Neuer Stadtteil im Nordwesten geplant

  • Guten Tag,


    dies ist mein erster Beitrag im Forum, indem ich darauf aufmerksam mache, das laut Frankurter Rundschau eine Demo der CDU Verbände im Taunus gegen den neuen Stadteil bei der A5 geplant ist:



    http://www.fr.de/frankfurt/woh…neuen-stadtteil-a-1527786


    Ich selbst bin für den neuen Stadteil, weil ich ohne neue Wohnräume einen weiteren Anstieg der Mieten sehe. Schon bei der "Parkstadt Rebstock" hat die Stadt klein beigegeben. Karl Richter sagte seinerzeit schon hierzu: "Man muss den Menschen sagen, dass die Stadtbevölkerung auch dann wächst, wenn man keine einzige Wohnung baut. Nur steigen dann die Mieten noch weiter und die soziale Spaltung wächst noch mehr." (http://www.fr.de/frankfurt/neu…0947,0#artpager-1410947-1)

  • Längere Zeit war's ruhig in dieser Sache, jetzt lassen uns zwei Meldungen aufmerken.


    Die FAZ vom 14.11.2018 (RMZ, S. 29) berichtet über Grundstückskäufe der ABG Frankfurt Holding, vor allem im Bereich westlich der A5. Zuletzt wurden 7,5 ha landwirtschaftliche Fläche erworben, wodurch sich jetzt insgesamt rd. 40% der Gesamtfläche des Untersuchungsgebiets in städtischer Hand oder im Eigentum stadtnaher/stadteigener Stiftungen befinden (d.h. über 200 ha von rd. 550 ha). Der Erwerb erfolgte zu Preisen oberhalb des Bodenwerts für Ackerland, von 140 €/m² ist die Rede. Diese Meldung ist für die städtebauliche Entwicklungsmaßnahme von gewisser rechtlicher Relevanz, weil sie dokumentiert, dass die Stadt nicht auf Enteignung als ultima ratio setzt, sondern auf Verhandlungsverfahren. Das kann man als Wink mit dem Zaunpfahl an diejenigen verstehen, die sich wegen ihrer ablehnenden Haltung zu dem Projekt Gesprächs- und Verhandlungsangeboten der Stadt verweigern.


    Die zweite Information ist die Ausschreibung eines Interessebekundungsverfahren für einen formlosen Teilnahmewettbewerb. Das Interessenbekundungsverfahren (IBV) ersetzt in Hessen den Teilnahmewettbewerb. Es ist eine vereinfachte Art des Teilnahmewettbewerbs zur Auswahl von Bewerbern bei Beschränkten Ausschreibungen und Freihändigen Vergaben. Unbeschadet der öffentlichen Ausschreibung ist ein IBV zwingend durchzuführen vor einer Beschränkten Ausschreibung und Freihändigen Vergabe ab einem bestimmten Auftragswert, der hier wegen des Umfangs der Planungsaufgabe natürlich bei weitem überschritten wird.


    Art und Umfang des Auftragsgegenstandes :
    Betreuung eines zweiphasigen nicht offenen Wettbewerbsverfahrens mit vorgeschaltetem europaweitem Auswahlverfahren für ein Bearbeitungsgebiet von ca. 500 ha im Frankfurter Norden ("Neuer Stadtteil")


    Es geht also um die Auswahl eines Büros für das Wettbewerbsmanagement, das den eigentlichen städtebaulichen Wettbewerb organisiert und betreut. Der eigentliche städtebauliche Wettbewerb soll dann zwischen Februar 2019 und Mai 2020 durchgeführt werden.

  • Zu den Planungen der SEM Nordwest erscheinen sporadisch Zeitungsartikel, deren Gehalt und Bedeutung schwer einzuschätzen sind.


    Im Beschluss § 2080 vom 14.12.2017 zum neuen Stadtteil im Frankfurter Nordwesten wurde der Magistrat unter Ziffer 6. beauftragt, über die Kosten der Voruntersuchung einschließlich der beauftragten externen Gutachten der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Frankfurt am Main zu berichten, erstmalig zum 30.09.2018.


    Der Magistrat erhielt mit dem Beschluss offiziell den Auftrag, die vorbereitenden Untersuchungen für eine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme gemäß § 165 Baugesetzbuch (BauGB) durchzuführen. Damit wurde der Magistrat auch ermächtigt, erforderliche Gutachten zu beauftragen. Diese bilden eine wesentliche fachliche Basis für die Stadtverordnetenversammlung, sich für oder gegen eine Entwicklung des neuen Stadtteils mittels einer städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme zu entscheiden.



