Suhrkamp-Verlagssitz (Rosa-Luxemburg-Platz)

  • ^ Die sind echt fix. Ein Stockwerk pro Monat, und das trotz der Frostwochen. Wenn das so weitergeht ist im Frühsommer Richtfest und im Herbst hängt die Fassade. Ich freu' mich drauf.

  • Bin mal gespannt wie die grauen Flächen aus der Visualisierung schließlich aussehen werden, da kann man ja noch viel hineininterpretieren.


    Der kleine Platz gefällt mir besonders.
    Die Fassade an der Torstraße wirkt dagegen auf dieser Visualisierung http://cdn1.spiegel.de/images/…ter_16x9-pcuy-1117848.jpg schon recht Massiv, ist aber vielleicht auch nicht richtig dargestellt, da der Höhenunterschied zum benachbarten Altbau zu hoch erscheint.

  • Das wird gut!


    Naja - für den, der Betonbunker mag... ;)


    Und dann noch gleich zwei Betonklötze an dieser Torsituation.
    Ich find´s schrecklich.
    Suhrkamp macht sich gerade auch noch durch die Ausgrenzung von Literaten unmöglich.
    Vielleicht ist da ein Bunker doch nicht so falsch... :D

  • ^ Oje, nachdem nun schon das Stadtschloss-Thread tagelang mit politisch-geschichtlichen Raisonnements gefüllt wurde, wird nun auch hier Architektur für politische Meinungsbekundungen und Agitationen missbraucht. (Und apropos: Suhrkamp hat sich von den Ansichten eines Autors distanziert. "Ausgrenzung" ist das, was Gauland mit Özoguz tat).


    Wenn wenigstens die Polemik gegen die Architektur etwas treffen würde! Aber nach elf Jahre im DAF und 859 Beiträgen solch banale, sinnentleerte Abwertungsvokabeln wie "Betonklötze" oder "Betonbunker", das ist schon bitter.

    2 Mal editiert, zuletzt von ElleDeBE ()

  • ^ ich würde mir auch wünschen, dass wir aus diesen unerfreulichen Debatten aussteigen und werde deshalb nicht (wie mein Vorredner) im gleichen Zugenschlag einsteigen. Sonst würde ich anmerken, dass der Umgang mit dem EIGENEN Autor kaum mit dem Schlagabtausch mit dem politischen Gegner zu vergleichen sei.


    Vor der derzeitigen rechts-links-Debatte hat Suhrkamp so etwas trotz politisch teilweise noch deutlich kruderer Ansicht von Autoren niemals getan.

    Aber ich sag natürlich nichts. ;)

  • [quote='ReinhardR','http://www.deutsches-architekturforum.de/thread/?postID=598351#post598351']Naja - für den, der Betonbunker mag... ;)


    Bei einem Bau mit großmaßstäblichen Fenstern, die allesamt bodentief sind, von einem Bunker zu sprechen, das zeigt, dass man mit Grundbegriffen der Architektur vollkommen überfordert ist und sich das falsche Hobby gewählt hat. Warum nicht einfach Briefmarken sammeln - dann macht man sich wenigstens nicht zum Affen. Als nächstes heißen hier Burgen Bungalows und Kirchtürme Krankenhäuser.

  • ^
    Ja, BetonBUNKER ist weger der großen Fensterflächen, BetonKLOTZ wegen der offenen, dreikanthofartigen Struktur des Baus hanebüchen.

    ^^
    Ich sag natürlich auch nichts, außer dass ich Dir recht gebe: Die DISTANZIERUNG von den Ansichten eines eigenen Autors ist in der Tat nicht mit der AUSGRENZUNG einer deutschen Staatsbürgerin qua verbaler Ausbürgerung zu vergleichen.

    Einmal editiert, zuletzt von ElleDeBE ()

  • Es ist schon klar, dass damit Suhrkamp mit der AFD verglichen wird. Ein Vergleich, den ich nicht gerne höre und zwar nicht aus Zuneigung zur AFD.


    Um auf das Niveau zu kommen hätte Suhrkamp äußern müssen, Tellkamp solle sich im von Deutschland abgespaltenen Sachsen seinen faschistoiden Gedanken hingeben und den Verlag sofort verlassen.


    So etwas kann man bei SPON (satirisch überspitzt) durchaus lesen, aber zum Glück nicht bei Suhrkamp. :lach:

  • Umgangsformen + Formen

    Wenn ich Bunker sage, dann meine ich nicht die Belastbarkeit im Kriegsfall sondern die Vierschrötigkeit in der Ausstrahlung.
    Da helfen auch große Fenster im Fassadenraster nichts.


    Wie der Suhrkamp-Verlag mit Uwe Tellkamp umgeht ist schon recht - hmmm - eigenartig.
    Vor 20 Jahren wäre solche "Maaßregelung" nicht denkbar gewesen.


