Freiraumgestaltung Berliner Schloss/Humboldt-Forum

  • Wenn man so ums Schloss spazieren geht, dann hat man hart das Gefühl, dass es SEHR an Bäumen fehlt. Zu große weite gepflasterte Flächen, besonders südlich, denen man eigentlich ohne Not die ein oder andere Baumreihe hinzugestehen könnte. Ziemlich trostlos bisher.

  • Bisher ist der ganze Schloßplatz ja auch Baufläche. Der Entwurf von bbz Landschaftsarchitekten sieht noch einige Bäume um das Schloss herum vor

  • Vor dem ehemaligen Staatsratsgebäude, ist schon eine Fläche erkennbar, die jetzt nicht gepflastert wurde und wo lt. der Pläne von bbz Bäume hin sollen, um die ehemalige Bebauung anzuzeigen.


    Und auch die geplante Trauerweide vor der Ostfassade wird bestimmt mal einen guten Eindruck machen, wenn Sie mal groß ist. Das sehe ich aber tatsächlich skeptisch, da an der geplanten Stelle m.E. gar nich so viel Platz Ist, dass dort ein ausladender Baum stehen könnte

  • Der Stammumfang wird für die ersten 200 Jahre wohl noch begrenzt sein und der Fußverkehr wird sich an der geplanten Stelle auch bestimmt in Grenzen halten, da der Abschnitt nur unter der Brücke hindurch führt, dort endet und man zur anderen Seite der Rathausstraße gelangt. Der Weg ist über die Rampe deutlich attraktiver.


    Ich hoffe auch auf die Weide. Das wird sicherlich hübsch.

  • ^ Ich finde Trauerweiden wirklich toll, aber dieser Text hat mich schon nachdenklich gemacht, ob der geplante Standort wirklich sinnvoll ist.


    Die große Trauerweide am James-Simon-Park gab es 1928 noch nicht, die ist vielleicht 60-70 Jahre alt und trotz Rückschnitt schon recht ausladend.


    Die am Ostflügel geplante müsste stattdessen auf einen freien Platz, vielleicht anstelle des Apothekerflügels, aber nicht zwischen zwei Mauern, die wahrscheinlich auf kurz oder lang dadurch Schaden nehmen.

  • Warten wir mal ab. Landschaftsarchitekten werden solche Aspekte möglicherweise bedenken. Und zu viel Bedenkenträgerei zerstört zuweilen Visionen. :o

  • Ich finde Trauerweiden wirklich toll, aber dieser Text hat mich schon nachdenklich gemacht, ob der geplante Standort wirklich sinnvoll ist.

    Grundsätzlich fühlen sich Trauerweiden in direkter Ufernähe von ruhigen Gewässern am wohlsten und gehören dort auch vorzugsweise hin.


    So stehen diese Bäume auch direkt am Ufer im Spreebogenpark https://amp.tagesspiegel.de/im…23672474/2-format1001.jpg
    oder auch am mittelalterlichen Wallgraben in Delitzsch https://www.streuverluste.de/w…gion-marketing-1000-1.jpg
    und sicher auch an so manchem alten Dorfteich.




    ...nicht zwischen zwei Mauern, die wahrscheinlich auf kurz oder lang dadurch Schaden nehmen.

    Ob die doch recht stabilen Mauern oder die Pflasterung Schaden nehmen werden weiß ich nicht, glaube aber eher nicht.


    Bei genauerer Betrachtung wird eher der Baum Schaden nehmen können.
    Für diesen sind wohl die Mauern keine Bedrohung, allerdings vielmehr der verhinderte Zugang zum in großen Mengen benötigten Wasser (siehe deinen Gärtnerlink und bedenke den bevorzugten Standort Ufernähe).


    Den Zugang zum Wasser verhindern hier aber nicht die recht dichten Mauern, sondern der Fakt, daß die Trauerweide in der (von unten) abgedichteten "Palastwanne" stehen würde. (zwar dicht am Ufer, aber leider trockenen Fußes)


    Nun kann ich nicht beurteilen ob die von Tomov erwähnten Landschaftsarchitekten auch diesen Fakt berücksichtigt haben, käme persönlich aber zu dem Schluß, daß dort ein Baum und insbesondere eine Trauerweide nur mit künstlicher (sprich fest installierter) Bewässerung überleben kann.


    Wenn meine Einschätzung zutreffend sein sollte würde ich mir jeden Aufwand wünschen um die Trauerweide dort am Ufer zu platzieren und zwar mit Aussicht auch zu überleben.




    Die am Ostflügel geplante müsste stattdessen auf einen freien Platz, vielleicht anstelle des Apothekerflügels...

