Quartier an der Paulsternstraße

  • ich muss sagen, bravo - das geht in eine sehr gute Richtung. Proportionen gut, Farbwahl etwas eintönig und man hätte mit kleinen Höhenunterschieden das Ganze Perfekt machen können. - aber evtl. hätte es dann wieder unruhig gewirkt. Ich würde sowas nicht in Mitte bauen wollen, dafür ist es zu spießig aus meiner Sicht. Aber alles in Allem gefällt mir das.

  • Danke für die Bilder. Man kann mich ja gerne dafür schimpfen, aber ich finde durch die klassische Fassadengliederung, schreien bestimmte Bereiche geradezu nach schmückenden Ornamenten. Diese könnten ja gerne zeitgenössisch sein, schlicht oder minimalistisch. Aber gerade beim Hochhaus, drängt sich doch dieses nahezu eingerahmte Element förmlich für eine weiterführende Gestaltung auf, findet ihr nicht?


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  • < Ein schickes großes Emblem oder Ornament auf dem Mittelrisalit könnte auch fesch aussehen, muss ja nicht gleich nen roter Sowjetstern sein ... ich finds ziemlich öde bis schrecklich ähnlich dem Sitz des Bundeswehrverbandes.

  • ^der hat sich wenigstens zu ein paar kleinen Ornamenten getraut, was ich bemerkenswert fand .Natürlich ist das keine architektonische Perle. Die Frage die sich mir aber aufdrängt: Hätte man es zum gleichen Preis, ansprechender machen können? Gute, zeitgenössische Architektur arbeitet nämlich meist, mit der Konstruktion als solche (Weil ja viiiel ehrlicher), nur ist das meistens auch astronomisch teuer. So etwas, wie der "Cube" am HBF, sieht zwar fetzig aus, kostet aber eben auch etwas mehr als ein paar Styropor Ornamente..

  • Ein weiteres Bildupdate zu diesem massigen BV, diesmal vor allem von den rückwärtigen "Hofbereichen". Auch dort werden die fast schon gigantischen Ausmaße des Quartiers überdeutlich.


    Zunächst noch einmal die "Außenseite" zur Paulsternstraße. Hier sind schon große Abschnitte der Außenanlagen samt zahlreicher Fahrradbügel fertig. Es sieht doch recht steril und gleichförmig aus, alles in Reih und Glied:


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    Nun zu den rückwärtigen Gebäuden bzw. Innenhofbereichen. Ok, es ist noch nicht alles fertig, die meisten Wohnungen sind noch nicht bezogen und die Bepflanzung muss noch wachsen. Zudem war das wetter bedeckt und grau.


    Dennoch macht das Ganze auf mich einen fast schon dystopischen Eindruck. Graue Monotonie, sterile pflegeleichte Außenanlagen, null bzw. kaum Abwechslung, nach Westen eine Art Schallschutzwand und nach Süden eine gewaltige graue Wand des benachbarten Parkhauses (siehe letztes Bild). Vielleicht wird es mit der Zeit wohnlicher, aktuell finde ich es absolut unattraktiv:


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  • ^Diese graue Wand am Ende des Weges, sollte man mit Grünpflanzen bewachsen lassen. Sind dort Rankhilfen angebracht? Wenn nicht, hat scheinbar wirklich keiner mitgedacht.

  • ^ Ja, am besten die perspektivische Fortführung, schnürstracks geradeaus in die Prärie. ;)

  • Die Außengestaltung ist in der Tat deprimierend. Kein Baum, nicht einmal ein Strauch zu sehen; nur Gras, das bald bestimmt nicht mehr so saftig und schön aussieht. Das sieht so aus, als hätte man die Häuser irgendwo ins Nichts gepflanzt. Unfassbar, wie man eine derart lieblose Außengestaltung machen kann.


    Edit: Nevermind, ich sehe gerade auf den Visus, dass es wohl nicht so bleiben soll. 😅 Hätte mich von Nöfer kommend auch sehr enttäuscht.

  • Man sieht doch, dass der Laden noch gar nicht fertig ist. Und unbewohnte Wohnhäuser haben immer etwas Zombihaftes. Aber ich bin sicher, dass der ganze Komplex sehr, sehr anständig wirkt, wenn erstmal Leben in der Bude ist. Rein architektonisch finde ich, haben die Bauten etwas Großzügiges mit einer sauber strukturierten Fassade, ordentlichen Fenstern und satten Balkonen.

