Freiraumgestaltung Berliner Schloss/Humboldt-Forum

  • Zunächst kommen noch die Statuen auf die Balustrade der Kuppel, die Schrifttafeln und die Kartusche des Eosanderportals.
    Darauf freue ich mich besonders!

  • Flussbad


    Kaum steigen die Temperaturen wieder, taucht auch das Thema „Flussbad“ wieder auf. Am Dienstag hat Inforadio berichtet, dass eine neue Studie belegen würde, dass die Filteranlage kleiner und damit günstiger ausfallen könnte.


    Dazu passt: Zum Tag der Städtebauförderung am 14. Mai will Baustadtrat von Mitte Ephraim Gothe (SPD) das Vorhaben aus der Perspektive des Bezirksamtes bei einem Rundgang beleuchten. Drei Termine soll es geben: 10 Uhr, 12:30 Uhr und 15 Uhr. Start: Die Inselbrücke auf der Fischerinsel. Mehr Infos dazu hier.

  • Überall in Berlin müssen die Menschen Betteln für Kombibäder, Schwimmbäder im Kiez und hier wird ein Projekt gefeiert als gäbe es kein Morgen. Ich bin immer noch der Meinung, dass gerade Berlin Augenmaß braucht, ansonsten entsteht wieder ein ungesundes Vakuum aus "Vernachlässigung" durch Priorisierung auf touristische Infrastruktur. Das wäre mein sachlicher Kritikpunkt...

  • Am Donnerstag, 5. Mai, fand eine Veranstaltung zur Freitreppe an der Spree vor dem Humboldforum statt unter dem Motto "Quo Vadis Freitreppe". Auf der Seite von bbz Landschaftsarchitekten wird dafür Werbung gemacht. Veranstalter war "Flußbad Berlin".


    Die Berliner Morgenpost berichtet von einem "Grüppchen Interessierter", die da waren und dröselt den etwas verworrenen Stand der Dinge auf. Es geht um Genehmigungen und Kostensteigerungen und natürlich um Verzögerungen.


    Befürworter des Projektes ist neben dem Projektentwickler Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft (DSK), das Büro bbz, der Flussbad-Verein (obwohl die Treppe mit dem Bad gar nichts zu tun hat) auch das der Bauvorstand der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss.


    Gegner sind inzwischen das Land (zu teuer) und schon immer die Freunde und Architekten des Einheitsdenkmals.

  • Gestattet mir als jemandem, der nicht aus der Baubranche kommt die Frage, was an einer simplen Low-Tech-Freitreppe so teuer sein soll? Letztere besteht doch eigentlich nur aus einem (nicht besonders starkem) Fundament und einfachen Stufen... Oder sollen diese aus Marmor sein?

  • Na ja, zum einen sind die Kosten-Prognosen momentan sehr politisch. Wenn ich sage, es wird viermal so teuer, kann ich es eher verhindern, wie wenn es nur 20 Prozent teurer wird. Zum anderen wurde das Projekt immer mehr aufgeladen: mit Aufzug, "Balkon" usw.


    Da der Artikel in der Morgenpost, den ich hier zitiert habe, jetzt plötzlich hinter der Bezahlschranke verschwunden ist, hier der Tagesspiegel mit den Hintergründen und dem Statement von Bausenator Geisel.

  • Ich hoffe doch, dass in der Zwischenzeit, sollte die Freitreppe irgendwann mal kommen oder nicht, wenigstens wieder die historische Ufermauer errichtet wird. Bitte da nicht die rostige Spundwand und den Wildwuchs bis in alle Ewigkeit belassen.

  • Das ist ja gerade ein Streitpunkt. Die einen sagen, das Herrichten der alten Ufermauer ist fast so teuer wie die Freitreppe. Andererseits: wenn die alte Ufermauer wieder hergerichtet ist, wird die Freitreppe sehr, sehr unwahrscheinlich.

  • ^und das ist auch der Knackpunkt bzgl. Kosten: Eingriffe in Uferwände sind grundsätzlich sehr aufwendig und können sehr leicht zu Kostenexplosionen führen.

    Da das noch Altbestand ist, müsste diese höchstwahrscheinlich zumindest im Bereich der Treppe komplett neu gebaut werden.

  • Deswegen: Uferwände herstellen und jut ist. Berlin sollte sich doch lieber um andere wichtigere Baustellen kümmern, zum Beispiel die Pflege drumherum, zum Beispiel Lustgarten, da müsste der Rasen auch mal wieder gepflegt werden. Diese Übernutzung aller Flächen ohne regelmäßige Instandhaltung, Wartung/Pflege ist mittlerweile leider zum Negativbeispiel geworden. Gelder effizient, nachhaltig einsetzen, Punkt.


    Minimalist Bitte nicht sinnlos zitieren. Ein "^" oder Blaine sollte für jeden reichen um klarzumachen auf welchen Beitrag du dich beziehst. Danke

    Bato

  • Minimalist Da würde ich schon viel eher das unterhaltsintensive Flussbad sparen als die sehr sinnvolle Einmalinvestition in die Freitreppe. In meinen Augen ist bzw. war diese Treppe sogar eine der tragenden Ideen des Komplexes um das Humboltforum, um diesen zu etwas wirklich Besonderem mit Flair und Aufenthaltsqualität zu machen. So eine breite Treppe am Wasser bringt einfach eine Atmosphäre der Großzügigkeit und Gelassenheit rein, lockt mit Sicherheit jede Menge Menschen an und lädt sie auch zum Verweilen ein. Mich stört es auch enorm, dass die Initiatoren des Einheitsdenkmals ein Gegeneinander von Denkmal und Treppe heraufbeschwören. Im Zweifel hätte ich aber (gerade an diesem Standort) viel eher auf das Denkmal verzichtet. Die Treppe harmoniert mE kongenial mit der Schlossfassade und schafft einen harmonischen Übergang zwischen dem Bau und der Spree. Falls das Flussbad kommen sollte, würde die Treppe auch damit gut harmonieren. Wenn es überhaupt einen Fremdkörper gibt, dann ist das das Denkmal und ganz sicher nicht die Treppe. Diese vermittelt eigentlich viel eher zwischen den verschiedenen Bereichen.

