BVK-Zentrale (3 HH 115m, 60m, 40m) [im Bau]

  • Aber es GIBT doch tatsächlich keine Höhenbegrenzung.


    Wie wir erfahren mussten, gibt es aber eine DE FACTO Höhenbegrenzung. Auch wenn auf dem Papier keine Begrenzung mehr existiert, wurde es bei zwei Projekten verworfen über 100m zu bauen. Dies ist umso mehr beachtlich, da dies geschah nachdem entsprechende Absichten öffentlich bekannt wurden.


    Das heißt übersetzt: hinter verschlossenen Türen gibt es im Stadtrat große Vorbehalte bzgl. Bauvorhaben >100m. Dieser Widerstand muss derart groß sein, dass er genügt um entsprechende Entwürfe zu Fall zu bringen. Offenbar gibt es also einflussreiche Stadträte, die hier aktiv blockieren.

  • Man sieht, wie dieses Thema auch die SZ umtreibt. Sie kommt auch gar nicht mehr los, mit neuen Artikeln. Je mehr ich darüber nachdenke, was man an dieser (#1 Stelle, da neben Hypo) hätte machen können. Oh, mein Gott :(


    Und jetzt sieht man es bald in Hamburg, bei Chipperfield. Der Elbtower! Sensationell! Wird wohl das schönste HH in Deutschland oder sogar in Europa!


    Warum nicht hier? Es gibt KEINE Höhenbegrenzung! Und dann sollen sich halt Reiter und Pretzl mit ihren großen Klappe, auch mal zu Wort melden!?Das kann doch nicht sein, daß Reiter vor der Wahl zum OB, von HH über 200m redet und Pretzl in die selbe Kerbe schlägt.


    Wo sind denn jetzt die beiden "HH Fans"??? Diesen #1 Ort dermaßen zu verschandeln. Das hat für mich, der schon als Kind ein Riesenfan des Hypo HH war, einen sehr traurigen Symbolwert :(


    Damit ist mir sämtliches Interesse an HH Architektur in München genommen worden! Baut's doch ab jetzt, was ihr wollt...arme Stadt, München. Alles zu teuer :))))

  • Jai-C


    Ich befürchte, dass dem durchschnittlichen Münchner nicht klar ist, was 15-30 Meter an zusätzlicher Höhe im Bezug auf Proportionen ausmachen.
    Der sieht ein neues 100m Hochhaus von einem "Stararchitekten", dessen Porportionen immer noch nicht stimmen, obwohl es doch schon 40m mehr sind als bei allen anderen Stumpen die in den letzten Jahren entstanden sind (Schwabinger Tor, HIGHRISE One, etc.).
    Da kann man schon mal zu dem Schluss kommen, dass Hochhäuser dem Münchner Stadtbild generell nicht gut tun. Das ist meine Befürchtung.


    Das meiner Meinung nach tragischste dabei ist aber, dass man bis 100m wunderschöne und/oder ausgefallene Hochhäuser bauen könnte, wenn man wollte. Siehe Medienhafen, WestendDuo, Main Plaza, BahnTower, Kollhoff Tower, etc. etc.). Solche Gebäude würden Lust auf mehr machen.


    Im Falle der BVK Zentrale sind meiner Meinung nach die Schuldigen beim Bauherren, der möglichst understated daherkommen will (dann sollte er kein Hochhaus bauen) und bei den zuständigen Entscheidern die die Staffelung 100/60/40m vorgegeben haben. Hätte man 100/80m und ordentliche Flachbauten rundherum vorgegeben, würden vmtl. zumindest die Proportionen stimmen.

  • Genau. Und: Die niedrigen Hochhäuser sind meist nicht schlank genug, um elegant zu wirken, bzw. die Breiten nicht hoch genug. Ausnahmen: High-Light-Towers, MO82.
    Ich habe mich übrigens derweil mit dem Entwurf im Arabella-Park abgefunden. Der HV-Turm bleibt damit das einzig ästhetische, nicht plumpe Hochhaus in diesem Viertel. Der Neubau fügt sich - wie hier im Forum bereits angemerkt - an die plumpe Mittelmaß-Architektur weiter nördlich an. Positiv kann man sehen, dass hier verdichtet gebaut wird. Mehr ist halt nicht drin. Damit muss man sich abfinden.

