Fritty Bar bis zum Salamander Schnäppchenladen.


    Wenn man Architekten nicht mehr traut an so einer Stelle etwas wertiges zu schaffen, dann kann man den Berufsstand gleich aufgeben.


    Ich persönlich glaube der Fluch den wir heute haben, ist das Menschen mitreden müssen, die wenig bis gar keine Vorstellungsgabe haben oder etwas konservieren wollen, weil sie in unser aufgeregten Welt etwas suchen was ihnen Ruhe gibt. Das Gebäude ist nicht umsonst kein Denkmal, erst Recht nicht im heutigen Zustand.


    Es gibt gute Neue Architektur, hauptsächlich in Ländern, Regionen ohne viele behördliche Vorgaben. Wir haben mit dem Kunsthaus, der Bibliothek, dem Mercedes und Porschemuseum auch Einige bei uns.
    Was soll ein Guter Architekt machen, wenn er so viele Regeln bekommt, in diesem Fall die Erhaltungssatzung, das am Ende nur Eines entstehen kann "Durchschnittsware".
    Es ist falsch zu glauben ein Bauherr ist daran interessiert Durchschnitt zu generieren, es ist auch falsch das wer durchschnittlich baut, Geld spart...


    So fehlt es am Mut in der Stadt; etwas was wir schon mal hatten mit der Weißenhof Ausstellung, etwas was wir mit der IBA27 versuchen wieder zu beleben.


    Was sollte sich Stuttgart wünschen, das solche markante Ecken neu organisiert werden können, um das zu erreichen was wir heute alle brauchen ein Weißenhof², die IBA27!

  • ^Ich erinnere nur mal an den Müll der als Ersatz für die Calwer Passage kommt. Ein schlichter Kasten mit ner Glasfassade draufgepappt. Alle Bars die sich dort jetzt eingelebt haben werden danach verschwunden sein, dafür kommt dann vermutlich der x-te Hans-im-Glück Burgerbrater, weil der eben mehr Miete zahlen kann. Der einzige gute Neubau in der Innenstadt in den letzten Jahen war das Dorotheen-Quartier, und das auch nur weil der Eigentümer Breuninger hier auf sein hochwertiges Image achten muss und man Mieter wie Louis Vuitton und Tesla an Bord hat. Ich garantiere dir das im Stuttgart des Jahres 2018 als Ersatz für das Hobräueck ein Glaskasten mit nem Hans-im-Glück im Erdgeschoss und drei Bäumen auf dem Dach kommen wird!

  • ^
    Ich garantiere, das wir immer weniger Mut haben werden, wenn wir diesen Weg weiter gehen, das wir selbst "Diskussionsfähige" Bauten über Umwege zum erhaltenswerten Denkmal erklären. Das also immer mehr Bauten entstehen werden, die es allen Recht machen wollen und somit am Ende Keinem. Denn drei verkrüppelte Bäume auf einer Terrasse machen noch keine gute Architektur aus wie du selber sagst und wette beim Umbauplan dieses Ensembles werden genau diese die "Juroren" entzücken.


    So muss man anfangen die IBA27 zu leben und ich persönlich kenne genügend Architekten, die daraus etwas schaffen könnten was uns wieder näher an ehemalige Bauten in dieser Strasse wie den Schocken bringen würde...


    Man muss sie nur machen lassen!


    Im Wandel ist die Gelegenheit, es hat dem Fluxus imho gut getan, ein Ende zu haben, es täte der Stadt auch gut das wenn diese Kultur der Zwischennutzung auch hier stattfinden würde.

  • Wenn es nach mir geht könnte man 90% der Nachkriegsbauten sofort ersetzen! Mir fehlt nur der Glaube das in Stuttgart hochwertige und mutige Architektur im Moment ein große Lobby hat. Im Rathaus sitzen doch fast nur noch komplette (Architektur-) Dilettanten. Bei prägenden Bauten wie dem Hofbräueck schwant mir da momentan schlimmes wenn da jetzt ein Ersatz kommen sollte. Bei x-beliebigen Bauten, wie sie in dieser Straße zuhauf stehen habe ich da weniger Blutdruck. Meinetwegen kann man den Bau auch abreißen, aber glaube mir, da kommt nichts gutes dabei raus! Noch nicht einmal ein paar Meter weiter die Straße runter, beim Galeria Kaufhof-Anbau, bekommt man eine vernünftige Neuentwicklung hin.

