Paulskirche: Generalsanierung und "Haus der Demokratie"

  • Ein erster, vorbereitender Schritt der Sanierung wird gerade gemacht. Im Auftrag der Stabsstelle Paulskirche erstellt die Leipziger Firma fokus (Website) digitale Bildpläne der Außenfassade. Mit Hilfe einer Arbeitsbühne werden dabei aus jeweils optimaler Perspektive hochaufgelöste Bilder der Außenhaut erstellt und mit dem Computer entzerrt. Der Naturstein weise "umfangreiche Schäden auf, die sorgfältig behoben" werden müssten, wird Jan Schneider zitiert. Mit den Bildern können die Schäden beurteilt und bei Bedarf präzise ausgemessener Ersatz hergestellt werden. (Q)

  • Danke. Ganz interessant sind Fotos zu dieser Meldung, denn aus diesen Perspektiven wird noch kaum jemand die Paulskirche gesehen haben.


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    Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Fotos: Pelin Abuzahra

  • Die gestrige FAZ (Artikel | Bild) berichtet vom städtebaulichen Bebauungsvorschlag des Paulsplatzes mit einem zweigeteilten Demokratiezentrum. Der Vorschlag kommt von Johannes Peter Hölzinger welcher emeritierter Professor der Architektur an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg ist.


    Seine Idee ist die beiden neuen Gebäude östlich und westlich der Paulskirche zu positionieren. Die in Rede und Gegenrede mit der Paulskirche kommunizieren.


    Dabei würde das östliche Gebäude die gesamte unbebaute Fläche des Paulsplatzes belegen welche u.a. für die Außengastronomie benutzt wird. Es hätte die Form eines liegenden U. Der südliche Schenkel an der Braubachstraße beschränkte den Blick vom Römer zur Paulskirche und der nördliche Schenkel verliefe in der Flucht der östlichen Wohnbebauung entlang der Berliner Straße. Die beiden Schenkeln würden mit einer Halle mit Glasdach verbunden. Wobei ein wesentlich kleinerer neuer 'Paulsplatz' entstünde der den neu entstandenen Straßenverlauf der Neuen Kräme wieder unterbräche.


    Das westliche Gebäude würde an das Neue Rathaus (Nordbau) angeschlossen und dessen Hauptfläche den Parkplatz und die Grünfläche an der Berliner Straße belegen. Die Barfüßergasse wäre unbebaut und mittels einem Durchgang im aufgeständerten Verbindungstrakt könnte man noch vom Paulsplatz zur ihr gelangen.


    Beide Gebäude näherten sich bis auf zehn Meter der Paulskirche an und folgten dabei ihren Konturen. Sie hätten eine Höhe von vier Geschossen welche aber nicht die Höhe des Gurtgesims zwischen den beiden Fensterreihen an der Paulskirche überschreitet.

    xxx
    Überzeugt bin ich davon nicht das beide Gebäude der Paulskirche so 'dicht auf die Pelle rücken'. Den Straßen um die Paulskirche spreche ich keine gute Aufenthaltsqualität zu und von der Paulskirche würde der Fußgänger auch nicht mehr viel wahrnehmen. Dank der 'Buswand' an der Berliner Straße wäre die Paulskirche vollständig 'zugebaut'.

    Auch sehe ich es kritisch das der Verbindungstrakt wohl teilweise die Fassade vom Neuen Rathaus verdecken. Möglicherweise sogar deren Beschädigungen bedeuten. Ob dieses Vorhaben dann auch die Wiederherstellung der historischen Dachlandschaften beinhaltet ist wohl nicht anzunehmen. Zumindest wird darüber nicht berichtet.

  • ^ Zum Glück ist das nur ein Vorschlag! Den Paulsplatz derart vollzubauen, dass von der Paulskirche kaum noch etwas zu sehen ist, halte ich für unüberlegt. Erstens könnte das historische Bauwerk optisch seine Wirkung kaum noch entfalten und zweitens würde der jetzige Platz mit seiner beliebten Außengastronomie seine Aufenthaltsqualität (wenn man dann übehaupt noch davon sprechen könnte) verlieren. Selbst in der Vorkriegszeit war der ehemaligen Kirche mehr Platz vergönnt. Ab, in die Schublade ganz unten!

