Stralauer Vorstadt (Mitte) | Kleinere Projekte

  • lrgendwie ein cooler retro Entwurf durch und durch. Erinnert mich vom Konzept her, an die Pavillons an der KMA und passt so genau dort hin. Hoffentlich kommt der kleine Kiosk auch genau so.


    Wenn dort nicht insgesamt schon viel gebaut und in Planung wäre, könnte ich die Kritik an der fehlenden Höhe eher verstehen, aber insgesamt wird dort kräftig nachverdichtet. Licht und Luft ist ja auch nicht zu unterschätzen.


    Wer natürlich auch an dieser Stelle auf ein Stück Altstadt mit Stuck an der Wand und einer, zur Anwohnerstraße zurückgebauten Straße gehofft hat, ist verständlicherweise enttäuscht.

  • Ich hätte an dem Eck eher einen kleineren Hochpunkt als Betonung gesehen, das stünde dann in der Tradition der Eckhochpunkte im alten & neuen Berlin. Wobei das auch nicht wirklich an der Straßenkreuzung steht - es ist wirklich verdammt schwer zu lösen. Aber so hat man momentan wieder eine unschöne Brandwand. Außerdem hätte ich als Kontrast zur Betonflut Glas verwendet. So wirkt das eher wie etwas was man in 20 Jahren wieder abreißen möchte - wir sind hier schließlich sehr zentral in Berlin.


    Der Ansatz das EG mit Leben zu füllen verdient in der Tat Lob.

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  • Ich finde es richtig beklemmend, in welche Richtung sich die Baukultur in Berlin Mitte entwickelt. Eine lange Serie von einzelnen Missgriffen, die in Gesellschaft mit DDR-Hinterlassenschaften entstanden sind (z.B. MotelOne, Radisson, Alexa, Saturn, Alea oder die Bausünden am Mühlendamm) wird jetzt scheinbar in der Breite fortgesetzt. Es ist dem Zentrum unserer Hauptstadt tatsächlich unwürdig, was da hinkommt. Die Farbe ist zum weglaufen. Ich wäre angesichts der aktuellen Entwicklung für ein Baumoratorium.


    Die Jahreszeit ist für Berliner ja immer hart. Die vom gnädigen grünen Mantel befreite Stadt zeigt ihre verbreitete Hässlichkeit.


    Ich verstehe nicht warum wir in unserer Zeit keinen Willen entwickeln können, die Stadt lebenswerter zu machen. Wenn ich mir Brandenburg angucke, dann ist es viel gepflegter und schöner als früher. Berlin muss aber hässlich bleiben. Der begründete Wunsch - gerade auch hier - dem rasenden Auto etwas wegzunehmen und dem Flaneur vom Kind bis zum Greis wieder zu geben, würde auch erst Sinn machen, wenn man die Stadträume schätzte und Ideen für sie hätte.

  • Architektonisch und städtebaulich ist die Ecke durchaus interessant und sollte entsprechend behutsam weiterentwickelt werden. Schließlich versuchte die DDR mit dem ab 1961 verwirklichten Viertel rund um die Schillingstraße durch bewusste Abkehr weg vom bisherigen Zuckerbäckerstil der KMA Anschluss an den modernen, westlichen International Style zu finden. Mit Gebäuden wie dem Kino International, dem ehemaligen Hotel Berolina und dem Café Moskau ist das auch durchaus gelungen. Diesen Stil mit eher luftigen Formen (Café Moskau), Innenhöfen, großzügigen Foyerräumen, üppigen Glasfronten und Mosaikfliesen führt man mit dem geplanten Neubau doch in mehr oder weniger vereinfachter Form weiter. So wurde auch schon beim Anfang 2022 verwirklichten Neubau Schillingstraße 12 (siehe hier) mit seinen türkisfarbenen Mosaikflächen verfahren. Trotzdem hätte man den 60er Jahre Look durchaus in eine modernere, zeitgemäße Richtung hin weiterentwickeln können. Ich befürchte ja fast, dass zukünftig jeder Neubau entlang der Schillingstraße ein farbiges Fliesenmosaik erhalten wird...

  • Ich finde das städtebaulich plausibel angelegt. Auf der östlichen Seite der Schillingstraße folgen südlich des Café Moskau in den kommenden Jahren ja weitere vier Neubauten (https://www.kma-mitte.de/proje…-schillingstrasse-4-12-14), die sich alle in Geschosshöhe und Überhang wie der bereits realisierte Edeka-Neubau (https://www.kma-mitte.de/proje…wohn-und-geschaeftshauses) verhalten, also eine Art Perlenkette an Retroarchitektur bilden. Als Achse zum Kino International hin könnte das durchaus gut werden, wenn die Fassaden gelingen. Die Kacheln nehmen Bezug auf das Plattenbau-Fächer an der Alexanderstraße (https://goo.gl/maps/bKjfkHvCY4hvHrPy9), vielleicht nimmt die ein oder andere Fassade ja auch die Strukturelemente des Café Moskau oder der Straßenebene auf (https://www.kma-mitte.de/sites…lic/2022-10/IMG_8317.JPEG).