  • Wenn es wieder mal eines drastischen Beweises bedürft hätte wie Fritzle und der unsägliche PP im Rathaus ticken dann ist es dieser Fall. Das gruselige Hofbräueck als stadtbildprägend?:bash:


    Das Problem von Stuggi und vielleicht auch Deutschland generell ist das dann in den regierungstreuen Systemmedien dann auch noch ahnungslose Schwachköpfe wie dieser Heisenbüttel ungefragt ihren Dünnpfiff verbreiten dürfen, weil es grade so in's politische Konzept und in ihre schräge Ideologie passt - bloß nicht's Neues und die Vergangenheit verklären. Man fasst es nicht!:nono:

  • ^Vorsicht Creolius, das Gebäude steht keinesfalls unter Denkmalschutz oder ähnliches, es wurde dem Investor lediglich mitgeteilt dass, "ein Neubau an dieser Stelle mindestens dieselbe Qualität haben müsste wie der Bestandsbau" (StN). Das war dem Investor aber wohl doch zuviel des guten, so dass dieser nun lieber Renoviert. Im Umkehrschluss kann man daraus ziehen das der Investor hier keinesfalls etwas besonders Hochwertiges hochziehen wollte. Mal ganz davon abgesehen das in der Zusammenarbeit mit der Stadt vermutlich ohnehin nur Murks rausgekommen wäre.

  • Mal ganz davon abgesehen das in der Zusammenarbeit mit der Stadt vermutlich ohnehin nur Murks rausgekommen wäre.


    Eben - das ist ja der entscheidende Punkt! Wenn man dran denkt wie PP, Fritzle und der Dorfgemeinderat nach und nach den genialen Anfangsentwurf von Benisch für das Dorotheenquartier zum heutigen Disaster verhunzt haben - inklusive dem zwangsweise erhaltenen Billig-Silber, was dem Ganzen echt den Rest gibt...:Nieder:

  • Das ist Richtig, hier war aber offensichtlich auch von Seiten der Eigentümer keine Bereitschaft da etwas Hochwertiges zu bauen. Zur Erinnerung, das Gebäude steht NICHT unter Denkmalschutz, es ist die Entscheidung des Eigentümers hier nicht abzureißen sondern zu revitalisieren. Das Dorotheen Quartier ist ein vollkommen anderes Thema, da Breuninger hier sein Umfeld selbst aufwerten wollte und daher Geld in die Hand genommen hat. Tatsächlich ist in Stuttgart oft das Problem zu beobachten, dass die Stadt ambitionierten Projekten die Daumenschrauben anlegt, belanglosen Müll aber kritiklos durchwinkt – solange dort irgendwo die Worte "Nachhaltigkeit" o.Ä. propagiert werden.

  • @Denkmalschutz
    Richtig es steht nicht unter Denkmalschutz sondern unter einer Erhaltungssatzung

    Die Erhaltungssatzung zu diesem Zweck gilt als „kommunaler Denkmalschutz“, denn damit kann eine Kommune unabhängig vom Landes-Denkmalschutz Quartiere oder Stadtteile vor ungewollten oder nachteiligen Veränderungen schützen.


    wikipedia-Erhaltungssatzung


    Das ist somit für einen Bauherren schlimmer als Denkmalschutz da man ähnlich eingeschränkt ist, nur eben die Extrakosten/Investitionen nicht von der Steuer abgesetzt werden können.


    Sonst glaube ich auch nicht das der z.Zt. amtierende Gemeinderat eine "mutige" Architektur unterstützen würde, den Gestaltungsrat kann ich noch nicht einschätzen...
    Nur werden wir wenn die IBA27 irgendeinen Erfolg haben soll, bald einen "turnover" brauchen...

  • Das Argument ist nicht von der Hand zu weisen, das es nichts bringt wenn man Schrott abreißt und dann wieder Schrott dort hin gebaut wird.
    => Ändert aber nichts an dem eigentlichen Problem das große Teile der Stuttgarter Innenstadt abrisswürdig sind und durch anspruchsvolle/ansehnliche Architektur ersetzt werden müssen.