  • Gut 4 Monate nach den letzten Bilden war ich mal wieder dort und habe mir mal den aktuellen Stand angeschaut.

    Das Quartier ist mittlerweile weitgehend bezogen, in den Außenanlagen bzw. den begrünten Innenhöfen wurden alle Bauzäune entfernt. Nur am Kopfbau an der Kreuzung sind noch letzte Restarbeiten erkennbar.


    So richtig gemütlich oder gar lauschig sehen die Innenhöfe immer noch nicht aus (und ich fürchte, das werden sie auch nie), was natürlich auch der Jahreszeit geschuldet ist. Trotz des schönen Wetters war nur der Spielplatz vor dem Kopfbau (nördlicher Teil der Innenhöfe) belebt, sonst wirkt alles weiterhin sehr tot und öde. Da muss ich mal in 1 oder 2 Jahren im Sommer schauen, ob es dann besser wird.


    Nochmals aktuelle Fotos:


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  • Ich finde die Gebäude "sehr bemüht". Wird es in den EG Zonen auch Gewerbe geben? Insgesamt hat diese Gegend sehr viel Potential denn es gibt massenweise weitere Brachflächen. Mit dem Ausbau der Siemensstadt und der Nähe zur City West, täte man gut daran hier weitere Wohn- und Geschäftsquartiere zu entwickeln um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden.

  • Auf mich wirkt das ganze recht steril auch wenn man sich hier offensichtlich Mühe gegeben hat das ganze klassisch zu gestalten läuft sich das Ensemble in seiner blockhaften uniformität recht tot - aus der Ferne wirkt es leider dadurch eben wie Plattenbauquartiere aus den 80ern fehlt nur noch der passende Werktätige Name.

  • Fairerweise müssten man jetzt die Projektkosten bzw. Kosten für Wohnungen vergleichen mit den entsprechenden Platten. Wenn hier Wohnraum geschaffen wurde der einigermaßen bezahlbar ist, hat man viel daraus gemacht. Zu bemängeln wäre nach wie vor wenn die EG Ebene nicht für Gewerbe genutzt wird.

  • Ich kann die Einschätzung es wirke "bemüht" nachvollziehen, attestiere dem ganzen aber Potenzial. Wir sehen das Objekt aktuell noch immer in einer absoluten Rohfassung. Eine gewisse "Lebenspatina", stärkere Begrünung der Höfe, Balkone etc wird dem ganzen einen guten Teil der aktuell empfundenen Sterilität nehmen.


    So zumindest meine Hoffnung.

  • Positiv möchte ich jedoch anmerken, dass die Gebäude endlich mal einen Abschluss an der Traufe haben und vor allem der Kopfbau mal etwas Fassadengliederung aufweist :thumbup:

  • Ich weiss nicht, aber hätte man Backsteins Fotos in einer Art Zeitkapsel in die optimistischen zukunftorientierten futuristischen 60er und 70er Jahre schicken können und hätte sie dort der versammelten Architektenschaft gezeigt, was man so in 2021 so baut.... ich bin der festen Überzeugung, dass ungläubiges Abgeschrecktsein noch die zarteste Umschreibung ihrer Reaktionen gewesen wäre.


    ps.: Geht das so in Ordnung Architektur-Fan?

  • ^dann bin ich beruhigt, denn die „futuristischen“ Architekten der 60er und 70er Jahre haben die schlimmsten Bausünden verursacht die heute in Berlin anzutreffen sind :)

    Deren Meinung kann also kaum als Richtschnur dienen.

  • ps.: Geht das so in Ordnung Architektur-Fan?

    Camondo, ich hatte eigentlich an die Regenrohre / Fallrohre gedacht, die zuletzt im Thread zu Charlottenburg-Wilmersdorf (Maximiliansquartier) diskutiert worden sind. Du hattest das Thema im anderen Thread ja angesprochen. Auch bei diesem Projekt lohnt es sich, bei den Fallrohren genauer hinzuschauen. In einigen von Backsteins Bildern ist ja gut zu erkennen, dass die Fallrohre sehr "kostenoptimiert" angebracht wurden. Vielleicht nicht ganz so schlimm wie im anderen Thread, aber es sieht schon ziemlich billig aus. Man merkt schon, dass bei den Details gespart wurde.