Der Kleine Grasbrook - Hamburgs zweite Hafencity [im Bau]

  • Das ulkige daran ist, dass der Grasbrook ja im Grunde auf die Veddel angewiesen ist: bei der geringen Anzahl Wohneinheiten die dort geplant sind, würde sich ohne zusätzlich Nachfrage von der (schlecht versorgten) Veddel da eine solide Nahversorgung überhaupt nicht rentieren. In diesem Sinne profitieren zumindest beide Seiten von dem Vorhaben, da eine gewisse kritische Masse auf der Insel erreicht wird.

  • Auf dem Grasbrook sind ja 3000 WE geplant, das sind etwa 1000 mehr als die Veddel heute hat.
    Von daher dürfte sich das Nahversorgungsangebot deutlich verbessern, vor allem im Bereich des Nicht-"Halal"-Bereichs.
    Ich frage mich allerdings, wie man auf den geplanten Flächen 3000 WE unterbringen will. Die Fläche ist deutlich kleiner als die Veddel.

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    Ich frage mich wiedrum woher du deine fragwuerdigen Zahlen hast. Der fuer Wohungsbau genutzte Teil der Veddel, also abzueglich der Industriegebiete auf der Peute misst weniger als 20 Hektar.


    Die aus der Hafennutzung zu entlassenden Flaechen des Kleinen Grasbrooks messen ca 40 bis 45 Hektar (Wasserflaechen bereits abgezogen). Selbst wenn der Gewerbe- und Bueroanteil bei etwas 50% laege, dann waere allein nur die Teilflaeche fuer Wohsungsbau dort schon groesser als die gesamte Veddel.


    Wenn man dann noch einrechnent, dass die Veddel durchgehend nur fuenfstoeckig bebaut ist und auf dem Kleinen Grasbrook ohne weiteres sieben Etagen und an Hochpunkten 15 oder Mehr Etagen realisiert werden konnen...


    ...dann verstehe ich deinen Einwand nicht.

  • Meine Angaben habe ich einerseits aus dem Stadtteil Monitor vom Statistikamt und andererseits aus dieser Karte.


    Unschwer zu erkennen, dass die Fläche für den Wohnraum vergleichsweise klein ist.

  • Auf http://www.grasbrook.de gibt es die Entwürfe aller beteiligten Büros zu sehen, auch die, die nicht in die zweite Phase kommen.


    Meine Interpretation der Auswahl ist, dass die Jury eine sehr klare Vorstellung davon hat, wie es dort in Zukunft aussehen soll. Zwei der ausgewählten Stadtplaner (Mandaworks und Adept) haben in den Kernparametern sehr ähnliche Entwürfe: das große Dach bleibt komplett erhalten und wird zum Zentrum eines sehr heterogenen Quartiers, während der Elbpark deutlich an Bedeutung verliert (verglichen mit der Studie). Der dritte (HerzogDeMeuron) scheint mir dagegen vergleichsweise schlecht ausgearbeitet und dezidiert eine extrem andere Lösung - so als wolle man weiterhin eine große Bandbreite darstellen, obwohl HdM im Grunde irrelevant ist und keine Chance auf Umsetzung hat...

  • Danke für das reinstellen. Am Donnerstag konnte man ja die Entwürfe der drei übergebliebenen Büros ansehen. Ich muss sagen das mir die anderen beiden Entwürfe besser gefallen haben. Vor allem der angedeutete Grünzug entlang der Norderelbe, der Blick auf die Baumassen von der HafenCity aus und der Umgang mit dem Moldauhafen. Bei Mandaworks vor allem die Anbindung an die Veddel.

    Hier der Städtebau von Herzog & de Meuron


    grasbrook_herzog_de_mdgjpc.jpg


    Adept


    grasbrook_adeptn4k2j.jpg


    Mandaworks


    grasbrook_mandaworksd4jxr.jpg


    Grafiken von https://geoportal-hamburg.de/b…twuerfe2-raster-variante1

  • Also erstmal muss man wohl froh sein, dass HdM nicht mit ihrem ursprünglichen Entwurf gewonnen haben, sondern sich eher der Ansatz von Vogt durchgesetzt hat. Aber generell:


    Was ist denn da schiefgelaufen? Ist das der innovative, wegweisende neue Staddteil?? 8|

  • Auf dem kleinen Grasbrook wurde nebenbei ein temporaeres Betonmischwerk fuer die Baustelle am Ueberseequartier errichtet;


    betonmischwerk148k0x.jpg

    Bild: ich


    Selbiges wird allerdings nicht sehr lange hier bleiben. Sobald es der Baufortschritt am Ueberseequartier erlaubt, wird das Mischwerk am Kreuzfahrt-Kai aufgebaut.