    Nach dem Krieg musste es schnell gehen und die Ansprüche waren gering, der Wunsch nach Funktionalität größer. Nun aber ist mehr Geld und Zeit vorhanden etwas wundervolles zu erschaffen (z.B. das Gerber).
    Das Problem aber ist, dass offensichtlich die falschen Architekten/die Falschen Entscheidungsträger bestimmen was gebaut wird. Da bedarf es einer tiefgreifenden Reform!

  • Die Stinag-Projekte sind so schlecht nicht (z.B. Südtor). Mir ist da wirklich fast alles lieber als der wirklich demotivierende Bestandsbau. Wenn Sanierung, dann muss das in der Qualität von Lerche sein. Ist bei diesem Beton-Brutalismus-Klassiker natürlich so gut wie ein Ding der Unmöglichkeit.

  • Ich habe die neueste Entwicklung mit Enttäuschung gelesen. Für mich ist das ein für diese exponierte Stelle absolut ungeeignetes Gebäude und ich gehe soweit zu sagen, dass selbst ein langweiliger Neubau besser wäre, als das, was jetzt da steht. Wenigstens wäre dann die Gefahr eines möglichen Denkmalschutzes weg und man könnte einen jetzt gebauten Schrott in zehn Jahren ohne Probleme durch "was Gscheits" ersetzen.


    Aber gut, für mich ist die C&A-Seite der Querspange sowieso eine einzige bauliche Katastrope, die man am besten komplett abreissen und neu gestalten sollte. Da kann man nichts mehr retten.

  • Absolut. Die Querspange hätte sogar enormes Potenzial für eine pulsierende attraktive urbane „Mitte”, die den Namen auch wirklich verdient - wenn nur die grottige „Architektur” wegkäme und ersetzt würde. Hier wäre doch wirklich einmal ein städtebaulicher Wettbewerb mit den guten Büros der Welt angebracht, gar eine Task Force. Und derweil faselt die Stadt was von Lebensqualität, indem man nur Fahrbahnen irgendwie zubauen müsse. Auf der Champs-Élysées halten 8 Fahrspuren die Flaneure auch nicht ab, sondern sie erfreut sich auch nach Jahrhunderten außerordentlicher Beliebtheit. Warum: Tolle Architektur.

  • Für mich stellt sich die Frage, wie man hier helfen kann, so kann jeder diesen Bestand fotografisch dokumentieren und die Stadt den ganzen Bestand durch Laserscanning virtuell für die Zukunft zur Verfügung stellen, damit der Autor des StN Artikels und Andere das "stadtprägende" ihrer persönlichen Kindheit nicht verlieren. Zusätzlich dokumentiert man damit auch für die Nachwelt diese wichtige Epoche nach dem Krieg. Denn es wird wichtig bleiben, zu visualisieren welch blöde Idee ein Krieg ist...


    Mein Traum ist, das spätestens nach 100 Jahren im Jahr 2045 die Stadt sich so neu erfunden hat, das man die Wunden des Krieges und der autogerechten Stadt nicht mehr im Vordergrund stehen.


    Dafür wäre es nötig diese Ecke und viele andere z.B. auch die obere Ecke der Marienstrasse (gegenüber Gerber) auf neue Füße zu setzen.


    P.S.: Für die die dem Alten nachhängen, gäbe es dann die Virtuelle Welt in die sie jederzeit abtauchen können.


    P.S.S.: Alt ist hier gemeint, was zwar Alt ist, jedoch kein Denkmal ist. Das an so einer Stelle Qualität entstehen muss, muss imho nicht extra erwähnt werden.

  • @virtuelle "Altstadt": wird kommen, davon bin ich absolut überzeugt.


    Zum Hofbräueck: bin da etwas zwiegespalten. Kann einerseits sowohl die Huldigungen dieser urbangeil versifften Ecke als auch die Befürchtungen nachvollziehen, das dort dann im Prinzip der selbe Müll hinkommt, nur in neu. Man muss ja nur ein paar Meter weiter runter laufen und sich das Trauerspiel um den Kaufhof-Anbau anschauen und wie schwer man sich da tut, irgend was anderes zu entwerfen als die üblichen "urbanen" Copy&Paste-Kisten.


    Vermutlich hilft da wirklich nur Tabula Rasa, vom Eingang Königstraße bis runter zur Eberhardtstraße.