    Wie gesagt, Trauerweiden gehören direkt in Ufernähe und sicher nicht auf einen freien Platz.
    Andere geeignetere Bäume sind für den Standort Apothekerflügel ja geplant und unter den jetzigen Vorraussetzungen auch nicht die schlechteste Lösung.



    Aber danke für diese Anregung, denn diese Aspekte der Standorteignung habe ich bisher noch garnicht im Blick gehabt. (ich hoffe die Landschaftsarchitekten schon)



    Gruß, Jockel

    Einmal editiert, zuletzt von Jockel HB ()

  • Auf den Flächen nostwestlich und nordöstlich des Humboldtforums nehmen die Außenanlagen nun erste Formen an, weswegen sich ein kleiner Rundgang lohnt. Auf dem Areal, wo bis vor kurzer Zeit noch die Humboldt-Box gestanden hat (Bereich vor Portal IV), finden zur Zeit Erdkabelarbeiten statt.




    Weiter nördlich (etwa vor Portal V) haben die Pflasterarbeiten begonnen, die sich allmählich ausbreiten. Im Sinne der Planung von bbz landschaftsarchitekten müssten hier auf der Westseite auch die vier Pflanzfelder demnächst in ihrer Grundform herausgearbeitet werden (Schlossterrassen).



    Im Übergangsbereich von der historischen zur zeitgenössischen Fassade des Neubaus wird mittels Rinnensteinen ebenfalls ein größeres Feld angelegt, in welchem später voraussichtlich die angedachte Baumgruppe Platz finden wird.




    Für alle Passanten sichtbar werden auch die Gehwegsbereiche entlang der Straße abschnittsweise neu hergerichtet.




    Im Bereich der Ufergestaltung ist man weiterhin damit beschäftigt, die Betonbrüstungen mit Naturstein zu verkleiden. Diese Arbeit wird wohl noch eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen.




    Alle Bilder sind durch mich aufgenommen worden.

  • @ RianMa : Zu den Bildern der Gehwegaufwertung auf der Nordseite des HF :


    Sollen etwa die häßlichen Straßenleuchten dort nicht durch Schupmann-Kandelaber ersetzt werden ? Um die alten herum wurde jetzt bereits neu gepflastert !?


    Ohnehin scheint dort überall das versiffte Straßenmobiliar stehenzubleiben ?


  • Sollen etwa die häßlichen Straßenleuchten dort nicht durch Schupmann-Kandelaber ersetzt werden ?


    Es macht wenig Sinn, Laternen, Papierkörbe usw. vor Ende der Bauarbeiten auszutauschen.
    Das kommt ganz zum Schluss.
    Auf jeden Fall kommen die Schupmann-Kandelaber! :daumen:

  • Es wurden in jüngerer Vergangenheit ja recht viele Sorgen geäußert, die sich zum Teil wohl erst mit der Fertigstellung zerstreuen lassen (hoffentlich). Eine Sorge kann man jedoch schon jetzt ein wenig relativieren: Der Spendenstand nähert sich langsam aber sicher der 100-Mio-Marke. Aktuell fehlen noch 9 von 105 Mio oder rund 8,6%.
    Quelle Förderverein


    Natürlich bleibt es bei dem aktuellen Zufluss noch ein gewisser Kraftakt aber die Lücke ist doch im Vergleich zu manch anderem Projekt überschaubar und schrumpft zunehmend weiter. Die Horrorgeschichten, dass der Staat da auf riesigen Rechnungen sitzen bleiben wird, bestätigen sich offensichtlich nicht. Auch sonst erreicht das Projekt mE eine zunehmende Akzeptanz. Man liest immer weniger kritische bis böswillige Artikel und Kommentare. Wenn erst das Umfeld und Innere fertig werden und dann hoffentlich auch mal die U-Bahn fährt, wird es hoffentlich eine noch größere Akzeptanz geben. Sogar der Eintritt wird ja frei sein. In meinen Augen ist es ein großes Geschenk von Bund und Spendern an die Stadt Berlin. Hier wird inkl. U-Bahn ein ganzes Stück Berlin aufgewertet mit Architektur, Infrastruktur und einer großen Kulturinstitution.

  • Ja, es ein großes Geschenk von Bund und Spendern an Berlin, aber häufig hat man das Gefühl, dass der rot-rot-grüne Senat dieses Geschenk gar nicht haben will und das bei der Umfeldgestaltung auch deutlich zeigt. So wird die vom Bund finanzierte Versetzung des Neptunbrunnens auf den Schlossplatz nach wie vor abgelehnt, und auch die Rossebändiger dürfen nicht aus ihrem Nachkriegsexil zurückkehren. Eine authentische Umfeldgestaltung, in der sich Geschichte anhand von originalen Zeugnissen erleben lässt, braucht aber beide.