  • Ich würde ja glatt behaupten, dass es sich um das Überseezentrum auf dem Kleinen Grasbrook handelt und nicht um das Überseequartier auf dem Großen Grasbrook. :)

  • Ich würde ja glatt behaupten, dass es sich um das Überseezentrum auf dem Kleinen Grasbrook handelt und nicht um das Überseequartier auf dem Großen Grasbrook. :)

    Dann wuerdest du falsch behaupten. Auf dem kleinen Grasbrook (neben dem Ueberseezentrum) wurde ein Betonmischwerk fuer das suedliche Ueberseequartier in der Hafencity errichtet, weil auf der dortigen Baustelle nicht ausreichend Platz ist um alle notwendigen logistischen Ablaeufe unterzubringen. Der Beton wird also einstweilen mit Lastwagen zwischen dem ausgelagerten Mischwerk (siehe Bild) und der Baustelle befoerdert. Sobald der Baufortschritt in der Hafencity es erlaubt wird - wie ich bereits berichtete - das Mischwerk auf die Baustelle selbst verlagert, genauer genommen an den Rand der Baustelle auf den Chicagokai.


    Am (ehemaligen) Ueberseezentrum selbt gibt es auf absehbare Zeit keine Baustelle. Dort beginnt maximal irgendwann der Abriss -bis auf das Vordach, welches erhalten werden soll (siehe Bild).



    uesq1024wejat.jpg

    Bild: ich

  • Laut Hamburger Abendblatt sollten im April 2021 die vorbereitenden Abrissarbeiten beginnen..


    (Hamburger Abendblatt vom 8. April 2021 " Die Entwicklung des neuen Stadtteils Grasbrook geht laut HafenCity GmbH voran. "Ab April 2021 erfolgen nun auch erste vorbereitende Maßnahmen im Gebiet. Dazu gehören der Abbruch der Hallen und Flächenfreimachungen im Bereich des ehemaligen Überseezentrums)


    Leider konnte ich noch keine Abrissarbeiten ausmachen.... hier der aktuelle Stand.







  • ..."Am kommenden Donnerstag sollen zunächst die Gebäude im nördlichen Gebiet abgerissen werden – sowie das Schleppdach im Süden und kleinere Gebäude im Westen. Erst danach beginnt der Abbruch der zentralen Lagerhalle des ehemaligen Überseezentrums."...

  • ^^ so in der Art


    Noerdliche Bauten und Anbauten = Blau / Schleppdach = Gelb / Haupt-Halle = Rot


    uszgransbrook8ijwa.jpg

    Bild: Google Maps


    Hinweis: Obwohl die zukuenftige Gestaltung einen Erhalt suggeriert, wird das riesige Vordach der Halle abgerissen. Das hat meines Wissens zwei Gruende: 1.) ein Neubau ist guenstiger als eine Sanierung. 2.) Ein Neubau erlaut es, dass Dach an leicht anderer Stelle wieder aufzubauen - naemlich ca 25-30 m nach Suedwesten versetzt, buendig mit der Kaikante.


    staedtebaulicher-entwvnkld.jpg

    Bild: Herzog & De Meuron

  • Danke für die Erklärung - ich hätte ansonsten genau die Frage gestellt,auf die Du hier die Antwort gleich mitgeliefert hast.


    Die Visualisierung unterschlägt aber die U-Bahn, korrekt? Die müsste ja quasi am Standort des Betrachters quer durchs Bild verlaufen.

  • Moin Helge,


    aus der Perspektive befindet sich die U4-Haltestelle Moldauhafen direkt im Rücken des Betrachters. Wenn man etwas weiter nach links schauen würde (wo die Barkasse ist) dann wäre die U-Bahn sichtbar. Oder wenn der Betrachter ein paar Schritte zurückgehen würde, wäre man direkt unter der U-Bahnbrücke.