    Einmal editiert, zuletzt von jan85 ()

  • Kleines Update.

    Es geht weiter voran.


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    Die zweiten Terrassen sind auch fertig, allerdings noch nicht freigegeben.

    Vielleicht kommt das ja noch, konnte aber nirgends sehen, dass hier das Konzept der Bepflanzung irgendwo erwähnt wird.

    Fände ich ganz hilfreich als Info. Erst denkt man sich was dabei und dann sagt man es keinem, ist ja irgendwie auch auch verschwendete Mühe.



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  • Vor einigen Tagen brachte der Tagespiegel eine Meldung, die, obwohl interessant, hier im Forum bislang unberücksichtigt blieb (oder ich habe es übersehen). Demnach hat es die Freitreppe am HF doch in den neuen Doppelhaushalt geschafft, entgegen der Absicht von Bausenator Geisel, sie wegen der Kosten zu stoppen. Für mich eine sehr gute Nachricht, denn mir leuchtete nie ganz ein, warum nach den bereits erfolgten Vorarbeiten dieses sehr schöne und die Stadt um einen neuen, attraktiven Aufenthaltsort bereichernde Projekt so unvermittelt und mit dieser etwas fragwürdigen Begründung (so unendlich teuer kann der Treppenbau ja kaum sein), aufs Eis gelegt wurde.

  • Ich war gestern Abend nach längerer Zeit auch mal wieder am Schlossplatz. Schön dass die zweite Terrasse fast fertig ist. Schade ist allerdings, dass das Laub der gepflanzten Birken schon am vertrocknet ist.

    Die als lange Bank ausgebildete Einfassungsmauer finde ich sehr gelungen.

    Leider hing das Laub der Wandelrösschen gegenüber auf dem Lustgarten auch schlaf herunter.

    Ich hoffe die Gärtner bekommen das mit dem Gießen irgendwie hin.

  • ElleDeBE Ach, wie schön! Das hebt nun doch wieder enorm meine Vorfreude auf das fertige Areal. Auch mit dem Einheitsdenkmal kann man sich dann mE arrangieren, nur dass man da mE erst noch abwarten muss, inwiefern es wirklich als Konzept angenommen wird. Bei der Freitreppe zum Wasser stellt sich diese Frage mE gar nicht erst: Das wird ohne Zweifel ein Erfolg. Zusammen mit dem schönen Pflaster, dem vielen Grün und der Straßen- bzw. Platzmöblierung endlich mal wieder eine richtig schöne Geste für Berliner und Besucher. Und die Treppe wird ja mindestens Jahrzehnte halten. Da hätte ich das Kostenargument wirklich nicht verstanden.

    Einmal editiert, zuletzt von jan85 ()

  • Auch ich freue mich über das „fast fertige“ Areal und über das schöne Pflaster, das von Gorki als „einzige ästhetische Konstanz“ der Stadt gesehen wird. Aber das, was die repräsentativen zentralen Plätze in europäischen Hauptstädten auszeichnet, sind die von hervorragenden Künstlern geschaffenen Kunstwerke, die diese Plätze schmücken, die mit Bauwerken und Gehwegpflastern korrespondieren und die alle Blicke auf sich lenken.


    Solche für die Ästhetik des Berliner Schlossplatzes entscheidenden Kunstwerke gibt es: den sprudelnden Schlossbrunnen, der diesen Namen nicht mehr führen darf und die berühmten Rossebändiger. Diese erstklassigen Kunstwerk-Gruppen würden das Schlossplatz-Areal erst wieder in seiner historischen und ästhetischen Wirkung wirklich „fertig“ machen.


    Aber dem Senat ist es leider gelungen, den ermüdenden Streit um die Standorte der Kunstwerke in seinem Sinne zu beenden und die Kunstwerke von ihren authentischen Standorten dauerhaft fernzuhalten.

  • ^Selbst wenn diese wieder dort aufgestellt werden, würde die Wippe die Gesamtwirkung zerstören.

    Bähm - nur das bloß keine Euphorie entsteht. In Deutschland gibt es immer Einen, der sicher alles Scheiße findet was man vorher besprochen hat.
    Die Wippe sehe ich übrigens mit großer Spannung entgegen, weil hier Material und somit Farbgebung sowie Formen und auch Gestaltung des Platzes rund herum einen großen Einfluss auf das Gelingen haben werden.

    Das man ästhetisch das Reiterstandbild bevorzugt ist für mich nachvollziehbar, aber aus heutiger Sicht will ich noch einmal betonen, wir sind in Deutschland und unsere Geschichte auch deshalb so viel weiter gekommen, weil wir nicht an alten Führungsbildern hängen, bei denen große Könige und Patriarchen für Ihre Feldzüge gefeiert werden. Also Reiterstandbild wäre schön als Original, so kann ich mit der Wippe gut leben und hoffe sehr auf eine spannende und innovative Lösung.

    Denn eines wäre doch in Deutschland auch mal schön, wenn wir in Sachen Architektur mal für etwas "innovatives" stehen würden und die Wippe hat zumindest was das anbelangt, die Nase vorn.