Denkmalschutz für Berliner Nachkriegsmoderne

  • Am 15. Sept. in der tschechischen Botschaft wird eine weitere Vorführung von Battleship Berlin stattfinden. Es ist auch eine gute Gelegenheit, die Zeitkapsel eines Kinos im Gebäude zu genießen!


    Eintritt frei, aber eine Anmeldung ist erforderlich--aufgrund der Corona-Regelungen sind nur 70 Plätze verfügbar....


    Im Anschluss ist ein Diskussion mit den Kunsthistorikern Helena Huber-Doudová, Felix Torkar und Francesca Ferguson, der Gründerin des Festivals Make City.

  • Wie dem Tagesspiegel zu entnehmen war - ist der Bierpinsel endlich an einen privaten Investor „immoma“ verkauft und soll zu Büros umgebaut werden - am kommenden Wochenende erhalten Interessierte die Möglichkeit das. Ungewöhnliche Bauwerk der Architekten des ICC - Schüler und Schüler Witte mal zu besichtigen- so weit ich weiß steht der Bau zwar nicht unter Denkmalschutz ist aber so eine, wenn auch etwas unförmige nicht uninteressante und wahrzeichenhafte Kuriosität die in diesem Strang vielleicht doch nicht ganz falsch wäre

  • Au, Backe, die Berliner Zeitung veröffentlich an diesem Wochenende ihre eigene Bankrotterklärung in Architekturfragen. Gleich das gesamte Team der ach so jung-urbanen Wochenendausgabe fordert darin den Abriss der Tschechischen Botschaft, weil sie eine Beleidigung fürs Auge darstelle. Für mich mal wieder der Beweis, dass viele, viele Journalisten von den meisten Themen, über die sie berichten, eigentlich absolut keine Ahnung haben.


    "Leider" hinter der Bezahlschranke:


    https://www.berliner-zeitung.d…sslich-li.207401?pid=true

  • nein, noch nicht - siehe Denkmalkarte auf der Webseite des Landesdenkmalamtes. Der gegenüberliegende Block auf der anderen Seite der Mohrenstr. ist ja bekanntlich bereits unter Schutz, aber für die Botschaft liegt erst eine Absichtserklärung vor. Ich vermute, da die Botschaft in Betrieb ist und es auch um den Erhalt der noch weitgehend originalen Innenarchitektur geht, muss hier auch eine Abstimmung mit der tschechischen Seite erfolgen.

  • Botschaften sind kein exterritoriales Gebiet. Sie genießen besonderen diplomatischen Schutz, aber deutsche Gesetze wie Baurecht oder Denkmalschutz gelten natürlich trotzdem.

  • ^ Das ist leider ein sehr weit verbreitetes Missverständnis.


    Der (meistens) relevante Artikel des Wiener Diplomatieabkommens (Art. 22 in Übersetzung aus AUT) lautet: "Die Räumlichkeiten der Mission sind unverletzlich. Vertreter des Empfangsstaates dürfen sie nur mit Zustimmung des Missionschefs betreten."


    Dieser Artikel zeigt, dass, vereinfacht gesprochen, das Botschaftsgelände eine Art Immunität genießt, wie die Diplomaten selbst auch. Das Recht des Empfangsstaates gilt dort dennoch im Grundsatz und Teil des Staatsgebietes bleibt es weiterhin.

  • Dass die besonders abgedrehte Ästhetik im Inneren des Gebäudes genauso gänzlich erhalten ist, wie die äußere Gestalt, zeugt von einem Bewusstsein für den ästhtischen Wert des Gebäudes auf Tschechischer Seite.

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    Als Beifang in der Lietzenburger zwei Häuser weiter noch ein wenig Westberliner early 80s-Schick - fand ich fast schon herzerwärmend und vielleicht sogar denkmalwürdig (leider ist das Bild beim hochladen etwas verzerrt worden...)


    bild584dw7.jpg



    d.

  • Geniales Foto - die Disco Reklame (müsste auch unter Schutz gestellt werden! ) in Kombination mit den geschwungenen Balkonen - ikonographisch lässt sich das alte Westberlin kaum treffender einfangen!

  • Ich war eigentlich davon ausgegangen, dass der Baller-Entwurf unter Denkmalschutz steht. Steht er nicht. Hoffentlich kommt da niemand auf dumme Ideen. Wirklich ein Herausragender Vertreter seiner Zeit!


    bildschirmfoto2023-01xlch7.png


    Quelle: "Geoportal Berlin / Denkmalbestandskartierung im Landesdenkmalamt Berlin"

  • Wunderbare Nachricht (zumindest für mich): Wie gestern bekannt wurde, steht der ikonische "Mäusebunker", die ehemaligen Forschungseinrichtung für Experimentelle Medizin der Charité (FEM), nun unter Denkmalschutz.


    Dazu passend werden ab heute erstmals die Zukunftsideen für eine nachhaltige Nutzung des Mäusebunkers (sowie des ICC und des Bierpinsels) in der Ausstellung "Sudenly Wonderful. Zukunftsideen für Westberliner Großbauten der 1970er Jahre" der Berlinischen Galerie gezeigt.