  • Von großartigen stadträumlichen Qualitäten kann man bei der derzeitigen Organisation des Paulskirchen-Areals aber ebenfalls nicht im geringsten sprechen. Viel zu viel, teils sogar diffuse, Weite für einen Platz ohne jegliche repräsentative Gebäude (auch die Paulskirche selbst ist von ihrer Architektur her eine völlig normale Stadtkirche). Definitiv kein würdiger Rahmen für ein nationales Denkmal. Gibt auch keinen Grund dass sie von vielen Seiten großartig freigestellt sein müsste. Stadträumlich am würdisten war definitiv der Zustand vor 1944. Von daher ist eine Bebauung des Park- und Baumplatzes westlich der Kirche auf jeden Fall sinnvoll, ebenso wie eine Wiederbebauung auch des Paulsplatzes selbst. Aufgrund der Lage mitten im historischen Zentrum verbieten sich modernistische Experimente aber von vornherein. Altstadtgerechte kleinteilige Gebäude auf historischem Grundriss sind das einzig sinnvolle für diese beiden Baublöcke. Dieses "Demokratiezentrum" (was immer auch das sein soll) sollte sich problemlos in einer rekonstruierten Alten Börse unterbringen lassen.

  • Rede und Gegenrede? Wohl eher Geschwurbel und Geschwurbel! Was soll denn so ein Demokratiezentrum leisten? Wie, und von wem wird es bespielt und genutzt?

    Diese immergleichen Worthülsen- „Ort der Begegnung“, „Ort zum Austausch“, „Labor für die Zukunft“, „Raum für Dialog und Diskurs“- es ermüdet nur noch, ist überhaupt nicht greifbar& kann alles und nichts bedeuten.

    Einmal editiert, zuletzt von lexibexi ()

  • Auch wenn die eine oder andere Worthülse dabei sein mag. Im Jahr 2023 jährt sich die demokratische Revolution von 1848 zum 175. Mal und die Demoktratiegeschichte Deutschlands wird nicht nur bei Historikern und dem Feuilleton der ZEIT im Fokus stehen. Gerade Schulklassen sind Dauergast in der Paulskirche, besonders weil dieses wichtige Gebäude direkt vor der Haustür zu erleben ist.


    Im Eingangsfoyer der Paulskirche hängt hierzu derzeit eine relativ veraltete, sperrige und triste Ausstellung aus dem Jahr 1998 ohne jegliche multimediale Elemente. Genau wie auch beim Geldmuseum der Bundesbank bereits geschehen (d.h. ähnliche Konstellation mit dem Bund als Geldgeber), sollte diese unzeitgemäße Ausstellung ebenfalls dringend erneuert werden und den aktuellen Stand widerspiegeln (inkl. der neuen Populismus Welle). Im Endeffekt handelt es sich also vor allem um ein Gegenwarts-Update einer sehr wichtigen Phase der deutschen Demoktratiegeschichte und sollte nicht mehr im viel zu kleinen Eingangsfoyer der Paulskirche wichtigen Platz versperren.


    Nicht zuletzt wegen der 1848 Revolution, der Bedeutung der Paulskirche und dem bürgerlich-freien Geist dieser Stadt wäre Frankfurt um ein Haar die Hauptsstadt Westdeutschlands geworden und wurde dann mit anderen Behörden "abgespeist" als Bonn die Hauptstadt wurde. Die "Pulse of Europe" Demonstrationen zeigen ja deutlich, dass wir weiterhin für unsere Demokratie eintreten müssen und das Thema brandaktuell bleibt. Ein reines Museum wäre das falsche Signal, denn unsere Demokratie ist gerade eben nicht "museumsreif". :)

  • Das ist ja alles schön und gut, nur wird hier im Endeffekt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein bauhaus-modernistischer Boomer-Betonklotz enstehen. Von mir aus können wir auch bis zum 200. Jahrestag in 2048 warten.

  • Ich weiß gar nicht ob man diesen himmelschreinden Blödsinn ernsthaft diskutieren sollte. Dieser Entwurf wird so NIEMALS auch nur im Ansatz in Betracht gezogen werden. Die Paulskirche würde nahezu komplett verdeckt und umschlossen – das Ganze wirkt beinahe wie ein Sarkophag für das Demokratie- und Baudenkmal.