    Der Magistrat liefert jetzt ganz frisch einen umfassenden Sachstand zum Projekt:


    B_76_2019

  • Laut Rundschau von heute ist der Stadtteil "Geschichte", die FAZ sieht ihn zum "Josefstädtlein" geschrupft.

    CDU, SPD und Grüne hätten sich in der Regionalversammlung auf ein gemeinsames Papier verständigt, in dem zwar der neue Stadtteil nicht vorkäme, aber durch eine Vielzahl von Beschlüssen zu weiteren Maßnahmen faktisch ausgeschlossen würde.

  • Eine Provinzposse sondergleichen. Jegliche Stadtentwicklung und damit auch zusätzliche Wohnungen verhindern, aber dann über steigende Mieten heulen und sich an die Spitze von Bewegungen setzen, die mit sozialistischen Werkzeugen a la Mietpreisbremse mehr Schaden als Nutzen bringen. Einfach nur noch unfassbar was diese Politikdarsteller hier wieder fabriziert haben...

  • Es wäre aber falsch anzunehmen, dass die Sache damit beendet ist. Das Landesplanungsrecht ist eine komplexe Materie. Mir scheint, dass die Regionaversammlung nicht ohne weiteres die der Landesplanung zugrunde liegenden Prognosen, festgeschrieben im Landesentwicklungsplan (LEP) abändern kann, die für Frankfurt im Jahr 2030 eine Einwohnerzahl von 807.000 nennt. Der LEP ist eine RechtsVO, hat also Gesetzeskraft, insofern ist klar, dass das letzte Wort hierzu ist noch nicht gesprochen.

  • In der FNP gibt‘s natürlich dazu auch Berichte und dort liest es sich so das die Josefstadt nur östlich der A5 kommen könnte wenn die 14 neue Maßgaben voraussichtlich in der Regionalversammlung am 13.12. so beschlossen würden. Einerseits möchte die Bevölkerung bzw. die sie vertretenden Politiker den 'ländlichen Raum' erhalten und anderseits wird der krähende Hahn des Nachbarn beklagt. Hier wird doch cherry picking at it's best betrieben um individuelle Interesse maximal durchzusetzen. Auch wurde wohl mal diskutiert Josefstadt gegen MTZ City, was aber ebenfalls keine Mehrheit findet.


    Wer Blutdruckprobleme hat ließt nachfolgende Antwort im originalen Wort aus einem Interview in der FR mit Frank Kaufmann (Grüne, Mitglied der Regionalversammlung, Landesentwicklungssprecher) zum Thema Josefstadt und schnell verfügbarer Platz für Wohnungen besser nicht; Zitat:

    Ich bin nicht so sicher, ob diese Vorhersagen wirklich die Zukunft abbilden. Vor zehn Jahren noch hat man geglaubt, es gibt keinen Zuwachs mehr. Jetzt haben wir einen Riesenhype, alle wollen nach Frankfurt. Wer weiß, was in zehn Jahren ist? Wenn die Analyse stimmt, dass wir gar nicht genug Wohnungen für Menschen haben, die hier einen Arbeitsplatz bekommen, müssen vielleicht auch die Unternehmen selbst dafür sorgen, dass sie Werkswohnungen anbieten können. Kurz gesagt, wir können solange keine neuen Arbeitsplätze in der Region brauchen, wie wir für die Arbeitnehmer nicht genug Wohnraum haben. Man sollte im Übrigen auch nicht ausschließen, Gewerbeflächen für die Wohnbebauung umzuwidmen. Quelle


    Da wird doch alles in Frage gestellt oder sogar negiert. Dann braucht’s, wie Rohne richtig formuliert, keinerlei neue Entwicklungen in allen Bereichen.

  • Das ist halt das Pippi-Langstrump-Prinzip: "Ich mach mir die Welt, widde-widde-witt wie sie mir gefällt".


    Und dann wundert man sich, dass die extremistischen Parteien ala AfD immer weiter Zulauf bekommen.

