Suhrkamp-Verlagssitz (Rosa-Luxemburg-Platz)

  • ^^ Städtebaulich finde ich den Entwurf nicht so tragisch - der Blockrand wird doch einigermassen geschlossen und wenn ein kleiner Platz belassen wird - auf der Zeichnung 3/3 unter dem Link sieht man zwei andere kleine Plätze an den Straßenecken in direkter Nachbarschaft. Insgesamt ein etwas größerer Platz, das betont die zentrale Lage an der U-Bahn-Haltestelle.


    Die kopierte Gestaltung mit Sichtbeton-Zeugs ist denkbar einfallslos. Ein Architekt, der mehr als nur einen Entwurf beherrscht, könnte den beiden Baukörpern zwei differenzierte Gestaltungen verpassen. Wer stattdessen nur Schwurbeln beherrscht, sollte bitte kein Architekt, sondern Werbetexter o.ä. werden.

  • Ich weiß auch nicht so recht, warum hier soviel Augenmerk auf den Hof gelegt wird. Es ist ja nicht so, dass rundherum alles dicht wäre. In unmittelbarer Nähe liegen der Luxemburg-Platz, die Grünflächen links und rechts der Volksbühne, der Schendelpark und (noch) das freie Grundstück an der Zolastraße. Warum es angesichts dessen städtebaulich kriegsentscheidend sein soll, ob hier eine Grünfläche mit Brunnen und Schachtischen entsteht oder mit Bäumen und Café-Terrasse, leuchtet mir nicht ein.


    Ich hätte mir ein komplett bebautes Grundstück gewünscht (ja, mit Blockrand), finde den Entwurf aber gut gemacht. Viel besser als das Pendant vom gleichen Architekten auf der anderen Straßenseite. Dennoch werden beide Gebäude ein neues Tor in der Torstraße (*kicher*) bilden und gemeinsam einen runden Eindruck machen. Sehe ich anders als Bato.


    Und den Wutschnaubern sei gesagt: Den Begriff "Neomoderne" kann man für solcherlei Architektur durchaus verwenden. Die dauernden Abkotz-Vergleiche vom "60er-Jahre-Rechenzentrum" über "perfekte Umwelt für Momos graue Herren" bis zur unvermeidlichen (und wie fast immer unpassenden) "Platte" zielen aber allesamt daneben. Wer meint, der Entwurf sehe aus wie aus den 70ern, der zeigt, dass er genaues Hinschauen überflüssig findet, weil er sein Urteil nach einem flüchtigen Blick bereits fertig hat. Als pars pro toto:


    Zitat von Pumpernickel

    Und wie schon bei der "Original"-Moderne der 70er wiederholt man den alten Fehler nicht auf die Umgebung zu achten.


    Was für die Original-Moderne stimmen mag, ist hier nur ein Klischee. Wer sich diese Zeichnung mal genauer anschaut, sieht die vielen Korrespondenzen, die das Gebäude mit den Nachbarn zur Tor- und in der Linienstraße eingeht. Die Balkone in der Linienstraße nehmen die Balkone des Bestandsgebäudes wieder auf, die Gebäudegrenze in der Linienstraße passt zu dem kleinen Pavillon am Luxemburg-Platz, der "Betonkern" zur Luxemburg-Straße ist ein Pendant zur "Lücke" in der Dachlandschaft des Solitärs gegenüber, die Höhe zur Torstraße entspricht nicht der Trauf-, aber der Gesamthöhe des Gegenübers, usw. usf.


    Man muss das alles nicht toll finden, und man kann den Entwurf trotzdem ablehnen - man sollte die Bezüge aber wenigstens sehen. Wer das nicht tut und stattdessen nur endlose Assoziations-Girlanden dreht, wird dem Gegenstand nicht gerecht.

  • ^^ Städtebaulich finde ich den Entwurf nicht so tragisch - der Blockrand wird doch einigermassen geschlossen


    Es gehört schon mehr zu einer erfolgreichen Blockrandschließung als nur einen für das Umfeld fehldimensionierten Zeilenbau zu bauen.

    auf der Zeichnung 3/3 unter dem Link sieht man zwei andere kleine Plätze an den Straßenecken in direkter Nachbarschaft.


    Wie wäre es denn mal damit wenn du dich mal persönlich in die Ecke begibst und auf diese Basis deine Meinung zu dem Viertel bildest?