  • Ja, es ein großes Geschenk von Bund und Spendern an Berlin, aber häufig hat man das Gefühl, dass der rot-rot-grüne Senat dieses Geschenk gar nicht haben will .....


    Eine authentische Umfeldgestaltung, in der sich Geschichte anhand von originalen Zeugnissen erleben lässt, braucht aber beide.


    Och nö, nicht schon wieder diese Leier.


    Ich bin eigentlich Förderer des Schlosswiederaufbaus seit der ersten Stunde, aber dieses andauernde Gejammer, "das fehlt noch", " der will dies nicht, die wollen jenes nicht", "die Mauer ist zu hoch", " die Spree ist nicht zu sehen", usw, usw ... und das ja nicht nur von "normalen Leuten", selbst Herr von Boddien lässt sich dafür instrumentalisieren, verleidet mir die Sache sehr!


    Ich bin immer noch Fan genug, dass ich hoffe dass genug Spenden zusammen kommen, aber die derzeitige Verlangsamung des Spendenflusses könnte auch damit zusammenhängen.

  • ^Ich denke eher, dass viele jetzt nicht mehr die drängende Notwendigkeit spüren. Es wirkt ja zunehmend fertig und auch die Box wurde schon abgebaut. Wenn Herr von Boddien einen öffentlichen Auftritt in der B.Z. hat, dürfte es durch die zusätzliche Resonanz eher für mehr Spenden sorgen. Aufmerksamkeit ist grundsätzlich immer erst einmal gut. Und so dramatisch finde ich den Stil jetzt auch nicht. Sicher wirkt es etwas ulkig aber allzu groß würde ich das nicht machen. Da finde ich einige etwas launische und persönliche (Alter) Reaktionen hier im Forum eher fragwürdig aber das wurde ja schon besprochen.

  • Vor dem Staatsratsgebäude

    Hier wieder einmal ein kleiner Rundumschlag zur Umfeldgestaltung, da auf der Schloss-Webcam nicht alles gut zu erkennen ist.


    Vor dem Staatsratsgebäude hat nun auch die Anlage der westlich gelegenen Pflasterung und Entwässerung begonnen. Womöglich soll hier, so lässt es die Anlage der Entwässerung vermuten, eine Baumbepflanzung ähnlich derjenigen auf der Nordseite des Humboldt Forums entstehen?






    Vor dem Portal:





    Auffällig ist, dass man gestalterisch durch die Schweinebäuche Abwechslung zu schaffen versucht hat, indem diese vor den Gebäuden längs, zur Straße hin aber quer verlegt worden sind:





    © HarrySeidler

  • Vor der Hochschule für Musik "Hanns Eisler"

    Weiter vor der Musikhochschule, hier ist die Pflasterung abgeschlossen. Zudem ist eine temporäre Teerschicht aufgebracht worden, vermutlich um Material ab- oder Container aufzustellen:





    © HarrySeidler

  • Spreeseite

    Die kleine Ufermauer der Spreeseite ist derweil fertiggestellt. Die kleinen "Lücken", die auf der Webcam zu erkennen sind, entpuppen sich als Aussparungen für die Rettungsleitern:



    Ebensolche finden sich auch auf der gegenüberliegenden Spreeseite:



    Bei der Rampe schreitet die Natursteinverkleidung voran:








    © HarrySeidler

  • Nordseite

    ... weiter auf der Nordseite:


    Hier ist seit einiger Zeit auch der erste Abschnitt des neu angelegten Fußgängerweges aus alten Schweinebäuchen freigegeben:



    Blick über den Zaun auf den Platz vor dem Humboldt Forum:



    Hier hat man sich besonders viel Mühe mit der Entwässerung gegeben, da keine Fertigteile benutzt wurden, sondern auch die Entwässerung in Kleinpflaster ausgeführt wurde:




    Der Höhenunterschied zwischen der gepflasterten Fläche und der Fläche zum Schloss ist noch enorm:



    Zuletzt noch eine Aufnahme des neuen Beleuchtungsmastes, der seit einigen Tagen steht:





    © HarrySeidler

  • Danke für die guten Bilder, HarrySeidler.


    Der Höhenunterschied ergibt sich doch deshalb, weil dort die Schlossterrassen angelegt werden ?! Eine derartige Stufe kann aber tatsächlich auf den Bildernder Webcam nicht mal ahnen.

  • Auch südlich des Humboldt Forums ist, wie vor dem Moneo, die Pflasterung weitgehend abgeschlossen und wertet das Umfeld und die anliegenden Gebäude enorm auf. Auch die Fußgängerfrequenz wächst deutlich, lange Zeit war diese Seite weitgehend verödet.




    Foto von heute & von mir & gemeinfrei.