  • In der Tat nicht nachvollziehbar, was da gerade in der Stadtpolitik fabriziert (oder besser gesagt eben nicht) fabriziert wird. Das ist ein Trauerspiel und einer Stadt dieser Größe und Wichtigkeit, die sich zudem gerne mit internationalen Metropolen vergleicht absolut unwürdig. Man bekommt manchmal den Eindruck als ginge es um Projekte in einem Vorort irgendeines Provinznests. Die Mieten steigen seit Jahren unaufhörlich und das wird sich hier im Ballungsraum auch sicher nicht so schnell ändern – vorallem wenn man keine neuen Wohnungen baut!!!


    PS:

    ... Und dann wundert man sich, dass die extremistischen Parteien ala AfD immer weiter Zulauf bekommen.

    Warum dies allerdings jetzt ein Grund sein sollte Rechtsextreme zu wählen, erschließt sich mir so gar nicht. Dadurch würde sich wohl keines dieser Probleme lösen, aber man bekäme gratis noch ein paar fette neue Probleme oben drauf. Also ja, da wundert man sich (auch trotz Chaos in der Stadtpolitik), dass Leute tatsächlich so dumm sind!

  • ^


    Das ist relativ offensichtlich. Die Politiker der "etablierten Parteien" bekommen die Probleme (starkes Bevölkerungswachstum, steigende Mieten und Eigentumspreise, Verkehrskollaps, etc.) nicht in den Griff, was dann den Rattenfängern an den Extremen des Parteienspektrums die Tür öffnet.


    <IRONIE>

    Denn wenn man die "Altparteien" abwählt bzw. die Ausländer rauswirft bzw. die Reichen/Wohnungseigentümer nur genügend schröpft, lässt sich das ja alles lösen.

    </IRONIE)


    Moderator: Bitte verschieben, sofern nicht mehr passend.

  • ^^ Ich möchte aber hinzufügen, dass der Begriff Stadtpolitik an dieser Stelle unpräzise und eher irreführend ist. Die zitierten Beschlüsse sind Beschlüsse der Regionalversammlung, keine städtische Beschlüsse.Die Mitglieder und die stellvertretenden Mitglieder der Regionalversammlungen werden von den Vertretungskörperschaften der Landkreise, der kreisfreien Städte, der kreisangehörigen Gemeinden mit mehr als 50.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain gewählt. Die Zahl der entsandten Vertreter hängt von der Einwohnerzahl ab. Frankfurt entsendet mindestens 7 höchstens 9 Vertreter, derzeit sind es 8 Vertreter, von derzeit 99 Mitgliedern insgesamt. Es ist also verhältnismäßig leicht, Frankfurter Pläne "wegzubeschließen". Ich denke, hier manifestiert sich ein "Frankfurt <> Umland-Problem" oder platt gesagt ein Stadt-Land-Problem. Man müsste tatsächlich mal die Abstimmungsergebnisse analysieren, um Näheres zu eruieren.

  • Die Politik plant mittlerweile schon länger am Bürger vorbei, egal wer da gerade regiert. Ich bin in der Rhein Main Region, genauer Steinbach, aufgewachsen und zähle mich zu den ü50 Menschen. Welche Projekte und Vorstellungen hier schon seit Jahren durch alle Arten von Medien geistern ist Wahnsinn. Regionaltangente West, ob ich die noch zu Lebzeiten erlebe ?!?! Ausbau Bahn im allgemeinen ?!?!? Riederwaldtunnel ??!?!? In den 70igern wurde damals die Ludwig Landmann Strasse bis Steinbach geplant, heute endet sie in Praunheim. Deshalb auch die Brücke unter der A5 bei der Raststätte Taunusblick für eine 4-Spurige Strasse ausgelegt, Ist im Sande verlaufen. Als täglicher Pendler, ja, ich bin Klimaneutral unterwegs, ist es Phasenweise echt frustrierend mit der Bahn zu fahren. Gefühlt geht nichts voran und das bleibt auch so die nächsten Jahre wohl, eine Verbesserung ist nicht in Sicht. Dann diese Diskussion um das neue Stadtviertel, als wäre das DIE Lösung.

    Wie kann ich nur einen Stadtteil planen in unmittelbaren nähe zur A5 ? Solange die A5 da ist, wäre ein Stadtteil in direkter nähe zur A5 Irrsinn, wer will da wohnen ?

    Der Fokus der Politik liegt nur auf die nächste Wahlperiode, was will ich langfristig erwarten ? Es deprimiert nur dieser Stillstand. Ich such gerade eine Wohnung (3 Zimmer, ab 80 qm) und bin bereit 1400 € auszugeben. Und was finde ich ? Fast nix, oder nur Möbliert, ich finde das unfassbar.

