Eschborn: Stadtquartier "Börsenplatz Eschborn" (Bauphase)

  • Eschborn: Neues Stadtquartier "Börsenplatz Eschborn" (geplant)

    Dem "Gewerbegebiet Süd" steht ein dickes Projekt ins Haus: Der Frankfurter Projektentwickler Gertler Estates plant in unmittelbarer Nähe der Deutschen Börse ein ganzes Stadtquartier mit dem Namen "Börsenplatz Eschborn". Auch Einzelhandelsflächen, Gastronomie und ein Hotel sollen entstehen. An der Anschrift Mergenthalerallee 26, das ist die Brache gegenüber dem Hochhaus der Deutschen Börse, sind insgesamt sieben Gebäude geplant, darunter ein Büroturm mit 17 Geschossen. Mit dem Bau soll Anfang 2018 begonnen werden. Für die Architektur wird das Frankfurter Büro msm meyer schmitz-morkramer zuständig sein, heißt es in einer aktuellen Meldung. Einzelheiten in Stichworten:


    • Gesamtfläche: 53.900 Quadratmeter
    • Mietfläche: 45.800 Quadratmeter
    • davon 37.200 Quadratmeter Büro-Mietfläche und 3.200 Quadratmeter Einzelhandelsfläche
    • Hotel mit rund 130 Zimmern
    • Parkhaus mit 1.000 Stellplätzen sowie Tiefgarage mit weiteren 430 Stellplätzen
    • Bürogebäude mit jeweils sieben Geschossen
    • Bürohochhaus mit einer Gesamthöhe von 60 Metern
    • zwei zentrale Plätze inmitten des Quartiers
    • Errichtung in mehreren Bauabschnitten, beginnend mit den Bürogebäuden
    • Baubeginn für das Hochhaus bei Teilvorvermietung
    • Gertler Estates ist bereits Eigentümer des Grundstücks

    Das geplante 60-Meter-Hochhaus östlich vom "Ventura Tower" (Gerhard Balser, 1994, 87 Meter):


    eschborn_gertler_boersenplatz_eschborn_hh.jpg


    Luftbildvisualisierung - das etwa 60 Meter hohe frühere Kreiswehrersatzamt, das Hochhaus Mergenthalerallee 14-24 (Info hier am Ende), ist dort nicht mehr zu sehen.


    eschborn_gertler_boersenplatz_eschborn.jpg


    Der Abbruch der alten Bürogebäude Mergenthalerallee 2-4 und Mergenthalerallee 6-8 hat diesem Beitrag zufolge schon begonnen. Das nördlich davon gelegene Parkhaus wird nicht stehen bleiben können, ebenso wenig wie das u. a. von BT (Germany) genutzte Bürohaus Frankfurter Straße 21-25. Ausschnitt aus der Luftbildvisualisierung, auch die in der Meldung erwähnte "Rooftop Summer Lounge" ist so besser zu erkennen:


    eschborn_gertler_boersenplatz_eschborn_cut.jpg
    Alle Bilder: msm meyer schmitz-morkramer / Gertler Estates


    Plan sowie ein halbwegs aktuelles Google-Luftbild mit ungefähr derselben Perspektive zum Vergleichen mit der Visualisierung, beides per Klick zu vergrößern:


    Bild: https://abload.de/img/planbiggeroaklb.jpgBild: https://abload.de/img/etwao6jsl.jpg
    Karte: OpenStreetMap und Mitwirkende......................Bild: Google
    veröffentlicht unter CC-BY-SA 2.0

  • Sehr interessantes Projekt, alles aus einem Guss, erinnert fast an einen Entwurf von Hadid.
    Ganz untypisch von MSM. Dachbegrünung klasse, Durchwegungsanordnung sehr einladend; Ebenso interessante Fassadenwahl.
    Auf dem im Ensemble zentral gelegenen Gebäude ist wohl die Rooftop Bar zu sehen, könnte ein neuer Hotspot in Eschborn werden.


