Suhrkamp-Verlagssitz (Rosa-Luxemburg-Platz)

  • ElleDeBE (402 und 419): Zunächst mal erfreulich, dass gerade in der FAZ keine bösen Gefühle wegen des Umzugs (mehr) durchklingen. Ansonsten wieder einmal schöne, gelungene Bilder. Gerade das mittlere hat es mir sehr angetan. In dem warmen Licht entsteht in Kombination mit der netten, großen Pflanzinsel und den besetzten Tischen eine angenehme Aufenthaltsqualität und selbst das blasse Farbkonzept stört mich (trotz der vielen heruntergezogenen Rollos) hier nicht mehr ganz so stark.


    Um mal etwas böse zu sein, könnte man allerdings anmerken, dass dieser kleine Platz durch die Außengastronomie in Kombination mit den spärlichen, kaum einladenden 'Sitzgelegenheiten' an der Pflanzinsel doch eher auf Konsum ausgerichtet ist. Wer nicht konsumiert und doch verweilen will, sitzt weder bequem noch mit angenehmer Perspektive und kann sich auch nicht gut zu mehreren zusammen setzen/ kommunizieren etc. In anderem Zusammenhang wurde mE mal sehr kritisch über solche monofunktional auf Kommerz ausgerichtete Freiflächen diskutiert. Hier hingegen erhält die Gastronomie immerhin eine eigene Fotostrecke und eine Verlinkung zu einer euphorischen Restaurantkritik. Aber vielleicht kann man guten Konsum ja doch chirurgisch sauber von bösem Konsum trennen?


    Wenn man noch böser ist, fragt man sich, wie das ganze bei weniger angenehmen Temperaturen, kälterem Licht und ohne Laub oder belebende Außengastro wirken wird. Ich hätte da ja zumindest so einen leisen Verdacht (vgl. hier). Immerhin wird man spätestens im Winter aber weniger Rollos sehen und dafür gerade morgens und nachmittags/ abends auch mal hell und warm leuchtende Fenster.


    Aber im Ernst: Der kleine Platz an der Rückseite gefällt mir tatsächlich trotz der kleinen Stichelei ziemlich gut und er kaschiert mE auch recht gelungen den eher reizlosen, da eintönig-blassen und kontrastarmen Bau. Was so ein wenig grün und Gastronomie doch ausmachen können. Aber auch das warme Licht taucht das Ganze in eine deutlich angenehmere Atmosphäre.

  • ^^ Danke, Tomov. Man erkennt (auf 5:20), dass da, wo jetzt dieser Bau aus der Nachwendezeit steht, 1990 noch ein intakter und – gegenüber dem Neubau – doch sehr viel schönerer Altbau stand. Sehr schade, dass man das abreißen und an diese Stelle ein so kaltes und unattraktives Gebäude bauen konnte.

  • Also für für den Surkamp-Bau ist gar nichts abgerissen worden, außer einem Imbiss. An der Ecke war schon lange nichts mehr. Nur eine nicht sehr attraktive Grünfläche, die gerne als Hundekackplatz genutzt wurde .

    Die Verbesserung gegenüber dem Vorzustand ist geradezu eklatant.

  • ^ Ich bezog mich, falls das nicht klar gewesen sein sollte, auf das Gebäude nördlich gegenüber dem jetzigen Suhrkamp-Bau. (NACHTRAG: Das Missverständnis hat sich inzwischen aufgeklärt, dieser Beitrag kann weg.)

  • ^^ Danke, Tomov. Man erkennt (auf 5:20), dass da, wo jetzt dieser Bau aus der Nachwendezeit steht, 1990 noch ein intakter und – gegenüber dem Neubau – doch sehr viel schönerer Altbau stand. Sehr schade, dass man das abreißen und an diese Stelle ein so kaltes und unattraktives Gebäude bauen konnte.

    Der Bau ist nur bedingt aus der Nachwendezeit. Das alte Geschäftshaus an der Ecke zur Torstraße wurde bis auf die Stahlträger abgetragen. An der Fassade des neu errichteten Bürohauses “Schönhauser Tor” ist die alte Struktur des Stahlskeletts heute nur noch an den schwarzen Granitbändern zu erkennen.