    Nur um das mal klarzustellen, keine Wohnung mit Bad und goldenen Wasserhähnen, aber zumindest mit einem entsprechenden Gegenwert. Solange das die Politik nicht in den Griff bekommt, ist auch ein neues Stadtviertel keine Lösung des eigentlichen Problems.

    Und ja @sweet_meet , die AFD wird da auch nix daran ändern, ausser mit Scheisshausparolen zu punkten.

    Politik scheint heute nur noch darauf zu zielen, möglichst viel zu lächeln und hohle Phrasen von sich zu geben.


    Der Grüssonkel im Römer sollte gehen.


    Ich finde das alles grade ziemlich frustrierend, dieses BlaBlaBla

  • Ach herrje, ich wollte an dieser Stelle jetzt eigentlich auch gar keine politsche Debatte lostrerten und auch niemanden persönlich angreifen sipaq – bitte nicht falsch verstehen.

    Es ging mir lediglich darum anzumerken, dass auch wenn man manche Entscheidungen nicht nachvollziehen kann und einem politische Prozesse zuweilen etwas planlos und chaotisch erscheinen, es immer noch keine Rechtfertigung sein sollte Rechtsradikale zu wählen. Achtlos verwendete Phrasen wie „da muss man sich gar nicht wundern...“ kommt immer ein wenig rüber, als seien die Politiker halt selbst schuld dran und jetzt bekämen sie den Denkzettel dafür. Unterm Strich bestätigt und legetemiert man damit quasi, diese meines Erachtens mehr als fragwürdige Wahlentscheidung.

    Aber zurück zum Thema, Danke für den Hinweis bzgl. dass das Beschlussgremium die Regionalversammlung war @tunnelklick und es sich hier nicht um städtische Beschlüsse handelt, das hatte ich tatsächlich aus den Augen verloren. Das ist tatsächlich ein Problem, dass man mal hinterleuchten sollte. Frankfurt ist nun mal auf seine Nachbarn angewiesen, genaso wie diese wiederum auf die Stadt selbst angewiesen sind. Gerade auch für langfristige und vorrausschauende Planungen ist es immens wichtig, das man da Kompromisse schließen kann und unterm Strich an einem Strang zieht.

    Und ich glaube, genau da müssen wir wieder hin. Wir brachen Visionen und Ziele, nicht nur für Frankfurt sondern auch für die Zukunft der gesammten Metropolen-Region. Die Stadt (und die Region) sollte sich nicht immer nur zu einer Metropole hochstilisieren und sich mit den anderen europäischen und globalen Großstädten vergleichen, sondern auch wie diese handeln. Und @gruene-sosse ich fürchte auch, da ist der „Grüßonkel“ lieder nicht unbedingt die beste Wahl an der Spitze der Stadt für. Seit seine Vorgängerin den Stuhl geräumt hat, isses um neue Visionen und Projekte in und um Frankfurt sehr ruhig geworden.

  • Die Zeichen, die die Regionalversammlung im vergangenen Dezember gesetzt hat, sind eindeutig. Davon unbeeindruckt verfolgt Frankfurts Planungsdezernent seinen Kurs weiter. Nun ja, schließlich ist es nicht sein Geld, das hier ausgegeben wird, nur das der Steuerzahler. Auszug aus der heutigen PM der Stadt:


    Planungsdezernent Mike Josef hat sich mit den Mitgliedern des Consiliums zur Weiterentwicklung des „Neuen Stadtteils der Quartiere“ beraten. Bei der Sitzung wurden insbesondere die Hinweise der Bürgerinnen und Bürger besprochen, die bei den beiden Dialogveranstaltungen am 28. November 2019 und am 15. Februar eingebracht wurden. [...]

    Als nächsten Schritt kündigte Josef an, dass sieben Teams aus Stadt- und Landschaftsplanern räumliche Studien zu Stadt und Landschaft erarbeiten sollen. Nach einem vorgeschalteten europaweiten Auswahlverfahren wurden folgende sieben Teams beauftragt:

    - Arup (Frankfurt/London), InD Initialdesign (Berlin/Paris), urbanista (Hamburg)
    - bb22 (Frankfurt), Lola Landscape (Rotterdam), meixner schlüter wendt (Frankfurt), Transsolar (Stuttgart)
    - Cityförster (Hannover), Urbane Gestalten (Köln)
    - KH studio (Paris)
    - Rheinflügel Severin (Düsseldorf), A24 (Berlin)
    - Superwien (Wien), Siri Frech (Berlin), DnD Landschaftsplanung (Wien)
    - ToBe Stadt (Frankfurt), Ramboll Dreiseitl (Überlingen), komobile (Wien)

    Die Bearbeitungszeit beträgt für die Planungsteams rund sechs Monate, Ergebnisse sollen im November 2020 vorliegen. Anfang Mai 2020 werden erste Zwischenergebnisse im Rahmen eines Bürgerdialogs öffentlich vorgestellt.