    Klasse!
    So ein Grossprojekt aus dem Nichts könnte eigentlich einen eigenen Strang erhalten, oder?



    Nur einen Kommentar kann ich mir nicht verkneifen:
    Wird die Frankfurter Frischluftzufuhr nicht erheblich eingeschränkt? :)

  • Ich stimme da Adama vollends zu, ein sehr harmonisches und in sich schlüssiges und stimmiges Gesamtkonzept. Wenn das so kommt, und danach sieht es ja auch aus, Respekt. Man sieht auf den Visualisierungen aber auch deutlich, wie der Bestand, sofern er nicht der Abrissbirne zum Opfer fällt, auf einmal trist wirkt. Da werden Miet-Neuverhandlungen auch ein anderes "Geschmäckle" bekommen.


    Ich will jetzt nicht gleich von einem Trend reden, aber das FOUR in Frankfurt ist genau so ein schlüssiges Großkonzept, wir dieses hier im kleinen für Eschborn.

  • In der Tat eine starke Ansage für das Gewerbegebiet Eschborn Süd welches aktuell eine weit über den Frankfurter Durchschnitt liegende Leerstandsrate von Bürofläche aufweist.
    Wenn Es tatsächlich so schnell gebaut wird wie es tönt, muss Gertler Estate wohl einige potentielle Mieter gelistet haben.
    Denn dieses Projekt scheint jetzt auch sequentiell verwirklicht zu werden, da es hier noch vermietete Gebäude auf dem Areal gibt.


    Auf den Visualisierungen (3. und 4. Bild) ist - wie Schmittchen schon bemerkte - das Gebäude des ehemaligen Kreiswehrersatzamtes nicht gezeigt.
    Dies ist insofern konsistent gegenüber dem Mitbewerber Groß & Partner, da dieser als Eigentümer anscheinend schon seit längerem keine potentiellen Nutzer für dieses Grundstück hat und dieses Zusehens schäbiger wird.
    Opportun wäre hier wenigsten ein Abriß und die Anlage eines neuen (wenn auch tristen) Parkplatzes als das zunehmend schäbiger wirkende Gebäude weiter verfallen zu lassen.


    Das Joint Venture von Phoenix und Art-Invest Real Estate ist mindestens ebenso optimistisch wie Gertler Estates, da sie mit einem gleichgroßen Projekt / Quartier auf der gegenüberliegenden Straßenseite am Start sind und dort zurzeit - evtl. vorerst - das letzte Bestandsgebäude abgerissen wird.


    Auf dem 2. Bild ist in der rechten unteren Bild Ecke ein Verkehrskreisel dargestellt.
    Sollte es sich hierbei um die Einmündung der Mergenthalerallee auf die Frankfurt Straße handeln, dürfte sich nach dessen Realisierung der KFZ Verkehrsfluss im Berufsverkehr weiter verlangsamen.


    Für dieses aber auch für das andere Projekt spielt die geplanten RTW, die das Gewerbegebiet Eschborn Süd mit zwei Stationen tangential erschließt, in die Karten und steigert zugleich deren Ausnutzung.


    Im nachfolgenden Kartenausschnitt habe ich mal die Projektgebiete gegenüber gestellt.
    Die roten und orangen Linien zeigen das Projekt "Boersenplatz Eschborn" und die blauen Linien das Projekt "CBD Eschborn".
    Bei den orangen Linien bin ich mir nicht sicher ob ich die Quartiersgrenze aus den Visualisierung richtig gedeutet habe.