    Mod.: Fortsetzung des allg. Austausches zur Architektur in Muc hier:

  • Mein Gott, wie kleinkariert die Bayerischen "Adligen" der Versorgungskammer mit ihrem Stümper Entwurf gehandelt haben, sieht man jetzt sogar im eigenen Land.


    Warum kein „Mixed-Use-Development"? Warum den häßlichen Chipperfield Stumpen für sich allein? DAS hätte vom BA Bogenhausen unterbunden werden müssen! Brannekämper trägt eine Mitschuld an einem der größten Schandflecke Münchens!


    Das Upper West wurde gekürt zur: Weltbesten, mischgenutzten Projektentwicklung 2019 !!!


    Schäme mich zutiefst für München und die ganzen, spießigen Bauernunternehmen hier.


    http://www.deal-magazin.com/ne…e-Projektentwicklung-2019

  • Meldung der Stadt mit der bekannten Visualisierung, hier mal direkt eingebunden:


    Stadtbildprägender Bürokomplex für Bogenhausen, Rathaus Umschau 183 / 2019, veröffentlicht am 25.09.2019


    Auf dem ehemaligen Siemens-Areal an der Richard-Strauss-Straße wird die neue Zentrale der Bayerischen Versorgungskammer für zirka 1.600 Mitarbeiter entstehen. Das Ergebnis eines dafür stattgefundenen Wettbewerbs wurde dem Stadtrat jetzt vorgestellt.


    Quelle: https://ru.muenchen.de/2019/18…ex-fuer-Bogenhausen-87099



    Quelle: https://www.muenchen.de/rathau…rdnung/Presse/Bilder.html

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    Wahrscheinlich, da auch der Letzte nun eingesehen hat, dass auch eine Überarbeitung bei diesem mMn grauenvollen Entwurf nichts mehr rausholt. Chipperfield ist doch sicher auch eine weitere Verschlechterung zuzutrauen, nachdem was sein Büro da kreiert hat.


    Es ist und bleibt äußerst bedauerlich für die Entwicklung der Stadt, einem Unternehmen die Umsetzung eines weithin sichtbaren und prominent gelegenen Vorhabens der eigenen Firmenphilosophie - "unauffällig", "zurückhaltend", "wir sind Understatement" - entsprechend zu ermöglichen und damit ausschließlich monetäre Kriterien zu befriedigen. Die Stadtgestaltung und Bürger bleiben auf der Strecke. So gewinnen Hochhäuser nicht an Beliebtheit.

  • Ungeachtet der Hochhausstudie mit der Forderung, es dürften keine einfallslosen Glaskästen mehr entstehen, wird diese nun von der neuesten Entscheidung des Ausschusses für Stadtplanung und Bauordnung prompt konterkariert. Da kam die Studie wohl zu spät und einen Planungsstop traut sich niemand - zu Lasten der Glaubwürdigkeit.


    So wurde nun die Aufstellung des B-Plans beschlossen. 13, 15 und 25 Geschosse bzw. 50, 60 und 99 Meter pure Langeweile. Nicht mal wegen der Höhe, sondern wegen der belanglosen Fassade und Formgebung (es gibt auch eine 115 Meter Variante vom Chipperfield Entwurf, macht es aber nicht wirklich besser). Einziger Wermutstropfen: Die Gastronomieeinrichtung im 25. Stockwerk wird öffentlich zugänglich sein.


    https://ru.muenchen.de/2019/23…sbau-in-Bogenhausen-88637

  • Denke, ganz so plump wird das HH in Wirklichkeit dann doch nicht aussehen. Auf der Zeichnung sind die "stürzenden Linien" sehr begradigt, deshalb wirkt es oben sehr breit, was optisch nicht sein wir, wenn man auf der Strasse steht und nach oben schaut.