    Der komplette Beitrag kann ja eigentlich nur Satire sein. Spätestens bei dem Satz „...Eine endgültige Architektur hat Hölzinger nicht entworfen, es geht ihm um die stadträumliche Wirkung des Ensembles...“ ist eigentlich offensichtlich, dass der Beitrag nicht ernst gemeint sein kann. Welche stadträumliche Wirkung sollte denn bitte hiermit (Klick zur Abb. des „Modells”) erziehlt werden. Enge, Platzangst, Orientierungslosigkeit?

    Mal abgesehen davon, dass fast der komplette Bau von außen nicht mehr sichtbar oder in seiner Gänze erfassbar wäre, stehen sich ca. 30 Meter hohe Mauern mit nur wenigen Metern Abstand gegenüber. Das verrückte Labyrinth lässt grüßen – absoluter Nonsense.

  • Der gezeigte Entwurf ist grausig. Wird so hoffentlich nicht gebaut. Und die gezeigten Baukörper verschwinden in der Schublade.


    Gleichzeitig finde ich einige dem Artikel und "Entwurf, der ja keiner sein soll" zugrundeliegende Ideen gut. Und diese als Idee betreffen die städtebauliche Einbindung:

    1. Einbezug der Paulskirche (PK) in das Demokratiezentrum (DZ).

    2. DZ als Begegnungsstätte und Museum.

    3. Architektonische Lösung, um die Begegnungsstätte im Inneren des DZ, aber eben auch im öffentlichen Raum zwischen PK und DZ zu schaffen.


    Ist jetzt nicht völlig neues, aber unterstreicht, dass Politikwissenschaftler, Historiker und Architekten anscheinend alle gleiche Eckpunkte für das Projekt definieren.

  • Das "Verstecken des demokratischen Herzens Deutschlands" in einem Akt der Stadtgestaltung hätte schon einen Symbolwert – aber einen der mir überhaupt nicht gefällt.


    Sicher, das Korsett für die Paulskirche gibt auch dort etwas "altstädtische Enge" wieder, aber nicht ohne Grund gab es für die Gestaltung der Stadtviertel außerhalb der Festungsanlagen Vorgaben für das Verhältnis von Gebäudehöhe und Straßenbreite.


    Das einzug Gute an diesem Entwurf sind seine Nord- und Ostseite.

  • Auch wenn die eine oder andere Worthülse dabei sein mag. Im Jahr 2023 jährt sich die demokratische Revolution von 1848 zum 175. Mal und die Demoktratiegeschichte Deutschlands wird nicht nur bei Historikern und dem Feuilleton der ZEIT im Fokus stehen(...)

    Das ist ja alles richtig. Aber dann kann man das Ganze auch direkt in seiner Funktion so benennen: Museum.

    Aber diese hochtrabenden, schwammigen Begriffe, mit der die Funktion völlig überhöht wird, sind austauschbar.

    Nur, weil dort die 11. vom

    Schiller-Gymnasium Gummersbach und die 5a der Astrid-Lindgren-Schule taggleich ihren Geschi-Ausflug begehen& vielleicht zeitgleich auch der CDU-Ortsverband Groß-Gerau und die Kegeltruppe Pumpenkönig aus Mainz-Finthen anwesend sind, wird daraus noch kein Ort der Begegnung. Und wenn der ohnehin geneigte Bürger eine Diskussionsveranstaltung mit dem Titel „175 Jahre Märzrevolution- quo vadis, Deutschland?“ besucht, um

    unter seinesgleichen zeitgleich mit dem Kopf zu nicken und demokratische Gänsehautmomente zu erleben, dann bietet sich ja gerade das Kirchenschiff dafür an, und nicht irgendein künstlich daneben geklatschtes Forum im Rede-Gegenrede-Demokratiezentrum.


    Ich bin gar nicht gegen die Bebauung des Platzes, gegen eine Nachverdichtung, die den Platz besser fasst und damit mehr Aufenthaltsqualität verleiht. Denn ich bin der Überzeugung, dass Stadtplätze& öffentliche Räume, in denen viele Mitbürger sich wohlfühlen und verweilen, viel mehr zur Begegnung und zum Austausch beitragen, als irgendwelchen Bauten künstlich übergestülpte Begrifflichkeiten das jemals zu leisten im Stande sein werden.

  • Ich bin gar nicht gegen die Bebauung des Platzes, gegen eine Nachverdichtung, die den Platz besser fasst und damit mehr Aufenthaltsqualität verleiht.