  • ^ Danke, das macht das "Schönhauser Tor" etwas interessanter – wenngleich ich es archtiktonisch nach wie vor für ziemlich missglückt halte. Das "Gebäude der zentralen Bildstelle", das dort vor dem Schönhauser Tor stand, ist offenbar erst 1952 entstanden, und es wäre daher interessant zu wissen, was davor dort stand. (Ich konnte auf die Schnelle nichts dazu finden.)

  • ^ Das sieht ganz danach aus, als sei schon das "Gebäude der zentralen Bildstelle" von 1952 (?) nur eine Erneuerung dieses älteren Vorkriegsgebäudes gewesen. Dann hat das "Schönhauser Tor" bzw. dessen Stahlskelett also bereits zwei große Transformationen (1995 mit erheblicher Erweiterung) hinter sich.

  • < ich bin zwar auch ein grosser Freund von Fassaden- und Dachbegrünung, hier aber finde ich diese fantastische Sichtbetonwand viel spannender und auch gestalterisch wichtig im Zusammenspiel mit den bläulichen Fensterflächen. Die Wand ist auch handwerklich hervorragend gelungen, sodass man sie keineswegs verstecken muss.

  • Der Bau ist nur bedingt aus der Nachwendezeit. Das alte Geschäftshaus an der Ecke zur Torstraße wurde bis auf die Stahlträger abgetragen. An der Fassade des neu errichteten Bürohauses “Schönhauser Tor” ist die alte Struktur des Stahlskeletts heute nur noch an den schwarzen Granitbändern zu erkennen.

    Fun Fact: Auf dem Bild des alten Geschäftshauses sieht man noch das Namenstransparent Luxemburgplatz. Allen Ernstes wurde das ca. 1975 in Rosa-Luxemburg-Platz geändert um klarzustellen, dass nicht das Land Luxemburg geehrt werden sollte.

  • Auch bei schlechtem Wetter: Ich mag den Bau. Und kein Graffiti an den Betonwänden.

    Bin gestern daran vorbeigefahren und...yippie...die betonwand wurde bereits mit graffiti verschönert...

  • Die Graffities werden doch regelmäßig entfernt. Neu ist das nicht und erst recht keine Entdeckung. Kein Grund für Häme oder Schadenfreude. Was soll das überhaupt?


    Ich wohne ja in der Gegend und ich sehe wie der Bau angenommen wird. Die Galerien und das Restaurant beleben den kleinen Platz vor dem Gebäude und insgesamt wirkt das Ensemble schon sehr urban. Ich bin gespannt auf den dazukommenden Pavillion auf der gegenüberliegenden Seite.

  • Was das soll? Es gab die Befürchtung das die hässliche Betonwand regelmäßig mit Graffiti verschönert wird. Und dann gab es den Hinweis das es diese bisher noch nicht gegeben hat. Ich habe mir erlaubt ein Update dazu zu geben. Schadenfreude? Nö, eher Resignation. Wer weiß, vielleicht schüttelt man ja in 20 Jahren darüber den Kopf und verputzt dieses blanken Betondinger endlich :D

  • Ich glaube nicht, dass es weniger Graffiti gäbe, wenn die Wand verputzt wäre. In Berlin wird alles damit "verziert": Beton, Putz, Stein, Metall, Rollläden...


    Im Gegenteil, wenn der Beton versiegelt ist, lässt sich das Graffiti wahrscheinlich besser entfernen, als von Putz.


    Wichtig ist nur, das Graffiti immer sofort zu entfernen.

  • < ich bin zwar auch ein grosser Freund von Fassaden- und Dachbegrünung, hier aber finde ich diese fantastische Sichtbetonwand viel spannender und auch gestalterisch wichtig im Zusammenspiel mit den bläulichen Fensterflächen. Die Wand ist auch handwerklich hervorragend gelungen, sodass man sie keineswegs verstecken muss.

    Uff. Eine flache Sichtbetonwand als "spannend" zu bezeichnen ist schon skurril. Eine Einsicht in eine winzig kleine, prätentiöse Architekten-Bubble. In anderen Bereichen der Kunst muss man sich Artsy-Fartsy-Filme oder peinliche Installationen nicht geben, im Bereich der Architektur muss der Rest der Bevölkerung aber gezwungernermaßen mit diesen "Meisterwerken" leben.


    Ich versteh das nicht. Sichtbeton-Fans können doch ihren Schuppen oder ihre Garage in ihrem eigenen Garten in diesem Stil bauen. Was müssen andere Leute damit behelligt werden. Und dann noch mitten in der Stadt. Sowas egoistisches.