    Insgesamt ein etwas größerer Platz, das betont die zentrale Lage an der U-Bahn-Haltestelle.


    Eine Grünfläche mit 3 Bäumen ist noch lange kein größerer Platz. Ich würde mal davon ausgehen, dass die Fläche hauptsächlich von den Mitarbeitern von Suhrkamp für kurze Pausen genutzt wird. Aber dafür hätte auch ein kleiner begrünter Innenhof ausgereicht.

  • Dennoch werden beide Gebäude ein neues Tor in der Torstraße (*kicher*) bilden und gemeinsam einen runden Eindruck machen. Sehe ich anders als Bato.


    "Rund" ist gut. Die Betonung dieser Art Zeilenbau liegt hauptsächlich auf die beiden Längsseiten während sich die Querachse zur Rosa-Luxemburg-Straße durch ein Fluchttreppenhaus mit viel Sichtbeton und großen Fenstern "auszeichnet" was für eine Eckenbetonung leider wenig vorteilhaft ist. Vom Nachwendebürobau ggü. aus mag diese abgehackte Ecke nicht so ins Gewicht fallen, aber von anderen Perspektiven stelle ich mir das ziemlich unpassend vor.


    Alexander- und Berolinahaus zeigen, dass es grundsätzlich möglich ist eine urbane Torsitution mit zwei ähnlich proportionierten Gebäuden zu kreieren, wenn das städtebauliche Umfeld passt. Hier passt es aber nicht.

  • Was für die Original-Moderne stimmen mag, ist hier nur ein Klischee. Wer sich diese Zeichnung mal genauer anschaut, sieht die vielen Korrespondenzen, die das Gebäude mit den Nachbarn zur Tor- und in der Linienstraße eingeht. Die Balkone in der Linienstraße nehmen die Balkone des Bestandsgebäudes wieder auf, die Gebäudegrenze in der Linienstraße passt zu dem kleinen Pavillon am Luxemburg-Platz, der "Betonkern" zur Luxemburg-Straße ist ein Pendant zur "Lücke" in der Dachlandschaft des Solitärs gegenüber, die Höhe zur Torstraße entspricht nicht der Trauf-, aber der Gesamthöhe des Gegenübers, usw. usf.


    Man muss das alles nicht toll finden, und man kann den Entwurf trotzdem ablehnen - man sollte die Bezüge aber wenigstens sehen. Wer das nicht tut und stattdessen nur endlose Assoziations-Girlanden dreht, wird dem Gegenstand nicht gerecht.


    Die Bezüge sind rein technischer Natur, daher sind sie auch nur auf der Skizze einigermaßen erkennbar - wenn man danach sucht - und nicht auf der Visu. Architektur ist schon mehr, als die Summe von Fluchtlinien und Kubaturen. Du wirst doch die Ecke aus der Passantenperspektive kennen?


    Falls nicht, Google Street View hat eine Ansicht, die zwar schon wieder etwas veraltet ist, aber vielleicht wird dann klar, was ich und Bato kritisieren:


    https://goo.gl/maps/N4MkrWnAZUF2


    und zieh das Streetview-Männchen neben die Beschriftung "U-Bahnhof Rosa-Luxemburg-Platz" an der Kreuzung. Dann blick dich um und schau dir die Bestandsbauten an, auch in die Straßenfluchten hinein. Die Perspektive von der Torstraße aus ist hier eigentlich noch die am wenigsten interessante/relevante. Die "dahinter liegenden" Straßenfluchten haben einen relativ homogenen Blockrand, dessen Einzelbauten relativ harmonische "Bezüge" aufeinander nehmen.


    Immer noch davon überzeugt, dass meine Kritik nur ein Klischee ist?

  • ^ Ich kenne die Ecke gut, ich habe gesagt, was ich sagen wollte. Einigen werden wir uns nicht.

  • Wie wäre es denn mal damit wenn du dich mal persönlich in die Ecke begibst und auf diese Basis deine Meinung zu dem Viertel bildest?


    Beim letzten und vorletzten Berliner Besuch sind meine Frau und ich recht viel um die Hackeschen Höfe und die umliegenden Stadtteile gewandert - zumindest Teile der im Threadnamen erwähnten Straßen haben wir sicherlich gesehen. Die Quartiere sind durch Blockrand geprägt, doch von jeder Regel gibt es Ausnahmen.