    Bei der Nachverdichtung und freundlicheren Gestaltung des städtebaulich komplett verschwendeten Paulsplatzes sind wir uns vollkommen einig. Eine Seite wird als Bus-Parklplatz verwendet und wirkt wie eine Wand. Die andere Seite wird größtenteils von Touristen-Nepp Gastronomie (man beachte die furchtbaren Bewertungen auf Google) vollkommen unter Wert verschleudert. Der Großteil des Paulsplatzes ist zu 90% des Jahres quasi menschenleer und ist städtebaulich auf dem Stand von 1952. Dass sich an diesem seit Jahrzehnten beklagenswerten Status Quo schnell etwas ändern muss, steht außer Frage. Spätestens seit der "feindlichen Übernahme" des Alte Oper Platzes (zuvor schon Friedberger Platz) von sich selbst abfeiernden Teenie-Horden zeigt sich ja, dass Frankfurt ein Defizit an vorzeigbaren Plätzen mit hoher Aufenthaltsqualität hat.


    Dennoch ist mir nicht ganz klar, ob die "übergestülpten Begrifflichkeiten" in diesem Fall a) von allen Verantwortlichen so in den Mund genommen worden sind und b) ob diese Begrifflichkeiten zwangsweise zu einem schlechteren Ergebnis führen werden. Am Ende des Tages ist es nur Semantik und diese wird die gebaute Realität nicht unbedingt entscheidend beeinflussen (d.h. wenn A gesagt wird, muss nicht zwingend das schlechte Ergebnis B herauskommen). Wir sehen doch besonders bei der Neuen Altstadt was für ein hervorranges Ergebnis erzielt worden ist, obwohl das Ganze am Anfang als"Abklatsch-Disneyland" herab gewürdigt wurde und manche eine Apokalypse für die moderne Architektur vorher sahen, die natürlich nicht eingetreten ist. Stattdessen ist das mediale Echo so positiv, dass sich viele andere Städte sehr für diesen Neuen Frankfurter Weg (rücksichtsvollere Gegenwartsarchitektur) interessieren und Michael Guntersdorf als anerkannter Erfolgsgarant nun auch die Neuplanung des Schauspiels und der Oper über die Ziellinie bringen soll.


    Zum Besucherkreis: Die Schulklassen aus Ober-Nieder-Dorffelden und der Kegelverein Offenbach-Rosenhöhe sollen sich selbstverständlich für ihre Demokratie interessieren anstatt die 76. Folge der zynischen "House of Cards" Serie alleine for der Glotze rein zu ziehen (sogenanntes "Bingewatching") oder "Halo Version 21" Ego-Shooter im Keller zu spielen. Eine Demokratie-Ausstellung auf ein abgelegenes Kirchenschiff zu verfrachten, wäre dann genau die falsche Symbolik, besonders wenn die Innenstadt ansonsten hauptsächlich von reinem Materialismus geprägt ist und die Paulskirche nunmal nicht im Gewerbegebiet von Fechenheim liegt. Ansonsten können wir auch gleich eine Statue eines goldenen Kalbs zur Huldigung auf dem Paulsplatz aufstellen und weiterhin passiv zuschauen, während sich die Putins, Bolsonaros, Orbans und Xis dieser Welt über den selbstzerstörerischen Zerfall der westlichen Demokratien eins ins Fäustchen lachen.


    Generell gesprochen, sind mir aufgeschlossene, neugierige Bürger, die sich für die weiteren gesellschaftlichen Zusammenhänge interessieren wesentlich lieber als rein materialistische "Me Me Me Autopiloten", die denken, dass Strom aus der Steckdose, Geld aus der Wand kommt und Demokratie aus der Muttermilch kommt (man sehe was sich gerade in den meisten anglosächsischen Ländern des Erdballs abspielt). Ich rede natürlich nur von rein generischen Personen, hiervon soll sich bitte keiner angesprochen fühlen. ;) Ob "Demokratie-Museum", "Demokratie-Forum" oder "Demokratie-Selfiestick-TikTok-Partydrom", im Stadtzentrum sollte ein solches Areal schon stehen dürfen. Die Kantsche Aufklärung und der Hegelsche Idealismus wird so viel eher gefördert als durch ein Kirchenschiff bei Hanau-Steinheim.