    Das Consilium ist mit externen Experten unterschiedlicher Disziplinen besetzt und beschäftigt sich mit Fragen zur Stadtentwicklung, zur Architektur, zum Verkehr und zur Freiraumplanung sowie zu Beteiligungsverfahren. Es hat ferner die Aufgabe, Erfahrungen aus anderen Städten und seine Expertisen in das Verfahren einzubringen.
  • Das weitere Planen halte ich hier ausnahmsweise mal für gerechtfertigt. Zum einen dürften die Kosten vertretbar sein, zum anderen ist es gut, das Thema Bebauung westlich der Autobahn in der öffentlichen Wahrnehmung am Köcheln zu halten. So erhöht man die Akzeptanz für eine Bebauung (nur) östlich der Autobahn. Die Stadt Frankfurt behält ferner die "Aufgabe" der westlichen Bebauung als Zugeständnis in eventuellen Verständigungen in der Zukunft - auch wenn es da um andere Planungen gehen mag. Letztlich mag eine fertige Planung helfen, wenn sich die politischen Gesamtumstände ändern.

  • ^^ Dazu muss man wissen, dass die Regional- und Landesplanung hierarchisch top-down funktioniert. Die Beschlüsse der Regionalversammlung sind jetzt nicht nichts, aber auch nicht das allein entscheidende Mittel, die Landesregierung und das Regierungspräsidium haben da ein gehöriges Wörtchen mitzureden. Die Flächennutzung im Konkreten orientiert sich am Regionalplan, dieser am Landesentwicklungsplan, dieser an den Grundsätzen der Raumordnung. Wäre die Regionalversammlung das entscheidende Gremium, gäbe es weder den Flughafenausbau noch das eine oder andere Verkehrsprojekt. Es ist absolut richtig, dass die Stadt Frankfurt ihre Planung fortsetzt, um überhaupt das Abwägungsmaterial zu erarbeiten, das man braucht um zu beurteilen, ob Anpassungen in der Formulierung von Zielen und Grundsätzen der Raumordnung und Landesplanung notwendig sind. Die Stadt Frankfurt muss weiter machen, um am Ende in ein Vermittlungsverfahren zu kommen; führt das zu keinem Ergebnis, entscheidet die oberste Planungsbehörde. Läge die Stadt Frankfurt völlig daneben, könnte ihr äußerstenfalls die Planung der "Josefsstadt" auch untersagt werden.

  • In einem aktuellen Bericht informiert der Magistrat über den Stand der Planungen für den neuen Stadtteil im Nordwesten. Bisher sind für die Planungen rd. 310 T€ ausgegeben worden. Dem Bericht ist eine Kostenaufstellung beigefügt, aus der ersichtlich ist, wofür dieser Betrag ausgegeben wurde. Es handelt sich im Wesentlichen um Gutachten und wissenschaftliche Bestandsaufnahmen zur Erarbeitung der Planungsgrundlagen und des Abwägungsmaterials. Aus den Beschreibungen des Berichts zu den einzelnen Gutachten ergibt sich, dass sich bis jetzt kein Ko-Kriterium für die weitere Planung ergeben hat.


    Zu der von Schmittchen in #74 genannten Liste von sieben Planungsbüros lesen wir, dass diese aus einem Bewerberfeld von 40 Teams ausgewählt wurden, das scheint mir eine große Resonanz auf die Ausschreibung gewesen zu sein.


    In Ergebnis macht der Bericht den Eindruck, als setze die Stadt die Arbeit wie geplant fort; die Zwischenrufe aus der Regionalversammlung (siehe oben #64) scheinen die Stadt nicht von ihrem Vorhaben abzubringen. Gut so!


    Bericht B_156 vom 3.4.2020 zum Stand der Vorbereitenden Untersuchungen für eine SEM in F-Nordwest


    Kostenübersicht

  • Bürgerdialog II, Teil 1

    Sollte sich die Eine oder der Andere fragen was mit dem anberaumten Bürgerdialog II zum 9. Mai los war?