    Karte: OpenStreetMap und Mitwirkende veröffentlicht unter CC-BY-SA 2.0 | Markierung: main1a

  • Der Abbruch der früheren Bürogebäude Mergenthalerallee 2-4 und Mergenthalerallee 6-8 ist so gut wie abgeschlossen:



    An dieser Stelle ist das höchste Gebäude des Stadtquartiers geplant, ein etwa 60 Meter hohes Bürohochhaus:



    Weichen muss nach der im ersten Beitrag vorgestellten Planung auch das erst etwa elf Jahre alte Parkhaus sowie das Bürogebäude mit der türkisen Glasfassade, beide auf dem Foto oben zu sehen. Das Bürohaus scheint derzeit recht gut vermietet zu sein, zu den aktuellen Nutzern gehören BT (Germany), die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement und ZF TRW. Die Frankfurter Straße 21-25:



    Wohl nicht zum Gertler-Areal gehört das etwa 60 Meter hohe frühere Kreiswehrersatzamt. Auf der Luftbildvisualisierung in #1 fehlt es allerdings, so etwas wie ein negativer Platzhalter also. Die Mergenthalerallee 14-24:



    Der größte Teil des Projektareals ist unbebaut und wird aktuell als Parkfläche genutzt. Ein Schrägluftbild findet sich in #1, hier eine Teilansicht:



    Bilder: Schmittchen

  • Mittlerweile gibt es zum Projekt eine ergiebige Website. Die Planung ist demnach weit fortgeschritten. Auf Grundrissen (PDF) sind sogar schon Gewerbemieter verzeichnet, so Vapiano in Haus A und Best Worscht in Haus B (vermutlich statt des bisherigen Airstream). In Haus E ist ein Supermarkt geplant. Übersicht über die sechs neu zu errichtenden Gebäude und ihre Nutzungen:



    A: Bürohochhaus plus Gastronomie, Konferenzbereich, Auditorium | 17 Geschosse | Fläche ca. 16 000 m²
    B: Bürohaus plus Gastronomie, Kita | 7 Geschosse | Fläche ca. 10 500 m²
    C: Bürohaus plus Fitnessstudio, Lounge | 7 Geschosse | Fläche ca. 7 700 m²
    D: Hotel oder Boarding-House | rund 130 Zimmer | Fläche ca. 6 200 m²
    E: Bürohaus plus Supermarkt | 7 Geschosse | Fläche ca. 5 700 m²
    F: Bürohaus plus Food-Court, Gewerbeflächen | 7 Geschosse | Fläche ca. 5 700 m²


    Positiv aus meiner Sicht, dass jedes Gebäude eine weitere Nutzung im Erdgeschoss erhält, zumeist öffentlich. Das bestehende, erst gut zehn zehn Jahre alte Parkhaus wird entgegen meiner ersten Annahme doch nicht abgerissen. Es erhält ein Refurbishment, den Visualisierungen nach samt neuer Fassade, und wird dann 1.000 Stellplätze bieten. Hinzu kommen 430 neue Tiefgaragenstellplätze (an wohl anderer Stelle).


    Gesamtansicht aus anderer Perspektive als in Beitrag #1:



    Der zentrale Platz im Norden des Projektareals aus anderer Perspektive als in Beitrag #1:



    Erdgeschoss-Grundrisse:



    Bilder und Pläne: Gertler Estates / msm meyer schmitz-morkramer main

  • Vapiano anstelle des neulich zusammengeschusterten Food Courts, und Best Worscht zieht in ein Gebäude. Donnerwetter, das ist ja ein regelrechter Großangriff auf das bisher grottenschlechte Gastro-Angebot im Büro-Ghetto... Nicht! Immerhin gibts einen Supermarkt.
    Die Visualisierungen sind aber auch sehr witzig. Wer soll denn wann aus welchem Grund jemals dort lang flanieren..
    Weiß man wieviele Parkplätze vorher und nachher auf dem Areal zur Verfügung stehen?
    In dem Zusammenhang könnte die Stadt Eschborn dann ruhig auch mal die morgens und abends völlig überlastete KreuzungMergenthaler Allee und Frankfurter Straße ausbauen. Wird natürlich nicht passieren...