    Ein worst Case wäre, würde man nicht an die beiden blinden Wände der Bestandsbebauung anbauen, sondern die unverdäckt lassen und einen Solitär in der Grundstücksmitte errichten - zumindest das wird gemieden, obwohl ich sowas manchen Architekten durchaus zutrauen würde. Wer auch immer den kleinen Platz nutzen wird - entsprechend gestaltet könnte er zur Ruheoase werden (selbst wenn relativer Ruhe), solche braucht eine Metropole.


    Mir kommt etwa dieses Bürogebäude am Ku'Damm mit kleinen Plätzen in den Sinn, die kleinen Plätze dort sind der höchstpersönlichen Erfahrung nach sehr beliebt. Vielleicht wäre die Wirkung hier besser, würde der größere Teil am Nachbarn dessen Höhe übernehmen, zum Teil einige Geschosse mehr haben - wie das Gebäude am Ku'Damm einen Höhenakzent bildet? Wenn schon nicht ganz in den Blockrand eingepasst, kann man auch eine Tugend daraus machen.

  • Das sehe ich komplett anders. Gerade die Doktrin des Blockrandes hat sich insbesondere für die geschundene Spandauer Vorstadt als Erfolg herausgestellt. Neben vielen restaurierten Altbauten sind Neubauten entstanden die zwar eine eigene Architektursprache sprechen, das Viertel aber als harmonisches Ganzes und wie organisch gewachsen erscheinen lassen. Wozu davon abweichen?.


    Ja, aber was Du nicht beachtest: Gerade die attraktivsten Stadträume in der Spandauer Vorstadt sind Folgen von Kriegszerstörungen, Bombenlücken, die nicht wieder zugebaut und zu Freiräumen umgewidmet wurden. Es ist genau die Verbindung aus Blockrandbebauung und (Blockrand-)Bebaungsverzicht, die wesentlich zur Attraktivität und Lebenswürdigkeit dieses Bezirkes beiträgt.


    Da bereits Deine Diagnose einseitig ist, wundert es mich nicht, dass es auch Dein Schluss ist: Dass aufgrund ihrer Erfolgsgeschichte an der „Doktrin des Blockrandes“ weiterhin eisern festgehalten werden müsse. Für mich ist aber gerade die Spandauer Vorstadt ein Beleg dafür, dass eine homogene Umgebung Heterogenität verträgt, ja ihrer bedarf, soll sie nicht ins Bräsig-Betuliche kippen. Am Prenzlauer Berg gleich nebenan kann man studieren, dass eine ständig fortschreitende Homogenisierung nicht nur Verschönerung und Verbesserung bedeutet, sondern eben auch mit Spannungsabfall und gediegene Langeweile verbunden ist.


    Oder, etwas theoretischer formuliert: Während Du offenbar zu einem abstrakten entweder/oder neigst, entweder Homogenität oder Heterogenität und Dich auf dieser Grundlage für das erste entscheidest, denke ich das Verhältnis als ein dialektisches. Die Lage wendet sich ins Problematische, sobald ein Moment, Homogenität oder Heterogenität, allzu sehr überwiegt und wenn sich verhärtete "Doktrinen" bilden und eine unvoreingenommene und sachgerechte Beurteilung erschweren.

  • Ja, aber was Du nicht beachtest: Gerade die attraktivsten Stadträume in der Spandauer Vorstadt sind Folgen von Kriegszerstörungen, Bombenlücken, die nicht wieder zugebaut und zu Freiräumen umgewidmet wurden.


    Ah ja, und welche sollen das sein? Wichtig bei der Beantwortung dieser Frage wäre mir ein Beispiel wo wir eine städtebauliche Situation vorfinden wie sie uns mit dem Suhrkamp-Neubau droht.

    Da bereits Deine Diagnose einseitig ist, wundert es mich nicht, dass es auch Dein Schluss ist: Dass aufgrund ihrer Erfolgsgeschichte an der „Doktrin des Blockrandes“ weiterhin eisern festgehalten werden müsse.


    Erscheint mir halt irgendwie logisch.

    dass eine homogene Umgebung Heterogenität verträgt


    Genau das schreibe ich ja: homogener Städtebau trifft auf heterogene Architektur. Eine sehr gute Mischung.