    Diese Ungewissheit beseitigt seit heute Nachmittag eine Sondermeldung wie es dank CC weiter geht: nämlich digital (wer hätte sich’s gedacht)!


    Seit heute Nachmittag können also die Bürger in der städtische Plattform "Frankfurt fragt mich" die sieben Konzepte einsehen und bewerten. Bis zum 3. Juni 2020 haben Interessierte dazu Zeit. Eine Jury schaut sich in der Zwischenzeit die Konzepte auch an und bewertet ebenfalls die Konzepte . Den Rücklauf von den Bürgern und der Jury arbeiten die Planungsgruppen in ihre Konzepte ein und im August möchten sie dann die überarbeiteten Konzepte der Öffentlich erneut vorstellen.


    Ein erneutes zeigen in "Frankfurt fragt mich" zusätzlich zur möglicherweisen analogen Veranstaltungsform wäre sehr gut damit eine möglichst breite Öffentlichkeit bei diesem wichtigen Thema erreicht wird.


    Ohne viel Umschweife also direkt die Links zu den sieben Konzepten. Sofern nicht anders von mir vermerkt führt der jeweilige Link zu einer PDF.


    Projektteam 1: Arup Deutschland (Frankfurt/London) mit InD Initialdesign (Berlin/Paris), urbanista (Hamburg)

    .....Grundidee (Video: 3’56”)...|...Kommentierung (Video: 17’57”)...|...Präsentation...|...Erläuterungstext  

    ...

    Projekteam 2: bb22 architekten + stadtplaner (Frankfurt) mit LolaLandscapeArchitects (Rotterdam), Meixner Schlüter Wendt Architekten (Frankfurt), Transsolar (Stuttgart)

    .....Grundidee (Video: 6’35”)...|...Kommentierung (Video: 19’21”)...|...Lageplan...|...Präsentation..

    .....Erläuterungstext...|...Sonstiges Landschaftsplan

    ...

    Projektteam 3: cityförster architecture + urbanism (Hannover) mit Urbane Gestalt (Köln)

    .....Grundidee (Video: 4’28”)...|...Kommentierung (Video: 16’27”)...|...Lageplan...|...Präsentation

    .....Erläuterungstext...|...Sonstiges FNW Im Kreislauf  

    ...

    Projektteam 4: KH STUDIO (Paris)

    .....Grundidee (Video: 5’51”)...|...Kommentierung (Video: 20’46”)...|...Lageplan...|...Präsentation

    .....Erläuterungstext

    ...

    Projektteam 5: rheinflügel Severin (Düsseldorf) mit A24 Landschaft (Berlin)

    .....Grundidee (Video: 4’14”)...|...Kommentierung (Video: 15’14”)...|...Lageplan...|...Präsentation

    .....Erläuterungstext

    ...

    Projektteam 6: superwien urbanism ZT OG (Wien) mit Siri Frech – Raum + Strategie (Berlin), DnD Landschaftsplanung ZT KG (Wien)

    .....Grundidee (Video: 3’55”)...|...Kommentierung (Video: 17’59”)...|...Lageplan...|...Präsentation

    .....Erläuterungstext

    ...

    Projektteam 7: to be STADT (Frankfurt) mit Ramboll Studio Dreiseitl (Überlingen), komobile (Wien)

    .....Grundidee (Video: 4’13”)...|...Kommentierung (Video: 21’31”)...|...Lageplan...|...Präsentation

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  • Wenn es da wenigstens Vorschläge gäbe, mit denen sich was anfangen lässt, aber da ist ja leider überhaupt nichts dabei. Den Vogel abgeschossen hat Projektteam 1. Viel inhaltsloses esoterisches Gerede über einen nicht im geringsten greifbaren Vorschlag, der nur aus wild zusammengewürfelten bunten Pixeln besteht. Und 6, die der Meinung waren die Bausünden des Campus Bockenheim auf ein riesiges Gebiet zu transferieren. Da ist der zweite Vorschlag tatsächlich noch der Einäugige unter den Blinden. Zumindest bis man den Bebauungsvorschlag sieht, der nur wieder den üblichen Quaderhusten ohne angenehme Stadträume hervorbringt. Bei solchen Entwürfen muss man sich nicht wundern, wenn es in der Nachbarschaft nur Widerstand gibt!