    PS: Sorry, wenn das jetzt übertrieben oder hochtrabend daher kommt, aber es geht mir etwas gegen den Strich, wenn wir uns unter einem neuen Demokratie-Zentrum an der Paulskirche nur noch Worthülsen und leere Symbolik vorstellen. Gerade in Zeiten von Corona zeigt sich doch, dass die autoritären Alternativsysteme zur Demokratie reihenweise versagen und die Populisten vor allem als anti-intellektuelle Dilletanten daher kommen. Eines ist klar: Je weniger stabil die Demokratie zu sein scheint (USA, UK, Belgien) umso mehr scheint auch das Krisenmanagement mit hoher Regelmäßigkeit zu versagen. Diese Stabilität müssen wir uns aber ständig erarbeiten und hierzu kann ein Demokratie-Forum eher beitragen als hinderlich sein.

  • Ich kann mich Golden Ages Argumentation nur anschließen.


    Um noch etwas mehr Verständnis für Möglichkeiten der Nutzung eines Begegnungsraum zu geben: Es gibt unzählige sog. Demokratische Innovationen, das sind Bürgerbeteiligungsverfahren, welche den zivilgesellschaftlichen Austausch fördern. So gibt es etwas die Idee zufällig Ausgewählte aus der Bev. untereinender über Themen diskutieren zu lassen oder auch mit Repräsentanten zu verknüpfen. Ersteres wird in vielen Kommunen in D aber auch auf der ganzen Welt gemacht. Letzteres war (sehr erfolgreich) in Irland bei der Neuentwicklung der Verfassung verwendet worden. Auch gibt es u.a. mit Senatoren in den USA dazu einige sehr vielversprechende Experimente, die von Wissenschaftlern von Harvard betreut werden. Von derartigen Verfahren gehen viele neue Impulse für die Demokratie der Zukunft aus. Was wäre passender für Frankfurt, die Wiege der D Demokratie, wieder wegbereitend für neue demokratische Impulse zu sein.


    Das ist mitnichten ein ausgearbeitetes Konzept, noch der einzige Nutzen für so ein Zentrum.

    Mir ging es nur darum zu zeigen, dass es in der Praxis bestätigte Nutzungsmöglichkeiten gäbe, die weit über das übliche "Stadtplatz-Zusammenkommen" hinausgehen oder reine Symbolik sind.

  • Sorry, aber alleine wenn ich das Bild schon seh, kann das doch nur einer "gewürfelt" haben, der von der Örtlichkeit NULL oder weniger wie NULL Ahnung hat. Von daher probiere ich mich kurzzufassen (das meiste wurde ja auch schon in meine Richtung denkend geschrieben).

    Nie und nimmer wird so ein Blödsinn realisiert werden. Alle Blickachsen, heute über die Plätze... im Eimer, der Quatsch mit der/dem/den Ort(en) zu(r) .... Unfassbare Idee, und Gott sei Dank wohl auch nur eine Idee über die wir irgendwann mal schmunzeln!

    Einmal editiert, zuletzt von MathiasM ()

  • "Berlin macht Sanierung der Paulskirche zur Chefsache"


    So titelt die FNP heute und bezieht sich anscheinend auf Antworten, die der zuständige Baudezernent Schneider in der letzten Fragestunde der StVV am 1.10. auf entsprechende Fragen von Stadtverordneten nach dem Stand der Sanierung gegeben hat. Beim jetzigen Sachstand dürfte die Titelzeile aber etwas übertrieben sein.


    Die Stabsstelle Paulskirche habe zu Jahresbeginn die Arbeit aufgenommen. Seither hätte man die vorhandene feste Bestuhlung sowie die Flucht- und Rettungswege überprüft, externe Experten mit restauratorischen Voruntersuchungen zum Zustand der Natursteinfassade sowie dem Dach beauftragt und Gespräche mit der Stiftung "Lebendige Stadt" geführt, die die Illumination der Paulskirche finanziell unterstützen will. Darüber hinaus habe die Stabsstelle ein Vergabeverfahren für die Planungsleistungen vorbereitet.