    Am Prenzlauer Berg gleich nebenan kann man studieren...


    Ich kann zwar beobachten, dass die Bevölkerung im Gegensatz zu vor 20 Jahren weniger durchmischt ist und die Mieten überall Höchststände erreicht haben, aber städtebaulich und architektonisch hat der Prenzlberg dadurch bei mir keinerlei Reiz verloren.

    denke ich das Verhältnis als ein dialektisches


    Mhm, ich gehe da ja eher mit einer einfachen Denkweise heran bzw. durch Empfindungen wie ich Architektur/Stadtraum live erlebe. Oftmals treffe ich Entscheidungen aus reinem Bauchgefühl heraus. Bei dem Entwurf für den Suhrkamp-Neubau kam meine Abneigung im Bruchteil einer Sekunde. Und die kann ich mit noch so viel intellektueller Dialektik (oder vielmehr Rhetorik) nicht weg zaubern.

  • Ah ja, und welche sollen das sein?


    Keine rhetorische Frage? Baulücke vor Clärchens Ballhaus, Fußballplatz gegenüber; Park an der Gipstraße, Schendelpark...


    Genau das schreibe ich ja: homogener Städtebau trifft auf heterogene Architektur. Eine sehr gute Mischung.


    Das reduziert aber Heterogenität für mich zu sehr auf unterschiedliche Fassaden; eine Fassaden-(Schein-)Vielfalt bedeutet noch nicht belebende Heterogenität. Man muss auch Abweichungen von der "Doktrin der Blockrandbebauung" zulassen, damit sich interessante (Lebens-)Räume bilden können. Mir scheint, dass auch das 19. Jh. einfallsreicher war, was Rücksetzungen von Gebäudeteilen war und kreative Druchbrechungen des Blockrands.

  • Die Quartiere sind durch Blockrand geprägt, doch von jeder Regel gibt es Ausnahmen.


    Eine solche droht uns hier.


    Was den Vergleich mit dem Neuen Kranzler Eck angeht. Wie ich schon schrieb hätte ich einen Höhenakzent in Richtung Straßenkreuzung durchaus begrüßt. Durch Ausnutzung der gesamten Grundstücksfläche wäre es möglich gewesen die Traufhöhe des Nachbarn aufzunehmen und die Grundstücksecke Tor-/Rosa-Luxemburg-Straße etwas höher zu bebauen. Sowas wie das Trias-Hochhaus (natürlich nicht ganz so hoch) in Leipzig wäre eine gute Sache. Sehr gelungen finde ich die dynamische Eckbetonung durch die runde Form und der horizontalen Gliederung.
    Was hier im Rahmen des BauGB möglich ist weiß ich jedoch nicht genau.

  • Keine rhetorische Frage? Baulücke vor Clärchens Ballhaus, Fußballplatz gegenüber; Park an der Gipstraße, Schendelpark..


    Nein, war ernst gemeint, wie auch die Bitte um vergleichbare Situationen. Deine Beispiele sind jedoch eingebett in einer durch Blockrand geprägten Umgebung. Der Park in der Gipsstraße ist von einer solchen Bebauung wunderbar eingerahmt. Zeilenbauten sind praktisch nicht vorhanden.

    Man muss auch Abweichungen von der "Doktrin der Blockrandbebauung" zulassen, damit sich interessante (Lebens-)Räume bilden können.


    Die gibt es doch bereits bspw. in Form von alten Industriegebäuden, Kirchen, Museen, Plätzen, etc.


    kreative Druchbrechungen des Blockrands


    Was beim blassen Suhrkamp-Entwurf ja schonmal nicht der Fall ist.

  • Den Entwurf sehe ich sehr ambivalent.
    Sehr gut gefällt mir der kleine Gebäudeteil in der Linienstraße, der sauber auf den rechten Altbau Bezug nimmt und mit seiner großen Fensterfläche zum entstehenden Plätzchen recht elegant aussieht.
    Dafür gefällt mir der große Bau an der Torstraße umso weniger. Ihm fehlt, was den kleinen Gebäudeteil ausmacht: Variationen! Langweilig wie ein Budgethotel.
    Sehr schwach und fast schon eitel finde ich es vom Architekten, durch ein verkleidetes fensterloses Band auf die Lücke in seinem "West-Wall-Bunker" (den ich ziemlich gut finde) gegenüber zu verweisen. Wozu das denn? Ein hervorstehender Erker in den Proportionen der Lücke wäre mir noch aufgegangen als Tetris- oder Puzzleteil. Aber so...?
    Da der Teil an der Torstraße der absolut dominierende ist, ist der ganze Entwurf leider in meinen Augen großer Murks und gähnende Langeweile, wenn ich mit anderen Verlagsneubauten wie etwa dem der taz vergleiche. Oder - andere Dimension - Springer.