    Wie hier einige mit meiner Meinung zur Architektur umgehen, finde ich auch grottig.
    Aber das muß jeder selbst wissen.
    Mich muß nicht jeder mögen, ich mag ja auch nicht jeden... :lach:

  • ^ Die "Maaßregelung", die in dem Hinweis besteht, Tellkamp habe nicht im Namen des Verlags gesprochen? Gefolgt von der Klarstellung, dass man ihn als Autoren selbstverständlich behalten wolle? Wahrlich, es herrschen finstere Zeiten für die Meinungsfreiheit, wenn man für eine steile These öffentlichen Widerspruch riskiert! :rolleyes:


    Zum Gegenstand: Dies ist ein freies Forum, und wenn Reinhard ein Gebäude, dessen Fassade zu 80 Prozent aus Glas und Aluminium besteht, einen "Betonbunker" nennt, dann sei ihm das gegönnt. Mir steht es frei, dieses Urteil lächerlich zu finden. Im Übrigen haben die Politik eines Unternehmens und die Architektur des Firmensitzes meist wenig miteinander zu tun. Ich halte z.B. Unilever für einen ziemlich fiesen Konzern, die Konzernzentrale in der Hafencity aber für gelungen. Auch den Suhrkamp-Entwurf finde ich in Ordnung, auch wenn die Fassade zur Torstraße mir zu wuchtig ausfällt. Die Hofseite und der Materialmix aus Glas, Beton und Aluminium gefallen mir gut.

  • Da ich gerade eben wieder an der Baustelle vorbeigegangen bin, möchte ich noch eine Beobachtung nachtragen: Der Bau ist (noch) differenzierter, als das Rendering erkennen lässt. So ist z.B. die Fassade an der Torstraßenseite nicht ganz gerade, sondern knickt zum östlich anliegenden Nachbarbarbau leicht ab. Auch zum Nachbarbau an der Linienstraße hin scheint es einen leichten Knick zu geben. Ich denke, wenn das Gebäude fertig ist, wird seine Komplexität sichtbarer, – und wenigstens für jene, die sich nicht schon jetzt entschlossen haben, dagegen zu sein, auch erkennbarer werden.

  • ^ Dass Sie an architektonischen Details nicht sonderlich interssiert sind, wurde bereits hinlänglich deutlich, aber danke für die Bestätigung!

  • Nicht schön, aber reizvoll

    Mein erster Eindruck zu diesem Bauvorhaben war negativ. Aber mittlerweile habe ich die Hoffnung, daß dieser Neubau besser werden könnte, als ich es ursprünglich gedacht habe. Dieser Neubau ist nicht schön, aber durchaus reizvoll. Einen Wiedererkennungswert kann man diesem Bau jedenfalls nicht absprechen. Vor allem der Sichtbeton hat etwas Sprödes. Das ist positiv gemeint, denn auch spröder Charme kann reizvoll sein, wenn er in die Umgebung passt. Daher ist für eine Bewertung auch das Umfeld entscheidend. Es dürfte hier nicht ganz unwichtig sein, daß sich direkt nebenan das L40 befindet.


    Das dürfte spannend werden, wenn es um die Frage geht, inwieweit Suhrkamp und L40 zusammenpassen. Oder auch nicht. Langweilig dürfte es an dieser Stelle der Stadt jedenfalls nicht werden.

  • Langweilig dürfte es an dieser Stelle der Stadt jedenfalls nicht werden.


    Doch genau das dürfte es werden. So langweilig oder aufregend wie der Neubau der Sparkasse Rheda-Wiedenbrück in den 60ern. Nur dass wir inzwischen fast 60 Jahre weiter sind und dieser Stil nichts Neues mehr darstellt und nicht mal in der tiefsten Provinz noch irgendjemanden hinterm Ofen hervorlockt, außer man ist fanatischer Fan westdeutscher Provinz-Nachkriegsmoderne, aber ich wage mal zu behaupten, dass die Fangemeinde außerhalb dieses Forums überschaubar ist. Ich stimme zu in dem Punkt, dass ein Bau nicht im klassischen Sinne schön zu sein braucht und doch Qualitäten aufweisen kann, zum Beispiel indem er Spannung erzeugt, wie das L40 nebenan. Das tut dieser Bau nun gar nicht. Er ist zum Gähnen langweilig und bietet keinerlei Reiz.

  • ^ Och, bitte. Diese vergleiche mit der Städtebau-Moderne (und auch noch mit der Provinz) gehen an dem Entwurf weit vorbei. Will mich nicht wiederholen, hatte hier schon einiges dazu gesagt. Quintessenz: Das Projekt hat mit einer Kreissparkasse der Sechzigerjahre so viel zu tun wie das Suhrkamp-Programm mit einer Groschenheft-Reihe von Bastei-Lübbe.


    Wenn man Vergleiche mit der Vergangenheit ziehen möchte, findet man Anleihen (!) an den Brutalismus, aber der hätte sich nie in den Straßenraum eingefügt, sondern bewusst versucht, ihn aufzubrechen. Ich kann es verstehen, wenn man diese Sorte Architektur nicht mag. Aber wenn man Vergleiche sucht, um seine Abneigung zu bebildern, dann sollten sie passen. Alt-Bundesdeutsche Provinzialität passt überhaupt nicht.

  • aber der hätte sich nie in den Straßenraum eingefügt, sondern bewusst versucht, ihn aufzubrechen.


    Genau das tut ja der Bau und er schafft das, obwohl er im Zusammenhang mit der umgebenden Struktur steht. Die erzielte und vermutlich beabsichtigte Wirkung ist die eines für sich stehenden Riegels, der mit seinem Umfeld rein gar nichts zu tun hat. Darum passt auch der Vergleich. Mehr als der Bau selbst missfällt mir aber auch der Standort. Dieser Bau strahlt Ruhe aus, er passt in eine ruhige, grüne Umgebung, meinetwegen auf einen Uni-Campus mit Rasenflächen, Bäumen und Parkplätzen drum herum.