  • Ich war zunächst auch erschrocken über diesen Entwurf. Auf dem zweiten Blick hingegen wüsste ich nicht, was besser gepasst hätte. Schließlich ist das Grundstück umgeben vom DDR-Städtebau und liegt orientierungslos auf der grünen Wiese ohne einen klaren, stadträumlichen Bezug. Einen Blockrand mit Parzellenstruktur anzustreben ist dementsprechend vergeblich und ein Anschluss an die große Brandwand des benachbarten Riegels sollte wegen den Grundstücksgrenzen auch nicht möglich sein. Und wir alle wissen anhand der realisierten Projekte am Mühlendamm oder in der Europacity, was passiert, wenn man irgendeine Symbiose aus Blockstruktur und der Grobkörnigkeit des modernen Städtebaus einzugehen versucht. Statt also irgendeinen grobschlächtigen Klotz dahinzustellen, mag ich die Idee sehr, mit den vorhandenen Strukturen zu arbeiten und sich an den Pavilion-Bauten des DDR-Städtebaus zu orientieren, die dem maßstabslosen Stadtraum einen menschlichen Bezug geben.


    In Sachen Architektur finde ich die Idee, einen Bezug zum DDR-Stil herzustellen, ebenfalls ganz passend. Die konkrete Umsetzung finde ich allerdings etwas piefig. Da hätte man sich mehr trauen und dem Baukörper ein gewisses Etwas verleihen können, das den Bau aus der rechtwinkligen Umgebung hervorstechen lässt. Vielleicht hätte sogar - das sage ich mit Vorsicht - ein Geschoss weniger dem Entwurf gut getan.

    2 Mal editiert, zuletzt von maselzr ()

  • Im Leitbild Spreeraum und im Planwerk innere Stadt war noch eine Verkleinerung der Holzmarktstraße mit einer Bebauung der nördlichen Seite und einem Gebäude an der Ecke vorgesehen. Das gilt offenbar nicht mehr.


    So wird ein weiterer Straßenraum der autogerechten Stadt erhalten den man nur möglichst schnell durchfahren möchte statt ein Stadtraum im Maßstab für Menschen zu planen.



    Quelle: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung

  • ^

    Das ist seit Jahren nicht mehr möglich, denn die Holzmarktstraße wurde jüngst saniert. Zwischen dem nördlichen Fußweg und der Gebäudekante des Plattenbauriegels sind gerade einmal 24 Meter Platz. Geholfen hätte die Reduzierung der Holzmarktstraße auf eine Spur pro Richtung, ohne MIttelstreifen mit den Parkplätzen. Dann hätte man eine ähnliche Situation gehabt wie in der Köpenicker Straße, allerdings hier mit der Problematik, dass Neubauten von Süden die Plattenbauten tatsächlich stark verschattet hätten.


    Wo man endlich ran müsste (und auch noch genug Platz ist): Die Vorflächen vor dem Ostbahnhof inkl. des kleinen Parkhauses und dem Gewerbe mit Tankstelle & Co. Die Holzmarktstraße hat hier ähnliche Dimensionen wie die Straße An der Urania. Anwohnerinteressen müssen hier auch nicht beachtet werden.

  • Berlin-Mitte: Baugruppen-Projekt in der Magazinstrasse 17 scheint nie fertig zu werden. Wenig Fortschritt seit dem letzten Besuch...


    Foto: Rechte liegen bei mir.


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  • BV Holzmarktstrasse 66


    Hier ein kleines Update zum geplanten Neubau, zuletzt unter ^^^#106


    Die Baugrube ist zum Teil ausgehoben und entsprechende Abstützungen eingerichtet.

    Gemäß Kurzmitteilung auf der Projektwebsite vom Januar 23 folgt der Aushub bis auf 4m Tiefe.


    [Alle Bilder © bauhelmchen 2023]


    Sicht von Osten.

    Im Vordergrund der Pfauenbrunnen (1975-1979).

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    Blick in Richtung Alexanderstrasse.

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  • Dieser kleine Würfel in der Mollstrasse gleich neben der Strassenbahnhaltestelle Büschingstrasse, ist auch bald fertig.


    Eine Nachverdichtung der besonderen Art. Und ich bin - im Gegensatz zu dem peinlichen DDR Nostalgiebau gegenüber der Jannowitzbrücke - wirklich angetan. Gelungen finde ich. Biedert sich nicht, und passt soweit ganz gut rein.


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    Der Netto ist jetzt auch keine Offenbarung an der Stelle und denn hätte man auch irgendwie besser integrieren können.


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  • ^^ ich gehe mal von Satire in sehr dezenter Form aus.

