Komm, wir müssen reden ... (Querbeet-Diskussion)
Dass Ffm. auch in Zukunft (und über alle Konjunturzyklen hinweg) strukturellen Neubaubedarf haben wird, ist unbestritten.
Was wir aber jetzt hier gerade erleben, kann man nur als reinen konjunkturellen Exzess begreifen.
Im nächsten Konukturabschwung (spätestens in 3-5 Jahren) wird es wie folgt aussehen:
In den Medien lesen wir (wie in den 80ern und 90ern): "Die Deutschen sterben aus ! - 3 Millionen Wohnungen Leerstand !").
Auch in Ffm. werden in Folge der Krise zahlreiche Naubauprojekte (vor allem in den "Bahndamm-Lagen") spektakuläre Bauträger-Pleiten und Leerstände sehen. Am Schlimmsten wird es diejenigen Menschen treffen, die zu 5000 € + / qm in solchen Schrott-Lagen gekauft haben und dann selbst für 3500 € /qm nicht notverkaufen können.
Und dann passiert der entscheidende politische Fehler:
Auf Basis dieser konjunkturellen Delle, werden weitere Stadtenwicklungprojekte eingestellt.
Mit dem Einwand ("die Wohnungsnot ist weg ! - siehe die Leerstände") wird die "Grüngürtel-Ratsche" weiter aufgezogen und das Tabu-Regime um noch mehr nutzlose Flächen erweitert. An langfristrige, strategische Stadtplanung denken dann die notorisch nur auf den nächsten Wahltermin fixierten Politiker nicht mehr.
Nachhaltige (langfristige, konjuktur-unabhängige !) Stadtentwicklung wäre etwa wie folgt:
Gewerbe, (Klein-)Industrie und vor allem auch Kleingärten in äussere Randgebiete der Stadt verlagern (z.B. in dieses Gebiet westlich der A5). Die dadurch freigezogenen überwiegend sehr stadtnahen Gebiete sodann für qualitativ guten Wohnungsbau umwidmen. Ein solches Vorgehen benötigt einen etwas längeren Zeitrahmen als das, was jetzt mit dieser Schlafstadt angedacht ist. Für die Menschen, die in diesen neuen Quartieren leben wollen / müssen UND für das Stadtbild insgesamt wäre es jedoch die ungleich bessere Vorgehensweise.