    Doch daraus werde nichts, schreibt die FNP, weil der Bund sich am Projekt beteiligen wolle, auch finanziell. Bundespräsident habe bei einem Termin mit OB Feldmann, Dezernent Schneider und Sebastian Popp (Fraktionschef der Grünen im Römer) den Wunsch geäußert, die Sanierung der Paulskirche und den Bau eines Haus der Demokratie zusammenzudenken.


    JDamit müssten die Zuständigkeiten neu geklärt werden. Bisher lag die Sanierung der Paulskirche organisatorisch in den Händen des Baudezernats von Schneider. Die Federführung für ein angedachtes Haus der Demokratie hingegen hatte das Büro des Oberbürgermeisters. Beide Projekte in den Blick zu nehmen, mache Sache komplizierter, beides sei bewusst getrennt worden. Jetz ist die Rede vom "Demokratiestandort Paulskirche",.


    Auf Vorschlag des Bundes soll zunächst eine Ideenskizze für den "Demokratiestandort Paulskirche" entwickelt werden. Dieses Konzept wird von dem Politikwissenschaftler Herfried Münkler, dem Historiker Hans Walter Hütter und dem Architekt Peter Cachola Schmal (Chef des DAM) erarbeitet. Auf dieser Grundlage soll dann auf Initiative der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien in Abstimmung mit allen Beteiligten die weitere Arbeitsstruktur festgelegt werden. Zudem soll eine Expertenkommission gegründet werden und eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Entwurf für ein Gesamtkonzept erfolgen.


    Auch die FR berichtet aktuell zum Thema, sie berichtet von einer konkreten finanziellen Beteiligung des Bundes an dem Projekt, von 19 Mio € sei in dem Gespräch mit dem Bundespräsidenten die Rede gewesen.

  • Die Bild Frankfurt berichtete gestern (Bild Plus), von einer "Panne". Demnach habe es das Hauptamt der Stadt versäumt, bestehende Verträge mit den Mobilfunkanbietern über die Nutzung der Antennen im Turm der Paulskirche zu kündigen. Baudezernent Jan Schneider wird mit den Worten zitiert, ein Baubeginn vor 2029 sei nicht möglich, sofern die Mobilfunkanbieter auf die Erfüllung der Verträge bestünden.


    Um die Mobilfunkanbieter freiwillig dazu zu bewegen, sollte im Namen des Oberbürgermeisters ein Schreiben an die Mobilfunkanbieter geschickt werden. Dezernent Schneider habe im November 2020 einen Entwurf an den OB gesandt; dieser sei jedoch erst im Februar 2021 abgeschickt worden. Irrtümlich sei der Brief im Namen des Oberbürgermeisters auch nicht von Peter Feldmann unterzeichnet gewesen, sondern nur von einem Mitarbeiter.

  • Wen wundert`s? Nach Angaben eines Mitarbeiters aus der Stadtverwaltung weigert sich OB generell alles zu unterzeichnen, was irgendwie negativ gewertet werden könnte. Mitarbeiterkündigungen unterzeichnet er angeblich nie, sondern überlasst das anderen Magistratsmitgliedern. Nicht, weil er mit der Kündigung an sich ein Problem hätte, sondern weil sein Name nur bloß nie mit was Negativem verbunden werden soll.

  • Dann sollte er sein sonstiges Handeln unter die gleiche Maxime stellen... Aber diesen Gedankenübertrag bekommt er vielleicht nicht so ganz hin.

  • Heute hat die Bundesregierung einen Gesetzentwurf zur Errichtung einer "Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte" beschlossen. Mit dem Gesetz "soll eine öffentlich-rechtliche Bundesstiftung zur Förderung national bedeutsamer Orte geschaffen werden, die symbolhaft für die wechselvolle Geschichte der Demokratie in Deutschland stehen", heißt es in einer heutigen Pressemitteilung der Bundesregierung. Und weiter: "Ziel ist es, mit Projektförderungen, eigenen Veranstaltungen oder Kooperationen bundesweit das Bewusstsein insbesondere der jüngeren Generationen für den Wert der freiheitlich-demokratischen Grundordnung zu schärfen."


    Die Stiftung soll einen engen inhaltlichen und örtlichen Bezug zur Paulskirche als dem Sitz der Nationalversammlung von 1848 haben, schreibt die FAZ dazu. Die Stadt möchte der Stiftung Räume in einem noch zu errichtenden "Haus der Demokratie" für ihren Sitz anbieten (was den Bezug zu diesem Strang ergibt).