  • Die Realisierung lässt auf sich warten, doch die Architektur wurde offenbar inzwischen nachgeschärft. Davon profitiert in meinen Augen vor allem das 17-geschossige Bürohochhaus:



    Planer ist nach dem Split des in Köln und Frankfurt tätigen Büros Meyerschmitzmorkramer die Holger Meyer GmbH, Frankfurt. Auch die Fassaden der niedrigen Bauten wurden überarbeitet:



    Bilder: holger meyer gmbh

  • Der Entwurf hat mit der Überarbeitung aus meiner Sicht leider jeglichen Schwung und die elegante, leicht futuristische Linienführung aus dem Vorentwurf eingebüßt. Was bleibt ist ein solides Projekt mit ansprechender Begrünung, das sich perfekt und - leider - unspektakulär in das Gewerbegebiet Süd einpasst.

  • Und erfreulicherweise gibt es folgende Meldung:


    Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) hat einen 15-Jahres-Mietvertrag über beachtliche 22.000 m² unterzeichnet.

    Alleinnutzer dieser 22.000 m² wird das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle sein.


    Der Baustart dieses ersten Bauabschnitts steht somit für Mitte 2022 an.

    Das geplante Hochhaus wird wohl später errichtet, fällt es mit seinen 16.000 m² in den letzten der 3 Bauabschnitte.


    Quelle: Holger Meyer Architektur und https://www.konii.de/news/bors…born-erwacht-202112214188

  • Das BAFA hat ca. 1150 MA verteilt auf die Standorte Eschborn, Berlin (Abt. 2) und Weißwasser (Abt. 6 | Quelle). In dem Abschnitt den das BAFA mieten möchte ist Platz für 1000 MA, mal zur Einschätzung. Deswegen würde ich vermutlich das ein Umzug innerhalb Eschborns ansteht und möglicherweise die restliche Menge an Arbeitsplätze für zusätzliche MA benötigt wird. Ob dem so ist teilt ggf. das BAFA mit. Wirkt sich das auch auf Eschborns Gewerbesteuer aus da diese u.a. auch von der Anzahl der MA bemessen wird?

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  • So wie es aussieht scheint der Baubeginn in Kürze zu erfolgen.

    Die Zufahrten zum Gelände sind mit Bauzaun verschlossen und ein kleinerer Kettenbagger ist vor Ort und führt Schürfe oä durch.

  • Es scheint so das sich seit bss-fans Beitrag nicht all zu viel getan hat. Trotzdem zwei Bilder vom Baufeld des 1. Bauschnittes an der Mergenthalerallee:

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    Bilder: main1a

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  • Heute war Spatenstich für den ersten und größten Bauabschnitt mit 22.000 m² Mietfläche. In drei voneinander unabhängigen Bauabschnitten mit fünf Gebäuden einschließlich 17-geschossigen Bürohochhaus, Parkhaus und Grünanlagen ist eine Gesamtmietfläche von rund 52.000m² geplant. Auch eine Tiefgarage mit 380 Parkplätzen wird im ersten Bauabschnitt errichtet, weitere 1.000 Stellplätze gibt es in einem bestehenden Parkhaus. Ende 2024 soll das erste Gebäude für den Alleinmieter Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fertig sein. Mehr in einer heutigen Pressemitteilung.


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    Innenhof:


    boersenplatz-eschborn_vis2022_02.jpg

    Bilder: Gertler Estates / Holger Meyer Architektur

  • Die Bauarbeiten haben begonnen. Tätig ist das Spezialtiefbau-Unternehmen Bauer, aktuell nordöstlich des Parkhauses Frankfurter Straße 19.


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    Bilder: Schmittchen

  • ^ Auf der Baustelle war heute ganz schön was los. Die LKW werden in rascher Folge mit dem Boden aus der entstehenden Baugrube beladen. Ein Pfahlbohrer ist mit der Erstellung der Grubenwand beschäftigt.


    Im angrenzenden Lokal waren noch einige Tische frei:


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    Direkt neben "Gudrun" endet das Börsenplatz-Areal:


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    Noch müssen viele m³ Boden abtransportiert werden:


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    Fotos: Beggi