  • ^ Interessanter Bezug, dass mit den Verlagen. Es scheint dort ein Hang zu bestehen den im Zeitalter der digitalen Medien schwindende Stellenwert der Printmedien durch ästhetisch bombastisch verfehlten Architekturen kompensieren zu wollen.

  • Nein, war ernst gemeint, wie auch die Bitte um vergleichbare Situationen. Deine Beispiele sind jedoch eingebett in einer durch Blockrand geprägten Umgebung. Der Park in der Gipsstraße ist von einer solchen Bebauung wunderbar eingerahmt. Zeilenbauten sind praktisch nicht vorhanden.


    Alle genannten Beispiele haben mit dem hier diskutieren Fall gemeinsam, dass es sich um kriegsbedingte Lücken handelt, die eben nicht einer stur durchexerzierten "Doktrin der Blockrandbebauung" zum Opfer gefallen sind und wodurch – ich hoffe, wir sind uns hierin einig – wunderbare Orte entstanden sind. Ich sehe nicht, wie Du mit Deiner einseitigen Bejahung des Blockrands verhindert hättest, dass diese genannten Orte verschwunden wären. (Im Park an der Gipsstraße stehen ja sogar noch einige Häuser. Hättest Du nicht hier (oder beim Clärchens Ballhaus) Deiner Doktrin folgend für die "harmonische" Schließung des Blockrands plädiert?




    Was beim blassen Suhrkamp-Entwurf ja schonmal nicht der Fall ist.


    Was bei einer von Dir favorisierten Blockrandbebauung schon gar nicht der Fal gewesen wäre.

  • Alle genannten Beispiele haben mit dem hier diskutieren Fall gemeinsam, dass es sich um kriegsbedingte Lücken handelt,


    Wir reden aneinander vorbei. Für mich haben deine Beispiele wenig mit der Suhrkamp-Planung gemeinsam. Kriegsbedingte Lücken (die sich fraglos teils großer Beliebtheit und starker Nutzung erfreuen) und ein im Blockrand unpassender Zeilenbau unterscheiden sich m.E. nunmal grundsätzlich.

    Was bei einer von Dir favorisierten Blockrandbebauung schon gar nicht der Fal gewesen wäre.


    Aber immerhin wäre es städtebaulich passender (bzw. verträglicher) :)

  • Wir reden aneinander vorbei.


    Offenbar, und vielleicht schon deshalb, weil Du die ganze Zeit von einem "Zeilenbau" redest, den ich im Bundschuh-Entwurf nicht recht zu erkennen vermag. Sein Entwurf schließt ja an die Blockränder seinen östlichen Nachbarn an, lässt aber eine Seite (an der R.-L--Straße) offen. Das ist in meinen Augen weder Zeilenbau noch Blockrand – aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.

  • Naja, der Bau steht zwar nicht quer zum Stadtgrundriss und eine Querseite schließt an eine Bestandsbebauung an, ansonsten passt es doch ganz gut:

    • langgestreckte uniforme Kubatur (vor allem zur Torstraße)
    • Schwerkpunkt der Gestaltung liegt auf Längsseite, Querseite wirkt wie Fluchttreppenhaus, passend dazu die kahle Wand mit großer Sichtbetonfläche
    • Gestaltung der Querseite nimmt nicht die Dynamik der Grundstücksecken auf wie im Blockrand sonst üblich


    Das Gebäude könnte vom Bestand unbeachtet so irgendwo auf der freien Wiese für sich allein stehen. Das würde besser passen als in der Stadtstruktur an der Torstraße.


    Und selbst wenn die Typologie Zeilenbau nicht 100%ig zutrifft, ändert das ja nichts an den angesprochenen Schwächen dieses Entwurfs.