    Ursprünglich sollte der Bau doppelt so hoch werden, aber sonst hätten die oberen Etagen des dahinterliegenden Baus keinen freien Blick mehr auf die Mollstraße gehabt - so haben eben nur die unteren keinen mehr. Damit weniger Wohnungen, bei gleichem Flächenverbrauch und totaler Abwesenheit jeglicher Form von Architektur. Am Fuß noch einen "organischen" Nahversorgungsmarkt rangeschmiert - das ist Bauqualität made in Friedrichshain 2023.

    Ich bin entschieden gegen so eine Art von Nachverdichtung - mit dem Verweis zum Neubau Jannowitzbrücke (Ende Schillingstraße) ist dies nicht mal im Ansatz vergleichbar.

  • Update BV Holzmarktstrasse 66 ,von heute. Nun steht ein Turmdrehkran und das UG kann beginnen.

    © Johannes9065


    Zuletzt hier.



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    Ein Blick durch den Bauzaun ⬆️


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    Blick ⬆️⬇️ gegenüber des Pfauenbrunnen


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    Hier wird noch weiter gegraben ⬇️⬇️

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  • Wie die BZ heute berichtet hat wird in der Nähe am Rathaus Mitte ein Wohnhaus entstehen die nur für Frauen gebaut wird bzw Wohnen dürfen. ( Nur für Frauen die Frauen lieben) 72 Wohnungen Sollen entstehen neben das Kino international an der Karl Max Allee . Fertig soll es Oktober 2025. Der Asphalt wird gerade beräumt.


    Quelle Link : WBM Mitte


    Wohnhäuser Nähe Rathaus Mitte



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    Korrektur: Die BZ ist nicht die Berliner Zeitung und die korrekte Bildquelle ist Galandi Schirmer Architekten & Ingenieure GSAI.

  • ^ Danke. Weitere Infos gibt es dazu in einer Pressemitteilung der WBM.


    Die Lage müsste diese sein: DAF-Karte


  • Sehr schön! Das Viertel wird, wie man so schön sagt, behutsam weiterentwickelt, und nebenbei verschwindet ein Parkplatz (oder verschwindet zur Hälfte) – mein Lieblingsfeind, was innerstädtische Strukturen angeht.

  • Danke Camondo ! Spannend wird's auf jeden Fall. Was ich allerdings schade finde ist, dass die geplante Regenbogenfassade nicht kommen wird. Passt angeblich nicht zur Gestaltung. Nun ja, am Haus der Statistik stehen ja provisorisch, ranzige Buden, die auch nach dem Umbau bleiben sollen. Finde den Fehler? So etwas kannste keinem normal denkenden Menschen erklären. Als Anwohner empfindet man diese Ecke eher als Grausig mit den Buden.


    Nu ja. Zurück zum Projekt.

    Für die Umgebung auf jeden Fall ein sozialer, empathischer Gewinn, obwohl ich es nicht verstehen kann, warum man behutsam entwickelt. Das ist nicht behutsam, sondern DDR 2.0 und mit Verlaub, auch anders MODERN wäre schick gewesen...


    LG Minimalist.

  • EDIT: Meine Antwort bezieht sich auf einen Beitrag, der die Legitimität des Projekts in Frage stellte und inzwischen entfernt wurde.


    ^ Gute Güte, was ist denn Ihr Problem? Wenn die älteren Damen nicht dort wohnen würden, würden sie anderswo wohnen – sie nehmen also niemandem etwas weg. Und sie bekommen die Wohnungen auch nicht geschenkt, sondern zahlen Miete (für die geförderten Wohnungen werden sie einen WBS benötigen, wie alle anderen auch).


    Ich finde, man kann die identitätspolitische Tendenz zur Segregation durchaus kritisieren – dann aber im Sinne der jeweiligen Gruppe, nicht gegen sie. Ich vermute, dort werden Frauen einziehen, die in ihrer Jugend ihrer Sexualität wegen noch juristisch verfolgt oder zumindest dauernd schief angeschaut wurden. Wenn sie ihren Lebensabend unter Ihresgleichen verbringen möchten, was spricht dagegen?


    Die Architektur sehe ich allerdings auch kritisch: Zeilenbau passt zur Umgebung, dagegen ist nichts zu sagen. Aber auch Zeilenbauten lassen sich ansprechend gestalten, durch Balkone, Farbe, Material, Rhythmus, etc. Das hier sieht nach weißgetünchtem WDVS mit schwarzen Löchern aus. Fällt zumindest in dieser Ansicht zurück hinter die DDR-Platten mit ihren Kachelfassaden.

  • Heute an der Berolina Str. Am ehemaligen Parkplatz wo demnächst ein Wohnhaus für Frauen kommt. Hier wird noch weiter der alten Parkplatz entfernt. Noch ist viel Arbeit bevor der Tiefbau beginnt.

    © Von mir heute.


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