    Habe mal versucht, es zu verschlanken, ich denke das trifft eher die Wirklichkeit.


    2019-12-07_12382053jdu.jpg

  • Doch es wird plump, zu breit, vierkantig und erhält eine langweilige Fassade.


    Dieses Gebäude wird sich sehr schön in die häßlisten HH, in München, einreihen. Wobei mir auf Anhieb eigentlich gar kein häßlicheres einfällt :(

  • Direkt häßlich ist es nicht. Es ist halt langweilig und bieder. Chipperfield legt zwar großen Wert auf ein städtebauliches Einbetten seiner Gebäude, aber in einer eh schon ziemlich biederen Stadt wie München braucht es was anderes als dezente Zurückhaltung. Die Münchner sind im Grunde so drauf wie die Berliner. Nichts soll sich verändern. Die Stadt in der man mal seine Kindheit erlebt hat, wird nostalgisch zu einem ikonenhaften Symbol aufgeladen, das fragil gewordene Identitätsmodelle in einer zu schnell gewordenen Welt zu verteidigen versucht. Hochhäuser sind von allen Gebäuden nun mal diejenigen, welche Veränderungen im Stadtbild am deutlichsten wahrnehmbar ins Auge rücken und ich glaube den meisten, die dagegen protestieren, geht es überhaupt nicht um 20m mehr oder weniger, es geht ihnen darum die Veränderung selbst zu bekämpfen, so als stünde ihre Lebensbiographie selbst zur Verteidigung und müsste sich gegen eine übermächtige Fortschrittslawine behaupten, die ein alles-gleich-machendes Substrat aus modern-gläserner Beliebigkeit über ihre doch so einzigartige Identität gießt. Das tragische daran ist, dass sie mit dieser Haltung erst Recht das bekommen, wovor sie sich eigtl. fürchten. Gläserne Beliebigkeit.

  • Schön geschrieben ;) Ich finde den Entwurf nach wie vor nicht nur langweilig, sondern aufgrund der plumpen und ungelenken Proportionen direkt hässlich. Ich würde gar nicht mal einen mutigen Entwurf bevorzugen, Platz 2 von Teherani wäre hier wohl auch zu massiv geworden, Hauptsache die Gebäude machen einen schlanken Eindruck. Genügend derartige Entwürfe standen zur Auswahl. Aber was will man machen...:keineahn:


    munichpeter: Danke für die optische Korrektur.

  • Update (09.10.2020)


    Die Abrissarbeiten schreiten voran und dauern vermutlich noch bis Februar 2021 an, im Anschluss erfolgen Baugrubenaushub und Hochbau, welcher voraussichtlich 3 Jahre bis zur Schlüsselübergabe an die BVK in Anspruch nehmen wird.






    Eigene Aufnahmen

  • Update Abrissarbeiten (04.01.2021)


    Viel steht nicht mehr. Ein großer Gewinn ist tatsächlich die vollständige Öffnung und Durchwegung des Areals, sowohl zur Richard Strauss Straße als auch zum Park hin. Bislang halten meterhohe Metallzäune und Videoüberwachung die Öffentlichkeit fern.


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    Eigene Aufnahmen

  • Baufeld bereit für den Aushub. Wenn nach Plan, erfolgt der Beschluss des vorhabenbezogenen B-Plans im Sommer, Aushub dann ab Herbst.

    Zuletzt hatte der BA Bogenhausen noch (vergeblich) versucht, im künftigen Gebäude auch ein Pflegeheim entstehen zu lassen - niemand ist wohl gegen Pflegeheime, so aber war das in einem derart fortgeschrittenen Bebauungsplanverfahren nur Wahlwerbung.


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    Eigene Aufnahme

  • Billigungsbeschluss des vorhabenbezogenen B-Plans ist nun erfolgt, eine kurze öffentliche Auslegung folgt. Laut Robert Brannekämpers Lokalnachrichten dann im November Baustart. 2024 Fertigstellung.


    Durch den B-Plan geschafft hat es öffentliche Gastronomie im EG und im 25. Stockwerk.